EP0217873A1

EP0217873A1 - Das schutzgel für die hände

Info

Publication number: EP0217873A1
Application number: EP19860902273
Authority: EP
Inventors: Jacek Bodasinski
Original assignee: PFLEGER Beata
Current assignee: PFLEGER Beata
Priority date: 1985-04-11
Filing date: 1986-04-10
Publication date: 1987-04-15
Also published as: PL144102B1; PL252874A1; WO1986005975A1

Description

DAS SCHUTZGEL FÜR DIE HÄNDE

Der Gegenstand dieser Erfindung ist das Schutzgel für die Hände, das beim Trocknen eine dünne, elastische und für die organischen Substanzen undurchläßige Schicht bildet. Diese Schicht schützt die Haut gegen die Einwirkung von ölen, Schmieren, Teeren und ähnlichen Substanzen, die vom Rohöl, Staub und von anderen Verschmutzungen herstammen.

Bekannt sind zahlreiche Schutzmittel, die in verschiedenen Industriezweigen zum Zwecke der Vorbeugung von Beschädigungen der Haut durch chemische und physikochemische Einwirkungen eingesetzt werden. Hydrophile Cremes, Pasten und Schutzsalben, die eine undurchläßige Schicht für die im Wasser nicht löslichen organischen und fetten Substanzen bilden, werden normalerweise auf der Basis von Stärke und Glyzerin mit Zusatz von Gel und neutralen Hüllsubstanzen hergestellt. Ähnlich wie die Cremes die auf der Basis von Kasein, Pektin oder arabischem Gummi produziert werden, bilden sie auf der Hautoherflache eine durchgehende Schicht, die leicht mit Seife und warmen Wasser abwaschbar ist. Leider haben diese Schutzschichten eine geringe mechanische Festigkeit und Dauerhaftigkeit, so daß sie schnell ihre Konsistenz und Elastizität verlieren. Diesem Vorgang kann man nur teilweise durch den Zusatz von solchen Stabilisatoren wie Dextrin und Alizarinöl entgegenwirken.

Unter der Bezeichnung unsichtbare Handschuhe sind auch Cremes und Schutzgele bekannt, die auf der Basis von Polyvinylalkohol plastifiziert mit Glyzerin entstehen. Sie bilden Schutzsubstanzen mit sehr guten mechanischen Eigenschaften, die physiologisch neutral sind. Trotzdem kommt es durch ihre Anwendung zur Reizung der bereits bestehenden Veränderungen in der Haut, solcher Art wie Hautalterationen, Hautabschürfungen, Hautekzeme und Hautkratzwunden. Dadurch kommt es zu einem unangenehmen Gefühl von Brennen, das die Benutzer vom Verwenden dieser Art von Schutz abhält. Ein anderer wichtiger Fehler der bekannten Schutzmittel ist ihr pH Faktor, der gleich 7 oder sogar höher als 7 ist, also sehr unterschiedlich vom pH Faktor der Haut, der 5,5-6,0 beträgt.

Der Zweck dieser Erfindung war ein solches Gel für die Hände, das unter Beibehaltung aller bekannten Vorteile von Cremes und hydrophilen Salben doch auf die Haut lindernd wirken, aber dank seiner großen Dichtheit und Fähigkeit zur Verminderung der Oberflächenspannung auf der Haut eine dünne, mechanisch feste Schicht bilden, und dabei die normalen Hand- und Fingerbewegungen bei der Arbeit nicht behindern, sowie einen pH Faktor von 5,5-6,0 besitzen würde .

Unerwartet hat man herausgefunden, daß man dieses Ziel durch die Verwendung eines Gels als Hauptbestandteil eines Produktes von der Reaktion des Kaseins mit Glycidol erreichen kann, Wobei auf 100 Gewichtsteile (parts by weight) des Kaseins 10-100 Gewichtsteile Glycidol kommen. Die trockene Masse des fertigen Gels besteht aus 4-5,0-99,9% aus dem obigen Produkt, wozu noch ein Zusatz von 0,1-5,0 Gewichtsteilen auf100 Gewiehtsteile des Produktes bei der Reaktion des Kaseins kommt mit Glycidol, einem Mittel, das die Oberflächenspannung der

Haut mindert und dabei eine sowohl antibakterielle als auch pilztötende Wirkung in Form eines Soda- oder Kaliumsalzes des Sulfonatesters der Bernsteinsäure (Äthanolikarbonsäüre) oder auch der Apfel- oder Zitronensäure und des Ethanoloamids der ungesättigten Säure mit folgender Kohlezahl in der aliphatischen Kette C₈ - C₁₈ ^hatbesonders aber des Sodasalzes des Esters der Sulfonbernsteinsaure und des Monoethanolamids der undezilenen Säure sowie nach der Zugabe anderer bekannten Zusätze zum Zwecke der Festlegung des pH Faktors des Gels in den Grenzen 5- 6,5 mit Hilfe von Essigsäure.

Die Schutzgeles für die Hände zeigen sehr gute Nutzungsund Schutzeigenschaften. Dank der ausgezeichneten Konsistenz (Dichtheit) und der Verminderung der Oberflächenspannung kan man sie sehr dünn und gleichmäßig auftragen. Nach dem Austrocknen bildet sich eine nicht sichtbare und nicht spürbare Schicht, die keine Neigungen zum Brechen, Abblättern oder Rollen zeigt.

Das Gel besitzt dengleichen pH Faktorwdie Haut. Die auf der Oberfläche der Hände gebildete Schicht bildet einen sehr effizienten Schutz für die Haut der Hände vor dem direkten Kontakt mit den schädlichen, manchmal sehr toxischen Substanzen. Das Auftragen einer so dünnen Schutzschicht auf die Hände reduziert einerseits die Trockenzeit dieser Schicht und es ermöglicht anderseits, nach Beendigung der Arbeit diese Schicht schnell und problemlos mit Hilfe vom klaren Wasser und Seife abzuwaschen. Zudem wurde festgestellt, daß der Zusatz von Södasalz des Sulfonatesters der Bernsteinsäure, oder der Apfel- bzw. Zitronensäure und des Ethano- loamids der ungesättigten Säure mit der Kohlenzahl C₈ - C₁₈ in der aliphatischen Kette eine mildernde Wirkung auf alle Allergien und Hautalterationen hat, und das aufgetragene Gel eine bakteriostatische und fungizide Wirkung hat.

Ein zusätzlicher Vorteil des Schutzgels für die Hände ist laut Erfindung seine große Stabilität während der Lagerung.

Beisoiel I. In einen Reaktor mit einem Volumen von 1 Liter, der mit einem Rührwerk, Rückflußkühler und Thermometer ausgestattet ist, gibt man 350 g Wasser, 200g Kaseins, 15 g eines 25% Amoniakwassers. Man rührt das Ganze ständig um und erhöht gleichzeitig die Temperatur auf 70°C im Wasserbad. Danach fügt man tropfenweise 40 g Glycidol. Nach der tropfenweisen Beigabe des Glycidols erhöht man die Temperatur der Reaktionsmasse auf 90°C und läßt sie eine Stunde lang konstant bleiben. Nach dieser Zeit wird der Inhalt des Reaktors auf 50ºC gekühlt und mit 350 ml des Ethylalkohols verdünnt. Nach der Abkühlung zur Temperatur der Umgebung wird der pH Faktor der Reaktionsmasse mit Hilfe einer 30% Wasserlösung der Essigsäure auf 5,5 - 6,0 festgelegt, dazu werden 2 g einer 40% Wasserlösung des Sodasalzes vom Ester der Sulfonbernsteinsaure und des Monoethanoluamids der undezilenen Säure hinzugefügt, der unter dem Namen SBU 40% in den Vereinigten Wirtschaftsbetrieben "INCO" hergestellt wird.

Das so gewonnene Gel trägt man mengenmäßig 3-5 g auf saubere, trockene Hände auf, verteilt es gleichmäßig und läßt dann 3-4 Minuten trocknen. Das aufgetragene Schutzgel läßt die Hände nicht austrocknen, stört den Prozeß des Händeschwitzens nicht, sondern es läßt sich leicht auf der Haut verteilen. Es pflegt die Haut und wirkt lindernd auf sie. Seine Farbe und sein Geruch sind angenehm. Damit das Gel voll wirksam wird, soll es 2-3 Mal während der Arbeitszeit aufgetragen werden, was sich mit den tatsächlichen Arbeitspausen deckt. Nach beendeter Arbeit läßt sich das Gel leicht mit warmen Wasser und Seife abwaschen.

Beispiel II. Bei gleicher Vorgangsweise wie im Beispiel I werden 200 g Gel hergestellt, denen dann 5 g Glyzerin und 5 g Dextrin in Form von einer 40% Wasserlösung und etwas Farbe z.B. Rodamin B oder Kongo rot beigefügt werden. Das Ganze soll genau vermischt werden. Das gewonnene Gel läßt sich in Form einer sehr dünnen Schicht auftragen, die nach dem Austrocknen entstandene Schicht ist elastisch und fest.

Leiter der Patentschutzabteilung: Mag. Ing. Jerzy Wödz 1 unleserliche Unterschrift e.h.

Längsstampiglie der Warschauer Technischen Hochschule

Warschau

P1. Jednosci Robotniczej 1

Claims

PATENTANSPRÜCHE

1. Das Schutzgel für die Hände, das eine Mischung der bekannten hydrophilen Substanzen mit einer kleinen Menge von Farbstoff und/ oder Geruchsmittel ein einer Wasser-Alkohol-Lösung darstellt, zeichnet sich dadurch aus, daß es zu 45-99,9% aus der Trockennasse des Produktes von Kasein mit Glycidol besteht, wozu noch 0,1 - 5,0 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile des Produktes von Kasein mit Glycidol kommen, eines Mittels, der die Oberflächenspannung mildert, die bakteriostatischenund fungiziden Eigenschaften aufweist, wobei der pH Faktor des Gels bei 5,0-6,5 liegt.

2. Laut Vorbehalt Nr. 1 zeichnet sich das Gel dadurch aus, das es ein Mittel enthält, das sowohl die Reduzierung der Oberflächenspannung bewirkt, als auch eine bakteriostatische und fungizide Wirkung hat. In dieser Funktion wird das Sodasalz des Sulfonatesters der Bernsteinsäure und des Ethanoloamids der ungesättigten Säure mit einer Kohlenzahl in der aliphatisehen Kette C₈ - C₁₈ verwendet.

3- Laut Vorbehalt Nr. 2 zeichnet sich das Gel dadurch aus, daß dabei Sodasalz des Esters vom Sulfonbernsteinsaure und des Monoethanoloamids der undezilenen Säure verwendet wird.

4. Laut Vorbehalt Nr. 1 zeichnet sich das Gel dadurch aus, daß zum Zwecke der Reduzierung der Oberflächenspannung das Sodasalz des Sulfonatesters der Apfelsäure sowie des Ethanoloamids der ungesättigten Säure mit einer Kohlenzahl in der aliphatischen Kette C₈ - C₁₈ verwendet wird, das bakteriostatische und fungizide Eigenschaften aufweist.

5. Laut Vorbehalt Nr. 1 zeichnet sich das Gel dadurch aus, daß zum Zwecke der Reduzierung der Oberflächenspannung das Sodasalz dos Sulfonatesters der Zitronensäure und des Ethanoloamides der ungesättigten Säure mit einer Kohlenzahl in der aliphatischen Kette C₈ - C₁₈ verwendet wird.

6. Laut Vorbehalt Nr. 1 zeichnet sich das Gel dadurch aus, daß der pH Wert mit Hilfe der Essigsäure festgesetzt wird.

7- Laut Vorbehalt Nr. 1 zeichnet sich das Gel dadurch aus, daß auf 100 Gewichtsteile von Kasein 10 -100 Gewichtsteile von Glycidol kommen.