EP0326846B1

EP0326846B1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Blister-Verpackungen

Info

Publication number: EP0326846B1
Application number: EP89100712A
Authority: EP
Inventors: Dieter Dr. Dipl.-Chem. Stephan; Günter Stephan; Klaus-Peter Amenitsch
Original assignee: Stephan Dieter Dr
Current assignee: Stephan Dieter Dr
Priority date: 1988-02-05
Filing date: 1989-01-17
Publication date: 1992-06-17
Anticipated expiration: 2009-01-17
Also published as: DK19989D0; DD283358A5; JPH01226505A; ZA89859B; NO890451L; PT89622A; GR3005458T3; DE58901643D1; FI890390A; KR890012861A; DK19989A; ES2032611T3; DE3803979A1; CN1034897A; FI890390A0; ATE77319T1; NO890451D0; EP0326846A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Blisterpackungen definierten Volumens mit einer Anzahl Formester/ Kavitäten zur Aufnahme von in den Blisterpackungen zu verpackendem Verspackungsgut und mit einer ebenen Oberfläche eines vorbestimmten Oberflächen bereiches, umfassend die Schritte a) bis g) des Patentanspruchs 1, sowie weiterhin eine Vorrichtung zum Erzeugen von Blisterpackungen der vorstehend angegebenen Art, wobei die Vorrichtung Einrichtungen gemäß den Merkmalen a) bis g) des Öberbegriffs des Patentanspruchs 2 umfäßt.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind hinsichtlich wesentlicher Schritte für die Herstellung einzelier, verschlossener Portionspacküngen aus der DE.A-3 111 537 bekannt.
Die Art der Herstellung von Blisterpackungen hat in zunehmenden Maße für Arzneimittel in Tabletten- oder Kapselform Eingang in die Praxis gefunden; so trifft man heute kaum mehr in Röhrchen verpackte Tabletten an. Das Blistern wird aber auch für Gegenstände anderer, teilweise recht unterschiedlicher Bereiche verwendet, so z.B. im Haushalts-, Lebensmittel- und Süßwaren-, Geschäfts- und Büro-, Do-it-yourself-Bereich usw. Man findet heute allenthalben geblisterte Tuben, Fläschchen, Werkzeuge, Werkstücke wie Nägel, Heftzwecken, Klammern, Gewürzgefäße etc. Alle diese begaben sind rein beispielhaft zu sehen, da die Entwicklung eher auf eine Ausweitung der Einsatzbereiche denn auf eine Beschränkung schließen läßt.
Angesichts der zunehmenden Verknappung der Rohstoffe und Energiequellen und der Bestrebungen, gerade Verpackungsmaterialien wieder zu verwenden, ist es bekannt geworden (DE-OS 31 10 254), die beim Herstellen von Blisterpackungen insbesondere in der Pharma-Industrie als Fehlchargen in großen Mengen anfallenden Abfälle dem Recycling zuzuführen. Infolge der Trennungsprobleme der üblichen Aluminium-PVC-Materialkombination bzw. zur Vermeidung dieser Probleme wird diese Materialkombination, also PVC und Aluminium gemeinsam, einer Zerkleinerungsmaschine zugeführt und granuliert, und das erhaltene Alu-PVC-Granulat wird mit Kunststoffzusätzen, speziell Kunststoff-Rohgranulaten, zu neuen Kunststoffprodukten verarbeitet, vor allem in Preß-, Spritzguß- oder Extrudierverfahren. Das so erhaltene Material, das eine Entsorgung der Abfälle überflüssig macht, soll im Kunststofformenbau für PU-Schäumformen, als Füllmaterial bei Klebstoffen und Vergußmassen in der Bauindustrie und als Zumischprodukt bei der Herstellung von Spanplatten verwendet werden. Es handelt sich damit sämtlich um die Verwendung eines Mischmaterials für Massenteile, bei denen es nicht auf die Qualität des Ausgangsstoffes ankommt, sondern eben um Füll- und Zusatzstoffe minderer Qualität, die ohne für das Endprodukt abträgliche Wirkung einsetzbar sind. Damit wird aber gerade nicht der Hochwertigkzit und dem Preis der Basisstoffe Aluminium und Kunststoff wie PVC Rechnung getragen. Vielmehr ergeben sich erkennbar Schwierigkeiten dadurch, daß bei aus unterschiedlichem Material bestehenden Folienbahnen, die bei Verblisterung von Arzneimitteln in der Regel PVC als Material für die Verformfolie und Aluminium als Abdeckfolie aufweisen - obwohl in vielen anderen Bereichen z.B. auch andere Kunststoffe als Verformfolien und Papiermaterialen als Abdeckfolie Verwendung finden - und ganzflächig durch Siegel oder sonstiges Kleben miteinander verbunden sind, diese Materialen somit gemeinsam, d.h. im Verbund anfallen. Das hat dazu geführt, das bisher die am Ende eines Herstellungsvorganges von Blisterpackungen in Mengen von 10 bis 20% der Verpackungsfolienbahnen anfallenden, miteinander verbundenen Abfallstreifen bzw. Stanzgitter nicht dem Recycling zugeführt, sondern im Gegensatz zu dem bekannten Recycling bei Fehlchargen Abfälle in der Pharmaindustrie nach wie vor als nicht verwendbarer Abfall betrachtet werden und deshalb entsogt werden müssen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, den Verblisterungvorgang so zu gestalten, daß ein Recycling-gerechtes Abfallerzeugnis anfällt, das die Wiedergewinnung der teueren Rohstoffe jeweils für sich und damit beträchtliche Kostenersparnisse an Material ermöglicht, sowie eine zu diesem Zwecke geeignete, preiswert herstellbar und ggf. in bestehenden Anlagen nachrüstbare Vorrichtung vorzusehen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs dargelegten Verfahren nach der Erfindung durch die Merkmale des kennzeichenteils des Patentanspruchs 1 gelöst, Fläche der Abzuteilenden Verpackung begrenzt und das Abfallmaterial von Verform- und Deckfolie nach dem Abteilen der Verpackungen separat zum Zwecke des Recyclings gesammelt wird, und bei der eingangs beschirebenen Vorrichtung durch die Merkmale des Kennzeichenteils des Patentanspruchs 2.
Mit dem Verfahren und der Vorrichtung nach des Erfindung wird somit in Lösung der Aufgabe eine Möglichkeit geschaffen, unmittelbar im Zuge des Blister-Verpackens ein nur unter geringem technischen Aufwand erzielbares Abfallprodukt anfallen zu lassen, das direkt dem Recycling jeder einzelnen Produktkomponente für sich zugeführt werden kann. Dieses Verpackungsverfahren ist damit wesentlich umweltfreundlicher und energiesparender, wenn man bedenkt, daß die Verschnitte der Folienbahnen bei der Herstellung solcher Blisterpackungen zwischen 10 und 20 % betragen und ohne jeglichen nachfolgenden Trennvorgang einem Recycling zugeführt werden können. Bei der erwähnten zunehmenden Neigung zum Verpacken mittels Blistern stellt dies einen wesentlichen Schritt zur Ersparnis von immer knapper werdenden Rohstoffen dar, wie natürlich auch angesichts der möglichst niedrig zu haltenden Folgekosten für die Weiterverarbeitung von Abfällen eine wirksame Kostenersparnis erzielt werden kann. Der erfindungsgemäße Aufbau der Vorrichtung macht es in einfacher Weise möglich, nur die Fläche der eigentlichen Verpackung mit der Verformfolie zu verbinden, während alle übrigen Teile der ablaufenden Folien voneinander getrennt bleiben. Eine solches Vorrichtung ist in ihrem Gesamtaufbau unaufwendig herstellbar und kann leicht in bestehenden Anlagen nachgerüstet werden, wie auch vorhandene Werkzeuge beispielsweise durch Fräsen oder Erodieren nachgearbeitet werden können. Das Stanzwerkzeug in einer Trenn- oder Stanzstation der Anlage ist dabei in der Größe der Verpackung ausgebildet, um exakt entlang der Wirkflächen die Verpackung aus dem laufenden Folienstrang herauszutrennen, so daß die Abfällz, die seitlich und zwischen den einzelnen Verpackungen bestehen, in einem fortlaufenden Abfallstrang abgeführt und jeweils für sich weiterverwertet werden können. Dadurch daß die Abdeckfolie beim Siegeln, ausschließlich in Berührungsbereichen mit der tiefgezogenen, das Verpackungsgut tragenden Verformfolie mit für das Versiegeln erforderlichem Druck und Wärme beaufschlagt, läßt sich zudem das Verpackungsgut äußerst schonend behandeln, was insbesondere bei wärme- und/oder druckempfindlichen Materialen wie z.B Weichgelatinekapseln von Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang trägt auch der Umstand, daß das obere Werkzeugteil in seiner Wirkfläche mit nach Zahl, Größe und Plazierung den Ausnehmungen im unteren Werkzeugteil entsprechenden erwärmungsfreien Stellen ausgebildet ist, wesentlich dazu bei, vermeiden, daß die beim Siegelvolgang zuzuführende Wärme und der Druck irgendwelche negativen Einflüsse auf das in den Tiefziehnestern der Verformfolie befindliche Verspackungsgut haben, was insbesondere dann schädlich wäre, wenn es sich um empfindliche Pharmazeutika wie z.B. Weichgelatinekapseln handelt.
Es ist zwar, wie eingangs angegeben, bekannt (s. DE-A1-3111 637), beim Versiegeln von Portionspackungen eine Versiegerung von Kunststoff - und Metallfolie ausschließich im unmittelbaren Randbereich vorzunehmen, im eine gesonderte Wieder - aufbereitüng der beim Stanzen aufollenden Folienreste auf wirtschaftliche Weise durchführen zu können. Da hierbei aber nur eine Ring -, d.h. Liniensiegelung ausgestrebt wird und erfolgt, läßt sich daraus keine Anregüng ableiten, wie man im Falle ganzflächig zu versiegeln der Blisterpackungen verfahren soll, wenn man vor die des Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gestellt ist.
Vorzugsweise kann die Wirkfläche des zweiten, oberen Werkzeugteils gegenüber den übrigen Oberflächenabschnitten desselben erhaben sein. Im Zuge der Nachrüstung kann man dieses leicht bei vorhandenen Werkzeugteilen vorsehen, indem die bei den bisher bekannten Siegelplatten im wesentlichen der Breite des Folienstranges entsprechenden Oberfläche abgefräst oder erodiert wird, so daß als Wirkfläche nur noch die Oberfläche der zu erzeugenden Verspackung stehen bleibt.
Weitere Vorteile und Ausführungsformen oder -möglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung der in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele hervor. Es zeigt

Fig. 1 das Prinzip einer Blister-Verpackungsanlage in Seitenansicht,
Fig. 2 ein Siegelwerkzeug in Seitenansicht in auseinandergefahrenem Zustand und
Fig. 3 die Unteransicht eines oberen Werkzeugteils entsprechend III III der Fig. 2.

Eine in Fig. 1 gezeigte Blister-Verpackungsanlage, die jedoch nur ganz prinzipiell dargestellt ist und keinerlei Details zeigt, umfaßt auf einem Maschinenbett 10 zum Herstellen von Blisterpackungen für Pharmazeutika (Tabletten, Kapseln od.dgl.) mittels einer in der Regel als Bodenfolie zu bezeichnenden und zum Einsatz gelangenden Verformfolie 11, die von einer Vorratsrolle 111 abläuft, und einer Deckfolie 12, die von einer Vorratsrolle 121 abläuft, eine Verformungsstation 13, in der die Verformfolie 11 zur Bildung von Nestern 112 (Fig. 2) für die Aufnahme von Tabletten 3 tiefgezogen wird, eine Siegelstation 14, in der Verformfolie 11 und Deckfolie 12 unter Wärme- und Druckzufuhr miteinander verbunden werden, eine Trenn- oder Stanzstation 15, in der die fertigen Blister-Verpackungen aus dem fortlaufenden Folienband ausgestanzt werden, sowie eine Abfallsammelstation 16, in der separate Sammelrollen 161 für die Abfälle der Verformfolie 11 und 162 für die Abfälle der Deckfolie 12 vorgesehen sind. Diese Abfallsammelstation 16 ist in ihrer separaten Ausbildung für die beiden Folien im Gegensatz zu dem Stand der Technik, in dem die Abfälle nur gemeinsam gesammelt werden können, durch die besondere Ausbildung des Siegelwerkzeuges gemäß Fig. 2 und 3 möglich. Natürlich brauchen die Abfälle nicht unbedingt aufgerollt zu werden, sondern sie können auch, selbstverständlich bevorzugt separat, jeweils einem ersten Weiterverarbeitungsvorgang, z.B. einem Häcksel- und/oder Granulierprozeß, zugeführt werden.
Ein den wesentlichen Bestandteil der Siegelstation 14 bildendes Siegelwerkzeug 2 umfaßt, wie in Fig. 2 dargestellt, ein unteres Werkzeugteil 21 in Form einer Gegenhalteplatte und ein oberes Werkzeugteil 22 in Form eines Siegelstempels. Die beiden Werkzeugteile 21, 22 sind in ihrer Ruhestellung, d.h. im Abstand zueinander, abgebildet. Zwischen ihnen läuft das doppelte Folienband, bestehend aus Verformfolie 11 mit daran bereits vorgeformten Nestern 112 und darin abgelegtem Verpackungsgut 3, hier in Form von Tabletten, und aus Deckfolie 12, taktweise durch. In der gezeigten Position befinden sich die Nester 112 über in der Gegenhalteplatte 21 ausgeformten Ausnehmungen 211. In dieser Position kann der Siegelvorgang eingeleitet werden, indem die Gegenhalteplatte 21 in Richtung des Pfeiles A aufwärts bewegt wird, so daß die Nester 112 von den Ausnehmungen 211 aufgenommen werden und die Gegenhalteplatte 21, die nicht erwärmt und, falls notwendig, in geeigneter Weise gekühlt ist, zunächst gegen die Unterseite der Verformfolie 11 zur Anlage kommt. Der Siegelstempel 22, der auf die erforderliche Temperatur erwärmt wird, ist üblicherweise fest, kann aber bei manchen Vorrichtungen auch in Richtung des Pfeiles B nach unten gefahren werden. Durch diese Relativbewegung drückt die Oberfläche der Verformfolie 11 gegen die Deckfolie 12. Die Unterseite der Deckfolie 12 ist mit einer für die Verbindung erforderlichen Kleberschicht versehen, die durch den zwischen Gegenhalteplatte 21 und Siegelstempel 22 erzeugten Druck und die von dem Stempel 22 übertragene Wärme die Verbindung mit der Oberfläche der Verformfolie 11 herbeiführt.
Aus der Unteransicht der Fig. 3 in Verbindung der Seitenansicht der Fig. 2 ist erkennbar, daß der Siegelstempel 22 eine erhabene Wirkfläche 221 umfaßt, deren Oberfläche maximal exakt der Oberfläche der herzustellenden Verpackung entspricht oder kleiner als diese ist, so daß auf jeden Fall vermieden wird, daß die wie nachstehend beschriebenen Stanzabfälle/Stanzgitter irgendeinen Verbund zwischen den Materialien aufweisen, sondern daß eine einfache und schnelle separate Abführung gewährleistet ist. Die Verpackung umfaßt, rein beispielhaft, wie gezeigt, drei Tiefziehnester für Tabletten. Die Wirkfläche ist gegenüber dem übrigen Teil der Siegelplatte durch Abfräsen des letzteren erzeugt, aber es kommt für die Herstellung dieser Wirkfläche auch jedes andere geeignete Herstellungsverfahren in Betracht. Das Stanzwerkzeug der Stanzstation 15 wird in entsprechender Weise vorgesehen sein, so daß Verpackungen entsprechend der Wirkfläche zum Abtransport aus der Anlage 1 ausgestanzt werden, während ein Abfall-Folienstreifen jeweils der Verformfolie 11 und der Deckfolie 12 entsprechend dem aus Fig. 3 erkennbaren leiterähnlichen Raster abläuft. Mit anderen Worten bildet die Gesamtoberfläche des Siegelstempels 22 einen Rezeß 222 gegenüber der Wirkfläche 221, die außerdem zur Verbesserung des Siegeldruckes mit einer für sich bekannten Riffelung 223 (diese ist hier nur im linken oberen Teil gezeigt, erstreckt sich aber über die gesamte Wirkfläche) sowie mit erwärmungsfreien Stellen 224 entsprechend den Ausnehmungen 211 des unteren Werkzeugteils 21 versehen ist. Die Riffelung bildet bei plattenförmiger Ausbildung der Werkzeuge, wie im Beispiel gezeigt, kleine, pyramiden- oder pyramidenstumpfförmige Erhebungen, so daß der Siegeldruck trotz möglicherweise in den Folien bestehender Unebenheiten oder Aufwerfungen gleichmäßig ausgeübt wird und somit eine fehlerfreie Verpackung entsteht. - Werden hingegen Rollen- oder Walzenwerkzeuge verwendet, so ist deren Oberfläche üblicherweise mit einer Anordnung sich kreuzender, erhabener Linien zur Erzielung gleichmäßiger Druckverhältnisse versehen.
Mit dem in den Figuren gezeigten plattenförmigen Siegelwerkzeug und entsprechend ausgestalteten Stanzwerkzeugen ist ein kontinuierlich getakteter Herstellungsvorgang möglich. Will man einen ungetakteten, fortlaufenden Arbeitsfluß erzielen, so bietet sich hierfür die vorerwähnte Ausbildung der Werkzeuge in Walzenform an, wobei dann ebenso wie beim Takten die Werkzeuge genau hinsichtlich ihrer Relativposition zueinander gesteuert werden müssen.
Die insgesamt mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß voneinander separierte Folienabfälle definierter Konsistenz anfallen, die man einfach und schnell einem allein auf die betreffende einzelne Materialkomponente abgestellten und dafür spezifischen Recyclingvorgang zuführen kann, so daß man ein hochgradig reines und damit hochwertiges Recyclingprodukt erhält. Zugleich ist es möglich, die Kosten für die Erzeugung der Riffelung, die auf die Abmessungen der jeweiligen Verpackungen zu begrenzen ist, zumindest hinsichtlich der Randbereiche zu reduzieren. Letzteres ist, berücksichtigt man die Vielzahl der unterschiedlichen Verpackungsgrößen und der damit verbundenen Werkzeugbereithaltung, für die Gestehungskosten der Anlage mit Werkzeugen von wesentlicher Bedeutung. Vor allem aber wird es durch die Erfindung völlig überflüssig, die doch beträchtlichen Abfälle aus den Folien, die speziell in der Verpackungsindustrie für pharmazeutische Produkte anfallen, entsorgen zu müssen, so daß die Erfindung einen maßgeblichen Beitrag für eine umweltfreundlichere Gestaltung der Verpackungstechnik darstellt.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen von Blisterpackungen defi nierten Volumens mit einer Anzahl Formnester/Kavitä ten zur Aufnahme von in den Blisterpackungen zu ver packendem Verpackungsgut und mit einer ebenen Ober fläche eines vorbestimmten Oberflächenbereiches, umfassend die Schritte:

a) Zuführen mindestens zweier Folienbahnen unbestimmter Länge, die aus unterschiedlichem Material be stehen und eine Verformfolienbahn als Basis der Blisterpackungen und eine Deckfolienbahn umfas sen;

b) Verformen der Verformfolienbahn zur Erzeugung der Kavitäten;

c) Befüllen der Kavitäten mit dem Gut;

d) Zuführen der Deckfolienbahn unter Überlagern der Verformfolienbahn nach dem Befüllen der Kavitä ten;

e) Aufbringen von Druck und Wärme zum Verbinden der Bahnen durch Versiegeln derselben miteinander ent lang benachbarter, miteinander in Berührung stehender Oberflächen;

f) Abteilen der Blisterpackungen von den Bahnen; und

g) Sammeln der nach dem Abtrennen der Blisterpackun gen von den Bahnen verbleibenden Bahnteile als Abfallmaterial;
dadurch gekennzeichnet, daß

h) das Versiegeln der Bahnen ausschließlich inner halb eines Bereiches relativ zum Gesamtbereich der Bahnen, der dem vorbestimmten Oberflächenbe reich der zu erzeugenden Blisterpackungen ent spricht, erfolgt;

i) das Abteilen unmittelbar entlang der zwischen den gesiegelten und ungesiegelten Abschnitten der Bah nen gebildeten Ränder derart erfolgt, daß die ebene Oberfläche jeder der Blisterpackungen einen gleich dem vorbestimmten Oberflächenbereich bemes senen Bereich aufweist; und

j)das Sammeln der gesamten, außerhalb des vorbestimmten Oberflächenbereiches anfallenden Bahnteile von Deck- und Verformfolienbahn getrennt durchgeführt wird.

2. Vorrichtung zum Erzeugen von Blisterpackungen defi nierten Volumens mit einer Anzahl Formnester/Kavitäten (112) zur Aufnahme von in den Blisterpackungen zu verpackendem Verpackungsgut (3) und mit einer ebenen Oberfläche eines vorbestimmten Oberflächenbe reiches, umfassend:

a) eine Einrichtung (111, 121) zum Zuführen mindestens zweier Folienbahnen (11,12) unbestimmter Länge, die aus unterschiedlichem Material bestehen und eine Verformfolienbahn (11) als Basis der Blisterpackungen und eine Deckfolienbahn (12) umfassen;

b) eine Einrichtung (13) zum Verformen der Verformfolienbahn (11) zur Erzeugung von Kavitäten (112) zur Aufnahme des Verpackungsguts;

c) eine Einrichtung zum Befüllen der Kavitäten (112) in der verformten Folienbahn (11) mit dem Gut (3);

d) eine Einrichtung (121) zum Zuführen der Deckfolienbahn (12) unter Abdecken der Verformfolienbahn (11) nach dem Befüllen der Kavitäten (112);

e) eine Einrichtung (14) zum Aufbringen von Druck und Wärme zum Verbinden der Bahnen durch Versie geln derselben miteinander entlang benachbarter Oberflächen, die miteinander in Berührung stehen, und außerhalb des Bereiches der Kavitäten (112), wobei diese Einrichtung (14) ein Paar platten oder walzenförmiger Werkzeugteile, die durch Rela tivbewegung zueinander die die Packung bildenden Folien zwischen sich aufnehmen und den Siegelvor gang durchführen, umfaßt, von denen

ea) ein erstes, vorzugsweise unteres Werkzeugteil (21) mindestens Ausnehmungen zur Aufnahme der das Verpackungsgut (3) tragenden Kavitäten (112) der Verformfolie aufweist und gekühlt ist, und

eb) ein zweites, vorzugsweise oberes Werkzeugteil (21) eine geriffelte Oberfläche (223) für die Druckausübung hat und erwärmbar ist, und

ec) die Beaufschlagungsfläche (221) des zweiten, oberen Werkzeugteils mit nach Zahl, Größe und Plazierung den Ausnehmungen (211) im unteren Werkzeugteil (21) entsprechenden erwärmungsfreien Stellen (224) ausgebildet ist;

f) eine Einrichtung (15) zum Abteilen der Blisterpackungen von den Bahnen (11,12); und

g) eine Sammeleinrichtung (16) für die abgetrennten Bahnteile, die außerhalb des vorbestimmten Ober flächenbereiches nach dem Abtrennen der Blister packungen von den Bahnen verbleiben, als Abfall material;
dadurch gekennzeichnet, daß

h) die Beaufschlagungsfläche (221) des zweiten, oberen Werkzeugteils (22) dem vorbestimmten Ober flächenbereich der zu erzeugenden Blisterpackun gen entspricht;

i) die Einrichtung (15) zum Abteilen der Blisterpackungen von den Bahnen (11,12) so ausgebildet ist, daß sie die Blisterpackungen unmittelbar ent lang der zwischen den gesiegelten und ungesiegelten Abschnitten (221 bzw. 222) der Bahnen gebilde ten Ränder derart abteilt, daß die ebene Oberflä che jeder der Blisterpackungen einen gleich dem vorbestimmten Oberflächenbereich bemessenen Bereich (221) aufweist; und

j) die Sammeleinrichtung (16) in Form separater Sammelvorrichtungen (161, 162) zum getrennten Sammeln der Abfall-Bahnteile von Verformfollenbahn (11) bzw. Deckfolienbahn (12) ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkfläche (221) des zweiten, oberen Werkzeugteils (22) gegenüber den übrigen Oberflächenabschnitten (222) desselben erha ben ausgebildet ist.