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Verfahren zur Herstellung von fluoreszierenden Benztriazolverbindungen
Die Erfindung betrifft die Herstellung von blau fluoreszierenden Monobenztriazolverbindungen,
die in kleinen Mengen zur Erzeugung einer reineren Weißtönung auf mehr oder weniger
weißen Stoffen geeignet sind, da ihr blaues Fluoreszenzlicht die gelbliche Eigenfarbe
des Trägers optisch kompensiert.
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In der deutschen Patentschrift 942 395 sind 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-i',
2': 4, 5)-i, 2, 3-triazolverbindungen beschrieben, die sich durch geringe Eigenfarbe,
eine schön blaue Fluoreszenz im ultravioletten sowie im Tageslicht und durch sehr
gute Chlorbeständigkeit auszeichnen. Beider Weiterbearbeitung dieses Gegenstandes
wurde nun gefunden, daß ein ankondensierter Naphthalinrest zur Erreichung einer
genügenden Fluoreszenzintensität im Gegensatz zu den bisherigen Erfahrungen nicht
unbedingt erforderlich ist, sondern daß auch 2-(Stilbyl-4')-r, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäuren
der allgemeinen Formel
sehr wertvolle Verbindungen darstellen. In dieser Formel bedeutet A einen o-Phenylenrest
und B einen Benzolrest, die beide unter Ausschluß von Chromophoren und salzbildenden
Auxochromen noch beliebig
weitersubstituiert sein können. Als in
A und B ausgeschlossene chromophore Substituenten sind beispielsweise die Nitro-
oder die Arylazogruppe zu nennen und als ausgeschlossene Auxochrome die Hydroxylgruppe,
die Amino-, Alkyl-, Aralkyl- oder Aryläminogruppe, d. h. die in aromatischen Kohlenwasserstoffen
die Azokupplung ermöglichenden, salzbildenden Auxochrome im engeren Sinn der Wittschen
Farbtheorie. Alle diese Substituenten verstärken die Eigenfarbe der erfindungsgemäßen
2-Stilbyl-benztriazolverbindungen in einem unerwünschten Ausmaß und beeinträchtigen
oder vernichten die Fluoreszenz bzw. verringern die Echtheiten der Weißtönung, insbesondere
die Alkali- und Lichtechtheit. Als in A und B zulässige Substituenten kommen beispielsweise
Halogene, Alkyl-, Alkoxy-, Aryloxy-, Acylamino-, Acyloxy-, Carboxyl-, Sulfonsäure-,
Carbonsäureamid-, Sulfonsäureamid-, Alkylsulfon-, Arylsulfongruppen in Frage.
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Man erhält die erfindungsgemäßen 2-(Stilbyl-4')-i, 2, 3-benztriazolverbindungen
nach an sich bekannten Methoden durch Kupplung von dianotierten 4-Aminostilben-2-sulfonsäuren,
die definitionsgemäß weiter substituiert sein können, -mit in o-Stellung zu einer
primären Amino- bzw. Acylaminogruppe kuppelnden Azokomponenten der Benzolreihe,
Verseifung der allenfalls anwesenden Acylaminogruppe und Oxydation des gebildeten
o-Aminoazofarbstoffs zur i, 2, 3-Triazolverbindung, worauf man gegebenenfalls vorhandene,
störende auxochromen oder chromophoren Substituenten auf chemischem Weg abwandelt
oder eliminiert.
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Brauchbare Diazokomponenten sind die nach der Methode der Patentschrift
846 849 erhältlichen, beispielsweise die 4 - Aminostilben - 2 - sulfonsäure, die
4 - Aminostilben - 2, 2' - disulfonsäure, die 4 - Amino-4'-chlor- oder -4'-methyl-,
oder -4'-methoxy- oder -2'-chlor- oder -2'-methoxy-stilben-2-sulfonsäure. Ferner
sind die 4-Amino-4'-nitrostilben-2, 2'-disulfonsäure und die 4-Amino-4'-acylaminostilben-2,
2'-disulfonsäuren verwendbar.
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Als in o-Stellung zu einer primären Aminogruppe kuppelnde Azokomponenten
der Benzolreihe seien beispielsweise genannt: i, 3-Diarninobenzol, x, 3-Dianünobenzol-4-sulfonsäure,
4-Methyl-, 4-Chlor-, 4-Methoxy-, 4-Phenoxy-, 4-Methylsulfon-i, 3-diaminobenzol,
4-Chlor- oder 4-Methyl-3-methoxy-i-anzinobenzol; als in o-Stellung zu einer acylierten
primären Aminogruppe kuppelnde Azokomponenten der Benzolreihe seien beispielsweise
genannt: 3-Acetamino-i-oxybenzol, 3-Acetamino-i-aminobenzol, 6-Methyl- oder 6-Chlor-
oder 6-Methoxy-3-acetamino-i-aminobenzol.
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Technisch besonders interessante Azokomponenten sind das 4-Methyl-3-methoxy-i-aminobenzol
und das i, 3-Diaminobenzol sowie die in 4-Stellung durch Chlor, Methyl- und Methoxygruppen
substituierten Abkömmlinge des letzteren.
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Die Oxydation des o-Aminoazofarbstoffes zum i, 2, 3-Triazol geschieht
nach bekannten Methoden z. B. mit ammoniakalischem Kupfersulfat in wäßriger Lösung
oder Suspension bei erhöhter Temperatur oder mit Alkali- oder Erdalkalihypochloriten.
Die Umwandlung oder Eliminierung von gegebenenfalls vorhandenen störenden auxochromen
oder chromophoren Substituenten kann nach üblichen chemischen Methoden geschehen.
Phenolische Hydroxylgruppen werden beispielsweise zweckmäßig alkyliert oder acyliert,
indem man sie in alkalischer Lösung z. B. mit Dialkylsulfat oder Alkylhalogenid
in die Alkoxy-oder mit einem Säurechlorid, wie z. B. p-Toluolsulfochlorid, in die
Acyloxygruppe verwandelt. Primäre Aminogruppen werden entweder acyliert, beispielsweise
mit Essigsäureanhydrid in die Acetamino- oder mit Benzoylhalogeniden in die Benzoylaminogruppen
verwandelt, oder aber dianotiert und die Diazogruppe nach bekannten Methoden, beispielsweise
durch Verkochung in Alkohol durch Wasserstoff, oder nach der Methode von Sandmeyer
in Gegenwart von Kupfersalzen durch Halogen ersetzt. Nitrogruppen werden zu Aminogruppen
reduziert und diese wie angegeben weiterverwandelt.
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Um eine unerwünschte Verschiebung des Farbtons des Fluoreszenzlichts
nach Grün und eine starke Selbstfarbe der erfindungsgemäßen Triazolverbindungen
zu vermeiden, sind die Komponenten so zu wählen, daß im Endprodukt stark positivierende
Substituenten, wie Alkoxy- und Acylaminogruppen, nicht zu häufig vorkommen. Insbesondere
ist mehrfache Substitution der p- und o-Stellungen zur Äthylenbrücke im Benzolring
B mit diesen Gruppen zu vermeiden. Vorteilhaft tritt die Acylaminogruppe nur einmal
als Substituent auf.
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Günstig für die Affinität der erfindungsgemäßen Benztriazolverbindungen
zu Cellulosefasern ist sparsame Substitution -mit sauren, wasserlöslich machenden
Gruppen. Monosulfonsäuren bzw. ihre Alkalisalze sind substantiver als Disulfonsäuren.
Für die Affinität zu Wolle und wollähnlichen Fasern aus schwach sauren Bädern ist
der Sulfierungsgrad weniger kritisch; auch Disulfonsäuren bzw. deren Alkalisalze
sind gut brauchbar.
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Die neuen, erfindungsgemäßen 2 - (Stilbyl - 4') -i, 2, 3-benztriazole
sind mehr oder weniger schwachgelb gefärbte Pulver, die in Form ihrer wasserlöslichen
Alkalisalze verwendet werden. Sie ergeben aus wäßriger Lösung auf mehr oder weniger
weißem cellulosehaltigem Material sehr reine Weißtönungen, die sehr gut licht- und
chlorecht sind. Sie eignen sich auch sehr gut als Zusatz zu Textilbehandlungsfiotten
und zu Textilhilfsmitteln, wie Seifen und synthetischen Waschmitteln. Sie besitzen
die sehr erwünschte Eigenschaft, in hierbei üblichen Konzentrationen den letzteren
ein angenehmes, weißes Aussehen zu verleihen. Je nach Zusammensetzung-können sie
auch aus neutralen bis schwachsauren Bädern zum Aufhellen von Wolle und von wollähnlichen
Fasern, beispielsweise von Superpolyamid- und -polyurethanfasern, verwendet werden.
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GegenüberdenalsAufhellungsmittelvorgeschlagenen 4 4'-Di-(naphthotriazolyl)-stilben-2,
2'-disulfonsäuren weisen die neuen Benztriazolverbindungen eine viel reiner blaue
Fluoreszenz, geringere Eigenfarbe und den wesentlichen Vorteil auf, daß sie den
damit vermischten Textilhilfsmitteln ein verbessertes Aussehen verleihen.
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Die
Teile sind als Gewichtsteile verstanden und die Temperaturen in Centigraden angegeben.
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Beispiel i 27,5 Teile 4-Amino-stilben-2-sulfonsäure werden mit 4,1
Teilen Natriumhydroxyd in Zoo Teilen Wasser gelöst, 6,9 Teile Natriumnitrit zugegeben
und bei einer Temperatur von 8 bis 1o° mit 25 Teilen konzentrierter Salzsäure indirekt
diazotiert. Die Suspension der Diazoverbindung wird bei io bis 12° mit einer Lösung
von 13,8 Teilen 4-Methoxy-i, 3-diaminobenzol und io Teilen konzentrierter Salzsäure
in Zoo Teilen Wasser vereinigt. Man tropft eine Lösung von 4o Teilen kristallisiertem
Natriumacetat in ioo Teilen Wasser zu, rührt bis zur beendeten Kupplung und filtriert
hierauf den durch- Zugabe von Kochsalz vollständig ausgefällten o-Aminoazofarbstoff
ab. Der feuchte Farbstoff wird unter Zugabe von 2o Teilen 25o/oigem Ammoniak in
Wasser bei go bis g5° klar gelöst und dann die Mischung von 6o Teilen kristallisiertem
Kupfersulfat in 24o Teilen Wasser mit 12o Teilen 25o/oigem Ammoniak zugegeben. Man
hält bei einer Temperatur von 92 bis g5°, bis der o-Aminoazofarbstoff vollständig
verschwunden ist, läßt dann erkalten und fällt die 2-Stilbylbenztriazolverbindung
durch Zugabe von Kochsalz vollständig aus. Das Rohprodukt wird in Gegenwart von
überschüssigem Natriumsulfid in heißem Wasser gelöst, das entstandene Kupfersulfid
abfiltriert, die überschüssige Alkahsulfidverbindung durch Salzsäure zersetzt und
das Produkt durch Umlösen aus Wasser weiter gereinigt. Man erhält das Natriumsalz
der 5-Amino-6-methoxy-2-(sti1byl-4')-1, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure als gelbbraunstichige
Substanz. 39,2 Teile dieser 5-Amino-6-methoxy-2-(sti1byl-4')-1, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure
werden als Natriumsalz in 40oo Teilen Wasser heiß gelöst, 6,9, Teile Natriumnitrit
zugegeben und bei 8 bis 1o° mit 25 Teilen konzentrierter Salzsäure indirekt diazotiert.
Die Diazoverbindung wird durch Zugabe von Kochsalz vollständig ausgefällt, abfiltriert
und in schwach feuchtem Zustand in iooo Teile siedenden Alkohol eingetragen. Man
läßt bis zum Verschwinden der Diazoreaktion unter Rückfluß sieden, isoliert das
desaminierte Produkt und reinigt es durch Umlösen aus Wasser oder wäßrigem Alkohol
unter Zugabe von Tierkohle und Natriumhydrosulfit. Das Natriumsalz der 6-Methoxy-2-(stilbyl-4')-i,
Z, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure wird als gelborangestichige Substanz erhalten. Auf
Cellulosefasern ausgefärbt ergibt diese Verbindung eine schöne, blaustichige Weißtönung,
welche gute Echtheiten, insbesondere eine gute Chlorechtheit, aufweist. Beispiel
2 Eine Lösung von 27,5 Teilen 4-Amino-stilben-2-sulfonsäure, 4,1 Teilen Natriumhydroxyd
und 6,g Teilen Natriumnitrit in zoo Teilen Wasser wird bei 8 bis 1o° mit 25 Teilen
konzentrierter Salzsäure indirekt diazotiert. Die Suspension der Diazoverbindung
wird bei einer Temperatur von io bis 12° mit einer Lösung von 13,7 Teilen i-Amino-3-methoxy-4-methylbenzol
und io Teilen konzentrierter Salzsäure in Zoo Teilen Wasser vereinigt und eine Lösung
von 4o Teilen kristallisiertem Natriumacetat in ioo Teilen Wasser zugetropft. Nach
beendeter Kupplung wird der o-Aminoazofarbstoff durch Zugabe von Kochsalz vollständig
ausgefällt, abfiltriert und mit verdünnter Kochsalzsösung ausgewaschen. Der feuchte
Farbstoff wird unter Zugabe von 2o Teilen 25o/oigem Ammoniak in heißem Wasser bei
go bis 95° klar gelöst und die Mischung- von 6o Teilen kristallisiertem Kupfersulfat
in 24o Teilen Wasser mit i2o Teilen 25 o/oigem Ammoniak zugegeben. Man hält die
Temperatur auf 92 bis 95°, bis der o-Aminoazofarbstoff vollständig oxydiert ist,
läßt erkalten und fällt die Benztriazolverbindung durch Zugabe von Kochsalz vollständig
aus. Das Rohprodukt wird in Gegenwart von überschüssigem Natriumsulfid in heißem
Wasser oder wäßrigem Alkohol gelöst, das entstandene Kupfersulfid abfiltriert, die
überschüssige Alkalisulfidverbindung durch Salzsäure zersetzt und das Produkt durch
Umlösen unter Zugabe von Tierkohle und Natriumhydrosulfit weiter gereinigt. Das
Natriumsalz der 6-Methyl-5-methoxy-2-(stilbyl-4')-1, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure
wird als schwachgelbstichige Substanz erhalten. Das Produkt verleiht den damit behandelten
Cellulosefasern eine reine, blaustichige Weißtönung, welche gute Echtheiten, speziell
eine gute Chlorechtheit, aufweist. _ Wird die 4-Amino-stilben-2-sulfonsäure in obigem
Beispiel durch 30,95 Teile 4-Amino-4'-chlor-stüben-2-sulfonsäure ersetzt,
so erhält man die 6-Methyl-5-methoxy-2-(4"-chlor-stilbyl-4')-i, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure.
Weiter kann in diesem Beispiel die 4-Amino-stilben-z-sulfonsäure durch 28,9 Teile
4-Amino-4'-methyl-stilben-2-sulfonsäure ersetzt werden. Durch Oxydation des o-Aminoazofarbstoffs
wird das Natriumsalz der 6-Methyl-5-methoxy-2-(4"-methyl-stilbyl-4')-1; 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure
erhalten. Diese Verbindungen geben auf Cellulosefasern starke Weißtönungen, die
bei sonst ähnlichen Eigenschaften eine etwas grünblaustichigere Nuance zeigen.
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Eine ähnlich wirksame, jedoch eine Sulfongruppe mehr enthaltende Verbindung
wird erhalten, wenn man die 4-Aminostilben-2-sulfonsäure durch 38,95 Teile 4-Amino-4'-chlorstilben-2,
2'-disulfonsäure ersetzt, indirekt diazotiert und mit 13,7 Teilen i-Amino-3-methoxy-4-methylbenzol
zum o-Aminoazofarbstoff umsetzt. Der Farbstoff wird mit ammoniakalischer Kupfersulfatlösung
zur Benztriazolverbindung oxydiert und anschließend gereinigt. Man erhält das Dinatriumsalz
der 6-Methyl-5-methoxy-2-(4"-chlor-stilbyl-4')-i, 2,-3-benztriazol-2', 2"-disulfonsäure
als hellgelbe Substanz. Diese Verbindungist einwertvolles Aufhellungsmittel für
Cellulosefasern, für Seifenpulver und synthetische Waschmittel. Bei guten Echtheiten
zeigt die damit erhältliche Weißtönung eine blauweiße Nuance und weist eine hervorragende
Chlorechtheit auf. Beispiel 3 41,2 Teile 4-Amino-4'-acetamino-stilben-2, 2'disulfonsäure
werden als Dinatriumsalz in 20o Teilen Wasser gelöst, 6,9 Teile Natriumnitrit zugegeben
und
bei einer Temperatur von io bis I2° mit 25 Teilen konzentrierter
Salzsäure indirekt diazotiert. Man vereinigt die Suspension der Diazoverbindung
bei einer Temperatur von 12 bis i5° mit einer Lösung von 13,7 Teilen i-Amino-3-methoxy-4-methylbenzol
und io Teilen konzentrierter Salzsäure in Zoo Teilen Wasser und fügt langsam eine
Lösung von 4o Teilen kristallisiertem Natriumacetat in ioo Teilen Wasser hinzu.
Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff durch Zugabe von Kochsalz vollständig
ausgefällt, abfiltriert und mit verdünnter Kochsalzlösung ausgewaschen. Unter Zugabe
von 2o Teilen 25 °/oigem Ammoniak wird der feuchte Farbstoff in heißem Wasser bei
go bis g5° klar gelöst und eine Mischung von 6o Teilen kristallisiertem Kupfersulfat
in 24o Teilen Wasger und I2o Teilen 25 °/oigem Ammoniak zugegeben. Man hält die
Temperatur auf g2 bis g5°, bis der o-Aminoazofarbstoff vollständig zur Benztriazolverbindung
oxydiert ist, läßt erkalten und fällt das Produkt durch Zugabe von Kochsalz vollständig
aus. Das Rohprodukt wird in Gegenwart von überschüssigem Natriumsulfid in heißem
Wasser gelöst, das entstandene Kupfersulfid abfiltriert, die überschüssige Alkalisulfidverbindung
durch Salzsäure zersetzt und das Produkt durch Umlösen aus Wasser unter Zugabe von
Tierkohle und Natriumhydrosulfit weiter gereinigt. Ergibt die Diazotierprobe die
Anwesenheit von durch Verseifung der Acetaminogruppe entstandener, freier Aminoverbindung,
so wird das Produkt nachacetyliert, beispielsweise durch Erhitzen mit ioo Teilen
Essigsäureanhydrid während 2 bis 4 Stunden auf no bis i3o° unter Rückfluß. Die 6-Methyl-5-methoxy-2-(4"-acetammo-stübyl-4')-i,
2, 3-benztriazol-2' 2"-disulfonsäure stellt als Dinatriumsalz ein gelbstichiges
Pulver dar. Diese neue Verbindung ist ein wertvolles Aufhellungsnvttel für Cellulosefasern.
Die damit erhältliche Weißtönung zeigt eine blauweiße Nuance und weist eine hervorragende
Chlorechtheit sowie eine sehr gute Lichtechtheit auf.
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Ein ähnliches, aber einen grünstichigeren Effekt ergebendes Produkt
wird erhalten, wenn man das i-Amino-3-methoxy-4-methylbenzol durch io,8 Teile I,
3-Diaminobenzol ersetzt. Durch Oxydation mit ammoniakalischer Kupfersulfatlösung
erhält man die 5-Amino-2-(4"-acetamino-stilbyl-4')-i, 2, 3-benztriazol-2', 2"-disulfonsäure.
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52,9 Teile dieser Verbindung werden, wie im Beispiel i beschrieben,
indirekt diazotiert und die Diazogruppe in siedendem Alkohol durch Wasserstoff ersetzt.
Wenn nötig, wird nachacetyliert und das Produkt durch Umlösen gereinigt. Man erhält
das Dina`triumsalz der 2-(4"-Acetamino-stilbyl-4')-I, 2, 3-benztriazol-2' 2"-disulfonsäure
als gelbe Substanz.
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Ersetzt man das m-Phenylendiamin durch I2,2 Teile 4-Methyl-i, 3-diammobenzol
oder durch 13,8 Teile 4-Methoxy-i, 3-diaminobenzol, so erhält man die 6-Methyl-2-(4"-acetamino-stübyl-4')-I,
2, 3-benztriazol-2', 2"-disulfonsäure bzw. die 6-Methoxy-2-(4"-acetamino - stilbyl
- 4') - i, 2, 3 - benztriazol - 2', 2" - disulfonsäure. Beide Produkte zeigen ähnliche
Eigenschaften wie die oben beschriebenen Verbindungen. Werden andererseits an Stelle
der 4-Amino-4'-acetamino - stilben - 2, 2'- disulfonsäure 4o Teile 4, 4'- Nitraminostilben-2,
2'-disulfonsäure indirekt diazotiert und mit 13,7 Teilen i-Amino-3-methoxy-4-methylbenzol
zum o-Arninoazofarbstoff gekuppelt, so erhält man durch Oxydation mit ammoniakalischer
Kupfersulfatlösung die 6-Methyl-5-methoxy-2-(4"-nitrostübyl - 4') - i, 2, 3 - benztriazol
- 2', 2" - disulfonsäure. Wird diese Nitroverbindung nach dem Verfahren von Bechamp
mit Eisenspänen und Salzsäure zur Aminoverbindung reduziert und anschließend die
freie Aminogruppe acetyliert, so erhält man die 6-Methyl-5-methoxy- 2- (4"- acetamino
- stilbyl - 4')-I, 2, 3-benztriazol-2, 2"-disulfonsäure. Diese Substanz zeigt die
gleichen Eigenschaften wie das oben beschriebene, auf anderem Wege erhaltene Produkt.
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Weiter kann das i-Amino-3-methoxy-4-methylbenzol durch io,8 Teile
i, 3-Diaminobenzol ersetzt werden. Man oxydiert den Farbstoff zur 5-Amino-2-(4"-nitro-stilbyl-4')-i,
2, 3-benztriazol-2', 2"-disulfonsäure, diazotiert indirekt und verkocht die Diazogruppe
mit Alkohol, wie im Beispiel i beschrieben. Durch Reduktion der Nitrogruppe nach
Bechamp mit Eisen und Salzsäure und Acetylierung der Aminoverbindung erhält man
eine mit der oben beschriebenen 2-(4"-Acetamino-stilbyl-4')-I, 2, 3-benztriazol-2',
2"-disulfonsäure identische Verbindung. Beispiel 4 In Zoo Teilen Wasser werden mit
4,i Teilen Natriumhydroxyd 27,5 Teile 4-Amino-stüben-2-sulfonsäure gelöst und bei
8 bis 1o° mit 25 Teilen konzentrierter Salzsäure indirekt diazotiert. Die Diazosuspensiön
wird bei io bis i2° mit einer Lösung von io,8 Teilen I, 3-Diaminobenzol und io Teilen
konzentrierter Salzsäure in Zoo Teilen Wasser vereinigt und hierauf langsam eine
Lösung von 4o Teilen kristallisiertem Natriumacetat in ioo Teilen Wasser zugegeben.
Nach beendeter Kupplung wird der o-Aminoazofarbstoff durch Zugabe von Kochsalz vollständig
ausgefällt, abfiltriert und mit verdünnter Kochsalzlösung gewaschen. Der feuchte
Farbstoff wird unter Zusatz von ao Teilen 25 °/oigem Ammoniak in heißem Wasser bei
go bis g5° klar gelöst und hierauf eine Mischung aus 6o Teilen kristallisiertem
Kupfersulfat in 24o Teilen Wasser mit i2o Teilen 25 °/oigem Ammoniak zugegeben.
Man hält bis zur vollständigen Oxydation des o-Aminoazofarbstoffs zur Benztriazolverbindung
auf einer Temperatur von 92 bis g5°, läßt erkalten und fällt das Produkt durch Zugabe
von Kochsalz vollständig aus. Das. Rohprodukt wird in Gegenwart von überschüssigem
Natriumsulfid in heißem Wasser oder heißem, verdünntem Alkohol gelöst, das entstandene
Kupfersulfid abfiltriert, eie überschüssige Alkalisulfidverbindung durch Salzsäure
zersetzt und das Produkt durch Umlösen aus Wasser oder verdünntem Alkohol weiter
gereinigt. Das Natriumsalz der 5-Amino-2-(stilbyl-4')-i, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure
wird als gelbgrünstichige Substanz erhalten. Zur Acetylierung werden 39,2
Teile dieser 5 - Amino - 2 - (stilbyl - 4') - i, 2, 3 - benztriazol-2'-sulfonsäure
in Zoo Teilen Essigsäureanhydrid während einiger Stunden unter Rückfluß zum Sieden
erhitzt. Nach dem Verschwinden der diazotierbaren Aminogruppe entfernt man die Hauptmenge
des überschüssigen
Essigsäureanhydrids und der entstandenen Essigsäure,
trägt den Rückstand in Wasser ein, filtriert nach der Zersetzung des restlichen
Essigsäureanhydrids ab und löst das Produkt unter Zugabe von Soda bis zur schwach
brillantalkalischen Reaktion aus Wasser oder verdünntem Alkohol unter Zugabe von
Tierkohle und Natriumhydrosulfit um. Man erhält das Natriumsalz der 5-Acetamino-2-(stilbyl-4')-1,
2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure als gelbstichige Substanz. Diese Verbindung stellt
ein wertvolles Aufhellungsmittel für Cellulosefasern, für Seifenpulver und synthetische
Waschmittel dar und verleiht den damit behandelten Cellulosefasern eine reine, blaustichige
Weißtönung.
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Ersetzt man im obigen Beispiel das i, 3-Diaminobenzol durch 14,25
Teile 4-Chlor-i, 3-diaminobenzol, so erhält man über die 6-Chlor-5-amino-2-(stilbyl-4')-1,
2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure durch Acetylieren die 6-Chlor -5-acetamino-2-(stilbyl-4')-1,
2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure. Das Natriumsalz dieser Verbindung stellt ein hellgelbstichiges
Pulver dar und ist ein wertvolles Aufhellungsmittel für Cellulosefasern. Die Nuance
der damit erhaltenen Weißtönung auf Cellulosefasern ist grünblaustichiger als die
der oben beschriebenen Verbindung. Bei guter Wasch- und Lichtechtheit zeichnet sie
sich durch eine sehr gute Chlorechtheit aus.
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Weiter läßt sich das 1, 3-Diaminobenzol durch 12,2 Teile 4-Methyl-i,
3-diaminobenzol oder 13,8 Teile 4-Methoxy-i, 3-diaminobenzol ersetzen. Die Oxydation
der o-Aminoazofarbstoffe ergibt die 6-Methyl-5-amino-2-(stilbyl-4')-1, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure
bzw. die 6-Methoxy-5-amino-2-(stilbyl-4')-i, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure. Durch
Acetylieren mit Essigsäureanhydrid nach obigem Beispiel werden die 6-Methyl-5-acetamino-2-(stilbyl-4')-1,
2, 3-benztriazol-2'-sulfonsädre bzw. die 6-Methoxy-5-acetamino-2-(stilbyl-4')-1,
2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure erhalten. Diese Verbindungen sind wertvolle Aufhellungsmittel
und zeigen ähnliche Eigenschaften wie die vorhin genannten Produkte. Beispiel 5
39,2 Teile der nach Beispiel 4 erhältlichen 5-Amino-2-(stilbyl-4')-1, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure
werden in Zoo Teilen Pyridin gelöst und bei einer Temperatur vnn 4o bis 50° mit
5o Teilen Benzoylchlorid umgesetzt. Nach dem Verschwinden der diazotierbaren Aminogruppe
wird in iooo Teile Wasser eingetragen und die ausgeschiedene Substanz abfiltriert.
Das Produkt wird unter Zusatz von Tierkohle durch Umlösen aus verdünntem Alkohol
gereinigt. Das Natriumsalz der 5 - Benzoylamino - 2 - (stilbyl - 4') -1, 2, 3 -
benztriazol-2'-sulfonsäure wird als schwachgelbstichige Substanz erhalten. Diese
Verbindung stellt ein wertvolles Aufhellung'smittel für Cellulosefasern sowie für
Polyamidfasern dar. Bei guten Echtheiten zeichnet sie sich durch eine sehr gute
Chlorechtheit aus. - Die Nuance der damit erhaltenen Weißtönung ist grünstichigblauer
als die des im Beispiel i beschriebenen Produktes.
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Eine Verbindung von ganz ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn
an Stelle der 5-Amino-2-(stübyl-4')-1, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure 4o,6 Teile
6-Methyl-5 - amino - 2 - (stilbyl-4') -1, 2, 3 - benztriazol- 2'- sulfonsäure mit
Pyridin und Benzoylchlorid umgesetzt werden. Man erhält das Natriumsalz der 6-Methyl-5
- benzoylamino - 2 - (stilbyl - 4') -1, 2, 3 - benztriazol-2'-sulfonsäure als gelbstichige
Substanz. Weiter läßt sich die 5-Amino-2-(stilbyl-4')-1, 2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure
durch 42,2 Teile 6-MethOxy-5-amino-2 - (stilbyl- 4') -1, 2, 3 - benztriazol - 2'
- sulfonsäure ersetzen. Die so erhältliche 5-Benzoylamino-6-methoxy-2-(stilbyl-4')-i,
2, 3-benztriazol-2'-sulfonsäure stellt eine grüngelbstichige Substanz dar. Das Produkt
ist ein wertvolles Aufhellungsmittel für Cellulosefaser und lineare Polyamidfasern.
Es verleiht den damit behandelten Cellulosefasern eine reine, blaustichige Weißtönung
und zeichnet sich durch gute Echtheiten, speziell gute Lichtechtheit und gute Chlorechtheit,
aus.