DE9420810U1 - Abdeckung einer Isolierglasscheibe im Kantenbereich - Google Patents
Abdeckung einer Isolierglasscheibe im KantenbereichInfo
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Description
19.12.1994
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdeckung einer Isolierglasscheibe
im Kantenbereich, mit einem die Kanten von Brandschutzglas umgreifenden Schutzprofil aus wärmesensiblem
Werkstoff, mit im Schutzprofil glasseitig angeordnetem, im Brandfall aufschäumenden Baustoff.
Eine derartige Abdeckung ist aus der WO 93/02268 bekannt.
Das Schutzprofil aus wärmesensiblem Werkstoff ist U-förmig ausgebildet und der im Brandfall aufschäumende Baustoff
ist zwischen dem U-Boden und den Glasstirnflächen der Einzelscheiben der Isolierglasscheibe angeordnet und dabei
eingeklemmt. Im Brandfall wird der der heißen Seite zugekehrte Teil des Schutzprofils durch Hitzeeinwirkung angegriffen
oder zerstört, so daß der Baustoff der Hitzeeinwirkung ausgesetzt wird und infolgedessen eine Trennfuge zwischen der
Scheibe und dem die Scheibe haltenden Rahmen od.dgl. vollständig ausschäumen kann. Die bekannte Abdeckung geht davon
aus, daß eine herkömmliche, aus Brandschutzglas bestehende Isolierglasscheibe eingesetzt wird, um damit eine feuerwiderstandsfähige
Glastrennwand od.dgl. aufzubauen. Dabei wird ein sich in der Scheibenebene vergrößernder Außenumfang in Kauf
genommen, bedingt durch das Schutzprofil, welches in aufwendiger Weise als Dichtungsprofil ausgebildet ist, und bedingt
durch den im Brandfall aufschäumenden Baustoff, dessen VoIumen
für eine zuverlässige Abdichtung nicht zu klein bemessen
sein darf, um im Einzelfall auch vergleichsweise große Volumina zwischen dem Außenumfang der Isolierglasscheibe und dem
diese abstützenden Rahmen od.dgl. befindlichen Zwischenraum zuverlässig und vollständig ausschäumen zu können. Der Zusammenbau
der Dichtung mit dem streifenförmigen aufschäumenden
Baustoff muß den ordnungsgemäßen Sitz aller Teile berücksichtigen und ist dementsprechend sorgfältig bzw. mit entsprechendem
Aufwand durchzuführen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckung mit den eingangs genannten Merkmalen so zu
verbessern, daß der in Scheibenebene am Scheibenaußenumfang erforderliche radiale Platz für die auf den Brandfall abgestimmte
Ausbildung der Abdeckung so gering wie möglich ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Schutzprofil mit Abstandshalteleisten versehen ist, die zwischen den Glasscheiben
innen an diesen anliegen und zwischen sich den im Brandfall aufschäumenden Baustoff aufweisen.
Für die Erfindung ist die Erkenntnis von Bedeutung, daß der im Brandfall aufschäumende Werkstoff zwischen den Einzelscheiben
der Isolierglasscheibe untergebracht werden kann. Dazu wird das aus wärmesensiblem Werkstoff bestehende Schutzprofil
zugleich als Abstandhalter ausgebildet. Die Abstandshalteleisten greifen so zwischen die Glasscheiben, daß sie an
diesen innen anliegen und sie auf dem erforderlichen Abstand voneinander halten. Der Zwischenraum wird ausgenutzt, um den
im Brandfall aufschäumenden Werkstoff aufzunehmen. Die Bauhöhe im Kantenbereich wird verringert.
Es ist an sich bekannt, Kantenschutzleisten bei Isolierglasscheiben
einzusetzen, um deren Glasstirnflächen zu schützen. Beispielsweise vor mechanischen Belastungen beim Einbau
einer Isolierglasscheibe in einen Fensterrahmen, insbesondere bei schwereren Scheiben, wie es bei Brandschutzscheiben der
Fall ist. Es ist auch bekannt, Kantenschutzleisten mit Abstandshalteleisten zwischen die Einzelscheiben von Isolierglasscheiben
greifen zu lassen, um diese auf Abstand zu halten. Diese Kantenschutzleisten werden jedoch in der Regel mit
zusätzlichen Abstandhaltern verwendet, nämlich beispielsweise gerollten Hohlprofilen, die den wesentlichen Teil der Abstützfunktion
zwischen den Einzelscheiben übernehmen und die des weiteren mit hygroskopischem Werkstoff gefüllt werden
können, um durch Absorption von Feuchtigkeit ein Beschlagen der Innenflächen der Einzelscheiben der Isolierglasscheibe zu
verhindern. Diese bekannten Schutzleisten der Isolierglasscheibe bestehen jedoch aus Metall und führen im Brandfall
infolge ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit zu einer unerwünschten Wärmeverteilung. Das ist bei dem aus wärmesensiblem Werkstoff
bestehenden Schutzprofil nicht der Fall. Vielmehr schmilzt dessen Werkstoff vor dem Erreichen der Aufschäumtemperatur
des im Brandfall aufschäumenden Baustoffs und ermöglicht damit das Austreten des aufgeschäumten Werkstoffs aus dem Bereich
zwischen den Einzelglasscheiben in den Zwischenraum zwischen dem Außenumfang der Isolierglasscheibe und dem diese
haltenden Rahmen od.dgl.
Wenn das Schutzprofil an den Baustoff direkt angrenzt, so ist dadurch dafür gesorgt, daß jeglicher das Aufschäumen
des Baustoffs im Brandfall verhindernde Zwischenraum vermieden wird. Die im Brandfall vorhandene Wärme bzw. Energie gelangt
umgehend zur Einwirkung auf den Baustoff, der so schnell wie möglich aufschäumt.
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Vorteilhafterweise wird die Abdeckung so ausgebildet, daß das Schutzprofil und der Baustoff zu einer Handhabungseinheit
zusammengebaut sind. Die Handhabungseinheit kann fabrikmäßig hergestellt werden. Infolgedessen schützt das
Schutzprofil während der Herstellung der Isolierglasscheibe den Baustoff zuverlässig gegen unerwünschte mechanische Einwirkungen
bzw. Zerstörungen.
Die Abdeckung kann so ausgebildet werden, daß der Zwischenraum zwischen zwei Abstandshalteleisten mit aufschäumendem
Baustoff ausgefüllt ist. Dabei wird der gesamte, zwischen den Einzelscheiben der Isolierglasscheibe zur Verfügung stehende
Raum, soweit er nicht durch die Abstandshalteleisten eingenommen ist, durch aufschäumenden Baustoff ausgefüllt.
Hier steht ein vergleichsweise großes Volumen zur Verfügung,
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so daß auch große Volumina zwischen der Isolierglasscheibe und dem zugehörigen Rahmen od.dgl. ausgeschäumt werden können.
Es ist des weiteren möglich, die Abdeckung so auszubilden, daß zwischen die beiden freien Enden der Abstandshalteleisten
eine den Baustoff verkleidende Abdeckung bedarfsweise einstückig eingebaut ist. Diese Abdeckung erhöht den Schutz
des Baustoffs und kann diesen zugleich gegen den Scheibeninnenraum
abdichten. Es ist also nicht zu befürchten, daß aus dem Baustoff entweichende Gase unerwünschterweise in den
Scheibenzwischenraum gelangen. Vielmehr steht sämtliches Gas, insbesondere auch beim Aufschäumen, ausschließlich der Volumenvergrößerung
des Baustoffs zur Verfügung. Es ist aber natürlich möglich, den Scheibenzwischenraum zwischen den Einzelscheiben
einer Isolierglasscheibe dadurch zusätzlich zu schützen, daß der Scheibenzwischenraum gegen das Schutzprofil
profilnah abgedichtet ist. Zu einer solchen Abdichtung können herkömmliche Abdichtungswerkstoffe verwendet werden, im Einzelfall
auch unter Einsatz stabiler Abstandhalter, sofern im Brandfall mit extremen mechanischen Belastungen zu rechnen
sein sollte oder der Abstandhalter zu anderen Funktionen herangezogen werden muß.
Es ist vorteilhaft, die Abdeckung so auszubilden, daß das Schutzprofil unmittelbar an den Glasstirnflächen anliegt
und eine ebene Außenfläche aufweist. Dadurch ergibt sich eine geringe Bauhöhe in Rahmenebene und die ebene Außenfläche
trägt dazu bei, daß übliche Gestaltungsmöglichkeiten außerhalb des Bereichs der Isolierglasscheibe eingesetzt werden
können, wie Verklotzungen, Dichtungen u.dgl.
Eine Verbesserung der mechanischen Stabilität des Kantenbereichs der Isolierglasscheibe ergibt sich dadurch, daß
das Schutzprofil die Außenkanten der Glasstirnflächen umgreift. Infolgedessen werden die Einzelscheiben zwischen je
einer Abstandshalteleiste und einem scheibenaußenseitigen Schutzvorsprung im Bereich ihrer Glasstirnflächen kantensicher
umfaßt.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert, die einen Querschnitt
durch den Kantenbereich einer aus zwei Einzelscheiben bestehenden Isolierglasscheibe darstellt.
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Die in der Figur dargestellte Isolierglasscheibe 10 besteht aus einer äußeren Glasscheibe 17, die also einem Gebäudeaußenraum
zugewendet ist, und einer inneren Glasscheibe 16, die also einem Gebäudeinnenraum zugewendet ist. Die Stärke
der Glasscheiben 16,17 ist entsprechend unterschiedlich. Der Außenumfang der Isolierglasscheibe 10 wird durch deren Kanten
12 bestimmt, die von einem Schutzprofil 13 umfaßt sind. Das Schutzprofil 13 umfaßt sowohl die Glasstirnflächen 22, an denen
es unmittelbar anliegt, wie auch die Außenkanten 23 dieser Glasstirnflächen 22, wozu es Schutzvorsprünge 25 aufweist,
die sich parallel zu den Kanten 12 erstrecken und auf der Außenfläche der Glasscheibe 17 bzw. auf der Außenfläche
der Glasscheibe 16 anliegen, wobei sie zur Scheibenmitte hin vorspringen.
Die Isolierglasscheibe 10 hat einen Innenraum 22, in den Abstandshalteleisten 19 des Schutzprofils 13 eingreifen, die
von diesem vertikal vorspringen. Der Abstand der Abstandshalteleisten 15 von den Schutzvorsprüngen 25 ist so ausgebildet,
daß die Glasscheiben 16,17 an ihren Kanten 12 eng umfaßt werden. Die Abstandshalteleisten 15 liegen also an den Innenflächen
17',16' dicht an. Infolge des sie verbindenden Abschnitts 13' des Schutzprofils 13 werden sie entsprechend auf
Abstand gehalten und halten ihrerseits die Scheiben 16,17 auf Abstand. Die Abstandshalteleisten 15 springen so weit in den
Innenraum 22 vor, daß der zwischen ihnen dadurch gebildete Zwischenraum 18 ein genügend großes Volumen hat, um aufschäumenen
Baustoff 14 aufzunehmen. Des weiteren springen die Abstandshalteleisten
15 zum Scheibeninnenraum 22 so weit vor, daß zwischen ihren beiden freiden Enden 19,20 eine Abdeckung
21 vorgesehen werden kann, die den Baustoff 14 scheibeninnenseitig abdeckt und zwischen den beiden freien Enden 19,20
formschlüssig eingebaut ist. Durch Einsatz einer Abdeckung 21 kann vorkomprimierter Baustoff 14 eingesetzt werden und die
Abdeckung 21 verhindert zugleich ein Ausgasen in Richtung
Scheibeninnenraum 22. Sie kann mit den Abstandshalteleisten
15 auch einstückig ausgebildet werden, um so den Baustoff völlig entgasungssicher abzuschließen und das Schutzprofil 13
insgesamt zu stabilisieren. Zusätzlich kann dieser profilnah abgedichtet sein, wozu eine Dichtung 26 schematisch dargestellt
ist. Im Einzelfall kann diese Dichtung 26 an die jeweiligen Anforderungen angepaßt werden, beispielsweise nur im
Eckbereich vorhanden sein, wenn die Schutzprofile 13 nicht
miteinander verschweißt sind.
Die Ausbildung der Abdeckung ist derart, daß das Schutzprofil 13 an seinem Außenumfang eben ausgebildet ist. Das ist
hier im Hinblick auf die weitere konstruktive Ausbildung von die Isolierglasscheibe aufnehmenden Rahmen oder sonstigen
Konstruktionen die neutralste Gestaltung, insbesondere auch die am wenigsten raumaufwendige.
Im Brandfall wird die auf das Profil 13 einwirkende Energie zum Schmelzen des wärmesensiblen Profilwerkstoffs führen,
so daß die Wärme Zutritt zum Baustoff 14 hat, der infolgedessen aufschmilzt und nach außen tritt, gegebenenfalls unter
Wegräumen noch vorhandener Reste des geschmolzenen Schutzprofils 13.
Claims (9)
1. Abdeckung einer Isolierglasscheibe (10) im Kantenbereich
(11), mit einem die Kanten (12) von Brandschutzglas umgreifenden Schutzprofil (13), das mit Abstandshalteleisten
(15) zwischen die Glasscheiben (16,17) greift und das glasseitig angeordneten, im Brandfall aufschäumenden
Baustoff (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzprofil (13) aus im Brandfall wärmesensiblem Werkstoff
besteht und mit den Abstandshalteleisten (15) an den Glasscheiben (16,17) anliegt, und daß der Werkstoff
des Schutzprofils (13) eine Schmelztemperatur hat, die das Austreten des aufschäumenden Baustoffs (14) aus dem
Bereich zwischen den Einzelglasscheiben (15,16) in den Zwischenraum zwischen den Außenumfang der Isolierglasscheibe
(10) und dessen Halteelement gestattet.
2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schutzprofil (13) an den Baustoff (14) direkt angrenzt .
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3. Abdeckung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzprofil (13) und der Baustoff (14) zu
einer Handhabungseinheit zusammengebaut sind.
4. Abdeckung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum (18) zwischen zwei Abstandshalteleisten (15) mit aufschäumendem
Baustoff (14) ausgefüllt ist.
5. Abdeckung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die beiden freien Enden (19,20) der Abstandshalteleisten (15) eine den
Baustoff (14) verkleidende Abdeckung (21) bedarfsweise einstückig eingebaut ist.
• ·
6. Abdeckung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenzwischenraum (27) gegen das Schutzprofil (13) profilnah abgedichtet
ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzprofil (13) unmittelbar
an den Glasstirnflächen (22) anliegt und eine ebene Außenfläche (24) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schutzprofil (13) die Außenkanten (23) der Glasstirnflächen (22) umgreift.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelztemperatur des
Schutzprofils (13) niedriger als die Aufschäumtemperatur des Baustoffs (14) ist.
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