DE92886C - - Google Patents

Description

KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

KLASSE 21: Elektrische Apparate.CLASS 21: Electrical apparatus.

in MANNHEIM.in Mannheim.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Oktober 1896 ab.Patented in the German Empire on October 13, 1896.

Die bisherigen Sicherungen für elektrische Leitungen, wie Bleisicherungen, leiden an zwei Fehlern. Die hohen Temperaturen, welche nothwendig sind, bis das Abschmelzen eines Bleistreifens eintritt, bilden stets eine Quelle der Gefahr und haben häufig Veranlassung zu Unglücksfällen gegeben. Sie sind aber ebenso auch die Veranlassung zum unsicheren Arbeiten der Sicherungen, was sich darin zeigt, dafs das Abschmelzen nicht bei einer bestimmten Temperatur und nicht bei einer bestimmtem Stromstärke stattfindet. Mit einem Wort, die bisherigen Sicherungen wirken nicht genau. Dem gegenüber soll die neue Sicherung bei niederen Temperaturen bereits in Thätigkeit treten und die Anwendung niederer Temperatur auch alle Fehlerquellen; welche störend einwirken, ausschliefsen.The previous fuses for electrical lines, such as lead fuses, suffer from two Mistakes. The high temperatures necessary to melt a Lead streaks are always a source of danger and often cause it Accidents given. But they are also the cause of unsafe work of the fuses, which is shown by the fact that the melting off does not occur at a specific one Temperature and not at a certain amperage. In a word, the previous fuses are not working precisely. In contrast, the new fuse should already be in Taking action and using a lower temperature are all sources of error; Which have a disruptive effect, exclude.

Das Princip, auf dem das Arbeiten der Sicherung beruht, und welches als bekannt vorausgesetzt wird, besteht darin, dafs Paraffin oder ein entsprechender Isolator mit niedrigem Schmelzpunkt von dem sichernden Leiter berührt wird, dafs der Leiter der Sicherung aus Quecksilber oder derartigem Leiter besteht, so dafs, sobald das Paraffin schmilzt, die Leitung unmittelbar durch Abfiiefsen des Quecksilbers unterbrochen wird. Es ist klar, dafs auf diese Weise die Temperatur, bei welcher die beabsichtigte Wirkung eintritt, die des schmelzenden Paraffins bezw. Isolators ist, und dafs die Sicherung selbst — mit Ausnahme der Funkenstelle — nicht heifser als eben diese Temperatur ist. Es sei bemerkt, dafs die meisten Unglücksfälle nicht durch den Funken selbst, sondern vielmehr durch die Mengen geschmolzenen Metalles, wie Blei oder was sonst zur Sicherung verwendet werden mag, veranlafst worden sind. In der besonderen Einrichtung nun, dafs diese Sicherung durch Anordnung von Pfropfen auswechselbar ist, liegt die Erfindung des vorliegenden Patentes. Wie sich diese Erfindung praktisch gestalten läfst, soll an Zeichnung und folgender Beschreibung gezeigt werden. Fig. 1 und 2 zeigen die Sicherung. Auf einer Grundplatte α erheben sich rechts und links zwei aus Messing gefertigte Ständer b¹ und δ², zwischen welche ein Körper c aus Hartgummi, Zellhorn (Celluloid), Porcellan, Glas oder irgend einem anderen Isolator eingesetzt ist. In diesen pafst iri der Mitte ein kegelförmiger Pfropfen e, der in Fig. 3 für verschiedene Stromstärken gezeichnet ist. Dieser Pfropfen hat eine centrale, oben und unten erweiterte Bohrung, welche in der Mitte durch Paraffin oder eine Fettmischung d ausgefüllt ist, und ist gemeinsam mit dem Paraffin seitlich durchbohrt, so dafs ein Canal i entsteht, welcher mit Bohrungen f in dem Hartgummikörper in Verbindung steht. Das Quecksilber wird durch kleine Oeffnungen g eingeführt und füllt den Hohlraum im Hartgummikörper c und im Paraffinpfropfen aus. Sowie nun die Stromstärke ein gewisses Mafs überschritten hat, wird das Quecksilber in der Durchbohrung i sich erwärmen, das Paraffin schmelzen und infolge dessen das Quecksilber durch die dadurch entstehende Oeffnung ab-The principle on which the operation of the fuse is based, and which is assumed to be known, is that paraffin or a corresponding insulator with a low melting point is touched by the fuse conductor, that the conductor of the fuse consists of mercury or such a conductor, so that as soon as the paraffin melts, the line is immediately interrupted by the flowing of the mercury. It is clear that in this way the temperature at which the intended effect occurs is that of the melting paraffin respectively. Insulator, and that the fuse itself - with the exception of the spark point - is not hotter than this temperature. It should be noted that most of the accidents are not caused by the spark itself, but rather by the quantities of molten metal, such as lead, or whatever may be used for safety. The invention of the present patent lies in the special device that this fuse can be replaced by the arrangement of plugs. How this invention can be designed in practice is to be shown in the drawing and the following description. Fig. 1 and 2 show the fuse. On the right and left of a base plate α , two stands b ¹ and δ ² made of brass rise, between which a body c made of hard rubber, cellular horn (celluloid), porcelain, glass or any other insulator is inserted. A conical plug e, which is drawn in FIG. 3 for different current intensities, fits in the middle of this. This plug has a central bore, widened at the top and bottom, which is filled in the middle with paraffin or a mixture of fat d, and is drilled through at the side together with the paraffin, so that a canal i arises which connects with bores f in the hard rubber body stands. The mercury is introduced through small openings g and fills the cavity in the hard rubber body c and in the paraffin plug. As soon as the current strength has exceeded a certain level, the mercury in the bore i will heat up, the paraffin will melt and, as a result, the mercury will be removed through the resulting opening.

fliefsen. Zum Ersatz nach der erfolgten Wirkung ist es nur nöthig, einen neuen Pfropfen einzusetzen und durch Drehen der Schrauben h so viel Quecksilber zu verdrängen, dafs sich die OefFnung im Hartgummikörper c und dem Paraffin wieder füllt.flow. To replace it after the effect has taken place, it is only necessary to insert a new plug and, by turning the screw h, to displace enough mercury that the opening in the hard rubber body c and the paraffin is filled again.

Claims (1)

Patent-Ansprüche:Patent Claims: i. Abschmelzsicherung mit in Paraffin oder ähnlichem leicht schmelzbarem Stoff gebetteten flüssigen (Quecksilber- oder dergleichen) Leiter, dadurch gekennzeichnet, dafs der auswechselbare isolirende Pfropfen mit einer centralen, durch Paraffin ausgefüllten Oeffnung versehen ist, durch welche die zur Aufnahme des leitenden Quecksilberfadens bestimmte Durchbohrung hindurchgeht.i. Melting protection with embedded in paraffin or similar easily fusible material liquid (mercury or similar) conductor, characterized in that the replaceable insulating plug is provided with a central opening filled with paraffin, through which the opening for receiving the conductive Mercury thread going through it. Sicherung nach Anspruch ι mit Schrauben fhj, welche bei Neueinsetzen eines Pfropfens durch Verdrängen des Quecksilbers das Füllen der Bohrung (i) besorgen.Fuse according to claim ι with screws fhj, which fill the bore (i) when a plug is reinserted by displacing the mercury. Hierzu ι Blatt Zeichnungen.For this purpose ι sheet of drawings.