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Kystoskopischer Lithotripter
Die Erfindung bezieht sich auf einen kystoskopischein
Lithotripter, bei dem die beiden die Blasensteine unter Beobachtung erfassenden
Zangenbacken durch ein mittels eines Handrades zu betätigendes Zahnradtriebwerk
in Längsrichtung zueinander verschiebbar sind.
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Diese bekannten endoskopischen Geräte zur Erfassung und zur Zerkleinerung
von Blasensteinen und zum Ausspülen der zerkleinerten Steinteilchen sind bisher
so aufgebaut, daß der im Querschnitt ovalförmige Schaft aus einem Führungsrohr für
die Optik, die mit Führungs- und Trennrippen für eine Wechselspülung zwischen Optik
und Führungsrohr versehen ist, und aus einem Stahlkörper besteht, dessen freies
Ende als Zangenbacke ausgebildet ist.
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In diesem Körper ist verschiebbar eine Schiene, die im allgemeinen
T-förmigen Querschnitt besitzt und deren freies Ende winkelig abgebogen die Gegenbacke
bildet, angeordnet. Bei diesen Geräten liegt das Objektiv mit der Beleuchtungslampe
fest und unbeweglich in Nähe und seitlich neben der feststehenden Zangenbacke, so
daß beim Erfassen größerer Steine, also bei weiter Öffnung der Zangenbacken, keine
einwandfreie Beobachtung und Ausleuchtung der Steine möglich war, und außerdem rutschen
die Steine beim Fassen leicht ab, da diese zuerst mit der feststehenden, mit dem
Schaft einen stumpfen Winkel bildenden Zangenbacke gegriffen werden und erst dann
die bewegliche, unter einem spitzen Winkel zum Schaft stehende Zangenbacke an die
Steine herangeführt wird. Durch die bisher erforderliche ovale Querschnittsform
des Schaftes treten unangenehme Schmerzen für den Patienten auf, da das Instrument
nach dem Ein-
führen in die Blase in Operationsstellung gebracht,
d. h. um I800 gedreht werden muß, wobei die Harnröhre exzentrisch gedehnt wird.
Weiter was es bisher nicht möglich, die Schiene der längs verschieblichen Backe
verwindungssteif auszuführen, da das neben dem Zangenbackenkörper liegende Optikführungsrohr
sowieso schon zu dem verhältnismäßig großen ovalen Querschnitt des Schaftes führte.
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Um alle vorerwähnten nachteile zu vermeiden, besteht die Erfindung
im wesentlichen darin, daß bei dem eingangs erwähnten kystoskopischen Lithotripter
die äußere Zangenbackes am freien Ende einer im Querschnitt U-förmigen, die Optik
führend aufnehmenden Schiene zum feststehenden, mit der anderen Zangenbacke versehenen
kreisförmigen Schaft in Längsrichtung verschiebbar ist und daß vorteilhaft zwischen
den Schenkelenden der U-Schiene und dem Schaft ein auf der Zangenseite entlang der
Optik verlaufender geradliniger Spülkanal gebildet ist, der auf der Bedienungsseite
des Instrumentes mit den absperrbaren Stutzen für die Spülflüssigkeitszufuhr wnd-ablieitung
verbunden ist.
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Durch die vor, erwähnte erfindungsgemäße Ausbildung wird neben der
Vermeidung der vorerwähnten Nachteile der bekannten Geräte erreicht, daß die in
Richtung zum Okular liegende Zangenbacke unbeweglich ist und sich dadurch beim Arbeiten
am Blaseneingang abstützen kann, so daß der Arzt mit sicherer Hand arbeiten kann.
Weiter werden durch die neue Ausbildung die Abmessungen bei äußerst hoher Stabilität
der inneren längs verlaufenden U-Schiene verhältnismäßig klein, wobei die Optik
trotzdem einen verhältnismäßig großen Durchmesser und damit große Lichtstärke aufweisen
kann. Durch den entlang der Optik verlaufenden geradlinigen Spülkanal wird die Spiilflüssigkeit
unmittelbar über das Objektiv hinweggeleitet, so daß ständig eine klare Sicht für
den Arzt beim Arbeiten vorhanden ist.
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Das neue Gerät kann, wie noch näher erläutert wird, zur Reinigung
sehr leicht und bequem in die Einzelteile zerlegt werden, und weiter läßt es eine
Längsverschiebbarkeit der Optik zu, durch die die Bewegung und Handhabung der schnabelförmigen
Zangenbacken im Gesichtsfeld einwandfrei verfolgt werden können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des kystoskopischen
Lithotripters gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Seitenansicht
des Lithotripters gemäß der Erfindung, Fig. 2 und 3 die Zangenbacken mit zwei verschiedenen
Öffnungsweiten mit teilweisem Schnitt durch die Backen, Fig. 4 und 5 zwei vergrößerte
Querschnitte nach den Linien IV-IV und V-V der Fig. I, Fig. 6 einen vergrößerten
Querschnitt nach Linie VI-VI der Fig. I, Fig. 7 einen senkrechten Längsschnitt durch
das okularseitige Ende-des Lithotripters in vergreßertem Maßstab.
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Der kystoskopische Lithotripter nach der Erfindung und dem Ausführungsbeispiel
besteht aus einem Schaft 1 kreisförmigen Querschnittes, welcher im okularseitigen
Konstruktionselement, das mit dem allgemeinen Bezugszeichen 2 versehen ist, zentrisch
in dem Umhüllungsrohr 3 durch Zwischenschaltung eines in Längsrichtung exzentrisch
gebohrten Rohrstückes 4 gelagert und befestigt ist.
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Der Schaft I setzt sich aus zwei Teilen 1a und Ib zusammen, und zwar
ist der Teil 1a ein einfaches kreisförmiges Rohr, während der Teil 10 mit der einen
Zangenbacke a aus einem vollen metallischen Körper herausgearbeitet ist und in Längsrichtung
ausgeräumt wurde, wie noch näher beschrieben wird.
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Der Teil Ib setzt sich bei Ic auf eine Stufe des Rohres Ia auf bzw.
ist das Rohr 1a auf eine Stufe des Teiles 10 aufgeschoben und verlötet. Die zweite
Zangenbacke b ist im Falle der Erfindung die längs verschiebbare Backe, die nach
Öffnen mit der Zangenbacke a ein schnabelförmiges Maul bildet, so daß Blasensteine
von den Zangenbacken a und b durch Verschiebung der Backe b in Richtung gegen die
Backe a erfaßt und zerkleinert werden können.
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Dadurch, daß die Backe b gegen die Backe 0 gedrückt wird, ist die
vorerwähnte Unterteilung des Schaftes und die Lötverbindung Ic möglich, da dieser
Schaft nur auf Druck beansprucht wird.
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Die Zangenbacke b sitzt am freien Ende einer im Querschnitt U-föromigen
Schiene 5, deren querschnittsform sich aus Fig. 4 bis 6 ergibt. Die U-förmige Schienen
legt sich it der äußeren kreisbogenförmigen Stegfläche genau gegen die Innenwandung
des Schaftes 1a, Ib und wird im Teil 10 allseitig geführt, denn dieser aus einem
vollen Metallkörper herausgearbeitete Teil 1b ist in Längsrichtung entsprechend
dem Profil der U-Schiene ausgeräumt. Die Schenkelkanten der U-Schiene legen sich
dabei gegen schulterförmige Flächen 6 des Teiles 10, - zwischen denen eine nutenförmige
Ausräumung 7 vorgesehen ist. Die U -förmige Schiene 5 ist auf der Innenseite zwischen
den U-Schenkeln vorteilhaft abgerundet, wie sich aus Fig. 4 bis 6 ergibt, so daß
die U-förmige Rmn, e der Schiene 5 die strichpunktiert angedeutete Optik 8 führend
aufnimmt. Die U-Schiene 5 ist innerhalb des Rohrteiles Ia nur mit der äußeren kreisförmigen
Stegfläche anliegend geführt, so daß zwischen den Schenkelenden, der Optik 8 und
der inneren Wandung des Schaftes 1a ein längs verlaufender Kanal 9 entsteht, der
sich in den Nutenkanal 7 des Teiles 1b geradlinig fortsetzt. Innerhalb des okularseitigen
Konstruktionselementes 2 ist die U-Schiene auf der der offenen Seite abgekehrten
Außenseite mit einer Querverzhanung 10 versehen, und in diese -Verzahnung greifen
die Zähne eines Ritzels 1 1, welches mit seinem Handrad I2 verbunden ist. Das Ritzel
1 1 mit dem Handrad 12 greift in eine Lagerhülse 1.3 ein, die mit dem Umhüllnngsrohr
3 starr verbunden ist. Die Ritzelweile 1 1a ist, dem Handrad 12 abgekehrt, mit einer
umlaufenden Nut I4 versehen, in die der Zapfen 15 einer Schrauble 16 eingreift.
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Durch diesen Eingif wird das Ritzel II im Eingriff mit der Verzahnung
10 der U-Schiene 5 gehalten. Wird die Schraube I6 gelost, so ist es mög lich, das
Ritzel 11 mit dem Handrad 12 aus dem
Rohrstück I3 herauszuziehen,
womit auch die U-Schiene 5 nach vorn aus dem Schaft 1 gemeinsam mit der Zangenbacke
b zwecks Reinigung herausnehmbar ist.
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Innerhalb des Umhüllungsrohres bzw. des exzentrischen Rohrstückes4
ist in dem Schaften der Verzahnung 10 - gegenüberliegend eine Zylinderschale 17
eingelötet, gegen deren längs verlaufende Kanten die Kanten der Schenkel der U-förmigen
Schiene 5 liege, wie sich aus Fig. 6 ergibt. Damit ist die U-Schiene auch innerhalb
des okularseitigen Konstruktionselementes 2 einwandfrei verdrehungs sicher geführt.
Die Zylinderschale 17 liegt innerhalb des Schaftes 1a zwischen den Stutzen I8 und
I9, durch die Spü]ffüssigkeit wechselweise eingeführt und abgenommen werden kann,
und zwar dadurch, daß die Stutzen I8 und 19 durch Hahuküken in bekannter Weise absperrbar
sind. Die Stutzen 18 und 19 münden in einen Ringkanal 20 des Umhüllungsrohres 3,
der durch cine untere Bohrung 21 mit dem geradlinig verlaufenden Spülkanal 9, der
zwischen der U-Schiene 5 und dem Schaft 1a gebildet ist, in Verbindung steht.
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Auf das Umhüllungsrohr 3 wird am Okularseiten ende ein Halter 22
mit einem Rohransatz 23 begrenzt verschiebbar aufgeschoben, und dieser Hatter 22
dienst zur Aufnahme des Okularendes der einzuführenden Optik. Die Optik kann in
beliebiger Weise in dem Halter 22 befestigt werden. Auf der Unterseite ist das Umhüllungsrohr
3 mit einer längs verlaufenden Nut 24 versehen, in die ein abgefederter Zapfen 25
des Rohransatzes 23 eingreift. Der Boden dieser Nut 24 kann in Längsrichtung mit
kleinen rastenförmigen Ausbohrungen versehen sein, durch die es möglich ist, den
Halter 22 mit der Optik in verschiedenen Stellungen, einzurasten.
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Die Optik 8 läuft, wie schon oben erwähnt, in Längsrichtung durch
die Führungsrinne der U-för migen Schiene 5 hindurch und kann auch durch die äußere
längs verschiebliche Backe b hindurchtreten, wie in Fig. 2 und 3 gezeigt ist. Zu
diesem Zweck ist die äußere Zangenbacke b mit leiner Durchbrechung 26 versehen,
die so groß gewählt ist, daß das Licht der im objektivseitigen Ende der Optik 8
gelagerten Beleuchtungslampe frei in den Raum zwischen den geöffneten Zangenbacken
ausstrahlen kann, so daß eine einwandfreie Beobachtung durch das Obj, ektiv 27 der
Optik möglich ist. Durch die Längsverschiebbarkeit der Optik mittels des Halters
22 kann man das Objektiv beliebig einstellen, so daß ständig sowohl bei großen als
auch bei kleinen Blasensteinen unter einwandfreier Ausleuchtung eine einwandfreie
Beobachtung des zu erfassenden und zu zerkleinernden Steines möglich ist.
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Während der Beobachtung wird vorteilhaft gespült, wobei die Spülflüssigkeit
über den geöffneten Stutzen I8, den Ringraum 20, die Bohrung 2I in den längs verlaufenden
Kanal 9 und von diesem in die geradlinig weiterlaufende Nut 7 fließt, und zwar tierart,
daß die Spülflüssigkeit entlang der Optik über das Obj'ektiv hinwegströmt und somit
immer eine klare Sicht für den Beobachter gewährleistet.
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Nach Absperrung des Stutmens 18 und Öffnen des Stutzens 19 kann die
Spülflüssigkeit in umgekehrter Richtung aus dem Stutzen 19 wieder abfließen.
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Wie sich aus den vorstehenden Ausführungen ergibt, ist les durch
die beschriebene Konstruktion möglich, das Gerät in Einzelteile zu zerlegen, d.
h., man kann die Optik durch Lösen des nicht beschriebenen Verschlusses aus dem
Halter herausnehmen, man kann nach Lösen der Schraube I6 das Antriebsritzel lmit
dem Handrad 12 lösen und herausnehmen und dadurch auch die U-förmige Schiene der
Backe b nach vorn aus dem Schaft 1 herausziehen. Damit ist ein leichtes und bequemes
Reinigen des ganzen Gerätes möglich. Das Gerät ist äußerst stabil, und zwar durch
die Verwendung eines kreisförmigen Schaftes I und einer U-förmigen Schiene für die
bewegliche Backe b, die in dem Schaft 1 anliegt und am vorderen und hinteren Ende
verdrehungssicher geführt ist. Durch die erfindungsgemäße Konstruktion mit der vorderen
beweglichen Backe b gleiten die Steine nicht so leicht ab wie bei den bekannten
Instrumenten, weil jetzt der Sbein nach dem Öffnen der Zange zwischen die feststehende
Backe des Schaftes und die mit diesem leinen spitzen Winkel bildende U-Schiene bzw.
Optik geklemmt und die lose Backe b an den Stein herangeführt wird. Durch die große
Stabilität ist les weiter möglich, verhältnismäßig geringe Querschnitte für die
Einzelteile zu verwenden und trotzdem einen verhältnismäßig großen Durchmesser für
die Optik zu verwenden, so daß man auch große Lichtstärken der Optik erhält.