DE9310325U1

DE9310325U1 - Mehrspindelgetriebe

Info

Publication number: DE9310325U1
Application number: DE9310325U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-07-12
Filing date: 1993-07-12
Publication date: 1993-09-23
Anticipated expiration: 2003-07-13

Description

Günter Grotefeld 319/1

Mehrspindelgetriebe

Die Erfindung betrifft ein Mehrspindelgetriebe, welches über einen Adapter und eine Drehmomentenstütze mit der Hauptspindel einer Zerspanungsmaschine gekoppelt ist.

Aus dem Stand der Technik sind Zerspanungsmaschinen mit Hauptspindeln bekannt, die wahlweise automatisch entsprechende Einzelwerkzeuge aus einem Magazin zuführen und einwechseln. Nach Arbeitsende wird das Werkzeug ausgewechselt und in das Werkzeugmagazin zurückgelegt. Dann wird wieder ein für den Zerspanungsprozeß erforderliches anderes Werkzeug ausgewählt, zugeführt und eingewechselt usw. Diese Werkzeugwechsel sind zeitintensiv.

Bekannt sind auch Mehrspindelgetriebe, die über einen Adapter und eine Drehmomentenstütze mit der Hauptspindel einer Zerspanungsmaschine gekoppelt sind, und feste, nicht einzeln abrufbare Werkzeugspindeln besitzen. Hiermit können aber nur gleiche, sich wiederholende Bohr- bzw. Fräsbilder erzeugt werden.

Des weiteren ist insbesondere von in Bearbeitungszentren der Plattenmöbelindustrie zur Anwendung kommenden Mehrspindelgetrieben her die Technik von einzelnen, über Programm abrufbaren Bohrspindeln bekannt.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die oben aufgeführten Mängel zu beseitigen.

Es ist angesichts des aufgezeigten Standes der Technik überraschend, daß bisher noch nicht vorgeschlagen worden ist, ein Mehrspindelgetriebe mit einzeln abrufbaren Werkzeugspindeln mit der Hauptspindel einer Zerspanungsmaschine zu koppeln.

Durch die Erfindung wird gewissermaßen in die Hauptspindel ein Werkstückwechsler integriert, d.h. die gewünschten Werkzeuge stehen unmittelbar, ohne Zuführungs-, Wechsel- und Ablegezeiten zur Verfügung. Die sich daraus ergebene kumulierende Zeitersparnis führt zu einer höheren Maschinenauslastung. Des weiteren kann die Anzahl der Magazinplätze in der Maschine verringert werden.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß eine Vielzahl von unterschiedlichen Bohr- und Fräsbildern möglich ist. Die erfindungsgemäße Lösung bietet damit in dieser Hinsicht universellere Möglichkeiten als der bisher bekannte Stand der Technik.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die ohnehin vorzusehende Drehmomentenstütze für die Zufuhr eines Steuermediums zu den einzelnen abrufbaren Werkzeugspindeln genutzt, indem sie mit Kanälen für dieses Medium versehen ist, mit denen die Verbindung zur Maschinensteuerung hergestellt wird.

Soll oder kann die Drehmomentenstütze nicht in dieser Weise genutzt werden, ist zwischen dem Mehrspindelgetriebe und der Hauptspindel eine mehrkanalige Kupplung zur Zufuhr des Steuermediums zu den Werkzeugspindeln vorgesehen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:

Fig. 1 schematisch ein in die Hauptspindel einer

Zerspanungsmaschine eingesetztes Mehrspindelgetriebe mit einzeln abrufbaren Werkzeugspindeln,

Fig. 2 ein Blick von unten auf das Mehrspindelgetriebe nach Fig. 1 und

Fig. 3 gewissermaßen eine Abwicklung eines

Mehrspindelgetriebes, wobei unter den Positionen I, II und III Varianten für eine mögliche Besetzung des Getriebes dargestellt sind.

Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist das Mehrspindelgetriebe 1 über einen als Steilkegel (z. B. SK 30 - SK 40 usw.) ausgebildeten Adapter 2 mit der gestrichelt angedeuteten Maschinenspindelaufnahme 3 gekoppelt. Eine Drehmomentenstütze 4 sichert nach Anzug des Adapters 2 in die Maschinenspindelaufnähme 3 durch Einrasten in ein entsprechendes Gegenstück 17 neben der Maschinenspindelaufnähme 3 gegen Verdrehung durch den rotierenden Antrieb und ergibt eine definierte Lagefixierung des Mehrspindelgetriebes 1 zur Maschinenspindel.

Die Drehmomentenstütze 4 kann wahlweise auch als Kupplung zur mehrkanaligen Übertragung von Steuerluft für die verschiedenen vorlegbaren Werkzeugspindeln 8 dienen. Dazu ist die Drehmomentenstütze 4 mit entsprechenden Kanälen 18 versehen.

Ansonsten ist auf dem Deckel 19 des Mehrspindelgetriebegehäuses 20 eine mehrkanalige Kupplungsvorrichtung 21 montiert, die nach Einzug in die Maschinenhauptspindel in eine gegenüberliegende Maschinen-Kupplungsvorrichtung 22 einrastet. Die je-

weils angewählte Spindel 8 wird hierdurch mit dem entsprechenden Steuermedium zum Vorlegen versorgt, gesteuert über die Maschinensteuerung .

Wie aus Fig. 2 hervorgeht, weist das Mehrspindelgetriebe 1 nach diesem Ausführungsbeispiel 4 einzeln abrufbare Werkzeugspindeln 8 auf, die symmetrisch um die Antriebsspindel 5 angeordnet sind. Die Antriebsspindel 5 sowie die Werkzeugspindeln 8 sind mit Zahnrädern 6 bzw. 7 bestückt (Fig. 3), die nach Art eines Planetengetriebes miteinander kämmen.

Der Aufbau der einzeln abrufbaren Werkzeugspindeln 8 ist in Fig. 3 unter der Position I exemplarisch dargestellt. Die mit einer Werkzeugaufnahme 9 versehene Werkzeugspindel 8 ist durch eine Platte 10 mit der Kolbenstange 11 verbunden. Beim Anwählen der Spindel 8 wird über die Lufteinführung 12 gesteuerte Druckluft auf den Kolben 11 geführt. Der somit beaufschlagte Kolben 11 fährt dadurch in die untere Stellung auf Anschlag. Die Spindel 8 fährt, durch die Verbindungsplatte 10 mit dem Kolben 11 verbunden, analog ebenfalls diesen Hub und befindet sich nun vorgelegt und, durch den beaufschlagten Kolben 11 gehalten, in Arbeitsposition. Der Antrieb der um die Hublänge längeren durchgehenden Werkzeugspindel 8 erfolgt über das Zahnrad 7. Beim Abschalten der Druckluft schiebt die Rückholfeder 13 den Kolben 11 und somit analog die Werkzeugspindel 8 in die Grundstellung zurück.

Unter Position II ist in Fig. 3 eine Zwischenspindel 14 dargestellt, die das Zwischenzahnrad 15 trägt. Derartige Zwischenspindeln 14 sind zur Antriebsübertragung erforderlich, wenn die Zahnräder 7 der einzelnen Werkzeugspindeln 8 nicht direkt mit dem Zahnrad 6 der Antriebsspindel 5 kämmen, um die Abstände zu diesem zu überbrücken. Diese Zwischenspindeln 14 erhöhen die

Variabilität in der Plazierung der Werkzeugspindeln 8 im Getriebe 1 und damit die Variabilität der Bohr- bzw. Fräsbilder.

Unter der Position III in Fig. 3 ist beispielhaft eine starre, nicht vorlegbare Werkzeugspindel 16 dargestellt, die wahlweise mit in das Mehrspindelgetriebe 1 plaziert werden kann.

Claims

Günter Grotefeld 319/1 Schutzansprüche

1. Mehrspindelgetriebe, welches über einen Adapter und eine Drehmomentenstütze mit der Hauptspindel einer Zerspanungsmaschine gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß seine Werkzeugspindeln (8) einzeln abrufbar sind.

2. Mehrspindelgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Drehmomentenstütze (4) Kanäle (18) zur Zufuhr eines Steuermediums für die einzeln abrufbaren Werkzeugspindeln (8) aufweist.

3. Mehrspindelgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Mehrspindelgetriebe (1) und der Hauptspindel eine mehrkanalige Kupplung (21, 22) zur Zufuhr eines Steuermediums für die einzeln abrufbaren Werkzeugspindeln (8) vorgesehen ist.