DEP0000143MA - Verfahren und Vorrichtung zum Fischen mittels elektrischen Stromes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Fischen mittels elektrischen StromesInfo
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Description
Es sind bereits Verfahren bekanntgeworden, bei denen der Fischfang mittels elektrischen Stroms geschieht. Hierbei wird entweder Gleichstrom verwendet oder auch Wechselstrom. Diese Verfahren befriedigen in der Praxis nicht, da ihre Wirkung den Erwartungen, die ursprünglich an sie geknüpft wurden, nicht entsprochen hat. Es hat sich erwiesen, dass der räumliche Wirkungsbereich von Vorrichtungen der verschiedensten Art, die zur Durchführung solcher Verfahren gebaut worden sind, ein sehr eingeschränkter ist. Auch mit dem umständlichen und teuren Ausweg der Installierung vergleichsweise sehr beträchtlicher Leistungen haben sich keine durchgreifenden Erfolge erzielen lassen.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein in der Praxis wirklich brauchbares Verfahren zum Fischen mittels elektrischen Stroms bzw. zur Erzielung einer Richtwirkung auf Fische oder Fischschwärme zu schaffen, dessen Anwendungsmöglichkeiten über die beim bekannten Stande der Technik gebotenen Möglichkeiten hinausgehen. Ausserdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Verfahren mit sicherer Wirksamkeit auszustatten, was beispielsweise für die Bestandsaufnahme von Gewässern wichtig ist.
An sich ist die Tatsache bekannt, dass ein Fisch, der sich in einem elektrischen Gleichstromfeld befindet, der
positiven Elektrode zustrebt. Bei einer bestimmten Feldstärke wird im Körper des Fischs ein bestimmter Spannungsabfall erzielt; dieser Spannungsabfall ist in seiner Grösse einerseits von der Stärke des Feldes und andererseits von der Grösse des Fischs abhängig. Durch Einstellung der Feldstärke, also durch Veränderung der angelegten Spannung lässt sich die Mindestgrösse der zu fangenden Fische einstellen. Bei Überschreitung eines bestimmten Schwellenwertes des Spannungsabfalls im Fischkörper tritt als Folge eines elektrischen Schocks die Betäubung des Fisches ein, deren Dauer auch wieder von der Höhe der Spannung abhängig ist. Trotz dieser durchaus bekannten Vorgänge und Wirkungen haben sich, wie bereits angedeutet, diese Verfahren nur ein eng begrenztes Anwendungsgebiet erobern können, da sie an viele einschränkende Voraussetzungen hinsichtlich der Art und Beschaffenheit der Gewässer und des Gewässergrundes gebunden sind und weil ihr räumlicher Wirkungsbereich klein ist. In noch stärkerem Maße hat sich die Anwendung von Wechselstrom als unzweckmässig erwiesen. Die Aufgabe, Gewässer mit einigermassen sicherer Wirkung mittels elektrischen Stroms zu befischen, kann also nach dem bekannten Stande der Technik nicht als einwandfrei gelöst bezeichnet werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe in vom Stande der Technik abweichender Weise dadurch, dass zum Fischen mittels elektrischen Stroms bzw. zur Erzielung einer Richtwirkung auf Fische oder Fischschwärme Gleichstrom schwankender Amplitude verwandt wird; ein Vorschlag geht dahin, dass intermittierender Gleichstrom verwendet wird. Eine weitere Lösung gemäss der Erfindung liegt in dere Anwendung von Gleichstrom, dem Wechselstrom überlagert ist; gegebenenfalls kann der hierzu verwendete Wechselstrom Oberwellen aufweisen.
Es hat sich bei diesem Verfahren die wichtige und fortschrittliche Wirkung gezeigt, dass die Frequenz des intermittierenden oder von Wechselstrom überlagerten Gleichstroms schon bei Einsatz geringerer als bisher üblicher Spannungen einen starken physiologischen Reiz auf den Fisch ausübt, der sich schon bei geringerer Spannung darin äussert, dass der Fisch bei vollem Bewusstsein zur positiven Elektrode strebt. Bei entsprechendem Spannungsabfall im Fischkörper tritt Betäubung auf. In gleicher Weise, wie der Fisch bei Anwendung des Verfahrens gemäss der Erfindung in besonders starkem Maße der positiven Elektrode zustrebt, meidet er die negative Elektrode. Diese Wirkung geht bei der Erfindung soweit, dass die negative Elektrode oder Elektroden als Hindernis oder Sperre verwendet werden können, deren Bereich der Fisch nicht überwindet. Praktisch kann dieser Effekt in der Weise im Rahmen der Erfindung ausgenutzt werden, dass durch entsprechende Formgebung und entsprechend zweckmässige Auslegung der negativen Elektrode bzw. einer Mehrzahl von parallel geschalteten negativen Elektroden ein bestimmter Bereich des Gewässers eingegrenzt und die in diesem Bereich befindlichen Fische mit grosser Sicherheit am Verlassen des Bereichs gehindert und ausgefischt werden können. Dies ist vor allem für die Bestandsaufnahme von Gewässern wichtig und fortschrittlich.
Erfahrungsgemäss hat die auf den Fisch ausgeübte Schockwirkung keine schädlichen Folgen, insbesondere auch nicht auf die Brut und den Laich. Selbst Betäubungen ist zu zwölf Minuten Dauer haben bei Versuchen in keinem Falle mit dem T0ode der Fische geendet, doch hat sich als zweckmässig und ausreichende obere Grenze der Betäubungsdauer die Zeit von ca. 45 Sekunden erwiesen. Ferner hat es sich bei dem Verfahren gemäss
der Erfindung als möglich und nützlich erwiesen, die positive Elektrode im Bereich der Oberfläche des Wassers anzuordnen; die Folge ist, dass die Fische auch an der Oberfläche herankommen und leicht abzufischen sind, da sie nach Eintritt der Betäubung an der Wasseroberfläche treiben, weil offensichtlich keine Kontraktion der Schwimmblase stattfindet.
Als Beispiel für die Anwendung des Verfahrens sei genannt, dass sich bei der Abfischung eines Forellenbachs mit Schiefergrund bei einer Elektrodenentfernung von 20 m eine Spannung von 90 bis 130 Volt und einer Frequenz des intermittierenden oder wechselstromüberlagerten Gleichstroms von 60 bis 150 Hertz bei einer Stromstärke von ungefähr 3 Ampère als vorteilhaft und sicher wirksam erwiesen haben. Diese Werte sind jedoch nur Beispielswerte und können bzw. müssen je nach den Anforderungen und örtlichen Gegebenheit, wie z.B. Beschaffenheit des Wassers und Gewässertiefe, variiert werden; so lässt sich durch die Variation der Spannung und gegebenenfalls auch der Frequenz bei Einsatz geeigneter Elektroden die Säuberung von Fischgewässern von unerwünschten Nebenfischen in verhältnismässig einfacher Weise durchführen; das Gleiche gilt für die Ausfischung bestimmter Fischarten. Das Verfahren eignet sich u.a. auch besonders für die Gewinnung der zur künstlichen Forellenzucht nötigen Laichfische. Bei Verwendung entsprechend grosser Aggregate können mittels des Verfahrens nach der Erfindung auch grössere Fischgewässer, Fischteiche, Seen usw. abgefischt werden; die Erfindung lässt sich auch auf die Hochseefischerei anwenden, bei der die ausgesprochene Richtwirkung des Verfahrens in der Weise wirksam gemacht werden kann, dass unter Verzicht auf Betäubung der Fische mehr nur ein Lenken der Schwärme, gegebenenfalls ein Eingrenzen der Schwärme erzielt wird.
Die Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung können in der verschiedensten Weise ausgebildet sein, wobei von bekannten Mitteln der Technik Gebrauch gemacht werden kann. So kann ein Aggregat aus einem Otto- oder Dieselmotor und einem Generator für die Erzeugung des intermittierenden Gleichstroms bestehen; es können bei dem elektrischen Generator für diesen Zweck sogenannte offene Wicklungen verwendet werden, z.B. die bekannte Brush-Wicklung oder die ebenfalls bekannte Thomston-Houston-Wicklung. Es können auch Klein-Aggregate für Sonderzwecke geschaffen werden, beispielsweise für die Verwendung an oder in Verbindung mit Angelgeräten; hier kann u.U. die Stromquelle durch eine Sammlerbatterie mit Zerhacker und Transformator gebildet sein.
Vorteilhaft gegenüber älteren Geräten ist es auch, dass man mit verhältnismässig bescheidenen Leistungen auskommt, was der Handlichkeit und Transportabilität zugute kommt.
Zwei spezielle Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt und zwar zeigt die
Fig. 1 das Schema des Gerätes zur Erzeugung von Gleichstrom mit überlagertem Wechselstrom,
Fig. 2 ein Gerät zur Erzeugung von intermittierendem Gleichstrom in schematischer Darstellung.
Bei dem Vorschlag nach Fig. 1 sind auf einem Motor 1, z.B. einem Dieselmotor, ein Wechselstromgenerator 2 und ein Gleichstromgenerator 3 angeordnet. Die Ableitungen 4 des Wechselstromgenerators 2 führen über einen Stufenschalter 5 zur Primärspule 6 eines Transformators 7, dessen Sekundärspule 8 einerseits über einen Stufenschalter 9 und eine entsprechende Leitung 10 zu einer Elektrode, im Ausführungsbei-
spiel zu der Kathode oder negativen Elektrode 11, geführt ist, während diese Sekundärspule 8 andererseits über eine Leitung 12 mit dem negativen Pol des Gleichstromgenerators 3 verbunden ist; der positive Pol des Gleichstromgenerators 3 steht über eine Leitung 13 mit der Anode oder positiven Elektrode, z.B. dem Ring 14 eines Ketschers, in Verbindung. Zur Kontrolle sind in dargestellter Weise Strommesser 15, Gleichspannungsmesser 16 und Wechselspannungsmesser 17 zugeschaltet. Die Frequenz lässt sich in einfacher Weise durch Variation der Drehzahl des Motors 1 verändern, die Spannung in an sich bekannter Weise durch Änderung der Erregung der Generatoren 2 und 3, was nicht besonders dargestellt ist, ferner durch entsprechende Betätigung der Stufenschalter 5 und 9. Die Zuleitungen der Elektroden 11 und 14 sind natürlich isoliert, z.B. als Gummikabel ausgebildet. Die Elektrode 11 kann auch mehrfach vorgesehen sein, z.B. kann ein Bach abschnittsweise so befischt werden, dass eine Elektrode 11 an einer bestimmten Stelle quer durch den Bach gelegt ist und eine weitere parallel geschaltete Elektrode 11 in einem bestimmten Abstand flußauf-oder -abwärts in gleicher Weise angeordnet ist. Zwischen den beiden Elektroden 11 würde dann der Ketscher 14 anzuordnen sein; wie bereits dargelegt, bilden dann die Elektroden 11 für die Fische unüberschreitbare Hindernisse. Man kann auch eine Elektrode 11 etwa als langes blankes Kabel ausbilden und so ein Abfischgebiet völlig eingrenzen.
Das Gerät nach der Figur 2 weist eine Gleichstromquelle, z.B. einen Gleichstromgenerator 3, auf. In die eine Ableitung, z.B. die Verbindung 12 zwischen negativer Elektrode 11 und negativem Pol des Generators 3, ist ein Unterbrecher 18 eingeschaltet; im Ausführungsbeispiel ist es ein Quecksilberunter-
brecher, jedoch sind auch andere Unterbrecherarten geeignet, vorzugsweise solche, die eine Variation der Unterbrecherfrequenz erlauben. Der positive Pol des Generators 3 ist wiederum über die Zuleitung 13 mit dem Ketscher 14 verbunden; Strommesser 15 und Spannungsmesser 16 sind zugeschaltet.
Die negative Elektrode 11 kann z.B. aus einer etwa durchbrochenen Blechtafel bestehen, während die positive Elektrode beispielsweise als Ring eines Ketschers 14 mit einer kreisrunden oder dreieckigen Öffnung von etwa 50 cm Durchmesser bzw. Weite ausgebildet sein kann. Die Erfindung macht jedoch für die Ausbildung der Elektroden keine bindenden Vorschriften, sie werden zweckmässigerweise jeweils den Anforderungen angepasst.
Claims (9)
1. Verfahren zum Fischen mittels elektrischen Stroms bzw. zur Erzielung einer Richtwirkung auf Fische oder Fischschwärme, gekennzeichnet durch die Verwendung von Gleichstrom schwankender Amplitude.
2. Verfahren zum Fischen mittels elektrischen Stroms bzw. zur Erzielung einer Richtwirkung auf Fische oder Fischschwärme nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung intermittierenden Gleichstroms.
3. Verfahren zum Fischen mittels elektrischen Stroms bzw. zur Erzielung einer Richtwirkung auf Fische oder Fischschwärme nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Gleichstrom, dem Wechselstrom überlagert ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Gleichstrom überlagerte Wechselstrom Oberwellen aufweist.
5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und gegebenenfalls den ff., dadurch gekennzeichnet, dass zur Stromerzeugung ein Generator mit an sich bekannter offener Wicklung dient.
6. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und gegebenenfalls den ff., dadurch gekennzeichnet, dass eine Gleichstromquelle mit positiver (14) und negativer (11) Elektrode über einen vorzugsweise frequenzsteuerbaren Unterbrecher (18) verbunden ist.
7. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und gegebenenfalls den ff., dadurch gekennzeichnet, dass eine Gleichstromquelle (3) und eine Wechselstromquelle (2) derart über einen vorzugsweise mit Stufenschaltern (5, 9) ausgestatte-
ten Transformator (7) zusammenwirken, dass ein vorzugsweise spannungs- und frequenzvariabler wechselstromüberlagerter Gleichstrom resultiert.
8. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und gegebenenfalls den ff., gekennzeichnet durch Mehrfachausbildung und Parallelschaltung der negativen Elektrode (11) und/oder der positiven Elektrode (14).
9. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und gegebenenfalls den ff., gekennzeichnet durch Ausbildung der positiven Elektrode (14) in Art eines an sich bekannten Ketschers bzw. als Ring eines solchen.
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