DE942958C

DE942958C - Verfahren zur Auskleidung von komplizierten Rohrstuecken mit Hartgummi

Info

Publication number: DE942958C
Application number: DEA18918A
Authority: DE
Inventors: Reinhrd Busbach
Original assignee: Accumulatoren Fabrik AG
Current assignee: Accumulatoren Fabrik AG
Priority date: 1953-10-07
Filing date: 1953-10-07
Publication date: 1956-05-09

Description

In der Industrie, besonders der chemischen, werden häufig Rohrleitungen benötigt, die in ihrem Lauf sehr kompliziert sind und die verschiedensten Abzweigungen und Übergänge usw. haben. Durch diese Rohrleitungen werden meistens aggressive Flüssigkeiten geleitet, so daß ungeschütztes Eisen nicht zu verwenden ist. Man hat versucht, sich hier mit Kunststoffleitungen zu behelfen oder eiserne Rohre mit wäßrigen Gummidispersionen auszuschleudern oder auszugießen. Gerade und weniger komplizierte Rohre werden auch mit Erfolg mit Hartgummi, der vorher zu Platten oder Schläuchen ausgezogen wird, ausgekleidet und vulkanisiert. Die reinen Kunststoffleitungen haben aber den großen Nachteil der Zerbrechlichkeit und -den der geringen Wärmebeständigkeit. Die mit wäßrigen Gummidispersionen ausgekleideten Rohre sind für die meisten Zwecke in ihrer Schutzschicht nicht dicht genug.
Als beste Auskleidung hat sich daher die aus gezogener Platte bzw. Schläuchen bewährt. Die Bedingung für diese Arbeit war aber bisher, daß man an komplizierten Stücken, wie z. B. T-Stücken oder gar solchen mit mehreren Ableitungen und vielleicht auch Krümmungen und Verengungen, an alle Nahtstellen mit der Hand oder zum mindesten mit einem kurzen -Stab heran konnte. Bei Rohrstücken mit größerem Durchmesser, von etwa ioo mm an aufwärts, ist dieses auch meist möglich. Bei kleineren Nennweiten, wo man mit der Hand nicht mehr hinein kann, ist man vielfach dem Zufall überlassen.
Man hat zwar schon versucht, mit langen und teilweise gebogenen Messern an den Abzweigstellen Löcher in den eingezogenen Schlauch zu schneiden, in das Abzweigrohr auch einen Schlauch einzuziehen und dann mit einem Haken die beiden Schläuche durch Druck und Reibung gefühlsmäßig miteinander zu verbinden. Dieses ist aber eine schwierige und ganz unsichere Angelegenheit.
Nach der Erfindung läßt sich die Arbeit aber einfach und vollkommen sicher durchführen. Man zieht in das gerade oder auch gekrümmte Hauptrohr den Schlauch ein und dann einen Schlauch in das Seitenstück, bis er auf den Hauptschlauch feststößt. An seinem Ende wird vorteilhafterweise der Nebenschlauch der Rundung des Hauptschlauches entsprechend ausgeschnitten, damit ersterer an der ganzen Stoßstelle fest auf letzteren aufsitzt. Mit einem Stab drückt man nun den Schlauch fest an die Wand des Abzweigrohres. Dann wird das eine Ende des Hauptrohres dicht verschlossen und in das andere Ende Preßluft eingeblasen. Dabei drückt die Preßluft den noch plastischen Schlauch in das Seitenrohr hinein, bildet eine Blase und platzt schließlich. Der an der Abzweigstelle zur Blase ausgebildete Hauptschlauch legt sich dicht über den vorher angedrückten Schlauch des Abzweigrohres.
In Fig. I ist i das Eisenrohr, 2 der in das Hauptrohr " eingeführte Gummischlauch, 3 der in das Abzweigrohr eingeführte Schlauch.
Fig.II zeigt, wie der Schlauch des Hauptrohres sich aufbläht.
In Fig. III ist die Blase geplatzt und der Schlauch hat sich bei 4 fest über den Schlauch 3 gelegt.
Statt eines Abzweiges können ohne weiteres auch mehrere vorhanden sein. Sollten dabei nicht alle Blasen gleichzeitig platzen, so kann der oder können die geplatzten Abzweige geschlossen werden, wonach auch die Blase an der letzten Abzweigstelle mit Sicherheit platzt, An Stelle von Hartgummi kann natürlich in gleicher Weise auch Weichgummi oder Kunststoff genommen werden. Bei letzterem muß die erforderliche Plastizität durch Wärme erzielt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Auskleiden von komplizierten Rohrstücken mit IHartgummi, dadurch gekennzeichnet, daß das Hauptrohr und die Abzweigung mit einem insbesondere aus unvulk:anisiertem Hartgummi bestehenden Schlauch ausgekleidet und dann der an seinem Ende verschlossene Schlauch des Hauptrohres mittels Preßluft in das Abzweigrohr hineingedrückt wird, bis er aufplatzt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die einzuziehenden Rohre aus Kunststoff bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit heißer Preßluft gearbeitet wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 828 462, 120 314; französische Patentschrift Nr. i oi2 769; Chemie-Ing.-Technik 1953, Nr. 6, S. 342.