Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zum Überprüfen von Temperaturwerten eines Temperatursensors einer Brennkraftmaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Überprüfen von Temperaturwerten eines Temperatursensors einer Brennkraftmaschine.
Die Anforderungen an Brennkraftmaschinen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, steigen aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen bezüglich Schadstoffemissionen und aufgrund von Kundenwünschen hinsichtlich Zuverlässigkeit, effizientem Einsatz der Betriebsmittel, insbesondere von Kraftstoff, und geringen Wartungskosten. Diese Anforderungen können nur dann erfüllt werden, wenn Fehlfunktionen von Fahrzeugkomponenten zuverlässig und genau erkannt und protokolliert werden, so dass Fehlfunktionen ausgeglichen oder eine Reparatur der fehlerbehafteten Fahrzeugkomponenten veranlasst werden können. Zu diesem Zweck werden Fahrzeugkomponenten, insbesondere alle abgasrelevanten Fahrzeugkomponenten, wie zum Beispiel eine Katalysatoranlage, eine Lambdasonde, ein KraftstoffSystem und ein Kühlsystem, überwacht. Insbesondere ist ein Überwachen von Temperaturwerten eines Kühlmitteltemperatursensors auf dauerhaftes Verbleiben innerhalb eines vorgegebenen Temperaturbereichs für Kraftfahrzeuge ab dem Modelljahr 2006 für den US- amerikanischen Markt vorgeschrieben, da durch fehlerhafte Temperaturwerte des Kühlmitteltemperatursensors Rohemissionen der Brennkraftmaschine, also Emissionen ohne eine Abgasnachbehandlung, erhöht sein können. Durch die Überwachungsmaßnahmen soll ein schadstoffarmer Betrieb sichergestellt und die Fahrsicherheit aufrecht erhalten werden. Dazu gehört, dass bei dem Auftreten von Fehlern ein Notlauf der Brennkraftma-
schine sichergestellt und Folgeschäden vermieden werden können. Der Fahrer des Kraftfahrzeugs wird gegebenenfalls über die Fehlfunktion informiert, so dass dieser eine Überprüfung und/oder Reparatur in einer Werkstatt veranlassen kann. Eine Steuereinrichtung der Brennkraftmaschine speichert Informationen über die aufgetretenen Fehler, wie zum Beispiel eine Fehlerart, einen Fehlerort und gegebenenfalls die Betriebsbedingungen, unter denen die Fehlfunktion aufgetreten ist. Diese Informationen können in einer Werkstatt ausgewertet werden und unterstützen so die Reparaturarbeiten.
Die Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zu schaffen, mit dem bzw. mit der Temperaturwerte eines Temperatursensors überprüfbar sind.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Überprüfen von Temperaturwerten eines Temperatursensors einer Brennkraftmaschine, bei dem ein erster Temperaturistwert erfasst wird während einer ersten vorgegebenen Zeitdauer zeitnah zu einem Beenden eines Betriebs der Brennkraftmaschine. Ein zweiter Temperaturistwert wird erfasst während einer zweiten vorgegebenen Zeitdauer zeitnah zu einem Betriebszustand des Starts der Brennkraftmaschine. Eine Abstellzeitdauer der Brennkraftmaschine wird ermittelt zwischen dem Beenden des Betriebs und dem nachfolgenden Start des Betriebs der Brennkraftmaschine. Ferner wird ein Temperatursollwert ermittelt abhängig von dem ersten Temperaturistwert und der Abstellzeitdauer. Ein Fehler des zwei-
ten Temperaturistwerts wird erkannt abhängig von dem zweiten Temperaturistwert und dem Temperatursollwert.
Der Vorteil ist, dass der zweite Temperaturistwert einfach mit dem Temperatursollwert verglichen werden kann. Der Temperatursollwert kann so ermittelt werden, dass dieser einer erwarteten Temperatur der Brennkraftmaschine nach Ablauf der Abstellzeitdauer entspricht. Bei einem Abweichen des zweiten Temperaturistwerts von dem Temperatursollwert kann der Fehler des zweiten Temperaturistwerts einfach erkannt werden.
Die erste vorgegebene Zeitdauer umfasst bevorzugt eine Zeitdauer, während der die Brennkraftmaschine durch ihren Betrieb aufgeheizt ist, vorzugsweise auf ihre Betriebstemperatur. Der erste Temperaturistwert wird vorzugsweise kurz vor oder nach dem Beenden des Betriebs der Brennkraftmaschine erfasst, so dass der erste Temperaturistwert im Wesentlichen einer Temperatur der Brennkraftmaschine bei dem Beenden des Betriebs der Brennkraftmaschine entspricht.
Die zweite vorgegebene Zeitdauer umfasst bevorzugt eine Zeitdauer, während der die Temperatur der Brennkraftmaschine noch nicht oder nur unwesentlich durch den aktuellen Betrieb der Brennkraftmaschine aufgeheizt ist, der zweite Temperaturistwert also im Wesentlichen der Temperatur der Brennkraftmaschine bei dem Start des Betriebs der Brennkraftmaschine entspricht, der auf das Beenden des Betriebs nach der Abstellzeitdauer folgt. Der zweite Temperaturistwert wird bevorzugt unmittelbar anschließend an den Betriebszustand des Starts erfasst, kann jedoch auch vor dem Betriebszustand des Starts oder während des Betriebszustands des Starts erfasst werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Temperatursollwert ermittelt abhängig von einem ersten physikalischen Modell des Abkühlvorgangs der Brennkraftmaschine. Der Vorteil ist, dass der Temperatursollwert präzise ermittelt werden kann, wenn ein geeignetes physikalisches Modell für den Abkühlvorgang der Brennkraftmaschine verfügbar ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Fehler des zweiten Temperaturistwerts erkannt, wenn der zweite Temperaturistwert um einen vorgegebenen Betrag o- der einen vorgegebenen Faktor größer ist als der Temperatursollwert. Dies hat den Vorteil, dass der Fehler des zweiten Temperaturistwerts auch dann zuverlässig erkennbar ist, wenn sich während der Abstellzeitdauer z.B. Umgebungsbedingungen geändert haben, die zu einer Abweichung des zweiten Temperaturistwerts von dem Temperatursollwert führen. Der vorgegebene Betrag oder der vorgegebene Faktor kann entsprechend geeignet vorgegeben werden. Durch ein Zulassen eines mittels des vorgegebenen Betrags oder des vorgegebenen Faktors vorgegebenen Toleranzbereichs ist das Erkennen des Fehlers des zweiten Temperaturistwerts robust gegenüber Änderungen z.B. der Umgebungsbedingungen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein Umgebungstemperaturwert ermittelt innerhalb der zweiten vorgegebenen Zeitdauer und der Temperatursollwert wird ermittelt abhängig von dem Umgebungstemperaturwert. Der Vorteil ist, dass der Einfluss der Umgebungstemperatur auf den zweiten Temperaturistwert berücksichtigt wird und der Fehler des zweiten Temperaturistwerts besonders zuverlässig erkannt werden kann. Ist die Abstellzeitdauer so lang, dass die Brennkraftmaschine im Wesentlichen die Umgebungstemperatur angenommen hat, dann ist das Erkennen des Fehlers des
zweiten Temperaturistwerts besonders einfach und zuverlässig möglich, wenn dieser wesentlich von dem Umgebungstemperaturwert abweicht.
In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der Umgebungstemperaturwert ermittelt wird mittels eines weiteren Temperatursensors. So ist der Umgebungstemperaturwert besonders einfach und präzise ermittelbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein dritter Temperaturistwert mittels des weiteren Temperatursensors erfasst während der ersten vorgegebenen Zeitdauer. Ferner wird ein vierter Temperaturistwert mittels des weiteren Temperatursensors erfasst während der zweiten vorgegebenen Zeitdauer. Der Umgebungstemperaturwert wird ermittelt abhängig von dem dritten Temperaturistwert, dem vierten Temperaturistwert und der Abstellzeitdauer. Der Vorteil ist, dass der Umgebungstemperaturwert auch dann zuverlässig ermittelt werden kann, wenn der weitere Temperatursensor so angeordnet ist, dass der dritte und der vierte Temperaturistwert durch die Temperatur der Brennkraftmaschine beeinflusst sind und nicht der Umgebungstemperatur entsprechen. Ferner ist kein separater Temperatursensor nur für das Erfassen des Umgebungstemperaturwerts erforderlich.
In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der Umgebungstemperaturwert ermittelt wird abhängig von einem zweiten physikalischen Modell des Abkühlvorgangs der Brennkraftmaschine. Der Vorteil ist, dass der Umgebungstemperaturwert präzise ermittelt werden kann, wenn das zweite physikalische Modell des Abkühlvorgangs der Brennkraftmaschine geeignet vorgegeben ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Brennkraftmaschine mit einer Steuereinheit, Figur 2 ein Temperatur-Zeit-Diagramm eines Abkühlvorgangs der
Brennkraftmaschine, und Figur 3 ein Ablaufdiagramm.
Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Eine Brennkraftmaschine (Figur 1) umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4. Der Motorblock 2 umfasst mehrere Zylinder, welche Kolben und Pleuelstangen haben, über die sie mit einer Kurbelwelle 21 gekoppelt sind. Ferner ist eine Zuführeinrichtung 5 für Kraftstoff vorgesehen.
Der Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil, einem Gasauslassventil und Ventilantrieben. Der Zylinderkopf 3 umfasst ferner ein Einspritzventil 34 und eine Zündkerze.
Der Motorblock 2 ist so ausgebildet, dass Kühlmittel, z.B. Wasser mit Additiven, Bereiche von diesem in einem Kühlkreislauf 6 durchströmen. Die Wärme, die in dem Motorblock 2 während des Betriebs entsteht, wird abgeführt zu einem Kühler, der in dem Kühlkreislauf außerhalb des Motorblocks 2 angeordnet ist und vorzugsweise von Luft umströmt ist. Die mittels des strömenden Kühlmittels aus der Brennkraftmaschine abgeführte Wärme wird an die Luft abgegeben. Vorzugsweise ist ein Kühlmitteltemperatursensor 7 vorgesehen, der einen Kühlmit-
teltemperaturwert erfasst. Der Kühlmitteltemperaturwert ist abhängig von einer Temperatur des Motorblocks 2.
Ferner ist der Brennkraftmaschine eine Steuereinrichtung 9 zugeordnet, die auch als eine Vorrichtung zum Überprüfen von Temperaturwerten eines Temperatursensors der Brennkraftmaschine bezeichnet werden kann. Die Steuereinrichtung 9 ist ausgebildet zum Ausführen von Programmen, die in der Steuereinrichtung 9 oder in einem Speicher, der mit dieser gekoppelt ist, gespeichert sind. Der Steuereinrichtung 9 sind Sensoren zugeordnet, die verschiedene Messgrößen erfassen und jeweils den Messwert der Messgröße ermitteln. Die Steuereinrichtung 9 ermittelt abhängig von mindestens einer der Messgrößen Stellgrößen, die dann in entsprechende Stellsignale zum Steuern von Stellgliedern mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden.
Die Sensoren sind beispielsweise ein Pedalstellungsgeber, welcher die Stellung eines Fahrpedals erfasst, ein Kurbelwel- lenwinkelsensor 10, der einen Kurbelwellenwinkel erfasst und dem dann eine Drehzahl zugeordnet wird, ein Luftmassenmesser, der Kühlmitteltemperatursensor 7, der den Kühlmitteltemperaturwert erfasst, ein Öltemperatursensor 8, der einen Öltempe- raturwert erfasst, ein Drehmomentsensor 11 oder ein Ansauglufttemperatursensor 12. Je nach Ausführungsform der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der Sensoren oder auch zusätzliche Sensoren vorhanden sein.
Die Stellglieder sind beispielsweise als Gaseinlass- oder Gasauslassventile, Einspritzventile 34, Zündkerze oder Drosselklappe ausgebildet.
Bevorzugt hat die Brennkraftmaschine auch weitere Zylinder, denen dann entsprechende Stellglieder zugeordnet sind.
Figur 2 zeigt ein Temperatur-Zeit-Diagramm mit einer ersten Temperaturkurve TEMPI und einer zweiten Temperaturkurve TEMP2. Die erste Temperaturkurve TEMPI zeigt einen Verlauf beispielsweise der Kühlmitteltemperatur, die mittels des Kühlmitteltemperatursensors 7 erfasst wird. Die erste Temperaturkurve TEMPI kann jedoch auch z.B. den Verlauf der Öltem- peratur zeigen, die mittels des Öltemperatursensors 8 erfasst wird, oder den Verlauf von Temperaturen, die mittels eines anderen Temperatursensors der Brennkraftmaschine erfasst werden. Die zweite Temperaturkurve TEMP2 zeigt beispielsweise den Verlauf einer Ansauglufttemperatur, die mittels des Ansauglufttemperatursensors 12 erfasst wird.
Der Betrieb der Brennkraftmaschine wird zu einem Zeitpunkt t STOP beendet. Die Brennkraftmaschine kühlt dann während einer Abstellzeitdauer TA ab, bis der Betrieb der Brennkraftmaschine zu einem Zeitpunkt t START erneut gestartet wird. Die Abstellzeitdauer TA entspricht einer zeitlichen Differenz zwischen dem Zeitpunkt t_START und dem Zeitpunkt t_STOP. Die Brennkraftmaschine hat nach beispielsweise acht Stunden etwa eine Umgebungstemperatur angenommen, die als ein Umgebungstemperaturwert TEMP_AMB erfasst werden kann. Die Zeitdauer, nach deren Ablauf die Brennkraftmaschine etwa die Umgebungstemperatur angenommen hat, ist beispielsweise abhängig von der Art und der Größe der Brennkraftmaschine und von der Temperatur, die sie zu dem Zeitpunkt t_STOP hat.
Ein Programm zum Überprüfen von Temperaturwerten, dessen Ablaufdiagramm in Figur 3 dargestellt ist, wird in einem
Schritt Sl gestartet. Der Schritt Sl wird vorzugsweise ausgeführt bei dem Beenden des Betriebs der Brennkraftmaschine.
In einem Schritt S2 wird ein erster Temperaturistwert TEMP1_STOP erfasst und mit dem Zeitpunkt t_STOP gespeichert. Der erste Temperaturistwert TEMP1_STOP wird innerhalb einer ersten vorgegebenen Zeitdauer zeitnah zu dem Beenden des Betriebs der Brennkraftmaschine erfasst. Während der ersten vorgegebenen Zeitdauer entspricht die Temperatur der Brennkraftmaschine im Wesentlichen ihrer Temperatur zu dem Zeitpunkt t_STOP. Der erste Temperaturistwert TEMP1_STOP kann vor oder nach dem Beenden des Betriebs erfasst werden, solange sich die Temperatur der Brennkraftmaschine gegenüber ihrer Temperatur zu dem Zeitpunkt t STOP nicht wesentlich verändert hat.
In einem Schritt S3 wird ein zweiter Temperaturistwert TEMP1_START und der Zeitpunkt t_START erfasst. Der zweite Temperaturistwert TEMP1_START wird innerhalb einer zweiten vorgegebenen Zeitdauer zeitnah zu dem Betriebszustand des Starts der Brennkraftmaschine erfasst. Während der zweiten vorgegebenen Zeitdauer entspricht die tatsächliche Temperatur der Brennkraftmaschine im Wesentlichen ihrer Temperatur zu dem Zeitpunkt t START. Der zweite Temperaturistwert TEMP1_START kann vor, nach oder während des Betriebszustands des Starts erfasst werden, solange sich die tatsächliche Temperatur der Brennkraftmaschine gegenüber ihrer Temperatur zu dem Zeitpunkt t START nicht wesentlich verändert hat oder noch ausreichend von der tatsächlichen Temperatur der Brennkraftmaschine unterscheidbar ist, die die Brennkraftmaschine innerhalb der ersten vorgegebenen Zeitdauer hatte.
In einem Schritt S4 wird ein Temperatursollwert TEMPI S abhängig von dem ersten Temperaturistwert TEMP1_STOP und von der Abstellzeitdauer TA ermittelt. In einem Schritt S5 wird überprüft, ob der zweite Temperaturistwert TEMP1_START größer ist als eine Summe des Temperatursollwerts TEMPI S und eines vorgegebenen Temperaturschwellenwerts TEMP1_THR. Ist die Bedingung erfüllt, dann wird in einem Schritt S6 ein Fehler ERR erkannt und der Programmablauf in einem Schritt S7 beendet. Ist die Bedingung in dem Schritt S5 jedoch nicht erfüllt, dann wird der Programmablauf in dem Schritt S7 beendet.
Der vorgegebene Temperaturschwellenwert TEMPI THR ist geeignet vorgegeben, so dass der Fehler ERR zuverlässig erkannt werden kann. Beträgt der vorgegebene Temperaturschwellenwert TEMP1_THR beispielsweise 1O0C, dann wird der Fehler ERR erkannt, wenn der zweite Temperaturistwert TEMPI START um mehr als 1O0C größer ist als der Temperatursollwert TEMP1_S.
Zusätzlich kann in einem Schritt S8, der beispielsweise zwischen den Schritten S3 und S4 ausgeführt wird, der Umgebungstemperaturwert TEMP_AMB erfasst werden, beispielsweise mittels eines weiteren Temperatursensors, der z.B. ein separater Temperatursensor zum Erfassen des Umgebungstemperaturwerts TEMP AMB oder der Ansauglufttemperatursensor ist. In diesem Fall kann der Temperatursollwert TEMP1_S in einem Schritt S9, der den Schritt S4 ersetzt, abhängig von dem ersten Temperaturistwert TEMP1_STOP, der Abstellzeitdauer TA und dem Umgebungstemperaturwert TEMP AMB ermittelt werden. Der Umgebungstemperaturwert TEMP_AMB wird vorzugsweise innerhalb der zweiten vorgegebenen Zeitdauer erfasst.
Ist der weitere Temperatursensor so angeordnet, dass die mittels diesem erfassten Temperaturwerte abhängig sind von der
Temperatur der Brennkraftmaschine, dann ist es vorteilhaft, auch für diese Temperaturwerte das Abkühlen der Brennkraftmaschine zu berücksichtigen. In einer alternativen Ausführungsform sind die Schritte S2, S3 und S8 ersetzt durch die Schritte SlO, Sil bzw. S12.
In dem Schritt SlO, der den Schritt S2 ersetzt, wird zusätzlich zu dem ersten Temperaturistwert TEMP1_STOP und dem Zeitpunkt t_STOP ein dritter Temperaturistwert TEMP2_STOP erfasst und gespeichert. Der dritte Temperaturistwert TEMP2_STOP wird mittels des weiteren Temperatursensors innerhalb der ersten vorgegebenen Zeitdauer erfasst und entspricht beispielsweise der Ansauglufttemperatur zu dem Zeitpunkt t_STOP.
In dem Schritt Sil, der den Schritt S3 ersetzt, wird zusätzlich zu dem zweiten Temperaturistwert TEMPI START und dem Zeitpunkt t_START ein vierter Temperaturistwert TEMP2_START erfasst. Der vierte Temperaturistwert TEMP2_START wird mittels des weiteren Temperatursensors innerhalb der zweiten vorgegebenen Zeitdauer erfasst und entspricht beispielsweise der Ansauglufttemperatur zu dem Zeitpunkt t_START.
In dem Schritt S12, der den Schritt S8 ersetzt, wird der Umgebungstemperaturwert TEMP AMB ermittelt abhängig von dem dritten Temperaturistwert TEMP2_STOP, dem vierten Temperaturistwert TEMP2_START und der Abstellzeitdauer TA. Der so ermittelte Umgebungstemperaturwert TEMP_AMB wird dann in dem Schritt S9 bei dem Ermitteln des Temperatursollwerts TEMP1_S berücksichtigt.
Vorzugsweise werden der Temperatursollwert TEMP1_S und/oder der Umgebungstemperaturwert TEMP AMB abhängig von jeweils einem physikalischen Modell des Abkühlvorgangs der Brennkraft-
maschine ermittelt. Das Abkühlen erfolgt im Allgemeinen entsprechend einer Exponentialfunktion mit negativem Exponenten. Der Temperatursollwert TEMP1_S zu dem Zeitpunkt t_START kann beispielsweise nach der folgenden Formel ermittelt werden:
TEMP1_S = TEMP_AMB+(TEMP1_STOP-TEMP_AMB) *exp(-Fl*TA) ,
wobei Fl ein erster vorgegebener Faktor ist, der spezifisch ist für die Brennkraftmaschine. Der erste Faktor Fl ist abhängig von einer ersten effektiven, wärmeabgebenden Oberfläche Al, von einem ersten effektiven Volumen Vl, von einer ersten Wärmeübergangszahl OCl, von einer ersten Dichte rl und von einer ersten Wärmekapazität cl des Volumens Vl. Der erste vorgegebene Faktor Fl kann entsprechend der Formel
Fl = (αl*Al)/(rl*cl*Vl)
ermittelt werden.
Der Umgebungstemperaturwert TEMP AMB kann entsprechend der folgenden Formel ermittelt werden:
TEMP_AMB = (TEMP2_START-TEMP2_STOP*exp (-F2*TA) ) / (1-exp (- F2*TA) ) .
F2 ist ein zweiter vorgegebener Faktor, der spezifisch ist für die Brennkraftmaschine, und wird entsprechend der folgenden Formel ermittelt:
F2 = (0C2*A2) / (r2*c2*V2) ,
wobei A2 eine zweite effektive, wärmeabgebende Oberfläche, V2 ein zweites effektives Volumen, α2 eine zweite Wärmeübergangszahl, r2 eine zweite Dichte und c2 eine zweite Wärmekapazität des Volumens V2 ist.
Der erste vorgegebene Faktor Fl und der zweite vorgegebene Faktor F2 sind abhängig von dem Ort, an dem der Temperatursensor bzw. der weitere Temperatursensor angeordnet sind, und von der Art und der Größe der Brennkraftmaschine und werden entsprechend vorgegeben. Der erste vorgegebene Faktor Fl und der zweite vorgegebene Faktor F2 werden vorzugsweise messtechnisch vorab ermittelt, beispielsweise an einem Prüfstand.
Wenn die Brennkraftmaschine über den Kühlkreislauf 6 während des Betriebs gekühlt wird und das Kühlen der Brennkraftmaschine mit dem Beenden des Betriebs der Brennkraftmaschine beendet wird, dann kühlt sich die Brennkraftmaschine gegebenenfalls während einer Zeitdauer, die unmittelbar auf das Beenden des Betriebs folgt, langsamer ab, als durch die Exponentialfunktion angegeben ist. Das Abkühlen der Brennkraftmaschine entsprechend der Exponentialfunktion herrscht dann erst nach Ablauf dieser Zeitdauer, die beispielsweise etwa zwei Stunden beträgt, vor. Das Abkühlen der Brennkraftmaschine während dieser Zeitdauer ist abhängig von der Art und der Größe der Brennkraftmaschine und von dem Kühlkreislauf 6. Vorzugsweise werden der Temperatursollwert TEMP1_S und/oder der Umgebungstemperaturwert TEMP AMB erst nach Ablauf der Zeitdauer entsprechend der Exponentialfunktion ermittelt. Dabei wird vorzugsweise das Abkühlen der Brennkraftmaschine während der Zeitdauer berücksichtigt.
Ist die Abstellzeitdauer TA so lang, dass die Temperatur der Brennkraftmaschine auf die Umgebungstemperatur gesunken ist,
beispielsweise nach etwa acht Stunden, dann kann dies genutzt werden zum Ermitteln des Umgebungstemperaturwerts TEMP_AMB und/oder zum Überprüfen des zweiten Temperaturistwerts TEMP1_START. Der vierte Temperaturistwert TEMP2_START ist dann etwa gleich dem Umgebungstemperaturwert TEMP AMB. Der Temperatursollwert TEMP1_S ist dann vorzugsweise ebenfalls etwa gleich dem Umgebungstemperaturwert TEMP AMB. Ebenso soll der zweite Temperaturistwert TEMP1_START gleich dem Umgebungstemperaturwert TEMP AMB sein, so dass der Fehler ERR des zweiten Temperaturistwerts TEMP1_START sehr einfach erkannt werden kann, wenn dieser z.B. um mehr als 1O0C oder um einen anderen vorgegebenen Betrag oder vorgegebenen Faktor größer ist als der Temperatursollwert TEMP1_S, der Umgebungstemperaturwert TEMP AMB oder der vierte Temperaturistwert TEMP2_START. Auf das Ermitteln des Umgebungstemperaturwerts TEMP_AMB und/oder des Temperatursollwerts TEMP1_S abhängig von dem jeweils zugehörigen physikalischen Modell kann dann verzichtet werden.