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Herstellung von Mehrnutzendrucken im Hochdruck Die Erfindung bezieht
sich auf die Herstellung von Mehrnutzendrucken im Hochdruck mit einer Vielzahl von
Druckbildern und Perforier- oder Schnittlinien.
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Mehrnutzendrucke sind beispielsweise Rabattmarkenbogen, bei denen
das Problem dahin geht, unter möglichster Ausnutzung der Bogengröße die wirtschaftlichste
Herstellungsart zu finden. Man bekommt auf einem Bogen bestimmter Größe um so mehr
einzelne Druckbilder, als der Rand zwischen jedem einzelnen Druckbild und der Perforierlinie
möglichst klein gehalten wird. Man konnte bisher dieser Forderung nur entsprechen,
indem man solche Bogen entweder auf zwei getrennten Maschinen herstellte, von denen
die eine den Druckvorgang besorgte, während die andere das Perforieren durchführte.
Zwei Mäschinen erfordern nicht nur einen hohen Kapitalaufwand zur Anschaffung, sondern
der Arbeitsgang wird auch umständlich. Es gehört ein Transport der gedruckten Bogen
zu der Perforiermaschine
dazu mit nötigem Raum. In der Perforiermaschine
mußte der Bogen neu eingerichtet werden, damit die Perforierlinien jeweils in gleichem
Abstand .zu dem Druckbild vorgesehen sind. Bei Bogen mit einer Vielzahl von Druck-Bildern
ist dies nicht ganz einfach. Der Zeitaufwand läßt sich also unter einen bestimmten
Wert nicht herunterdrücken, wodurch die Herstellung im ganzen verteuert wird. Man
kennt weiterhin Maschinen, bei denen das Drucken und Perforieren zwar in ein und
derselben Maschine durchgeführt wird, jedoch nacheinander. Hierbei handelt es sich
also im Grunde genommen nur um die Vereinigung zweier sonst selbständiger -Maschinen
innerhalb desselben Maschinengestells. Diese letzteren Maschinen sind aber Spezialmaschinen
und haben einen weit höheren Anschaffungspreis als die Summe der Einzelmaschinen.
Da Rabattmarken den Bestellern nicht viel kosten dürfen, weil es sich um eine reine
Zugabeangelegenheit handelt, ist auch der letztere Weg noch nicht zufriedenstellend.
Die Druckkosten fallen noch hoch aus.
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Will man im Gegensatz zum Perforieren oder Schneiden auf einer dafür
vorgesehenen Maschine das Perforieren gleichzeitig mit dem Drucken durchführen,
so stößt man auf erhebliche Schwierigkeiten; da bei den. Perforier- oder Schneidlinien
besondere Zurichtungsarbeiten erforderlich sind, die je nach der Anzahl der zu perforierenden
Bogenteile einen entsprechend zunehmenden kostspieligen Maschinenstillstand verursachen.
Man hat deshalb gelegentlich nur dann ein gleichzeitiges Drucken und Perforieren
durchgeführt; wo eine oder nur wenige Perforierlinien auf dem Druckbogen vorhanden
sind, die mindestens so weit von dem Druckbild abstehen, daß ein Zurichten bei den
Stahllinien auf wirtschaftliche Weise ermöglicht ist. Die Herstellung von Mehrnutzendrucken,
bei denen die Perforier- oder Schneidlinien dichter an dem Druckbild liegen, als
es für das Zurichten erträglich ist, war wegen dieser Schwierigkeiten nicht durchführbar.
Man erhält keine einwandfreien Drucksachen.
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Gemäß der Erfindung erfolgt die Herstellung von Mehrnutzendrucken
im Hochdruck durch die Verwendung zum gleichzeitigen Drucken und Perforieren an
sich bekannter, elastischer Druckformen mit Perforierlinien in Verbindung mit einem
harten, unzugerichteten Aufzug, z. B. aus Preßspan. Hierbei können die elastischen
-Druckformen gegenüber den genau in Schrifthöhe gehaltenen Perforier- oder Schneidlinien
etwa ein Typo-Punkt über die Normalschrifthöhe angeordnet werden. In Fällen, in
denen die Schriften und Druckstöcke nicht in üblicher Normalhöhe gehalten werden,
d. h. bei denen sogen:annte »Haushöhen« verwendet werden, sind die Abweichungen
im entsprechenden Verhältnis zu berücksichtigen.
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Die Erfindung bietet den Vorteil der Herstellung von Mehrnutzendrucken,
bei denen der Abstand der Druckbilder äußerst gering. gehalten und auf die Stärke
der Perforierlinien verringert werden kann. Dadurch ergibt sich eine bessere Ausnutzung
des zu bedruckenden Bogens in Verbindung mit einer wesentlich höheren Leistung der
Maschine. Man spart an Arbeitszeit. Außerdem besteht die Gewähr, daß die Perforier-
oder Schneidlinien vollständig mit der Druckbildumrandung parallel laufen. Auf derselben
Fläche kann eine Vielzahl von Druckbildern gegenüber den bisherigen Arbeitsmethoden
hergestellt werden. Es tritt keine Überbeanspruchung der Maschine ein. Der Walzenverschleiß
bleibt normal. Es ist an sich bekannt, mit Hilfe einer elastischen kombinierten
Druckform das gleichzeitige Drucken und Schneiden durchzuführen. Hierbei handelt
es sich um Druck-. Bilder normaler Größe, bei denen eine Zurichtung der Perforierlinien
durch Unterlegen der Schneidlinie auf dem Aufzug (zur Erreichung des nötigen Druckes,
um die Stahllinien zum Schneiden zu bringen) durchaus möglich ist.
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Gemäß der Erfindung entfällt die Zurichtung für die Stahllinien. Für
den Aufzug wird eine harte Unterlage verwendet, die vorzugsweise aus Preßspan gebildet-
wird. Es hat sich überraschend gezeigt, daß durch das erfindungsgemäße Drucken und
Herstellen ohne jegliche Zurichtung, bei Verwendung an sich bekannter elastischer
Druckstöcke und eines harten Aufzuges, die bisherigen Schwierigkeiten nicht mehr
auftreten und einen Mehrnutzendruck ermöglichen, bei dem das Druckbild von Perforierlinien
durchschnitten wird, deren Abstand so weit verringert ist, daß er etwa der Schneid-
oder Perforierlinie entspricht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Druckergebnisses
dargestellt. Der veranschaulichte Druckbogen i weist eine Vielzahl von einzelnen
Druckbildern .2 auf, die von Perforierlinien 3 und 4 umgeben sind. Das Druckbild
stellt eine Rabattmarke dar. Wie aus der Zeichnung, die einen Äusschnitt eines Rabattmarkenbogens
im Original veranschauhcht, ersichtlich ist, ist von Druckbild zu Druckbild, die
jeweils von einer Perforierlinie unterteilt sind, ein Raum vorhanden,
-der weniger als etwa 8 mm beträgt. Eine solche Breite ist im allgemeinen
sonst notwendig, um Perforierlinien einwandfrei und auch in wirtschaftlicher Beziehung
zurichten zu können. Da bei der Erfindung die Zurichtung vollständig entfällt, kann
man die Druckbilder so dicht aneinanderlegen, daß eine geringe Breite vorhanden
ist, die der Breite der Stahllinie entspricht. Selbstverständlich ist es möglich,
die Breite größer zu wählen. Auch dann ist bei Anwendung des harten Aufzuges gemäß
der Erfindung eine Zurichtung der Perforierlinien nicht erforderlich. Der Mehrnutzendruck
kann auf diese Weise sehr wirtschaftlich durchgeführt werden.