DE967577C

DE967577C - Mehrlagiges Litzenspiralseil

Info

Publication number: DE967577C
Application number: DESCH11970A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Heri Schuller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-03-11
Filing date: 1953-03-11
Publication date: 1957-11-21

Description

Mehrlagiges Litzenspiralseil Unter Litzenspiralseilen versteht man Drahtseile aus zwei oder mehr Litzenlagen mit einem Stahl- oder Hanfherz im Innern. Solche Seile können entweder, bei Beschränkung auf zwei Litzenlagen, im Sinne normaler Zugseile geschlagen sein, d. h., sämtliche Litzen sind in gleicher Richtung zum fertigen Seil zusammengeschlagen (rechtsgängiges bzw. linksgängiges Seil), oder sie werden als zwei- und dreilagige Seile in drehungsarmer Machart verseilt. Bei letzterer wird die äußere Litzenlage entgegengesetzt zu der bzw. den inneren Litzenlagen geschlagen, um bei Belastung des Seiles einen Ausgleich der Drehmomente über den Seilquerschnitt zu erreichen.
Bei allen diesen Seilen ist im allgemeinen der Aufbau des ganzen Seiles aus nur einer einzigen Drahtstärke - ausgenommen die Herzdrähte - nur dann möglich, wenn die Litzen gleichen Durchmesser haben und die Litzenzahl aufeinanderfolgender Litzenlagen jeweils um sechs zunimmt. Wollte man, zur Erreichung eines festen und besseren Seilgefüges, mehrere Litzenlagen gemeinsam in einem Arbeitsgang mit gleicher Schlaglänge verseilen, so muß die Litzenzahl aufeinanderfolgender Litzenlagen entweder die gleiche bleiben oder sich verdoppeln. Die Litzen werden dadurch verschieden dick, und die Folge davon ist, daß nach den bisher bekannten Macharten diese Litzen aus Drähten verschiedenen Durchmessers aufgebaut werden.
Die Erfindung gibt nun diejenige Machart an, die im Rahmen normaler, industrieller Fertigungsmethoden die Möglichkeit gibt, das ganze Seil bzw. mehrere Litzenlagen desselben in Parallelschlag in einem Arbeitsgang zu verseilen und doch alle Litzen aus annähernd der gleichen Drahtstärke aufzubauen.
Die Vorteile einer solchen Seilkonstruktion hinsichtlich Drahteinkauf und Lagerung, hinsichtlich Einheitlichkeit des zu verwendenden Drahtwerkstoffes, Fertigung und Beanspruchung im praktischen Betrieb liegen auf der Hand. Diese Machart ist folgende: I. Zweilagiges Litzenspiralseil, beide Litzenlagen gemeinsam in einem Arbeitsgang mit gleicher Schlaglänge verseilt (s. Fig. i): Innere Litzenlage, bestehend aus 7 Litzen b zu je 7 Drähten, äußere Litzenlage-, bestehend aus 7 Litzen ci zu je 7 Drähten und 7 Litzen c. zu je 3 Drähten.
Die Litzen c. liegen in den Rillen, die von je zwei benachbarten Innenlitzen b gebildet werden, während die Litzen c2 die Hohlräume zwischen den Litzen ci ausfüllen. - Als Herz ist eine 14drähtige Stahlseele a gezeichnet. Alle Drähte des Seiles haben (mit Ausnahme der Herzdrähte der Litzen b) gleichen Durchmesser.
II. Dreilagiges Litzenspiralseil in drehungsaxmer Machart (Fig.:2). Hier ist über das Seil nach I als Kernseil noch eine äußere Litzenlage von 18 Litzen d gleichen Durchmessers darüber verseilt. Baut man diese aus je 7 Drähten auf, so wird der Drahtdurchinesser um o,o5 mm geringer als derjenige der Kernseildrähte.
Im Zeichnungsbeispiel ist in Fig. i ein zweilagiges Drahtseil gemäß dieser Erfindung von 9,7 mm Durchmesser in iofacher Vergrößerung gezeichnet. Drahtstärke = o,65 mm. Fig. 2 zeigt ein drehungsarrnes Drahtseil von 13 mm Durchmesser, dessen Kernseil wie Seil L aus o,65-nim-Drähten aufgebaut ist, während die Außenlitzen aus je 7 Drähten von o,6 mm Durchmesser bestehen. Die Drähte o,6 und o,6#5 liegen noch in der gleichen Preisstufe.
Wollte man die Außenlitzen d in Seil II aus genau den gleichen Drähten herstellen wie das Kernseil, so müßten die Außenlitzen aus je 5 + i Drähten aufgebaut werden.
Zu der Verseilung der das Kernseil bildenden parallelen Litzenlagen b und cl, C2 ist noch zu erwähnen, daß man zweckmäßig die Schlagrichtung der Drähte von einer Litzenlage zur nächsten wechselt, um schädliche Drahtüberkreuzungen an den Berührungsstellen der Litzenlagen zu vermeiden. Zweilagige Drahtseile der Gruppel mit Stahlseele nach Fig. i besitzen ein sehr festes Seilgefüge und einen verhältnismäßig sehr großen Metallquerschnitt. Sie eignen sich besonders gut für hochbeanspruchte, häufigen Biegungen unterworfene Seile, wie Bagger-, Schrapper- und Aufzugseile aller Art.
Als Kernseil für drehungsarme Seile (Kranseile) nach Gruppe II und Fig. 2, besitzen sie gegenüber den handelsüblichen Macharten (Herkulesseile) große Vorteile. stehen doch jetzt 18 Außenlitzen d --i Innenlitzen b und cl, c. gegenüber, so daß der Ausgleich der Drehmomente wesentlich besser ist als bei den handelsüblichen Konstruktionen 1+6+12"+18 Litzen. Außerdem wird bei der Verseilung des Kernseils I ein Arbeitsgang gegenüber dem obenerwähnten, handelsüblichen. Seil gespart. Die Seile gemäß dieser Erfindung sind also keinesfalls teuerer als die handelsüblichen Seile. Dazu kommt, daß besonders bei dreilagigen Litzenspiralseilen die bessere Festigkeit des Kernseilgefüges und das Fehlen schädlicher, innerer Drahtüberkreuzungen für die Drehungsfestigkeit und die Lebensdauer solcher Seile von ausschlaggebender Bedeutung ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHF- i. Mehrlagiges Litzenspiralseil, bei dem zwei Litzenlagen mit gleicher Schlaglänge in einem Arbeitsgang verseilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die innerste Litzenlage aus 7 Litzen (b) zu je 7 Drähten, die darüber befindliche Litzenlage aus 14 Litzen, davon 7 Litzen (c1) aus je 7 Drähten und 7 Litzen (c.) aus je 3 Drähten besteht, wobei die Drähte aller Litzenlagen gleichen Durchmesser aufweisen und von einer Litzenlage zur anderen in wechselnder Schlagrichtung verseilt sind.
2. Mehrlagiges Litzenspiralseil, insbesondere in drehungsarmer Machart, dadurch gekennzeichnet, daß über ein Kernseil nach Anspruch i eine äußere Litzenlage von iS Litzen verseilt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 767 423; schweizerische Patentschriften Nr. 163 512, 163 513.