Die Erfindung geht aus von einer Schnorchelvorrichtung für ein U-Boot,
wobei diese Vorrichtung eine Frischluftleitung und eine Abgasleitung
sowie eine in dem Turm des U-Bootes vorgesehene, aus dem Turm ausund
einfahrbare Kopfeinheit aus einem Mantelrohr mit einem inneren
Frischluftrohr und einem inneren Abgasrohr aufweist.
Derartige Schnorchelvorrichtungen sind allgemein bekannt und dienen
dazu, insbesondere die Abgase der mit flüssigem Kraftstoff betriebenen
Antriebsmotoren des U-Bootes an die Atmosphäre über der Wasseroberfläche
abzuführen. Hierzu befindet sich das U-Boot in einer bestimmten
Tauchtiefe unterhalb der Wasseroberfläche, wobei die Kopfeinheit
der Schnorchelvorrichtung nach oben ausgefahren ist, derart,
dass sich das Oberende dieser Kopfeinrichtung über der Wasseroberfläche
befindet. Die Abgase des Antriebsmotors werden dann mittels
der Abgasleitung der Schnorchelvorrichtung an die Atmosphäre abgeführt.
Es besteht hierbei jedoch das Problem, dass insbesondere bei Windverhältnissen
mit stärkeren und richtungsmäßig ungünstig wehenden Winden
die Gefahr gegeben ist, dass ein Teil der Abgase wieder über das
neben dem Abgasrohr befindliche Frischluftrohr der ausgefahrenen
Kopfeinheit zurückgesaugt wird und so wieder in das Innere des U-Bootes
gelangt. Dadurch verschlechtert sich die Atmosphäre im Inneren
des U-Bootes, was insbesondere für die Besatzung des U-Bootes gefährlich
werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verbesserung einer Schnorchelvorrichtung
der einleitend angeführten Art in der Weise, dass für die
Besatzung des U-Bootes eine ausreichende und ungefährliche Überlebensatmosphäre
sichergestellt ist. Weiterhin soll die Schnorchelvorrichtung
so ausgestaltet sein, dass die Motorabgase über verschiedene
Wege aus dem U-Boot abgeführt werden können.
Die Lösung der Aufgabe ist in den Patentansprüchen 1 und 10 definiert.
Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere darin, dass innerhalb des U-Bootes eine ungefährliche
Überlebensatmosphäre für die Besatzung des U-Bootes sichergestellt ist,
die der Besatzung das Erfüllen ihrer Aufgaben gewährleistet. Die Besatzung
ist also insbesondere nicht durch einen wieder eingesaugten Teil
der Abgase gefährdet, da es nun verhindert ist, dass ein Teil der Abgase
aufgrund ungünstiger Windverhältnisse über der Meeresoberfläche
durch die Schnorchelvorrichtung wieder in das Innere des U-Bootes gelangt.
Des Weiteren ist der in Bezug auf die Luftatmosphäre in dem U-Boot
sichere Aufenthalt der Besatzung in dem U-Boot auch dadurch
gewährleistet, dass in dem U-Boot eine künstliche Luftatmosphäre geschaffen
werden kann, indem aus einem mitgeführten Vorrat an Sauerstoff
und Stickstoff eine Atmosphäre gewünschter Zusammensetzung
aus diesen Gasen geschaffen werden kann, so dass das U-Boot auch
bei tiefgetauchtem Zustand ausreichend belüftet ist.
Stehen somit an Bord eines U-Bootes ein Abgasschnorchel mit einem
Zuluftkanal und unterschiedlichen Abgasführungen zur Verfügung, kann
ein intelligentes Abgasmanagement die äußere Signaturausbildung am
Schnorchel im Sinne kleinerer Signaturen wesentlich besser steuern als
bisher. Von der Besatzung nicht beeinflussbare Gegebenheiten, wie z.
B. Umweltparameter, die auf das augenblicklich vorgefundene Wetter
zurückzuführen sind, können ebenso berücksichtigt werden wie von der
Besatzung abhängige Gegebenheiten, wie z. B. Unzulänglichkeit bei
der Handhabung des U-Bootes, die sich auf die Qualität der Tiefenhaltung
auswirken, und auch taktische Erwägungen der Bootskommandantur.
Zudem wird die Bootssicherheit erheblich verbessert.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die
seitlichen Abgasaustrittslöcher in wenigstens einer Reihe mit kleinem
Abstand voneinander entlang des Umfangs des Mantelrohres angeordnet
sind. Diese Löcher können hierbei als Langlöcher ausgebildet
sein.
In alternativer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung kann so
vorgegangen werden, dass die Abgasbeschleunigungseinrichtung aus
einer Düsenausbildung besteht. Hierdurch werden die aus dem inneren
Abgasrohr ausströmenden Abgase bei ihrem Austritt aus diesem Abgasrohr
beschleunigt und entwickeln durch ihre dadurch erzeugte höhere
Strömungsgeschwindigkeit eine größere Widerstandskraft gegen stärkere
Winde, so dass aufgrund dieser größeren Widerstandskraft ein Wiedereinsaugen
in das Frischluftrohr vermieden ist.
In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung kann die Düsenausbildung
auch verschließbar konstruiert sein, wobei der obere
Wandbereich des inneren Abgasrohres mit seitlichen Gasauslässen versehen
ist. Durch diese Ausbildung ist es wählbar, ob die Abgase sämtlich
über das Abgasrohr mit relativ starker Strömungskraft vertikal aus
dem Abgasrohr austreten oder seitlich aus dem Mantelrohr abgeführt
werden sollen. Die betreffende Wahl wird im Wesentlichen von den
herrschenden Windverhältnissen abhängen.
In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung kann so vorgegangen
werden, dass die Abgasleitung mit der verfahrbaren Kopfeinheit
mit einem zusätzlichen Abgasauslasssystem versehen ist, wobei
die Abgasleitung eine Umschaltventileinrichtung zum wahlweisen Auslassen
des Abgases über die verfahrbare Kopfeinheit oder über das
zusätzliche Abgasauslasssystem aufweist. Hierdurch besteht die Möglichkeit,
dass die Abgase der Antriebsmotoren des U-Bootes auch unter
Wasser aus dem U-Boot abgeführt werden können, wenn das U-Boot
vollständig abgetaucht ist.
In noch weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung besteht
ein Merkmal darin, dass der Abgasleitung eine im Inneren des U-Bootes
vorgesehene Gasaustauschvorrichtung zum Austauschen der Gasatmosphäre
im Inneren des U-Bootes zugeordnet ist. Die Gasaustauschvorrichtung
kann einen Lüfter oder einen Kompressor einschließen und
zusätzlich oder alternativ einen Vorrat an komprimiertem Sauerstoff und
Stickstoff zum Herstellen einer besseren oder künstlichen Atmosphäre in
dem U-Boot beinhalten. Der jeweilige Vorrat an Sauerstoff und Stickstoff
wird vorteilhaft in Gasbehältern mitgeführt.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
tung,
- einen Längsschnitt eines oberen Abschnittes einer Schnorchelvorrichtung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt des oberen Endabschnittes einer zweiten
Ausführungsform der Schnorchelvorrichtung,
- Figuren
4 und
- 5 einen Längsschnitt des oberen Abschnittes einer dritten
Ausführungsform der Schnorchelvorrichtung,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht auf ein teilweise aufgeschnitten dargestelltes
U-Boot, in dem eine vierte Ausführungsform der
Schnorchelvorrichtung dargestellt ist,
- Fig. 7
- eine weitere Seitenansicht auf ein teilweise aufgeschnittenes
U-Boot, in dem eine zu der Ausführungsform nach
Fig. 6 alternative, fünfte Ausführungsform der Schnorchelvorrichtung
gezeigt ist.
In Fig. 1 ist eine ausgefahrene, allgemein mit 1 bezeichnete Kopfeinheit
einer nicht weiter dargestellten Schnorchelvorrichtung 21 für ein U-Boot
gezeigt. Die Schnorchelvorrichtung 21 umfasst in üblicher Weise eine
Frischluftleitung 2 und eine Abgasleitung 3. Die Frischluftleitung weist ein
vertikal verfahrbares Frischluftrohr 4 und ein vertikal verfahrbares Abgasrohr
5 auf, die beide im Inneren eines Mantelrohres 6 angeordnet und
zusammen mit diesem verfahrbar sind. Das Frischluftrohr 4 und das Abgasrohr
5 bilden zusammen mit dem Mantelrohr 6 die Kopfeinheit 1, die
in üblicher Weise mittels eines hydraulischen Zylinderhubantriebes (nicht
dargestellt) aus dem Turm des U-Bootes vertikal aus- und wieder einfahrbar
ist. Im ausgefahrenen Zustand befindet sich das Oberende der
Kopfeinheit 1 oberhalb der Meeresoberfläche 7 (Fig. 1), so dass Frischluft
über das oben geöffnete, verschließbare Frischluftrohr 4 und die
weitere Frischluftleitung 2 in das Innere des U-Bootes eingeführt werden
kann.
Wie in den Figuren 1 und 2 deutlich zu erkennen ist, ist das Mantelrohr 6
in seinem oberen Umfangsbereich mit einer Mehrzahl von seitlichen
Abgasaustrittslöchern 8 versehen. Diese Abgasaustrittslöcher sind in
dem Mantelrohr unterhalb des Oberendes 9 des inneren Frischluftrohres
4 angeordnet. Das innere Abgasrohr 5 endet mit seinem Oberende 10
im Bereich der seitlichen Gasaustrittslöcher 8, wie Fig. 1 zeigt. Diese
Ausbildung der Kopfeinheit 1 ermöglicht ein seitliches Austreten der aus
dem Abgasrohr 5 ausströmenden Abgase 11 aus dem Mantelrohr 6,
wie dies durch die Pfeile 12 angedeutet ist. Wenn stärkere Winde herrschen,
vorwiegend natürliche Winde, die mittels des Pfeils 13 schematisch
angedeutet sind, treten diese Winde auf derjenigen Seite des
Mantelrohres 6, welche den Winden zugekehrt ist (Luvseite), über die
auf dieser Seite befindlichen Löcher 8 in das Mantelrohr 6 ein und bewirken,
dass die aus dem Oberende 10 des Abgasrohres 5 ausströmenden
Abgase sofort umgelenkt werden und über diejenigen Gasaustrittslöcher
8, die sich auf der dem Wind abgewandten Seite (Leeseite) des
Mantelrohres 6 befinden, austreten. Die Abgase gelangen somit nicht
zu dem Oberende 9 des Frischluftrohres 4 und werden daher auch
nicht in das Frischluftrohr eingesaugt.
Eine vorteilhafte Anordnung der Abgasaustrittslöcher 8 in dem Mantelrohr
6 besteht darin, dass diese Löcher in wenigstens einer Reihe mit
kleinem Abstand voneinander entlang des Umfangs des Mantelrohres
angeordnet sind, wie Fig. 1 zeigt. Die Abgasaustrittslöcher selbst sind
vorzugsweise als Langlöcher ausgebildet, um bei geringer Platzbeanspruchung
eine größtmögliche Gasaustrittsfläche zu gewährleisten.
Eine alternative Ausführungsform zur nicht beeinträchtigenden Ableitung
von Abgasen 11 aus dem Abgasrohr 5 besteht darin, dass das
Oberende 10 des Abgasrohres 5 eine nach oben wirkende Abgasbeschleunigungseinrichtung
14 aufweist. Eine bevorzugte Ausgestaltung
der Beschleunigungseinrichtung 14 besteht aus einer Düsenausbildung
15. Diese Düsenausbildung kann so gestaltet sein, dass der obere Endbereich
des Abgasrohres als eine Verjüngung ausgestaltet ist. Dadurch
wird das Abgas 11 bei seinem Austritt aus dem Abgasrohr 5 beschleunigt
und entwickelt auf diese Weise eine beträchtlich erhöhte Ausströmungsgeschwindigkeit
und somit eine verstärkte Ausströmungskraft.
Eine derartige Ausgestaltung des Oberendes 10 des Abgasrohres 5 gewährleistet
bei Windstille oder schwachen Winden ebenfalls, dass die
aus dem Abgasrohr 5 ausströmenden Abgase nicht wieder über das
Frischluftrohr 4 in das Innere des U-Bootes eingesaugt werden.
Zur Erhöhung der Düsenwirkung kann der Verjüngung 15a ein Innenkörper
15b zugeordnet sein, der strömungsbeschleunigend ausgebildet ist,
z. B. pfropfenförmig, wie es Fig. 3 zeigt. Dieser Innenkörper 15 b ist im
Bereich der Verjüngung so positioniert, dass eine starke Ausströmungsgeschwindigkeit
der Abgase aus dem Abgasrohr 5 erfolgt.
Zusätzlich zur Düsenfunktion kann der Innenkörper 15b translatorisch
auf- und abwärts verfahrbar ausgebildet sein. Er hat dann auch die
Funktion eines Verschließkörpers, um das Abgasrohr 5 zu verschließen,
wenn das U-Boot abtaucht.
In weiterer Ausgestaltung der Ausführungsform nach Fig. 3 kann die Düsenausbildung
15 zur Schaffung eines Ringspaltes 16 von einem Rohrstück
17 für eine Zulufteinmischung in das aus der Düsenausbildung 15
ausströmende Abgas umgeben sein. Auf diese Weise wird das aus dem
Abgasrohr 5 ausströmende Gas verdünnt, so dass, falls doch Abgas in
das Frischluftrohr 4 gelangt, der Gefährlichkeitsgrad des so eingesaugten
Abgases sehr gering ist und vernachlässigt werden kann.
Eine dritte Ausführungsform zur Vermeidung des Rücksaugens von Abgas
ist in den Figuren 4 und 5 gezeigt. Das Oberende 10 des Abgasrohres
5 ist verschließbar ausgebildet, und der obere Wandbereich des
Abgasrohres ist mit seitlichen Gasauslässen 18, die in Höhe der seitlichen
Gasaustrittslöcher 8 des Mantelrohres 6 vorgesehen sind, versehen. Vorzugsweise,
jedoch nicht unbedingt erforderlich, wird hierzu die obere
Ausbildung des Abgasrohres 5, wie sie in Verbindung mit Fig. 3 beschrieben
ist, angewendet; das heißt, das Oberende 10 des Abgasrohres
5 weist eine Düsenausbildung 15 auf. Zum Verschließen dieser Düsenausbildung
ist ein vertikal bewegbarer Schließkörper 19 vorgesehen,
der vorzugsweise strömungsgünstig ausgebildet ist, wie es aus den Figuren
4 und 5 zu erkennen ist. In Fig. 5 ist das Abgasrohr oben geschlossen
gezeigt. Dieser Betriebszustand wird angewendet, wenn die Winde 13
eine höhere Windgeschwindigkeit aufweisen, etwa ab Windstärke 3
Beaufort. In diesem Fall strömen die Abgase 11 über die seitlichen Gasauslässe
18 aus dem Abgasrohr 5 aus und werden aufgrund der Windkräfte
sofort seitlich umgelenkt und den seitlichen Gasaustrittslöchern 8
des Mantelrohres 6 zugeweht, so dass sie aus diesen Löchern seitlich
aus dem Mantelrohr austreten.
In Fig. 5 ist das Abgasrohr 5 in Offenstellung gezeigt. Diese Betriebsweise
wird bei Windstille oder Schwachwinden (etwa unterhalb Windstärke 3
Beaufort) angewendet. Man erkennt, dass die Abgase 11 im Wesentlichen
vertikal und beschleunigt nach oben aus dem Abgasrohr 5 in die
Atmosphäre ausströmen. Kleine Anteile des Abgases können das Abgasrohr
5 auch über dessen seitliche Gasauslässe 18 verlassen und zu
den seitlichen Gasaustrittslöchern 8 des Mantelrohres 6 strömen, um
den Schnorchel auf diese Weise zu verlassen.
Eine weitere Ausführungsform der Schnorchelvorrichtung 21 ist in Fig. 6
gezeigt. In dieser Figur ist die gesamte Schnorchelvorrichtung dargestellt,
so dass man die vollständige Frischluftleitung 2 und die vollständige
Abgasleitung 3 erkennt. Über die Frischluftleitung 2 wird in üblicher
Weise der gesamte Innenraum des U-Bootes 20 sowie auch dessen Antriebsmotor
22 mit Frischluft versorgt. Über die Abgasleitung 3 werden
die Abgase des Motors 22 über die Schnorchelvorrichtung 21 aus dem
U-Boot herausgeleitet. Fig. 6 zeigt die Schnorchelvorrichtung 21 mit
ausgefahrener Kopfeinheit 1, so dass frische Luft in das U-Boot gelangt,
während die Abgase des Motors 22 in die Atmosphäre abgeleitet werden.
Je nach Wahl und den herrschen Windverhältnissen oberhalb der
Meeresoberfläche 7 wird das gemäß den Ausführungsbeispielen nach
den Figuren 1 bis 5 ausgebildete Oberende der Schnorchelvorrichtung
21 verwendet.
Wenn sich das U-Boot 20 in einem tieferen Tauchzustand als in Fig. 6
gezeigt befindet, ist die Kopfeinheit 1 in den Turm 23 des U-Bootes 20
eingefahren, wobei sowohl das Frischluftrohr 4 als auch das Abgasrohr 5
der Kopfeinheit 1 an ihrem Oberende geschlossen sind. Um auch bei
diesem Tauchzustand die Abgase des Motors 22 aus dem U-Boot 20
herauszuleiten, ist die Abgasleitung 3 mit einem zusätzlichen Abgasauslasssystem
24 versehen, die eine Umschaltventileinrichtung 25 aufweist.
An diese Umschaltventileinrichtung schließt sich eine übliche Auslassleitung
26 an, die an ihrem ausströmseitigen Ende mit Auslassverteilungsmitteln
26a, z. B. Auslassleisten mit Austrittslöchern, versehen ist. Die Auslassverteilungsmittel
26a befinden sich üblicherweise in einem oberen
Bereich in dem Turm 23 des U-Bootes 20, wie Fig. 6 zeigt.
Alternativ oder zusätzlich zu der Auslassleitung 26 kann ein in dem Turm
23 vorhandener bekannter Schacht 27 zum Auslassen von Abgasen
verwendet werden, der ebenfalls an die Umschaltventileinrichtung 25
angeschlossen ist. In dem Schacht 27 ist ein übliches, vertikal verfahrbares
Informationsgerät, z. B. ein Funkgerät 27a, angeordnet. Trotzdem ist
in diesem Schacht genug freier Raum, um Abgase über diesen Schacht
in die Atmosphäre ableiten zu können. Die Umschaltventileinrichtung 25
ermöglicht es, je nach Tauchtiefe des U-Bootes 20 entweder die Abgasleitung
3 oder das zusätzliche Abgasauslasssystem 24 in Betrieb zu nehmen.
Obwohl es vorteilhaft ist, die Abgasleitung 3 mit einem zusätzlichen Abgasauslasssystem
24 zu verwenden, wobei die Kopfeinheit 1 mit seitlichen
Gasaustrittslöchern 8 und/oder mit einer Abgasbeschleunigungseinrichtung
14 versehen ist, kann auch eine Kopfeinheit 1 verwendet
werden, die an ihrem Oberende in konventioneller Weise ausgebildet
ist, also keine Ausbildung gemäß den Figuren 1 bis 5 aufweist.
In weiterer Ausgestaltung der in Fig. 6 gezeigten erfindungsgemäßen
Schnorchelvorrichtung 21 kann diese so ergänzt sein, dass sie eine Gasaustauschvorrichtung
zum Austauschen der Gasatmosphäre im Inneren
des U-Bootes 20 aufweist. Die Gasaustauschvorrichtung weist einen Lüfter
28 oder alternativ einen Kompressor auf, der vorzugsweise in der
Abgasleitung 3 eingegliedert ist. Dieser Lüfter oder Kompressor wird in
Betrieb genommen, wenn das U-Boot 20 sich auf Schnorcheltiefe
und/oder Sehrohrtiefe befindet, d. h. dass die Kopfeinheit 1 ausgefahren
ist und ihren Betrieb aufnehmen kann. Mit Hilfe des Lüfters 28 bzw.
des Kompressors kann ein intensiverer Luftaustausch im Inneren des U-Bootes
erfolgen, da auf diese Weise schneller Frischluft über die Frischluftleitung
2 in das U-Boot gelangt.
Ein weiterer Vorteil der Anwendung eines Lüfters oder eines Kompressors
in dem vorstehend beschriebenen Abgassystem ist noch dadurch gegeben,
dass explosive Anteile in der Luftatmosphäre des U-Bootes
schnell aus dem U-Boot herausgefördert werden können. Dies ist z. B.
dann wichtig, wenn das U-Boot mit Brennstoffzellen betrieben wird, z. B.
in Form eines Brennstoffzellenantriebes. Dies ist besonders dann wichtig,
wenn das U-Boot in einer Tauchtiefe fährt, die unterhalb der Sehrohrtiefe
liegt, da in diesem Fall die Kopfeinheit 1 der Schnorchelvorrichtung
21 nicht ausgefahren ist. Es besteht somit die Möglichkeit, die gefährliche
Bootsatmosphäre mit Hilfe des zusätzlichen Abgasauslasssystems 24
zu beseitigen.
Auch in diesem Fall kann so vorgegangen werden, dass eine herkömmliche
Ausbildung des Oberendes der Kopfeinheit 1 vorgesehen ist. Des
Weiteren kann hierbei so vorgegangen werden, dass die Abgasleitung
3 alleine oder zusätzlich mit der Auslassleitung 26, 26a und/oder mit
dem Schacht 27 vorgesehen ist.
In einer noch weiteren Ausgestaltung der in Fig. 6 gezeigten erfindungsgemäßen
Schnorchelvorrichtung 21 kann die Gasaustauschvorrichtung
28 einen Vorrat an komprimiertem Sauerstoff und Stickstoff zum
Herstellen einer künstlichen Atmosphäre in dem U-Boot 20 einschließen.
Dieser Vorrat an Sauerstoff und Stickstoff ist jeweils in entsprechenden
Gasbehältern 30 bzw. 31 enthalten, die an einem geeigneten Platz im
U-Boot montiert sind. Diese Gasbehälter sind an eine Einrichtung 32 zum
Herstellen und Verteilen der künstlichen Atmosphäre, die aus dem Sauerstoff
und Stickstoff der Gasbehälter 30 und 31 gebildet wird, angeschlossen.
Mit Hilfe des Vorrates 29 kann das U-Boot 20 auch bei seinem vollständig
getauchten Zustand, d. h. bei einem Tauchzustand, bei dem die
Kopfeinheit 1 der Schnorchelvorrichtung 21 eingefahren ist, belüftet
werden. In diesem Fall wird das zusätzliche Abgasauslasssystem 24 in
Verbindung mit dem Lüfter 28 oder alternativ dem Kompressor verwendet.
Mit Hilfe des Vorrates 29 und der Einrichtung 32 wird in dem U-Boot
eine künstliche Atmosphäre geschaffen, in der beispielsweise weniger
Sauerstoff vorhanden ist als in der natürlichen Atmosphäre, wobei aber
noch ausreichend Sauerstoff zum Arbeiten und Überleben der Besatzung
des U-Bootes vorhanden ist. Beispielsweise beträgt hierbei der
Sauerstoffgehalt 12 bis 16 Volumenprozent, wobei der Stickstoffgehalt
einen entsprechend höheren Wert aufweist. Ein weiterer Vorteil der
künstlichen Atmosphäre besteht darin, dass die meisten Brände bei einer
solchen Atmosphäre ersticken, da für einen Brandfall 21 Volumenprozent
Sauerstoff erforderlich sind.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform, die gegenüber derjenigen in
Fig. 6 vereinfacht ist. Man erkennt, dass Fig. 7 bezüglich seines Abgassystems
einfacher ausgestaltet ist. Dieses Abgassystem weist eine
Schnorchelvorrichtung 21 a auf, deren vertikal verfahrbare Kopfeinheit 1
ein herkömmlich ausgebildetes Oberende 33 aufweist. Dieses Oberende
ist somit nicht derart ausgebildet, wie es in Verbindung mit den Figuren
1 bis 5 beschrieben ist. Des Weiteren ist die Abgasleitung 3 nicht mit
einem zusätzlichen Abgasauslasssystem 24 versehen. Jedoch weist die
Abgasleitung 3 eine Gasaustauschvorrichtung auf, die sowohl einen
Lüfter 28 (oder alternativ einen Kompressor) und einen Gasvorrat 29 aus
Sauerstoff und Stickstoff aufweist. Der Gasvorrat 29 und die Einrichtung
32 zur Herstellung einer künstlichen Bootsatmosphäre sind derart ausgebildet,
wie es in Verbindung mit Fig. 6 beschrieben ist. Diese Ausführungsform
der Schnorchelvorrichtung 21 a wird man wählen, wenn die
Gasaustauschvorrichtung nur dann angewendet werden soll, wenn
sich das U-Boot 20 in Schnorcheltiefe bzw. Sehrohrtiefe befindet.