DE909157C - Verfahren und Vorrichtung zum Titrieren von Fluessigkeiten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Titrieren von Fluessigkeiten

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DE909157C DES1626A DES0001626A DE909157C DE 909157 C DE909157 C DE 909157C DE S1626 A DES1626 A DE S1626A DE S0001626 A DES0001626 A DE S0001626A DE 909157 C DE909157 C DE 909157C
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf das Titrieren der Flüssigkeiten und ist im besonderen auf die Kontrolle der Wasserreinigung anwendbar.
Beim üblichen Titrieren von Flüssigkeiten, z. B. um die Alkalität zu bestimmen, werden Farbstoffindikator und ein Reagens mit bekanntem Säuregehalt, dieses aus einer graduierten Pipette, bis zum Farbumschlag des Indikators zufließen gelassen; die zugeflossene Menge ist das Maß der Alkalität der ίο Flüssigkeit.
Diese Arbeitsweise ist langwierig und erfordert
zahlreiche Manipulationen im Laboratorium. Da sie keine sofort greifbaren Ergebnisse liefert, gestattet sie es nicht, eine schnelle Abhilfe für hierdurch festgestellte Veränderungen der Eigenschaften der Flüssigkeit zu schaffen. Schließlich ist die Arbeitsweise diskontinuierlich.
Die Erfindung hat ein Verfahren und eine Vorrichtung, die diese Nachteile überwinden, zum Gegenstand.
Das Titrationsverfahren nach der Erfindung ist dadurch charakterisiert, daß das Titrierreagens oder die zu untersuchende Flüssigkeit mit dem Farbstoffindikator gefärbt wird, eine der beiden Flüssigkeiten durch ein durchsichtiges Rohr fließt und an mehreren Stellen dieses Rohres proportionale Mengen der anderen Flüssigkeit in der Zeiteinheit zugegeben werden. Die Stelle des Farbumschlages des Farbstoffindikators bestimmt den Titer der zu titrierenden Flüssigkeit.
Wenn also die zu titrierende Flüssigkeit durch das Rohr mit einem Durchsatz Q, der Farbstoffindikator mit einem Durchsatz i und das Reagens mit den Durchsätzen qlt q2, q3 usw. durch das Rohr fließen, wobei diese an aufeinanderfolgenden Stellen zufließen, nehmen alle Stoffe ihren Weg, als wenn man in der Zeiteinheit zum Volumen F der Flüssigkeit nacheinander Volumina F1, F2, F3 des Reagens zugegeben hätte. Wenn der Umschlag am Punkt a3 erfolgt, so ίο heißt dies, es war ein Volumen F3 des Reagens notwendig, um den Umschlag des Indikators zu erhalten, und dieser Punkt as, welchem eine geeignete Graduierung entsprechen kann, definiert den Titer der Flüssigkeit genau so wie die Graduierung einer graduierten Pipette bei einer diskontinuierlichenArbeitsweise. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung enthält in ihrer Zusammenstellung einen Vorratsbehälter mit einer der beiden Flüssigkeiten, ein Durchflußrohr, das mindestens zum Teil aus einem durchsichtigen Material besteht, einen kalibrierten inneren Durchmesser hat und mit einem Ende oben an dem genannten Vorratsbehälter derart befestigt ist, daß die Flüssigkeit durch das genannte Rohr fließt, ferner eine Reihe von kleinen kalibrierten Röhrchen als Zuführungen der anderen Flüssigkeit, die in das Durchflußrohr an Punkten mit geeigneten Abständen einmünden.
Dies Verfahren und diese Vorrichtung können für die Kontrolle zahlreicher chemischer Reaktionen, z. B. der chemischen Reinigung von Industriewässern, besonders von Kesselspeisewässern durch Behandlung mit Kalk und Natriumcarbonat, verwendet werden. Hierbei können sie z. B. zur Überwachung der Gesamtalkalität, im weiteren mit TAC bezeichnet (Titration mit Helianthin oder Methylorange, welche das Wasser gelb färben, solange Bicarbonate, neutrale Carbonate und Ätzalkalien vorhanden sind), ferner der scheinbaren Alkalität, im weiteren mit TA bezeichnet (Titration mit Phenolphthalein), oder zur Überwachung des Chlorgehaltes (Titration mit Sübernitrat mit Kaliumchromat als Indikator) dienen.
Man kann vorteilhaft zwei Vorrichtungen nach der Erfindung übereinander anordnen; die eine dient dann z. B. zur Bestimmung von TA und die andere zur Bestimmung von TAC oder von Chlor. Hierbei werden Rohre zweckmäßig hinter den Fenstern einer Tafel angebracht.
Die Tafel kann Einteilungen in Alkalitätsgrade oder Angaben über vorzunehmende Änderungen der Arbeitsweise der chemischen Reinigung oder beides aufweisen.
Mit einer solchen Vorrichtung wird die Kontrolle der chemischen Reinigung, statt mehrere Stunden zur Durchführung der Vorarbeiten, der Titration im Laboratorium und der Interpretierung der erhaltenen Ergebnisse zu erfordern, momentan und fortlaufend durchgeführt und kann auf eine einfache Handhabung aufgebaut werden, welche es ermöglicht, ohne die Verfahren der Reinigung zu kennen oder die Meßergebnisse zu interpretieren, in dem Reinigungsdienst die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um z. B. TA und TAC auf die erforderlichen Werte zurückzuführen, insbesondere durch eine Veränderung der Dosierung an Kalk und Natriumcarbonat.
Man kann auch an der Kontrollstelle mehrere Einheiten der obengenannten Art gruppieren, die für die Überwachung der Beschaffenheit des Wassers an verschiedenen Stellen des Kesselbetriebes (des Speisebehälters, im Innern des Kessels usw.) bestimmt sind. Die Zeichnungen geben als Ausführungsbeispiele verschiedene Arten der Durchführung der Erfindung wieder.
Abb. ι ist ein Schema in Perspektive mit speziellen Einzelheiten einer Ausführungsform der Erfindung;
Abb. 2 gibt eine Ansicht der Rohrschlange, die das Durchflußrohr darstellt;
Abb. 3 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung; Abb. 4 zeigt die Anwendung der Erfindung zur Überwachung der chemischen Wasserreinigung durch Bestimmung von TA und TAC;
Abb. 5 ist ein Schema einer Vorrichtung zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration;
Abb. 6 zeigt eine Kontrolltafel gleichzeitig für die Reinigung von Kesselspeisewasser und für die Beschaffenheit des Wassers in dem Kessel; Abb. 7 stellt eine Variante der Abb. 6 dar; Abb. 8 zeigt eine Tafel mit Erläuterungen der Ablesungen.
In Abb. ι bedeutet 1 ein Flüssigkeitszufuhrrohr mit einem Abschlußhahn 2 für die zu titrierende Flüssigkeit, das oben in einen Vorratsbehälter 3 mündet, der mit einem Überlauf 4 ausgerüstet ist, der einen konstanten Flüssigkeitsstand X-X aufrechterhält.
In einer geeigneten Höhe Y-Y unterhalb von X-X ist eine Glasrohrschlange 5 abgezweigt. Der Flüssigkeitsdurchsatz in der Rohrschlange 5 wird durch die Höhe Y-Y und geeignete Wahl der Rohrweite bestimmt. Am Boden des Vorratsbehälters 3 tritt ein Saugrohr 6 aus, das bei 7 mit dem Ende der Rohrschlange 5 verbunden ist.
Die Windungen der Rohrschlange 5 sind vertikal angeordnet, und die oberen Teile der Windungen erreichen eine Höhe Z-Z oberhalb X-X.
An der Spitze der ersten Windung ist ein kalibriertes Zuführungsrohr 8 abgezweigt, das mit einem Vorratsbehälter 9 für den Farbstoff indikator verbunden ist, der gegen die Luft offen und mit einer Füllvorrichtung 911 ausgerüstet ist.
Die Höhe der Flüssigkeit in dem Vorrat 9 ist niedriger als der Flüssigkeitsstand Z-Z.
Weiterhin münden an den Spitzen der aufeinanderfolgenden Windungen bei a, b, c, d usw. kalibrierte Rohre 11, 12, 13 usw. für die Zuführung von Reagenzien ein. Sie sind an ein Verteilungsrohr für das Reagens 14 angeschlossen, das aus einem Reagenzbehälter 15 gespeist wird, in dem das Reagens auf :inem konstanten Flüssigkeitsstand Z1-^1 etwas tiefer als Z-Z, z. B. mit Hilfe einer Glocke 16, die eine Vorrichtung nach Art der Kükentränke darstellt, ■ehalten wird.
Die Arbeitsweise ist die folgende: Um die in dem Rohr ι enthaltene Flüssigkeit zu titrieren, öffnet man den Hahn 2 und hält das Vorratsgefäß 3 bis zum Niveau X-X gefüllt. Diese Flüssigkeit fließt dann über den Überlauf 4 sowie durch das Saug-
rohr 6 und dann, angesogen durch den Siphoneffekt des Rohres 6, durch die Rohrschlange 5.
Die Flüssigkeit fließt durch die Rohrschlange 5 mit einem konstanten Durchsatz Q, der durch deren Weite und durch die Niveauunterschiede bestimmt ist. Die Siphonwirkung ruft ein Sinken des Flüssigkeitsstandes Z-Z hervor und saugt den Farbstoffindikator durch das Zuführungsrohr 8 mit einem konstanten Durchsatz i, der durch die Weite des Rohres 8 und die Niveauunterschiede bestimmt wird, an. Das Verhältnis der Durchsätze ijQ stellt den Anteil des zugegebenen Farbstoffindikators dar.
Desgleichen bewirkt die Siphonwirkung das Ansaugen von konstanten Durchsätzen qv q2, q3 usw.
des Reagens durch die Zuführungsrohre 11, 12, 13
usw. Die Verhältnisse
usw_
15 !ν ίν
stellen den Reagenzanteil dar, der bis zu den einzelnen Punkten a, b, c usw. zugegeben ist, an denen
ao ein Zuführungsrohr für das Reagens einmündet.
Wenn z. B. die zu titrierende Flüssigkeit alkalisch ist und das Reagens eine Säurelösung bestimmter Normalität darstellt und wenn die erforderliche Menge Reagens, die der Flüssigkeit zur Erzielung des Umschlagens des Farbstoffindikators zugegeben werden
muß, - - beträgt, wird die Flüssigkeit bis zum
Punkt b eine bestimmte Farbe und hinter diesem Punkt eine davon verschiedene Farbe aufweisen.
Wenn die Alkalität stärker ist und eine Reagenzmenge -iLXliJrJi. für (jen Farbumschlag erfordert,
ist der Punkt, an dem der Farbwechsel eintritt, der Punkt c usw.
Man sieht, daß die Punkte a, b, c usw. einer Graduierung entsprechen, die das direkte Ablesen der Titration ermöglicht.
Die Ablesung kann kontinuierlich erfolgen, um die Veränderung der Titration in Abhängigkeit von der Zeit zu kontrollieren. Zum Abstellen der Vorrichtung genügt es, den Hahn 2 zu schließen, wodurch der Vorratsbehälter 3 sich durch das Saugrohr 6 entleert. Die Abb. 2 und 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Rohrschlange, das eine sehr gedrängte Bauweise gestattet. In diesem Beispiel sind die Windungen der Rohrschlange 5 aus Pyrexglas eng anliegend, und die verbindenden Bögen sind abwechselnd in verschiedenen vertikalen Ebenen angeordnet. Die verschiedenen Zuführungsrohre aus Pyrexglas 8,11, 12, 13 sind an das Rohr 5 und das Sammelrohr 14 angeschmolzen. Die geraden Teile der Windungen haben z. B. eine Länge von 40 mm, und der innere Durchmesser des Rohres beträgt z. B. 2 mm. Die Zahl der Windungen hängt naturgemäß von der Empfindlichkeit der Titration und dem gewünschten Titrationsbereich ab.
Bei der Anwendung dieser Vorrichtung für die Überwachung der chemischen Wasserreinigung kann man z. B. Phenolphthalein als Indikator für die scheinbare Alkalität TA und Methylorange als Indikator für die Gesamtalkalität TAC verwenden und so exakt die Werte TA und TAC eines gereinigten Wassers ermitteln. Aber es würde noch übrigbleiben, die Resultate zu interpretieren, um die Reagenzzusätze bei der Wasserreinigung zu korrigieren.
Um diese Interpretationsarbeit zu vermeiden, kann man die folgende Anordnung benutzen. Man weiß, daß eine richtige chemische Reinigung einen geringen Überschuß an kaustischen Reagenzien benötigt, d. h. bei Abwesenheit von Bicarbonaten TA gleich oder etwas höher als 1J2 TAC liegen muß. Beim Messen von TA mit Hilfe eines Apparates M und von TAC mit Hilfe eines Apparates N (Abb. 4), die beide übereinander angeordnet sind, durch das gemeinsame Rohr ι und durch den Hahn 2 beschickt werden und gleich sind, stehen nur die Durchlässe der Zuführungsrohre für das Reagens der beiden Apparate im Verhältnis 1 : 2. Auf diese Weise ist bei einem Umschlag von Rot auf farblos mit Phenolphthalein auf der gleichen Vertikale wie der Umschlag von Gelb auf Orange beim Methylorange die Gleichheit „. TAC . , ,
TA = erreicht.
Wenn TA andererseits nicht gleich 1J2 TAC, sondern etwas höher sein soll, verschiebt man den Apparat N gegenüber dem Apparat M um diesen Betrag nach rechts, so daß bei übereinanderliegenden Farbumschlägen TA und TAC die Ungleichheit realisiert ist (TA etwas größer als 1J2 TAC).
Man wird erkennen, daß die verschiedenen Durchsätze der Zuführungsrohre für das Reagens der beiden Apparate erreicht werden können, ohne ihre Rohrweiten zu ändern, einfach durch Regelung des Gefälles am Niveau Z-Z der Abb. 1 durch Veränderung der Höhenunterschiedei?M undHN (vgl. Abb. 4) zwisehen den Flüssigkeitsständen XM-XM und XN-XN in den Vorratsbehältern 3M und 32V und den Flüssigkeitsständen WM-WM und WN-WN am Ende der Saugrohre 6M und 6N. Die Durchsätze können auch gleich sein, nur wird in diesem Fall die Normalität des Reagens geändert.
Bei Kesselwässern werden im allgemeinen die Gesamthärte und der Chlorgehalt bestimmt.
Die Vorrichtung zur Titration des Chlors ist den obigen identisch, aber es bestehen der Indikator aus Kaliumchromat und das Reagens aus Silbernitrat (Farbumschlag von Gelb auf die Farbe von Milchkaffee). Man kann die Titrationsvorrichtung nach der Erfindung vorteilhaft durch eine Vorrichtung zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration erganzen. Die Bestimmung des pH-Wertes im gereinigten Wasser gibt mit außerordentlicher Genauigkeit Auskunft über die Qualität der Reinigung, was bei der Behandlung von Wasser für Dampferzeuger bei hohen und sehr hohen Drücken sehr wünschenswert ist. ι
Man weiß z. B., daß der pH-Wert eines mit Natronlauge und Soda gereinigten Wassers bei bestimmten Hochdruckdampferzeugern bei 8,8 liegen muß.
Angenommen, die Farbumschläge der Bestimmung der Gesamthärte und der temporären Härte lägen an der linken Grenze des erlaubten Bereiches und entsprächen einem pH-Wert von 8,6, so muß man, um einen pH-Wert von 8,8 zu erreichen, beide Farbumschläge nach rechts verschieben, indem man in angemessener Weise die Anteile an Kalk und Natriumcarbonat verändert.
Diese pH-Messung kann man mit Hilfe des Apparates zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration, der schematisch in der Abb. 5 dargestellt ist, vorgenommen werden. Die Flüssigkeit, deren pH -Wert gemessen werden soll, wird bei 21 zugeführt. Das Zuführungsrohr ist mit einem Abschlußhahn 22 ausgerüstet und endet oben in einen Vorratsbehälter 23 mit Überlauf 24, der im Vorratsbehälter für den konstanten Flüssigkeitsstand X-X sorgt.
Bei einer geeigneten Höhe Y-Y unterhalb X-X ist eine Glasrohrschlange 25 abgezweigt; der Durchsatz an Flüssigkeit durch diese Rohrschlange wird von der Höhe Y-Y und durch die Rohrweite bestimmt. Vom Boden des Vorratsbehälters 23 tritt ein Saugrohr aus, das bei 27 mit dem Ende der Rohrschlange 25 verbunden ist.
Die Windungen der Rohrschlange 25 sind vertikal angeordnet, und ihre oberen Teile liegen bei einer Höhe Z-Z oberhalb X-X.
An der Spitze der ersten Windung ist ein kalibriertes Zuführungsrohr 28 angesetzt, das mit einem offenen Vorratsbehälter 29 mit Füllvorrichtung 29° für den Farbstoffindikator verbunden ist. Zwischen den Windungen A, B, C ... N der Rohrschlange sind versiegelte Glasrohre 30, 31, 32 usw. eingeschaltet, jedes eine Flüssigkeit von bestimmtem Farbton enthaltend. Die Farbtöne variieren progressiv vom ersten bis zum letzten Rohr. Diese Rohre können nach steigenden pH-Werten gekennzeichnet sein (z. B.
7,2, 7,4, 7,6 usw.).
Die Arbeitsweise ist die folgende: Um den pH-Wert der Flüssigkeit im Rohr 21 zu bestimmen, öffnet man den Hahn 22 und hält das Vorratsgefäß 23 bis zum Flüssigkeitsstand X-X gefüllt; währenddessen fließt die Flüssigkeit einerseits über den Überlauf 24, andererseits durch das Saugrohr 26 und späterhin auch durch die Rohrschlange 25 infolge der Siphonwirkung des Rohres 26.
Die Flüssigkeit durchfließt die Rohrschlange 25 mit konstantem Durchsatz Q, bestimmt durch deren Weite und durch die Niveauunterschiede. Die Siphonwirkung ruft ein Absinken des Flüssigkeitsstandes Z-Z hervor und saugt den Farbstoffindikator durch das Zuführungsrohr 28 mit einem konstanten Durchsatz i, der durch die Weite des Rohres 28 und durch die Niveauunterschiede bestimmt wird, an.
Das Verhältnis der Durchsätze i[Q stellt den Anteil an zugegebenem Farbstoffindikator dar.
Der Farbstoffindikator, z. B. o-Kresolsulphophthalein, für den pH-Wert-Bereich von 7,2 bis 8,8 schlägt von hellem Gelb auf Rot um. Da die Muster 30, 31, 32 jedes einen bestimmten Farbton, bestimmt durch eine farblose Flüssigkeit mit pH-Werten 7,2, 7,4, 7,6 ... 8,8 mit der gleichen Menge Farbstoffindikator, besitzen, ist es leicht, den Farbton der zu messenden Flüssigkeit mit den Mustern zu vergleichen und an den Rohren 30, 31 und 32 den entsprechenden pn-Wert abzulesen, der auch zwischen zwei Mustern liegen kann.
Das Ablesen kann kontinuierlich geschehen, um die Veränderungen des pH-Wertes mit der Zeit zu beobachten. Um die Vorrichtung abzustellen, genügt es, 'den Hahn 22 zu schließen; der Vorratsbehälter 23 entleert sich dann durch das Saugrohr 26.
Die oben beschriebene Vorrichtung zur Bestimmung des pH-Wertes kann mit den Vorrichtungen zum Titrieren der Gesamthärte und der temporären Härte und Chlor gemeinsam verwendet werden, vorzugsweise nach der einen oder der anderen der folgenden Arbeitsweisen.
In dem Beispiel der Abb. 6 enthält eine Platte 40 drei Fenster 41, 42, 43. Hinter den Fenstern 41 und 42 erscheinen die geradlinigen Teile der Rohrschlangen der Vorrichtungen M und N der Abb. 4 und hinter dem Fenster 43 die senkrechten Teile der Rohrschlange 25 der Abb. 5 sowie die Vergleichsmuster 30, 31, 32 usw., was die gleichzeitige Messung von Gesamthärte, temporärer Härte und des pH-Wertes des Speisewassers gestattet. Eine zweite identische Platte 44 zur Kontrolle des Wassers im Kessel enthält drei Fenster 45, 46, 47. Hinter dem Fenster 45 erscheinen die senkrechten Teile der Rohrschlange 5 der Vorrichtung nach Abb. 1 für die Bestimmung der Gesamthärte und hinter dem Fenster 46 die Rohrschlange eines analogen Apparates für die Bestimmung von Chlor. Hinter dem Fenster 47 ist eine Vorrichtung zur Bestimmung des pH-Wertes (Abb. 5) angebracht.
Der Beobachter kann somit gleichzeitig in jedem Augenblick die Gesamthärte, die temporäre Härte und den pn-Wert des Speisewassers sowie die Gesamthärte, den Chlor- und den pH-Wert des Wassers im Kessel ablesen.
In dem Beispiel der Abb. 7 benutzt man die drei Tafeln 48, 49, 50. Die Tafel 48 zeigt die Fenster 51 und 52 vor Apparaten zur Bestimmung von Gesamthärte und temporärer Härte, wie die Fenster 41 und 42 der Abb. 6.
Die Tafel 49 enthält die Fenster 53 und 54, die den Fenstern 45 und 46 der Abb. 6 entsprechen. Schließlich enthält die Tafel 50 Fenster 55 und 56 vor Vorrichtungen zur Bestimmung des pH-Wertes, die den Fenstern 43 und 47 der Abb. 6 entsprechen.
Die Abb. 8 zeigt, wie die Tafeln, z. B. die Tafeln 40, 44, 48, 49, 50, einem nicht sachkundigen Beobachter ermöglichen, die Reinigungsbedingungen nach einfachen Ablesungen zu steuern.
Die Fenster 41 und 42 weisen übereinanderliegende Teile 57 und 58 auf, die breiter gehalten sind als die Seitenteile dieser Fenster. In der Nähe der verschiedenen Teile der Fenster sind Legenden 59, 6ο> 61, 62, 63 angebracht.
Die Legende 59 zeigt z. B. an: »Behandlung in Ordnung«.
Die Legende 60 in Rot auf schwarzem Grund zeigt an: »Carbonat vermindern«.
Die Legende 61 in Weiß auf schwarzem Grund zeigt an: »Carbonat erhöhen«.
Die Legende 62 in Gelb auf schwarzem Grund zeigt an: »Ätznatron erhöhen«.
Die Legende 63 in Orange auf schwarzem Grund zeigt an: »Ätznatron vermindern«. "
Wenn die Reinigungsbehandlung in Ordnung ist, erscheint die Rohrschlange der Vorrichtung M nach Abb. 4 hinter dem Fenster 41, welche die Gesamthärte mißt, auf der linken Seite rot und auf der rechten Seite farblos, und die Rohrschlange der Vorrichtung N hinter dem Fenster 42, welche die
temporäre Härte mißt, erscheint links gelb und rechts orange. Die Zonen des Farbumschlages liegen in den erweiterten Teilen 57, 58 übereinander richtig zur Legende 59 »Behandlung in Ordnung«.
Bei einem Überschuß an Carbonat verschiebt sich der obere Umschlag nach rechts, die dominierende Farbe ist Rot, und der Beobachter liest auf der Legende 60 in Rot »Carbonat vermindern«, und umgekehrt. Bei einem Ätznatronüberschuß verschiebt sich der untere Umschlag nach links, die dominierende Farbe ist Orange, und der Beobachter liest auf der Legende 62 in Orange »Ätznatron vermindern«, und umgekehrt. Die Ventile zur Steuerung der Zugabe von Carbonat und Ätznatron können sich in der Nähe der Kontrolltafel befinden.
Die Erfindung ist nicht begrenzt auf die Einzelheiten der oben beschriebenen Ausführung; diese sind nur als Beispiele gegeben.
In einigen Fällen kann man übrigens vorteilhaft das Reagens durch die Rohrschlange fließen lassen und die zu titrierende Flüssigkeit durch die kleinen Zufmßröhrchen zuführen.
Wenn eine der beiden Flüssigkeiten (die zu titrierende Flüssigkeit oder das Reagens) von sich aus oder durch vorherigen Zusatz eines Farbindikators gefärbt ist und bei Mischung der beiden Flüssigkeiten ihre Farbe sich ändert, braucht eine Vorrichtung zur Zuführung von Farbstoffindikatoren nicht vorgesehen zu sein.
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit schließlich brauchen nur die geradlinigen Teile der Rohrschlangen aus durchsichtigem Material hergestellt zu sein, die übrigen Teile können z. B. aus Metall sein.

Claims (11)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Titrieren einer Flüssigkeit mit Hilfe einer Reagenzflüssigkeit und eines Farbstoffindikators, wobei der Indikator beim Vermischen der beiden Flüssigkeiten seine Farbe in einander angepaßten Verhältnissen ändert, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Flüssigkeit mit dem Indikator färbt und durch einen durchsichtigen Kanal fließen läßt und an mehreren Punkten dieses Kanals proportionale Mengen der anderen Flüssigkeit zufließen läßt, in der Weise, daß man einen Farbumschlag des Indikators an einem Punkt dieses Kanals hervorruft, wobei der Umschlagpunkt den Titer der zu titrierenden Flüssigkeit bestimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Durchströmenlassen und die verschiedenen Zuführungen bei konstanten Durchsätzen ausführt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Titrationsverfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie folgende Teile enthält: einen Vorratsbehälter für eine der beiden Flüssigkeiten, ein Durchströmungsrohr, zumindest teilweise aus durchsichtigem Material, mit kalibriertem innerem Durchmesser, das an seinem oberen Ende offen mit dem Vorratsbehälter verbunden ist, und ferner eine Reihe von kleinen kalibrierten Röhrchen als Zuführungen der anderen Flüssigkeit, die in das Durchflußrohr an Stellen mit entsprechenden Abständen einmünden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter einen Überlauf aufweist für die Erzielung eines konstanten Flüssigkeitsstandes.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, gekennzeichnet durch ein kleines kalibriertes ZufÜhrungsröhrchen für den Farbstoffindikator am Eintritt des Durchströmungsrohres, welches den Indikator aus einem Vorratsbehälter zuleitet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchströmungsrohr die Form einer Rohrschlange besitzt und die Zuführungsröhrchen in die einzelnen aufeinanderfolgenden, vorzugsweise senkrechten Windungen der Rohrschlange zweckmäßig an den Scheitelpunkten einmünden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrschlange durch ein geneigtes, vom Boden des Vorratsbehälters ausgehendes Saugrohr kurzgeschlossen ist.
8. Vorrichtung zur Kontrolle der Reinigung von Industriewässern, gekennzeichnet dadurch, daß zwei Vorrichtungen nach einem der An- go spräche 3 bis 7 übereinander angeordnet sind, die eine zur Messung der scheinbaren Alkalität, die andere zur Messung der Gesamtalkalität oder des Chlors.
9. Kontrollvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch eine Vorrichtung zur Bestimmung des pH-Wertes vervollständigt ist.
10. Kontrollvorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtungen hinter Fenstern einer Meßtafel angeordnet sind und die Meßtafel Einteilungen und gegebenenfalls Hinweise auf die vorzunehmende Änderung der Arbeitsbedingungen enthält.
11. Kontrollvorrichtung für die Beschaffenheit des Wassers an verschiedenen Stellen eines Kesselbetriebes (Speisewasserbehälter, Kesselinneres usw.), dadurch gekennzeichnet, daß sie nebeneinander mehrere Vorrichtungen nach Anspruch 8 und 10 enthält.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
& 5919 4.54
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