Die Erfindung betrifft ein Treibstangenschloss für einen
gegen einen Rahmen bewegbaren Flügel mit einem in einem
Schlosskasten beweglich angeordneten Fallenriegel, mit
einem den Fallenriegel mit einer Treibstange koppelnden
Schieber, wobei der Fallenriegel bei einer Bewegung der
Treibstange aus einer Riegelstellung, in der der Fallenriegel
mit einer Anlaufschräge und einem daran angrenzenden
Riegelabschnitt aus dem Schlosskasten herausragt, in
eine innerhalb des Schlosskastens befindliche Entriegelungsstellung
bewegbar ist, mit einem Federelement zur
Vorspannung des Fallenriegels aus dem Schlosskasten heraus
und mit einem Halteelement zur Abstützung des Fallenriegels
in einer Fallenstellung, in der der Fallenriegel
im Wesentlichen nur mit der Anlaufschräge aus dem
Schlosskasten herausragt.
Ein solches Treibstangenschloss ist beispielsweise aus
der EP 0 798 436 A1 bekannt. Der Fallenriegel des
Treibstangenschlosses ist längsverschieblich geführt und
hat eine Tasche zur Aufnahme eines Tasters. Der Taster
trägt das als Sperrnase ausgebildete Sperrelement und
weist eine Auslösernase auf. In Fallenstellung stützt
sich das Sperrelement an dem Schlosskasten ab und hält
damit den Fallenriegel in der Fallenstellung. Drückt man
den Fallenriegel, beispielsweise durch Bewegung des Flügels
gegen den Rahmen, von der Fallenstellung aus in den
Schlosskasten hinein gleitet die Auslösernase an einer
Kante des Schlosskasten entlang und hebt den Formschluss
zwischen dem Sperrelement und dem Schlosskasten auf.
Gleichzeitig hält ein Fallenaushubhebel das Sperrelement
innerhalb des Fallenriegels. Der Fallenriegel wird anschließend
von dem Fallenaushubhebel in die Riegelstellung
gedrückt. Ein Fallenrückstellhebel ist mit dem
Schieber und damit mit der Treibstange verbunden und ermöglicht
ein Zurückziehen des Fallenriegels.
In der Entriegelungsstellung ermöglicht der Fallenriegel
eine ungehinderte Bewegung des Flügels gegenüber dem Rahmen.
In der Fallenstellung bei von dem Rahmen weggeschwenkten
Flügel wird der Fallenriegel bei der Bewegung
des Flügels gegen den Rahmen in den Schlosskasten hineingedrückt
und schnappt in die Riegelstellung und damit
beispielsweise in ein Schließblech des gegenüberstehenden
Bauteils. In Riegelstellung ist der Fallenriegel etwa 10
bis 15 mm weiter aus dem Schlosskasten herausgeschoben
und übernimmt damit die Funktion eines allgemein bekannten
Riegels.
Nachteilig bei dem bekannten Treibstangenschloss ist,
dass es sehr viele Bauteile enthält und daher aufwändig
zu fertigen ist. Weiterhin erfordern die Führung des Fallenaushubhebels,
die Sperrnase und die Auslösenase untereinander
und gegenüber dem Schlosskasten sehr enge Toleranzen
und damit hohe Fertigungskosten.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Treibstangenschloss
der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
dass es besonders einfach aufgebaut und kostengünstig zu
fertigen ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
ein mit dem Schieber verbundenes, Bewegungskräfte auf den
Fallenriegel übertragendes Koppelteil einen Steuerzapfen
aufweist, dass der Steuerzapfen in einer Kulisse des
Schlosskastens geführt ist und dass das Halteelement als
in der Kulisse angeordneter Vorsprung ausgebildet ist.
Durch diese Gestaltung ermöglicht der in der Kulisse angeordnete
Steuerzapfen die Umschaltung des erfindungsgemäßen
Treibstangenschlosses von der Fallenstellung in die
Riegelstellung. Die Position des Steuerzapfens in der Kulisse
wird ihrerseits gesteuert, wenn der Fallenriegel
von der Fallenstellung, beispielsweise durch Bewegung des
Flügels gegen den Rahmen in den Schlosskasten hineingedrückt
wird. Damit benötigt das erfindungsgemäße
Treibstangenschloss keinen aufwändig zu führenden Taster.
Die Anordnung des Halteelementes in der Kulisse erfordert
keine zusätzlichen Bauteile. Das erfindungsgemäße
Treibstangenschloss lässt sich daher besonders kostengünstig
fertigen.
Eine Übertragung der Längsbewegung des Schiebers auf eine
quer dazu verlaufende Längsbewegung des Fallenriegels erfordert
gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
einen besonders geringen baulichen Aufwand, wenn
ein Drehhebel mit dem Fallenriegel und dem Koppelteil in
Verbindung steht.
Die Steuerung des Fallenriegels erfordert gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders
geringen baulichen Aufwand, wenn die Bewegung des
Steuerzapfens bei der Bewegung durch das Koppelteil im
Wesentlichen senkrecht zu dem Halteelement und beim Eindrücken
des in Fallenstellung befindlichen Fallenriegels
in den Schlosskasten hinein im Wesentlichen parallel zu
dem Halteelement verläuft.
Die Führung des Steuerzapfens in der Kulisse gestaltet
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn die Kulisse
einen ersten, auf das als Vorsprung ausgebildete Halteelement
zulaufenden Abschnitt und einen sich daran anschließenden,
versetzt zu dem ersten Abschnitt geführten
zweiten Abschnitt aufweist. Hierdurch wird der Steuerzapfen
von der Entriegelungsstellung zu der Fallenstellung
in dem ersten Abschnitt geführt, bis er gegen das Halteelement
gelangt. Bei einem Eindrücken des Fallenriegels
von der Fallenstellung aus in den Schlosskasten gelangt
der Steuerzapfen in den zweiten Abschnitt und damit zu
der Riegelstellung.
Der Fallenriegel könnte in Riegelstellung beispielsweise
wie bei dem bekannten Treibstangenschloss über ein
schwenkbar gelagertes Blockierelement gehalten werden.
Das erfindungsgemäße Treibstangenschloss benötigt jedoch
besonders wenige Bauteile, wenn ein Blockierelement zur
Blockierung der Bewegung des in Riegelstellung befindlichen
Fallenriegels an dem Schieber angeordnet ist und in
eine quer zur Bewegungsrichtung des Fallenriegels weisende
Ausnehmung des Fallenriegels hineinragt und wenn
das Koppelteil einen eine Bewegung des Schiebers ohne
Kraftübertragung auf das Koppelteil ermöglichenden Freibereich
aufweist. Durch diese Gestaltung wird bei einem
Antrieb des Schiebers aus der Riegelstellung heraus zunächst
der Formschluss mit dem Fallenriegel gelöst und
erst anschließend nach der Bewegung des Schiebers über
den Freibereich hinaus der Fallenriegel angetrieben.
Die Steuerung des auf dem Schieber angeordneten Blockierelementes
gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders
einfach, wenn der Freibereich zwischen einem Mitnehmer
des Schiebers und dem Koppelteil angeordnet ist.
Eine Bewegung des Koppelteils durch Erschütterungen lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung einfach vermeiden, wenn das Koppelteil mit einem
Federelement verbunden ist und wenn das Federelement
das Koppelteil in Richtung des Mitnehmers des Schiebers
vorspannt. Weiterhin wird hierdurch der Steuerzapfen gegen
das Halteelement vorgespannt, so dass der Fallenriegel
zuverlässig in Fallenstellung verharrt, bis er in den
Schlosskasten gedrückt wird.
Der Fallenriegel wird gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung in der Riegelstellung zuverlässig
gehalten, wenn ein Federelement das Blockierelement
in die Ausnehmung vorspannt.
Ein Verhaken des Steuerzapfens in dem Drehhebel und der
Kulisse lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach vermeiden, wenn der
Steuerzapfen in einem Langloch des Drehhebels geführt
ist.
Die Übertragung der Drehbewegung des Drehhebels auf die
Längsbewegung des Fallenriegels erfordert gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders
geringen baulichen Aufwand, wenn der Drehhebel
einen in einem Langloch des Fallenriegels geführten Zapfen
aufweist.
Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Diese zeigt in
- Fig.1
- ein Treibstangenschloss mit geöffneten
Schlosskasten in einer Riegelstellung,
- Fig.2
- das Treibstangenschloss aus Figur 1 in einer
Entriegelungsstellung,
- Fig.3
- das Treibstangenschloss aus Figur 1 in einer
Fallenstellung,
- Fig.4
- das Treibstangenschloss aus Figur 3 beim
Eindrücken eines Fallenriegels in den Schlosskasten,
- Fig.5
- stark vergrößert eine Kulisse des Treibstangenschlosses
mit verschiedenen Stellungen
eines Steuerzapfens.
Figur 1 zeigt ein in einem Flügel 1 montiertes Treibstangenschloss
2 mit einer Treibstange 3. Die Treibstange 3
lässt sich in ihrer Längsrichtung mittels eines schematisch
dargestellten Hauptschlosses 4 und/oder eines elektromotorischen
Antriebs 5 verschieben. Der Flügel 1 ist
in der dargestellten Stellung in einen Rahmen 6 geschwenkt.
Die Treibstange 3 ist unter einer an dem Flügel
1 befestigten Stulpe 7 eines Schlosskastens 8 angeordnet
und hat eine Ausnehmung 9 zur Durchführung eines Fallenriegels
10. Der Fallenriegel 10 ist mit einer Anlaufschräge
11 und einem Riegelabschnitt 12 aus dem Schlosskasten
8 ausgefahren und dringt in ein Schließblech 13
des Rahmens 6 ein. Dies kennzeichnet die Riegelstellung
des Treibstangenschlosses 2. Die Treibstange 3 ist formschlüssig
mit einem Schieber 14 verbunden. Der Schieber
14 weist einen Mitnehmer 15 auf, welcher einen als Abstand
ausgebildeten Freibereich 16 gegenüber einem Zapfen
17 eines Koppelteils 18 hat. Dieser Freibereich 16 ermöglicht
es, den Schieber 14 zu verschieben, ohne das Koppelteil
18 mitzunehmen. Der Zapfen 17 des Koppelteils 18
ist zudem in einem Langloch 19 des Schiebers 14 geführt.
Das Koppelteil 18 hat an seinem dem Zapfen 17 abgewandten
Ende einen Steuerzapfen 20, mit dem er in ein Langloch 21
eines Drehhebels 22 und in eine in einer Wandung des
Schlosskastens 8 angeordnete Kulisse 23 eindringt. Der
Drehhebel 22 hat eine Lagerung 24 in dem Schlosskasten 8
und einen Zapfen 25, welcher in ein quer zur Bewegungsrichtung
des Fallenriegels 10 angeordnetes Langloch 26
eindringt. Die Kulisse 23 weist einen ersten geraden Abschnitt
27 und einen versetzt zu dem ersten Abschnitt 27
angeordneten zweiten Abschnitt 28 auf. Der erste Abschnitt
27 wird von einem Halteelement 29 für den Steuerzapfen
20 begrenzt. Zur Verdeutlichung ist die Kulisse 23
mit verschiedenen Stellungen des Steuerzapfens 20 in Figur
5 stark vergrößert dargestellt. Der Schieber 14 ist
mit einem Blockierelement 30 verbunden. Das Blockierelement
30 dringt in der dargestellten Stellung in eine Ausnehmung
31 des Fallenriegels 10 ein. Ein Federelement 32
spannt den Schieber 14 mit dem Blockierelement 30 in die
Ausnehmung 31 vor. Der Fallenriegel 10 wird von einem
zweiten Federelement 33 in die aus dem Schlosskasten 8
herausragende Stellung vorgespannt. Weiterhin hat das
Koppelteil 18 ein Federelement 34 welches den Zapfen 17
in Richtung des Mitnehmers 15 des Schiebers 14 vorspannt.
Zum Entriegeln des Treibstangenschlosses 2 wird die
Treibstange 3 und damit der Schieber 14 mit dem Mitnehmer
15 in Richtung des Zapfens 17 des Koppelteiles 18 verschoben.
Durch den Freibereich 16 wird zunächst das Blockierelement
30 aus der Ausnehmung 31 des Fallenriegels
10 herausbewegt, bevor der Mitnehmer 15 gegen den Zapfen
17 gelangt. Die Herausbewegung des Blockierelementes 30
aus der Ausnehmung 31 hat zur Folge, dass der Formschluss
des Fallenriegels 10 mit dem Schlosskasten 8 aufgehoben
wird. Gelangt der Mitnehmer 15 gegen den Zapfen 17, wird
das Koppelteil 18 gegen den Drehhebel 22 gedrückt. Der
Steuerzapfen 20 wird dabei von beiden Abschnitten der Kulisse
23 geführt. Die Bewegung des Koppelteils 18 bewirkt,
dass der Drehhebel 22 im Uhrzeigersinn verschwenkt
wird und der Fallenriegel 10 über den im Langloch 26 geführten
Zapfen 25 in den Schlosskasten 8 eingezogen wird.
Diese Stellung ist in Figur 2 dargestellt. Dies kennzeichnet
die Entriegelungsstellung, in der der Flügel 1
von dem Rahmen 6 wegbewegt werden kann.
Wird ausgehend von der Stellung aus Figur 2 die
Treibstange 3 zurückgezogen oder kraftlos gestellt, zieht
das Federelement 34 des Koppelteiles 18 den Steuerzapfen
20 entlang des ersten Abschnitts 27 der Kulisse 23 zurück.
In dieser Stellung wird der Steuerzapfen 20 von dem
als Absatz ausgebildeten Halteelement 29 der Kulisse 23
gehalten. Diese Stellung ist in Figur 3 dargestellt. Weiterhin
ist in Figur 3 zu erkennen, dass der Drehhebel 22
in dieser Stellung des Steuerzapfens 20 den Fallenriegel
10 in einer Fallenstellung hält, in der er im Wesentlichen
nur mit der Anlaufschräge 11 aus dem Schlosskasten 8
herausragt. Das Blockierelement 30 befindet sich dabei
außerhalb der Ausnehmung 31 des Fallenriegels 10, so dass
der Fallenriegel 10 wie eine bekannte Falle in den
Schlosskasten 8 hineingedrückt werden kann.
Wird der Fallenriegel 10 ausgehend von der Fallenstellung
aus Figur 3 in den Schlosskasten 8 hineingedrückt, wird
der Drehhebel 22 geringfügig verschwenkt und drückt den
Steuerzapfen 20 des Koppelteils 18 von dem Halteelement
29 weg in den zweiten Abschnitt 28 der Kulisse 23. Diese
Stellung ist in Figur 4 dargestellt. Anschließend kann
das Federelement 34 des Koppelteiles 18 den Steuerzapfen
20 entlang des zweiten Abschnitts 28 der Kulisse 23 ziehen
und das Federelement 33 des Fallenriegels 10 diesen
aus dem Schlosskasten 8 herausdrücken, bis die in Figur 1
dargestellte Riegelstellung erreicht ist. Das Eindrücken
des Fallenriegels 10 kann beispielsweise dadurch bewirkt
werden, dass der Flügel 1 in den in Figur 1 dargestellten
Rahmen 6 geschwenkt wird.
Figur 5 verdeutlicht die Bewegungen des Steuerzapfens 20
in der stark vergrößert dargestellten Kulisse 23 beim
Verriegeln und Entriegeln des in den Figuren 1 bis 4 dargestellten
Treibstangenschlosses 2. Hierbei sind die verschiedenen
Positionen des Steuerzapfens 20 nach den Figuren
1 bis 3 strichpunktiert dargestellt, wobei mit römischen
Ziffern die Stellung des Steuerzapfens 20 der entsprechenden
Figur bezeichnet ist. Zur Verdeutlichung sind
die Bewegungen des Steuerzapfens 20 mit Pfeilen gekennzeichnet.