Verfahren zur Farbentwicklung von photographischen und kinematographischen
Bildern Sowohl bei der gewöhnlichen Schwarzweiß-Entwicklung als auch bei der Farbentwicklung
wirkt der Entwickler, nachdem das photographische Material aus dem Bad herausgenommen
wurde, auch in dem anschließenden Wässerungsbad nach. Bei der gewöhnlichen Schwarzweiß-Entwicklung
ist dies nicht besonders störend, da dabei lediglich eine Vermehrung von entwickeltem
Silber erfolgt, die sich durch intensivere Schwärzung des Bildes erkennen läßt;
jedoch ist die Nachwirkung des Entwicklers bei der Farbentwicklung schädlich, weil
dabei sehr leicht eine Verschiebung der Farbtöne, also eine Farbverfälschung eintritt,
die insbesondere dadurch zustandekommt, daß hauptsächlich die untersten Schichten
des Mehrschichtenmaterials intensiver entwickelt werden. Neben einer Farbverschiebung
ist unter Umständen aber auch noch eine Gradationsstörung der verschiedenen Schichten
zueinander zu erwarten. Bei der Schwarzweiß-Entwicklung hat man bisher die Nachwirkung
des Entwicklers dadurch aufgehoben, daß man zwischen der Entwicklung und der Fixierung
Stoppbäder eingeführt hat. Diese Stoppbäder bestanden im wesentlichen aus verdünnten
Säuren, die das Alkali des Entwicklers binden und dadurch die Entwicklung des Halogensilbers
unterbrechen.Process for color development of photographic and cinematographic
Images Both in normal black and white development and in color development
the developer acts after the photographic material is taken out of the bath
was, also in the subsequent soaking bath. In ordinary black and white development
this is not particularly disturbing, since it only increases the amount of developed
Silver takes place, which can be recognized by more intense blackening of the image;
however, the aftereffect of the developer in color development is detrimental because
a shift in the color tones, i.e. a color falsification, occurs very easily,
which comes about in particular because mainly the lowest layers
of the multilayer material can be developed more intensively. In addition to a color shift
but may also be a gradation disorder of the various layers
expected to each other. The black and white development has so far had the aftereffect
of the developer by the fact that there is between development and fixation
Has introduced stop baths. These stop baths consisted essentially of dilute ones
Acids that bind the alkali of the developer and thereby the development of the halogen silver
interrupt.
Bei der Farbentwicklung ist aber die Verwendung von verdünnten Säuren
als Stoppbäder nicht
möglich, da auch schon verdünnte Säuren auf
die bei der Farbentwicklung gebildeten Farbstoffe einwirken. Beispielsweise werden
die blauen Chinonimin-Farbstoffe durch Säuren in die roten Farbstoffsalze übergeführt
und zum Teil vollkommen zerstört. Es hat sich nun gezeigt, daß der Säuregrad, der
nicht mehr auf die bei der Farbentwicklung entstehenden Farbstoffe einwirkt, bei
einem pH-Wert höher als 3 liegt. Dieser Säuregrad entspricht einer sehr verdünnten
Essigsäure. Würde man nun solche verdünnte Säurelösungen -mit einem pH-Wert über
3 zum Abstoppen der Entwicklung benutzen, so müßte man zu sehr große Verdünnungen
greifen, deren Stoppwirkung sehr rasch durch das in den photographischen Schichten
befindliche Alkali des Entwicklers abgeschwächt werden würde. Weiterhin geben sehr
schwache Säuren keine genügend wasserbeständigen Salze mit den Farbentwicklersubstanzen,
denn es muß ja nicht nur die Wirkung des Alkalis abgestoppt werden, sondern es soll
auch' der Farbentwickler als Salz aus den Schichten herausgelöst werden, wobei zu'
berücksichtigen ist, daß die freie Base des für die Farbentwicklung üblichen D-imethylaminoanilins
relativ schwer löslich ist.When developing colors, however, dilute acids are used
not as stop baths
possible because diluted acids are also present
the dyes formed during color development act. For example be
the blue quinonimine dyes are converted into the red dye salts by acids
and partly completely destroyed. It has now been shown that the degree of acidity, the
no longer acts on the dyes formed during color development
a pH value higher than 3. This degree of acidity corresponds to a very dilute one
Acetic acid. One would now have such dilute acid solutions -with a pH value above
3 to stop the development, one would have to use very large dilutions
take hold, their stopping effect very quickly through that in the photographic layers
any alkali in the developer would be weakened. Continue to give a lot
weak acids do not contain sufficiently water-resistant salts with the color developer substances,
because not only must the action of the alkali be stopped, but it should
also 'the color developer can be dissolved out of the layers as salt, whereby to'
it must be taken into account that the free base of the D-imethylaminoaniline customary for color development
is relatively difficult to dissolve.
Es wurde nun gefunden, daß die Nachwirkung des Farbentwicklers aufgehoben
werden kann und gleichzeitig die Nachteile der bisher üblichen Unterbrechungsbäder
vermieden werden können, wenn man als Stoppbäder Lösungen von sauren Salzen mehrwertiger
organischer Säuren oder der Phosphorsäure verwendet, deren p$ Wert nicht unter 3
liegt. Zweckmäßig wählt man einen pH Wert zwischen 3 und 5. Da bekanntlich der pH-Wert
solcher Salzlösungen, die als Pufferlösungen bekannt sind, unabhängig von der angewandten
Konzentration ist, kann man hochkonzentrierte oder stark gesättigte Lösungen verwenden.It has now been found that the after-effects of the color developer are eliminated
can be and at the same time the disadvantages of the hitherto customary interrupt baths
Can be avoided if one uses solutions of acidic salts as stop baths
organic acids or phosphoric acid, the p $ value of which does not fall below 3
lies. A pH value between 3 and 5 is expediently chosen. As is known, the pH value
such salt solutions, known as buffer solutions, regardless of the one used
Concentration, you can use highly concentrated or highly saturated solutions.
Die Stoppbäder gemäß der Erfindung arbeiten also mit sehr hqher -Ausnutzung,
und der Effekt des Abstoppens der Ent`vickler tritt auf diese Weise sehr schnell
und sicher ein. Es werden auch die obenerwähnten Schädigungen der Farbstoffe vermieden
und die Farbentwicklersubstanz wird hierbei als gemischtes Salz in sehr leicht lösliche
Form übergeführt und kann daher aus der Schicht sehr leicht ausgewässert werden.
Die Stoppbäder. können sowohl bei der Farbentwicklung von. Schichten mit Farbstoffbildnern
benutzt werden als auch bei der Farbentwicklung von photographischem. Material mit
Farbstoffbildner enthaltenden Entwicklern.The stop baths according to the invention thus work with very high utilization,
and the effect of stopping the developers occurs very quickly in this way
and sure one. The above-mentioned damage to the dyes is also avoided
and the color developing agent becomes very easily soluble as a mixed salt
Form transferred and can therefore be very easily watered out of the layer.
The stop baths. can both in the color development of. Layers with dye formers
can be used as well as in the color development of photographic. Material with
Developers containing dye formers.
Ein Mehrschichtenmaterial kann diffusionsechte Färbstoffbildner enthalten,
die beispielsweise in -der Zeitschrift »Photographische Korrespondenz«, 1938, S.
21, linke Spalte, Zeile 25, bis rechte Spalte, Zeile 30, und 1939, S. io6, linke
Spalte, Zeile 28, bis rechte Spalte, Zeile 25, sowie in weiteren Anmeldungen von
uns vorgeschlagen wurden. Beispiel i Ein Mehrschichtenmaterial, dessen Schichten
diffusionsechte Farbstöffkomponenten enthalten, wird nach beendeter Farbentwicklung
sofort in ein Bad gebracht, das aus einer ioprozentigen Lösung von primärem Kaliumphosphat
besteht. Nach einer Behandlungszeit von etwa i Minute wird der Film anschließend
gewässert, gebleicht und fixiert. Beispiel 2 Ein Mehrschichtenmaterial mit diffusionsechten
Farbstöffkompönenten wird nach beendeter Farbentwicklung in ein Bad gebracht, .das
aus einer etwa ioprozentigen Lösung von primärem Natriumcitrat besteht. Nach einer
Behandlungszeit von etwa i Minute wird der Film gewässert, gebleicht und fixiert.A multilayer material can contain non-diffusible coloring agents,
for example in the magazine "Photographische Korrespondenz", 1938, p.
21, left column, line 25, to right column, line 30, and 1939, p. Io6, left
Column, line 28, to the right column, line 25, as well as in other registrations from
were suggested to us. Example i A multilayer material whose layers
Contain non-diffusion dye components, is after the end of color development
Immediately placed in a bath made up of an 10 percent solution of primary potassium phosphate
consists. After a treatment time of about 1 minute, the film is then
watered, bleached and set. Example 2 A multilayer material with non-diffusion properties
When the color development is complete, the dye component is placed in a bath
consists of an approximately 10 percent solution of primary sodium citrate. After a
Treatment time of about 1 minute, the film is soaked, bleached and fixed.