DE965083C - Magnetischer Triggerkreis, insbesondere fuer elektrische Rechenmaschinen - Google Patents
Magnetischer Triggerkreis, insbesondere fuer elektrische RechenmaschinenInfo
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Description
Es ist bekannt, Triggerkreise aus Elektronenröhren oder gasgefüllten Entladungsröhren aufzubauen.
Unter einem Trigger versteht man eine elektrische: Kippanordnung mit zwei stabilen, Zuständen,
welche durch äußere Impulse von dem einen in den anderen umgeschaltet werden. Solche Triggerkreise
werden häufig in elektrischen Rechenmaschinen als Zählerelement verwendet.
Die Erfindung betrifft einen magnetischen Triggerkreis, welcher aus in Reihe geschalteten
ohmschen, kapazitiven und induktiven Schaltelementen besteht, die von einer Wechselspannungsquelle
gespeist werden. Erfindungsgemäß ist auf der Drosselspule eine Umschaltwicklung vorge^
sehen, deren Magnetfeld senkrecht zum Spulenfeld verläuft. Mit Hilfe dieser Wicklung erfolgt die
Umschaltung des Triggers von einem stabilen Zustand in den anderen. Der Vorteil besteht in einer
■wirksamen Entkopplung der beiden Wicklungen, so daß die Impulsbreite dear Umschaltimpulse keine
Störungen verursacht.
Ein Merkmal der Erfindung ist ein Ferroresonanztriggerkreis,
in dem die Umschaltwicklung und die Belastungswicklung stets getrennt sind,
wenn keine Triggerimpulse angelegt werden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung und sind in
den Zeichnungen veranschaulicht, die an Hand von Beispielen Ausführungsformen der Erfindung
zeigen.
709 524/285
Die Zeichnungen haben folgende Bedeutung: Fig. ι zeigt eine Reihenschaltung zur Veranschaulichung der Arbeitsweise der Ferroresonanz;
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung derStrom-Spannungskennlinien
für die Schaltung gemäß Fig. ι;
Fig. 3 ist ein Schaltbild eines gewöhnlichen Impedanztriggerkreises,
der zwei gemischt geschaltete Ferroresonanzzweige umfaßt;
ίο Fig. 4 a, 4b und 4c sind dynamische Hysteresisdiagramme
eines Industorkerns, der Triggerimpulsen ausgesetzt ist;
Fig. 5, 6 und 7 veranschaulichen, Konstruktionsmerkmale
der Drossel;
Fig. 8 ist ein Schaltbild eines dualen Ferroresonanztriggers.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich, auf magnetische
Schaltelemente, bei denen die Ferroresonanz angewendet wird in Form der Reihenschaltung
eines Widerstandes R mit einer Kapazität C und einer sättigbaren Drosselspule L sowie
einer Wechselspannungsquelle EAC. Bei entsprechender
Auswahl der Werte der verschiedenen Schaltelement« und der Frequenz und Spannung
der Quelle EAC kann der Arbeitspunkt dieser
Schaltung auf einem von zwei stabilen Zuständen liegen. Gemäß Fig. 2, welche die Stromspannungskennlinie
der Reihenschaltung von Fig. 1 veranschaulicht, bestehen zwei stabile Zustände α und b
für einen bestimmten Spannungswert E2.
Beim Übergang vom Zustand α in den Zustand b
kann in der Annahme eines festen Speisespannungswertes entweder die Kondensatorspannung' durch
direkte Impulsgabe an den Kondensator C oder die gesamte Speisespannung durch Spannungsimpulse
an die Drosselspule L gesteigert werden bzw. die Drosselspulenimdanz durch Stromimpulse gesenkt
werden, wodurch eine Erhöhung der Kondensatorspannung erfolgt. Ist die Impulsdauer gleich oder
kleiner als die Schwingungsdauer der Trägerfrequenz, so ist eine sorgfältige Synchronisierung mit
der Trägerspannung EAC notwendig, damit der
Magnetfluß im Kern erhöht und nicht verringert wird. Im allgemeinen, sind Amplitude und Breite
wichtige miteinander im Zusammenhang stehende Größen. Eine Verbesserung der Grundreihenschaltung
kann erhalten werden durch Verwendung von zwei in Reihe geschalteten Drosselspullen L, die einzeln
mit zwei in Reihe geschalteten Umschaltwickgo lungen, die entgegengesetzt gewickelt sind, gekoppelt
sind. Die Schwierigkeiten der Synchronisierung werden auf diese Weise verkleinert, da ein in
einer Richtung wirkender Umschaltimpuls, der an die Gegenwicklungen angelegt wird, im allgemeinen
die Neigung hat, eine der beiden Drosselspulen zu sättigen.
Die Umschaltung in den Zustand α geringen
Stroms erfolgt am besten durch eine Entladung des Kondensators durch Umschaltimpulse (Kurzschlußtrigger).
Es ist jedoch schwer, den Stromkreis in diesen Zustand durch Impulse an der Drosselspule zu schalten, weil die Umschaltimpulse
während des kurzen Zeitabschnitts, in dem der Kondensator seine Ladung ändert, angelegt werden
müssen, um wirksam zu sein. Infolge dieser Schwierigkeiten wird die Reihenschaltung gemäß
Fig. ι nicht oft als bistabiles Triggerelement verwendet. Ein weiterer Nachteil beii der Verwendung
eines Triggerkreises mit nur einem Zweig liegt in dem Problem der Hochfrequenzspeisung, wenn
mehrere Triggerkreise mit einer zufälligen Verteilung von Zuständen geringer und hoher Stromstärke
verwendet werden.
Diese Schwierigkeit kann durch die Verwendung von zwei parallel geschalteten Ferroresonanzkreisen
verringert werden, bei denen einer der beiden parallel geschalteten Zweige immer im Zustand
hoher Stromstärke ist, wenn der andere im Zustand geringer Stromstärke ist. Ein Beispiel für
den parallelen Zweigtriggerkreis ist der in Fig. 3 gezeigte sogenannte Impedanztriggerkreis. Durch
entsprechende Wahl der Schaltelemente und der Spannung EAC kann ein Zweig im Zustand hoher
Stromstärke und der andere im Zustand geringer Stromstärke sein oder umgekehrt, jedoch können
beide Zweige nicht gleichzeitig den gleichen Zustand annehmen. Zur Unterscheidung der Schaltelemente
der beiden Zweige sind die Zusätze 1 und 2 den Bezeichnungen R, C und L für die
Grundschaltelemente gemäß Fig. 1 und die DrosselspulenvoTspannungs-
oder Unischaltwicklungen T hinzugefügt. Der aus zwei parallel geschalteten
Reihen-Ferroresonanzzweigen bestehende Stromkreis hat auch nicht mehr die Schwierigkeit der
Umschaltung aus einem Zustand in den anderen, wie oben besprochen,. Durch die Umschaltwicklungen
T1 und T2 wird der Zweig mit der geringen
Stromstärke immer in den Zustand hoher Stromstärke geschaltet und dort durch den Umschaltimpuls
so lange gehalten, bis der ursprünglich im hohen Zustand befindliche Kondensator C entladen
ist, wodurch sein zugeordneter Zweig in den Zustand niedriger Stromstärke geschaltet wird.
Wechselstromausgangssignale, deren Größen sich verändern, wenn die Ferroresonanzzweige von
einem stabilen Zustand in den anderen umschalten, erhält man an Ausgangsstromkreisen, die mit dem
Verbindungspunkt der L- und C-Elemente der jeweiligen Zweige gekoppelt sind. Der Stromkreis
gemäß Fig. 3 kann dual betätigt werden, indem die Umschaltwicklungen. T1 und T2 in Reihe geschaltet
werden, so daß jeder Umschaltimpuls gleichzeitig an beide Zweige angelegt wird.
Bei dieser Art kann der Magnetfluß nach der Phasenlage des Umschaltimptilses in bezug auf die
Trägerspeisespannung erhöht oder vermindert werden. Ist die Impulsdauer jedoch kleiner als die
Schwingungsdauer der Trägerspannung und ist außerdem die Amplitude des Umschaltimpulses so·
gering, daß durch den Impuls allein, keine Umschaltung der magnetischen Triggerkreise erreicht
wird, so ist eine Synchronisierung des Impulses mit der Träger spannung notwendig.
Die transfoirmatorische Einkopplung der Umschaltimpulse
in Ferroresonanztriggerkreise nach der Fig. 3 ist jedoch mit Nachteilen behaftet, da
der Bezugspunkt für die Fluß änderungen der Drosselspule während der Impulsdauer verschoben
ist.
Erfindungsgemäß wird eine Feldwicklung in jeder Zweigdrosselspule verwendet, die einen
Magnetfluß rechtwinklig zu dem normalen Spulenmagnetfeld liefert und, obwohl sie die Drosselspule
des Induktors L steuern kann,, den Umschaltkreis nicht mit der Drosselspule koppelt, außer wenn das
ίο normale und das Querfeld gleichzeitig angelegt werden. Weiterhin entsteht ohne Rücksicht auf die
Polarität des normalen Spulenfeldes ein Magnetfluß immer bei Anlegung des Querfeldes. Deshalb
braucht man nicht doppelte Kerne oder zwei reihengeschaltete Drosselspulen vorzusehen, wie oben erwähnt
ist. Der polarisierte Zustand der Drosselspule infolge der Verwendung von transformatorgekoppelten
Umschaltimpulsen und die symmetrische dynamische Hysteresiskurve, die durch Verao
wendung von Umschaltimpulsen des Querfeldes erhalten wird, sind in der Fig. 4 veranschaulicht.
Bild 4 a dieser Figur zeigt die dynamische Hystereseschleife des Drosselspulenkerns ohne Schaltimpulse,
4b bei transformatorischer Einkopplung des Schaltimpulses und 4 c bei Anwendung des
Querfeldes.
Der Umschaltimpuls des Querfeldes kann direkt
durch das Kernmaterial selbst geleitet werden oder durch eine Leitung, um die herum ein zylindrisches
Magnetkernelement und die Wechselstromwicklung liegen.
Gemäß Fig. 5 wird das Kernmaterial 10 als Leiter verwendet. Es ist zu einem Band geformt
und erstreckt sich entlang der Mittelachse. In der Mitte ist es nochmals gefaltet. Dann wird eine
Kupferleitung 11 an den Enden angeschweißt oder
-gelötet, um Zuleitungen zu bilden. Eine zylindrische Kernausführung ist in Fig. 6 veranschaulicht,
in welcher das Kernmaterial 10 um den, Leiter
11 gerollt ist. Der hindurchgehende Leiter entspricht
einer Wicklung. Es können jedoch mehrere Leiter in die mittlere Kernöffnung gebracht werden,
die nach Wunsch eine einzige Wicklung mit mehreren Windungen oder eine Mehrzahl von
Wicklungen bilden,. Die Wechselstromwicklung 12 kann direkt auf das Magnetmaterial 10 oder über
einen Isolierzylinder 13 gemäß Fig. 7 gewickelt werden, welcher danach auf das Kernmaterial 10
.geschobein wird. Die Richtung der Kraftfeder ist in Fig. 8 bis 10 gezeigt. Die Wechselstromwicklung
ist vorzugsweise einlagig ausgeführt, um Streufluß und verteilte Kapazität auf ein Mindestmaß herabzusetzen.
Sehr dünnes hochpermeables magnetisches Bandmaterial wird verwendet, um eine Drosselspule
zu erhalten, bei der das Verhältnis d.er Reaktanz im ungesättigten Zustand zu der Reaktanz
im gesättigten Zustand groß ist. Selbst bei einem großen Luftspalt kann man Verhältnisse von
4: ι erzielen.
Der in Fig. 3 veranschaulichte Ferroresonanz-Triggerkreis kann als dualer Trigger geschaltet
sein, wie Fig. 8 zeigt, mit einem einzigen Eingangskreis 14 und zwei Ausgangskreisen 15 und 16. Die
Querfeldumschaltwicklungen T1 und T 2 werden
in Reihe zum Eingangskreis geschaltet, der einr seitig geerdet werden kann, wie dargestellt. Der
Kondensator Ci ist durch eine Diode 17 und eine Parallelschaltung aus Widerstand 18 und Kondensator
19 überbrückt, der Kondensator C 2 durch eine Diode 20 und eine Parallelschaltung aus
Widerstand 21 und Kondensator 22. Diese Elemente dienen zur Glättung und Gleichrichtung der
auf den Leitungen 15 und 16 erscheinenden Ausgangspotentiale.
Das gemeinsame Impedanzelement Z ist als Kondensator 23 veranschaulicht,
und das eine Ende des Widerstandes 24 ist zwischen den Kondensator 23 und den Verbindungspunkt der
beiden parallelen Ferroresonanzzweige geschaltet. Das andere Ende des Widerstandes 24 ist geerdet
und bildet einen Weg für das Gleichstromausgangssignal, das auf den Leitungen 15 und 16 auftritt.
Der Widerstand 24 kann jedoch wegfallen bei Verwendung einer Induktivität oder eines Widerstandes
als gemeinsames Impedanzelement.
Es sei angenommen, daß der Zweig 1 im Zustand hoher Stromstärke ist, wie oben beschrieben,, und
Zweig 2 im Zustand niedriger Stromstärke. Ein an Leitung 14 angelegter Umschaltimpuls beliebiger
Richtung erregt die Wicklungen Ti und T 2 gleichzeitig
und schaltet damit den Triggerkreis um, so daß jetzt im Zweig 1 ein geringer Strom und im
Zweig 2 ein großer Strom fließt. Am Ausgang 16 tritt eine Potentialerhöhung auf, während ein Abfall
am Ausgang 15 festgestellt wird. Der Zweig mit niedrigem Strom wird immer in den Zustand
hoher Stromstärke geschaltet und dort so lange gehalten, bis der Kondensator C des ursprünglich im
Zustand hohen Stromes befindlichen Zweiges sich entladen und dadurch den zugeordneten Zweig in
den Zustand niedriger Stromstärke umschaltet.
Durch die Verwendung eines Querfeldes sind die magnetischen Fluß änderungen in der Spule unabhängig
von der Phasenlage der Triggerimpulse symmetrisch, und das Problem der Triggerimpuls-
und Trägersynchronisierung fällt weg, wodurch sich eine zuverlässige Arbeitsweise als bistabiler
magnetischer Trigger ergibt. Weiterhin sind die Wechse],stromwicklungen der Spulen L und der
Triggerwicklungen T nur dann gekoppelt, wenn, die Triggerimpulse angelegt werden, und infolgedessen
können unerwünschte, von den Strömen in den Ferroresonanzzweigen erzeugte Oberwellen nur
während der Triggerimpulszeiten in die Signalstromkreise gelangen.
Der beschriebene duale Trigger kann in bekannter
Weise in Zählerkreisen, Stellenverschiebungsregistern u. dgl. verwendet werden,, bei denen
eine Kette von Triggerkreisen, untereinander verbunden ist.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Magnetischer Triggerkreis, bestehend aus in Reihe geschalteten ohmschen, kapazitiven und induktiven Schaltelementen, die von einer Wechselspannungsquelle gespeist werden, ins-besondere für elektrische Rechenmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Drosselspule eine Umschaltwicklung vorgesehen ist, deren Magnetfeld senkrecht zum Spulenfeld verläuft.
- 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallel geschaltete Ferroresonanzzweige mit einem Impedanzelement und der Spannungsquelle in Reihe geschaltet sind.
- 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstromkreise je an den Verbindungspunkt der Induktanz- und Kondensatorschaltelemente der Ferroresonanzzweige angeschlossen sind.
- 4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sättigbaren. Induktivitäten je eine Spule umfassen, die auf einen länglichen Kern gewickelt sind, der aus wenigstens einem gefalteten Streifen aus leitendem Magnetmaterial besteht, und an dessen Enden Leitungen für die Anschlüsse und Umschaltwicklungen befestigt sind.
- 5. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sättigbaren Induktivitäten aus Spulen bestehen., die auf einen zylindrischen Kern gewickelt sind, der aus Streifen magnetischen Materials geformt ist, und in dem sich mindestens eine Umschaltwicklung befindet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Electronics, 25, S. 121 bis 123, 1952, Nr. 4 (April).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen©609 737/158 12.56 (709 524/285 5. 57)
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