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Verfahren zur Herstellung kobaithaltiger Farbstoffe der o,o'-Dioxyazomethinreihe
Gegenstand des Patents 943 307 ist ein Verfahren zur Herstellung chromhaltiger
Farbstoffe der o, ö -Dioxyazomethinreihe, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
o-Oxycarbonylverbindungen der allgemeinen Formel /OH R'\ `C=O I i worin R einen
aromatischen Rest und: R' Wasserstoff oder ein aromatisches- Radikal bedeutet, in
Gegenwart chromabgebender Mittel in Wasser oder organischen Lösungsmitteln oder
Gemischen derselben mit aromatischen o-Oxyaminoverbindungen kondensiert, wobei eine
der beiden Komponenten oder beide Komponenten im aromatischen Rest Alkylsulfongruppen
in offener oder Ringbindung enthalten, jedoch frei sind von Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen.
Diese Farbstoffe ziehen aus neutralem bis schwach saurem Bade auf die tierische
Faser und zeichnen sich dadurch aus, daß man mit ihnen Farbtöne erzielen kann, die
im Rot und sogar im Bordo liegen.
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Es wurde nun gefunden, daß man zu neuen wertvollen metallhaltigen
Farbstoffen der Azomethinreihe
gelangt, wenn man hier kobaltabgebende
Mittel an Stelle der chromabgebenden Mittel verwendet.
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Die Herstellung dieser kobalthaltigen Farbstoffe geschieht allgemein
analog der im Patent 943 307
beschriebenen Methode. An Stelle der dort angewandten
chromabgebenden Mittel werden zur Herstellung der neuen Farbstoffe kobaltabgebende
Mittel eingesetzt. Diese neuen kobalthaltigen Farbstoffe zeigen überraschenderweise
trotz Fehlens saurer Reste eine für den Färbeprozeß ausreichende Wasserlöslichkeit
und ziehen aus neutralem, essigsaurem und schwefelsaurem Bade auf die tierische
Faser. Verschiedene dieser neuen Kobaltkomplexverbindungen färben Wolle und Seide
in roten Tönen. Bei allgemeinen guten färberischen Eigenschaften zeichnen sie sich
gegenüber entsprechenden Chromkomplexverbindungen durch eine erhöhte Lichtechtheit
aus. Beispiel i 7,83 Gewichtsteile 5-Chlor-2-oxybenzaldehyd und 11,67 Gewichtsteile
i-Amino-2-oxybenzol-5-methyls.ulfanchlorhydTat werden in ioo Gewichtsteilen Formamid
i/2 Stunde auf etwa 95° erwärmt. Darauf läßt man eine Lösung von 7,4o Gewichtsteilen
Kobaltacetat - [Co (C2 H3 02)2 ' 4 H2 O.) - in 2o Gewichtsteilen Wasser zulaufen
und erwärmt das Reaktionsgemisch 7 Stunden auf siedendem Wasserbad. Nach dem Erkalten
gibt man 25o Gewichtsteile Wasser hinzu, saugt den ausgefallenen Niederschlag ab,
kocht .den Filterrückstand mit 75o Gewichtsteilen Wasser auf, filtriert heiß vom
Ungelösten ab und fällt den Farbstoff aus dem Filtrat durch Zugabe von ioo Gewichtsteilen
Natriumchlorid. Man erhält nach dem Trocknen 6,7o- Gewichtsteile eines gelben Farbstoffpulvers,
das sich leicht in kaltem Wasser löst. Der so isolierte kobalthaltige Azomethinfarbstoff
färbt Wolle aus essigsaurem oder schwefelsaurem Bade in klaren, stark rotstichiggelben
Tönen von sehr guter Lichtechtheit.
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Ersetzt man das i-Amino-2-oxYbenzol-5,methylsulfonchlorhydrat durch
die äquivalente Menge i-Amino-2-oxybenzol-5-äthylsulfonchlorhydrat und verfährt,
wie oben angegeben, so erhält man einen hobalthaltigen Azomethiniarbstoff von ähnlichem
Farbton .und gleich guten Eigenschaften. Beispiel 2 6,1o Gewichtsteile 2-Oxybenzaldehyd,
10,05 Gewichtsteile Aminohydrochinonmethylensulfonäther und 7,4o Gewichtsteile
Koballtacetat werden 7 Stunden in 15o Gewichtsteilen Formamid auf siedendem Wasserbad
erwärmt. Nach dem Erkalten läßt man das Reaktionsgemisch in 7oo Gewichtsteile einer
7o/oigen Kochsalzlösung einlaufen, saugt dem ausgefallenen Niederschlag ab, kocht
den Farbstoff mit tooo Gewichtsteilen Wasser auf, filtriert heiß von ungelösten
Anteilen und fällt den Farbstoff aus dem Filtrat durch Eintragen von Zoo Gewichtsteilen
Natriumchiorid. Nach dem Trocknen erhält man 7,32 Gewichtsteile eines braunen Farbstoffpulvers,
das schon in kaltem Wasser ziemlich leicht löslich ist. Der kobalthaltige Azomethinfarbstoff
hat ein gutes Egalisiervermögen; er färbt Wolle aus essigsaurem Bade in gelbbraunen
Tönen von sehr guter Lichtechtheit. Beispiel 3 8,6oGewichtsteile 2-Oxynaphthaldehyd,
io,o5Gewichtsteile Aminohydrochinonmethylensulfonäther und 7,4o Gewichtsteile Kobaltacetat
werden in 150 Gewichtsteilen Formamid 7 Stunden auf siedendem Wasserhad erwärmt.
Nach dem Erkalten saugt man den feinkristallin abgeschiedenen Farbstoff ab; wäscht
das anhaftende Formamid mit kaltem Wasser aus und trocknet bei etwa 70° im Vakuum.
Man erhält so 8,26 Gewichtsteile des kobalthaltigen Azomethinfarbstoffs, der in
heißem Wasser löslich ist und Wolle aus neutralem und essigsaurem Bade ziegelrot
färbt. Die Lichtechtheit der Färbung ist sehr gut. Beispiel 4 io,7o Gewichtsteile
des Aldehyds des Hydrochinonmethylensulfonäthers, 11,67 Gewichtsteile i -Amino -:2
- oxybenzol - 5 - methylsulfonchlorhydrat und 7,40 Gewichtsteile Kobaltacetat werden
in i2o Gewichtsteilen Formamid 7 Stunden auf sieden-.dem Wasserbad erwärmt. Nach
dem Erkalten saugt man den abgeschiedenen Farbstoff ab, wäscht mit kaltem Wasser
das Farmamid aus und trocknet dann bei 70° im Vakuum. Man erhält so 8,74 Gewichtsteile
eines rotbraunen kobalthaltigen Azomethinfarbstoffes, der leicht in heißem Wasser
löslich ist; er färbt Wolle aus schwefelsaurem Bade in orangebraunen Tönen von guter
Karbonisierechtheit und sehr guter Lichtechtheit. Der Farbstoff besitzt ein gutes
Egalisiervermögen. Beispiel 5 io,7o Gewichtsteile des Aldehyds des Hydrochinonmethylensulfonäthers,
io,o5 Gewichtsteile Aminohydrochinonmethylensulfonäther und 7,4o Gewichtsteile Kobaltacetat
werden in i5o Gewichtsteilen Formamid 7 Stunden auf siedendem Wasserbad erwärmt.
Nach dem Erkalten wird das in Form kleiner metallisch glänzender Nadeln abgeschiedene
Reaktionsprodukt abgesaugt, das Formamid mit kaltem Wasser ausgewaschen und der
Farbstoff bei 70° im Vakuum getrocknet. Man erhält so 7,6o Gewichtsteile eines kobalthaltigen
Azomethinfarbstoffes, der in heißem Wasser löslich ist. Wolle wird aus. schwefelsaurem
Bade in ziegelroten Tönen von sehr guter Lichtechtheit angefärbt.
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Ein Farbstoff von ähnlichen Eigenschaften wird erhalten, wenn man
wie. folgt verfährt: 10,7o Gewichtsteile des Aldehyds des Hydrochirnonmethylensulfonäthers
und 10,05 Gewichtsteile Aminohydrochinonmethylensulfonäther werden in. 75o Gewichtsteilen
Wasser 5 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach Erkalten auf 25° gibt man unter Rühren
234 Gewichtsteile einer Kobaltsalzlösung, die 1,47 Gewichtsteilen Kobalt entspricht,
hinzu und läßt i Stunde bei 25° weiterrühren. Darauf saugt man den ausgefallenen
Niederschlag ab, kocht ihn
mit iooo Gewichtsteilen Wasser auf, filtriert
von den unlöslichen Anteilen ab und fällt den kobalthaltigen Azomethinfarbstoff
aus dem Filtrat durch Zugabe von ioo Gewichtsteilen Natriumchlorid aus. Nach dem
Trocknen im Vakuum bei 70° erhält man ein braunes Farbstoffpulver, das sich leicht
in heißem Wasser löst.
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Die Kobaltsalzlösung wurde nach den folgenden Angaben bereitet: Eine
Lösung von 28 Gewichtsteilen kristallisiertem Kobaltsulfat in 550 .Gewichtsteilen
Wasser wird unter intensivem Rühren rasch zu 35o Gewichtsteilen 25o/oigem Ammoniak
gegeben und die Lösung anschließend mit 7 Gewichtsteilen einer 3o°/oigen Wasserstoffsuperoxydlös.ung
versetzt. Beispiel 6 10,7 Gewichtsteile des Aldehyds des Hydrochinonmethylensulfonäthers,
7,95 Gewichtsteile 2-Amino-3-oxynaphthalin und 7,4o Gewichtsteile Kobaltacetat werden
in i5o Gewichtsteilen Formamid 7 Stunden auf dem siedenden Wasserbade erwärmt. Nach
dem Erkalten gibt man zu dem Reaktionsgemisch 3oo Gewichtsteile Wasser von Raumtemperatur
und putscht den ausgefallenen Niederschlag ab. Man kocht den Filterrückstand mit
4000 Gewichtsteilen Wasser auf, putscht heiß von ungelösten Anteilen ab und fällt
aus dem Filtrat den kobalthaltigen Azomethinfarbstoff durch Eintragen von 15o Gewichtsteilen
Natriumchlorid aus. Nach dem Trocknen im Vakuum bei etwa 70° erhält man ein braunes
Farbstoffpulver, das sich in heißem Wasser löst. Der Farbstoff zeichnet sich durch
ein gutes Neutralziehvermögen aus. Er färbt Wolle in orangebraunen Tönen.