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Kühlanlage Es sind bereits Anlagen zum raschen Kühlen von Flüssigkeiten
in Behältern, insbesondere Milch, bekannt, bei denen eine Kühlmaschine unter Eiswasserbildung
den Kältespeicher versorgt.
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Bei baulich in gleicher Höhe angeordnetem Kältespeicher und Milchkannenkühler
ist nun kein natürliches Gefälle mehr für den Wasserumlauf von dem Kühlraum zum
Kältespeicher vorhanden. Deshalb hat sich die Verwendung von zwei Förderpumpen als
zweckmäßig bzw. notwendig erwiesen. Eine Förderpumpe hält die Zufuhr des Eiswassers
aus dem Kältespeicher zum Kannenkühlraum aufrecht, während die andere Pumpe die
Rückführung des im Kühlraum sich ansammelnden Kühlwassers in den Speicher übernimmt.
Erfindungsgemäß wird nun der Nachteil des Einbaus einer zweiten Förderpumpe und
des sich dadurch ergebenden zusätzlichen materiellen Aufwandes dadurch vermieden,
daß der Kältespeicherbehälter druckdicht verschlossen und in der Zu-oder Ableitung
eine Förderpumpe für das umlaufende Kühlwasser angeordnet ist.
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Es ist weiterhin wünschenswert, daß die nach dem Abkühlungsvorgang
etwa noch für längere Zeit in dem Kühlraum verbleibenden Milchkannen nicht wieder
eine höhere Temperatur annehmen, als aus milchwirtschaftlichen Gründen erwünscht
ist. Die Erfindung sieht zu diesem Zweck vor, daß nach Maßgabe der in den Milchkannen
erreichten Temperatur von Zeit zu Zeit die Kannenkühler
automatisch
so lange wieder in Betrieb genommen werden, bis die unerwünschte Erwärmung rückgängig
gemacht worden ist. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch -erreicht, daß der Antrieb
der Umlaufpumpe für das Kühlwasser in Abhängigkeit von der Temperatur des - am Boden
des Kannenkühlraumes angesammelten Wassers automatisch ein- und ausgeschaltet wird.
Hierzu. dient eines der an sich bekannten temperaturabhängigen Schaltorgane, beispielsweise
ein direkt oder über ein Relais schaltendes Di-Metall. Die Temperatur des Wassers
am Boden des-Kannenkühlräumes stimmt zwar nicht unbedingt mit der Temperatur der
in den Kannen befindlichen Milch überein, jedoch läßt sich bei jeder in Betrieb
genommenenfderartigen Milchkühlanlage feststellen, welche Temperaturdifferenz in
der Praxis zwischen dem am Boden angesammelten Wasser und der Milch in den Kannen
besteht. Diese Differenz bleibt im wesentlichen konstant. Deshalb ist es- zulässig,
den Temperaturfühler einfach mit dem Wasser anstatt mit der Milch selber in Wärmeberührung
zu bringen. Die- Erwärmung des -in dem Kannenkühlraum befindlichen Wassers
wird mit derjenigen der ebenfalls darin befindlichen Milch um so ähnlicher verlaufen,
je mehr die Wärmekapazitäten der Milchmenge .einerseits und der Wassermenge andererseits
einander entsprechen. Neben dieser Erkenntnis ist bei der Auslegung des Temperaturfühlers
ferner noch zu beachten, daß die Wärmeaufnahme der beiden Flüssigkeiten auch noch
von der Oberfläche abhängt, die für den Wärmezutritt jeweils zur Verfügung steht.
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Werden bei einer derart ausgebildeten Kühlanlage die Kannen mit warmer
Milch in den Kühlraum eingebracht, so genügt es zur Inbetriebsetzung mitunter nicht,
daß die Stromversorgung für den Antrieb der Förderpumpe eingeschaltet wird. Es kann
vielmehr der Fall vorliegen, daß das am Boden stehende Wasser sich auf einer Temperatur
befindet, die unterhalb derjenigem liegt, bei welcher der temperaturgesteuerte-
Schalter anspricht. Obwohl die Kannen Milch von wesentlich höherer Temperatur enthalten,
kommt der Kühlwasserkreislauf nicht in Gang, weil keine direkte Wärmeverbindung
zwischen den Kannen und dem Wasser besteht. Man. muß also - zumindest vorübergehend
- die Automatik unwirksam machen und die Förderpumpe von Hand einschalten. Gemäß
der vorliegenden Erfindung geschieht das nun derart, daß durch einen von Hand zu
betätigenden Schalter gleichzeitig das temperaturgesteuerte Schaltorgan unwirksam
gemacht und der Antriebsmotor eingeschaltet wird. Dieser handbetätigte Schalter
eist ferner mit einem Zeitschaltwerk versehen, welches dafür Sorge trägt, daß er
sich nach geraumer Zeit'wieder öffnet. Diese Zeit ist so befrnessen, daß inzwischen
infolge des Kühlwasserumlaufs der Wärmekontakt zwischen den Milchkannen und dem
am Boden angesammelten Wasser so weit hergestellt ist, daß die Wassertemperatur
von der Milchtemperatur abhängt. Eine einfache Ausführung der vorliegenden Erfindung
besteht darin, einen als »Treppenhausschalter« bekannten Zeitschalter in elektrischem
Nebenschluß zu dem thermostatisch gesteuerten Schaltautomat zu legen.
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Man hat den Kühlraum für die Milchkannen und den Kältespeicher unter
anderem auch deshalb in etwa gleicher Höhe angeordnet, weil dann die einzelnen Teile
der Kühlanlage besser zugänglich sind Die verbesserte Zugänglichkeit kann man weiterhin
noch dahingehend ausnutzen, daß man dem Kältespeicher ein zweites Kühlgefäß zuordnet,
welches zur Aufnahme von Speisen dient. Die Erfindung sieht eine Ausführungsform
vor, bei der das Behältnis für denKältespeicher inForm einesMantels ausgebildet
ist, der konzentrisch einen Kühlraum umgibt. Dieser Kühlraum ist zweckmäßig von
oben zugänglich und durch einen Deckel verschließbar, so daß er wie eine Kühltruhe
zu benutzen ist. Der Benutzer" der neuen Milchkühlanlage kommt dadurch zusätzlich
noch in den Genuß .der Vorzüge, die etwa ein Haushaltskühlschrank bieten würde.
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Das im Schnitt dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung läßt
deutlich zwei voneinander getrennte Baueinheiten I, II erkennen.
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Die links angeordnete Einheit I zeigt den Milchkannenkühlraum mit
dem Deckel i, der nach oben geöffnet werden kann, -die Rückwand 2 und die
als Schiebetür ausgebildete Vorderwand 3, die in geöffnetem Zustand ein bequemes
Einbringen der Milchkannen 4 gestattet. Die Milchkanne 4 wird dabei auf einen Holzrost
5 abgestellt,, der in Gleitschienen 7, 8 eingeführt ist und als Verstärkung Querleisten
6 aufweist. Es können natürlich auch mehrere Kannen im Kühlraum untergebracht Werden.
Für jede Kanne ist eine kombinierte Rührund.- Kühlapparatur g erforderlich, die
über eine Schlauchleitung io mit dem Schlauchanschluß r z und der Zuleitung 26,
die einen Absperrhahn 12 enthält, verbunden ist.
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Die rechte Einheit 11 enthält als Hauptbestandteile die Tauchpumpe
15 mit dem ihr vorgelagerten Sieb 14, den auf Stützen 22 ruhenden Kühlbehälter 2i,
in den derHolzrost23 eingesetzt ist, den.druckdic'ht ausgebildeten Kältespcicherbehälter
rg, der als Kühlmantel für den durch den Deckel27 verschließbaren Kühlbehälter dient
und in dem der Verdampfer 2o angeordnet ist.
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Im Betriebszustand wird das in den Wassersammelkasten 24 über die
Wanne 13 einlaufende Wasser von der Tauchpumpe 15 über die Rohrleitung i6, das Rückschlagventil
17 und den Einlaufstutzen 18 in den Wasserkasten bzw. Kältespeicher hineingedrückt,
wobei es den Kühlbehälter und die Verdampferrohrschlange umströmt. Bei der Umströmung
letzterer kühlt sich das Wasser entweder durch direkte Berührung mit dieser, oder
durch Abschmelzung des Eises, das sich während des Speicherbetriebes um die Verdampferrohrschlange
herum gebildet hat, ab.
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Das abgekühlte Wasser fließt durch die etwas unterhalb des Kühlwasserspiegels
angeordnete und durch die isolierende Schutzwand 25 des Kältespeitliers durchgehende
Leitung 26 bei geöffnetem ,Absperrhahn i2 zur Schlauchleitung io. Dabei wird
die
Rühr- und Kühlapparatur 9 in Tätigkeit gesetzt. Das an den Wänden der Milchkannen
herabfließende und dabei Wärme aufnehmende Wasser gelangt durch den Rost 5 zu der
Wasserfangschale 13, die mit einem schrägen Boden versehen ist, so daß das Wasser
der Tauchpumpe über das Sieb wieder zuläuft. Damit ist der Kühlmittelkreislauf abgeschlossen.
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Durch einen auf entsprechende Temperatur eingestellten Regler 28,
dessen Temperaturfühler 28" in unmittelbarer Verbindung mit dem Wasser am Boden
des Kannenkühlraumes steht, wird der Antrieb der Kühlwasserpumpe in Abhängigkeit
von der Wassertemperatur automatisch aus- und eingeschaltet. Diese Automatik kann
durch einen Handschalter 29, der etwa an der Außenwand des Gehäuses angeordnet ist
und der mit einem Zeitschaltwerk (nicht dargestellt) versehen ist, vorübergehend
bzw. bei Bedarf unwirksam gemacht werden. Bei Inbetriebnahme des Kälteaggregates
mit Kompressor 30, Verflüssiger 31, Drosselorgan 32, Verdampfer 2o sowie Regler
33 mit Temperaturfühler 34 wird der Verdampfer nach entsprechender Abkühlung der
Speicherflüssigkeit mit einer Eisschicht überzogen. Wenn diese eine definierte maximal
vorgesehene Dicke erreicht, spricht in bekannter Weise ein zu dem Regler 33 gehörender
Temperaturfühler 34 an und schaltet den Antrieb der Kältemaschine ab.