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Verfahren zur fortlaufenden Vulkanisierung von Gegenständen großer
Länge aus Kautschuk, insbesondere elektrischen Kabeln, Leitungen od. dgl.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fortlaufenden Vulkanisierung
von Gegenständen großer Länge aus Kautschuk, insbesondere elektrischen Kabeln, Leitungen
od. dgl.
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Bei in fortlaufender Vulkanisierung hergestellten Gegenständen großer
Länge aus Gummi hat sich gezeigt, daß bei Erreichen einer bestimmten Temperatur
im Innern der Hülle ein Druck eintritt, der durch Luft- oder Gaseinschlüsse bedingt
ist. Solange die Hülle im Bereich des Vulkanisierungsmittels bleibt, das durch ein
Fluidum mit hohem Druck, wie Wasserdampf, Heißluft, Wasser oder andere Dämpfe, Gase
oder Flüssigkeiten, gebildet werden kann, wird dieser innere Druck ausgeglichen,
so daß keine Deformationen der Hülle eintreten kennen. Gelangt aber die noch hie
Hülle nach Beendigung des Vulkanisieruungsvorganges iTLS Freie, unterliegt also
nun nur noch dem atmosphärischen Druck, so kann der innere Druck Verformungen der
Hülle v,erursachien, die sogar zu ihrem Platzen führen können. An den Ausgang des
Vulkanislerungsraumes wird daher eine Einrichtung auge. schlossen, die die Kühlung
des Vulkanisiergutes durch ein unter Druck stehendes Kühlmittel bewirkt.
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Die Erfindung schafft eine besonders vorteilhafte Anlage dieser Art.
Sie besteht darin, daß die Kühleinrichtung aus einem rohrförmigen Raum besteht,
der
von einem Kühlmittel unter konstantem, dem Vulkanisierungsdruck annähernd gleichkommendem
Druck durchflossen wird und mit dem Vulkanisierungsraum und der äußeren Atmosphäre
durch je eine Labyrinthdichtung an sich bekannter Art verhunden ist.
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Zweckmäßig erfolgt eine Überwachung der Drücke des Kühlmittels und
des Vulkanisierungsmittels durch einen Differentiniregler, der mit einer von beiden
Strömungsmitteln beazuschiagten Membran versehen ist. Ferner ist es vorteilhaft,
Mittel vorzusehen, die eine Temperaturerhöhung des Kühlmittels im Kühlraum verhindern.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt.
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Fig. I zeigt die gesamte Anlage, durch die die Gummihülle reines
elektrischen Kabels, die nach dem Verfahren zur fortlaufenden Vulkanisierung mit
Frischdampf behandelt wird, unter Wasserdruck gekühlt werden kann; Fig. 2 zeigt
in geschnittener Aufsicht einen Differentialregler.
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Das mit 2 blezeichnete Kabel durchläuft das Vulkanisierungsrohr 1,
von dem lediglich das Ende dargestellt ist. Dieses Rohr stehet unter dem Druck von
gesättigtem Dampf. Ein Rohrstück 3 ist an dem Rohr I in dessen Verlängerung durch
einen Flansch 4 befestigt. Das Rohr 3 trägt einen Rohransatz 5 mit senkrechter Achse,
das eine Abiaßflasche bildet.
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Diese wird entweder unmittelbar durch ein durch den Schieber 6 geregeltes
Rohr oder durch zxvei Entwässerungsvorrichtungen 7 und 8 entleert, deren Einschaltung
durch die Schieber g und 10 geregelt wird.
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Ein Wasserstandsanzeiger 1 1 ermöglicht es, einen ungenügenden Durchfluß
der Entwässerungsvorrichtungen zu beobachten. Ein Teil 12 ist durch einen Flansch
13 an dem Rohrstück 3 befestigt. Dieser Teil besteht aus zwei konzentrischen Röhren,
die die Kammern 14 und 15 bilden. Die Kammer 15 wird durch Zellen gebildet, die
gegeneinander durch Blenden getrennt sind. Diese sind in der Mitte von einer Öffnung
durchbrochen, die für das Kabel 2 einen Durchgang mit einem kleinen Spiel frei läßt,
das o bis 2 mm betragen kann, ohne daß diese Maßangaben einschränkend sein sollen.
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An der Stelle 16 ist die die Kammern I4 und 1 5 trennende Wandung
von Löchern durchbrochen, die eine freie Verbindung zxvischen diesen beiden Kammern
herstellen. Die Kammer 14 wird mit Kühlflüssigkeit unter einem bestimmten Druck
durch das Rohr 17 gespeist, das durch den VerschlLißsdiieber 18 überwacht wird.
Ein durch einen Schieber 20 überwachtes Rohr 19 ermöglicht es, entweder die Kammer
14 zu entleeren oder in dieser Kammer einen Durchstrom zwischen den Rohren I7 und
19 herzustellen.
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Ein Teleskop rohr 21 schließt sich einerseits an den Teil 12 durch
die Verbindung 22 an, andererseits an das Rohr 24 durch die Verbindung 23. Der Zugang
zu dem Teil 12 und zu dem Kabel 2 ist möglich, indem man das Rohr 21 im Sinne des
Pfeiles verschiebt. Das Rohr 21 wird dann das Rohr 24 überdecken. Das letztere ist
auf dem größten Teil seiner Länge von einer Kammer 25 umgeben, in der man eme Kühlflüssigkeit
mit niedrigem Druck, zweckmäßig Wasser, durchfließen lassen kann.
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Diese Flüssigkeit wird durch das Rohr 26 zugeführt, während die Entleerung
durch das Rohr 27 stattfindet und der Schieber 28 die Überwachung der Durchflußmengte
ermöglicht. Das Rohr 24 wird mit einer Flüssigkeit unter einem bestimmten Druck
durch das Rohr 28' gespeist, das durch den Verschlußschieber 29 überwacht wird.
Der Speisedruck des Sammlers 30 wird auf einen bestimmten Wert geregelt, der abhängig
ist von dem Druck des vulkanisierenden Mittels, der in dem Rohr 1 herrscht.
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Diese Regelung wird durch einen Differentialregler 31 ausgeführt,
der unten beschrieben wird. Das Kühlmittel, das in dem beschriebenen Beispiel Wasser
ist, gelangt zu dem Regler 31 durch ein Rohr 32 mit dem höchsten Druck, der gewünscht
werden kann. Es verläßt den Apparat unter einem bestimmten Druck durch das Rohr
33, das an den Verteilungssammier 30 angeschlossen ist. Die Wirkungsweise des Differentiajreglers
beruht darauf, daß vorher der Druck des Vuikanisiermgsmittels und der Druck der
dem Rohr 24 zugeführten. Flüssigkeit überwacht wird.
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Ein Rohr 34 verbindet das Rohr 28' mit dlem Apparat. Ein zxveites
Rohr 35 ermöglicht es, den Druck des vulkanisierenden Mittels dem Apparat zuzuführen.
Ein Rohrkrümmer 36 ermöglicht es, Kühlflüssigkeit aufzuspeichern, durch die verhindert
wird, daß dem Regler 31 die Temperatur des vulkanisierenden Mittels zugeleitet wird.
Ein durch den Schieber 38 überwachtes Rohr 37 ermöglicht es, entweder das Rohr 24
zu entleeren oder darin einen fortlaufenden Umlauf der in ihm befindlichen Flüssigkeit
herzustellen.
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Ein Teil 39, der dem Teil 12 gleich ist, ist an dem Rohr 24 durch
einen Flansch 40 befestigt und trägt dieselben besonderen Vorkehrungen wie der oben
beschriebene Teil 12. Ein durch den Schieber 42 überwachtes Rohr 41 ermöglicht es,
den Teil 39 mit Wasser unter Druck zu speisen. Ei" durch den Schieber 43 überwachtes
Entleerungsrohr 44 ermög licht es, die Durchfiußmenge und den Druck in dem Teil
39 zu regeln.
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Der in Fig. 2 dargestellte Differentialregler 3I besitzt eine Kammer
2, die durch das Rohr I mit dem Rohr 24 in Verbindung steht, und eine Kammer 4,
die durch das Rohr 3 init dem vulkanisierenden Mittel in Verbindung steht. Eine
elastische Membran 5 trennt die beiden Kammern. Sie kann sich unter dem Einfluß
einer Druckdifferenz der Kammern 2 und 4 deformieren. Eine mit der Membran 5 fest
verbundene Stange 6, die die Kammer 4 durch eine Stopfbuchsle 7 durchsetzt, steuert
die Öffnung oder Schließung eines ausgeglichenen Schiebers 8.
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Eine Feder 9 liegt einerseits auf einer festen Platte II und andererseits
auf einer Platte 10 auf, deren Lage einstellbar ist und die mit der Stange 6 fest
verbunden ist. Die Feder 9 ermöglicht es, daß bei gleichem Druck in den Kammern
2 und 4 der Schieber S etwas abgehoben gehalten und so dauernd
ein
geringer Überdruck der Kammer 2 im Verhältnis zur Kammer 4 begünstigt wird. Das
unter dem höchsten Verwendungsdruck stehende Wasser gelangt zu der Öffnung 12 durch
das Rohr 32 (Fig. 1) und tritt durch die Öffnung I3 aus, die mit dem Rohr 33 verbunden
ist, um in das Rohr 24 überzugehen (Fig. I).
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtungen ist die folgende:
Der Differentialregler3I hält in dem Rohr 24 einen Flüssigkeitsdruck aufrecht, der
etwas höher ist als der Druck des vulkanisierenden Mittels. Es fließt eine geringe
Menge dieser Flüssigkeit in das Rohr 3 und in die Flasche 5.
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Diese Flüssigkeit wird regelmäßig durch die Entwässerungsvorrichtungen
7 und 8 entleert. Die in dem Rohr 24 enthaltene Flüssigkeit wird fortlaufend gekühlt,
einerseits durch den Kühlmantel 25, andererseits durch den Zustrom von neuer Flüssigkeit,
die von dem Differentialregler 31 ausgeht.
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Die aus dem Vulkanisierungsrohr austretende Kabelhülle wird während
ihres Durchganges in dem Rohr 24 unter konstantem Druck gekühlt. Die Länge dieses
Rohnes muß je nach der Wärmekapazität des Kabels und nach seiner Verschiebungsgeschwindigkeit
und in Anpassung an die angewendeten Temperaturen gewählt werden. Die an sich bekannte
Labyrinthdichtung, Verbindung 39, ermöglicht es, den Druck in dem Rohr 24 aufrechtzuerhalten,
wobei trotzdem der Durchgang des Kabels möglich ist.
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Bei der beschriebenen Anlage zur fortlaufenden Vulkanisierung ist
das Vulkanisierungsrohr mit gesättigtiem Dampf und das Kühlrohr mit kaltem Wasser
unter Druck gefüllt, und es ist selbstverständlich, daß die in den beiden Rohren
verwendeuten Strömungsmittd beliebiger Art sein können, ohne daß dadurch der Rahmen
der Erfindung verlassen wird.
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Bei Verwendung von Dampf in dem Vulkanisierungsrohr und von komprimierter
Luft oder Gas in dem Kühlrohr wird dieses letztere seinerseits durch einen Umlauf
von kaltem Wasser oder von Salzwasser in dem Mantel 25 gekühlt, wobei der Regler
3 1 so eingestellt wird, daß der Druck der Luft oder des Gases etwas unter dem Dampfdruck
liegt.
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Bei Verwendung von heißem Wasser unter Druck in dem Vulkanisierungsrohr
und einer Flüssigkeit in dem Kühlrohr wird der Differentialregler so eingestellt,
daß der Druck der Kühlflüssigkeit etwas unter dem Druck des Vulkanisierungsmittels
liegt.
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Bei Verwendung von heißem Wasser unter Druck in dem Vulkanisiierungsrohr
und von Gas oder Luft unter Druck in dem Kühlrohr wird der Differentiniregler so
eingestellt, daß der Druck der Luft oder des kühlenden Gases etwas unter dem Druck
des Druckwassers des Vulkanisierungsmittels liegt.
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Biei Verwendung von heißem Gas unter Druck in dem Vulkanisierungsrohr
und einer Flüssigkeit oder eines Gases unter Druck in dem Kühlrohr wird der Differentinlregler
so eingestellt, daß der Druck des Kühlmittels etwas unter dem Druck des Vulkanisierungsmittels
liegt.