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Verfahren und Vorrichtungen zur Untersuchung der von einem Bohrloch
durchschlagenen Bodenschichten
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen
zur Ermittlung des spezifischen elektrischen Widerstandes der von einem Bohrloch
durchschlagenen Bodenschichten. Sie bezweckt im besonderen, verhältnismäßig feindetaillierte
Aufzeichnungen zu erhalten, die ein genauerer Bild über die tatsächlichen Widerstände
insbesondere von verhältnismäßig dünnen Schichten ergeben.
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In der ölerzeugenden Industrie ist es übliche Praxis, Aufzeichnungen
über den spezifischen elektrischen Widerstand der von einem Bohrloch durchschlagenen
Bodenschichten in Funktion der Tiefen in dem Bohrloch zu machen. Üblicherweise werden
solche Aufzeichnungen dadurch gewonnen, daß von einer Elektrode, die entlang dem
Bohrloch bewegt wird, Strom ausgesandt wird und die Änderungen entweder des ausgesandten
Stromes oder der Potentialdifferenz zwischen einer in der Nähe der Stromelektrode
angeordneten Spannungselektrode und einem Bezugspunkt registriert werden. Die Erfindung
läßt im Rahmen dieser allgemeinen Methode Vorteile erzielen, die die bisher üblichen
Verfahren nicht aufwiesen.
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Gegenstand der Erfindung sind neue und verbesserte Verfahren und
Vorrichtungen zur Ermittlung des spezifischen elektrischen Widerstandes der von
einem Bohrloch durchschlagenen Bodenschichten, bei denen die Art der Verteilung
des von einer in das Bohrloch hinabgelassenen Elektrode ausgesandten Stromes während
einer Zeitspanne
im wesentlichen unverändert gehalten wird, und
zwar ungeachtet der relativen Widerstände der angrenzenden Schichten oder der Schichten
und der Bohrlochspülung.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, neue und verbesserte
Verfahren und Vorrichtungen der zuvor angegebenen Art zu schaffen, die dünne Schichten
mit größerer Genauigkeit, als dies bisher möglich gewesen ist, zu erforschen gestatten
und somit genauere Aufschlüsse über die tatsächlichen Widerstandsverhältnisse ergeben.
Mit anderen Worten, es werden die Änderungen in den Widerständen der Schichten längs
des Bohrlochs genauer aufskizziert. gemäß der Erfindung ist zumindest eine Hauptstromelektrode
in dem Bohrloch angeordnet, und zusätzliche Mittel werden angewendet, um zumindest
in der Nachbarschaft eine Abschirmung gegen elektrische Ströme zu schaffen. Dies
wird dadurch erreicht, daß man von einer Hilfsstromelektrode, die nahe jener Stelle
angeordnet ist, Strom in das Bohrloch schickt und die Stärke des durch die Hilfselektrode
ausgesandten Stromes so einstellt, daß das sich ergebende elektrische Feld (d. h.
das Feld, das sich aus der Unterstromsetzung der Haupt- und Hilfselektroden ergibt)
an jener Stelle im wesentlichen auf 0 gebracht wind.
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Vorzugsweise wird das Bohrloch in dieser Weise an Stellen oberhalb
und unterhalb der Hauptelektrode elektrisch abgeschirmt. Unter diesen Bedingungen
kann kein nennenswerter Stromfluß von der Hauptstromelektrode in der Längsrichtung
längs dem Bohrloch stattfinden. Statt dessen wird der Strom veranlaßt, durch die
umgebenden Schichten in einer im wesentlichen senkrechten Richtung zur Achse des
Bohrlochs über eine größere seitliche Entfernung von ihm zu strömen.
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Vorzugsweise sind ein oder mehrere Paare von Elektroden im Abstand
voneinander an Stellen im Bohrloch angeordnet, wo ein Feld, etwa gleich 0, erwünscht
ist, und die Potentialdifferenz zwischen einem Paar oder Paaren von Elektroden wird
dazu ausgenutzt, um automatisch die Stärke des durch eine Hilfsstromelektrode oder
Elektroden ausgesandten Stromes zu kontrollieren, um die erwähnte Potentialdifferenz
im wesentlichen auf 0 zu halten.
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Als ein Ergebnis bleibt die Verteilung des durch die Hauptstromelektrode
ausgesandten Stromes während einer Zeitspanne, tungeachtet von Änderungen in den
relativen Widerständen benachbarter Schichten oder der Schichten und der leitenden
Flüssigkeit, die üblicherweise in neugebohrten Löchern vorhanden ist, im wesentlichen
konstant.
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Anzeigen über die elektrischen Widerstände der ein Bohrloch in verschiedenen
Tiefen umgebenden Schichten werden dadurch erhalten, daß man die Potentialdifferenz
zwischen einem Punkt nahe oder an einer Stelle in dem Bohrloch, wo das Feld im wesentlichen
auf 0 gehalten wird, und einem Bezugspunkt ermittelt Solche Anzeigen entsprechen
tatsächlich dem Materialwiderstand in einem dünnen Querschnitt einer Schicht, die
durchschnittlich sich über eine ziemliche seitliche Entfernung von der Hauptstromelektrode
erstreckt. Die Erfindung ermöglicht so eine im wesentlichen seitliche Untersuchungstiefe,
die über die von der Bohrlochspülung durchdrungene Zone hinausreichen kann.
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Das Verfahren und die Vorrichtungen gemäß der Erfindung suchen also
den Einfluß des leitenden Bohrschlamms in dem Bohrloch und anderer benachbarter
leitender Schichten auf die Widerstandswerte auf das Ger,ingstmaß zu beschränken.
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Demzufolge nähern sich die erhaltenen Widerstandswerte den tatsächlichen
Werten der Schichten. Dadurch, daß man den Abstand zwischen den Stellen in dem Bohrloch,
wo das Feld im wesentlichen auf dem Wert 0 gehalten wird, genügend kurz wählt, können
dünne Schichten mit demselben Grad an Genauigkeit wie dicke Schichten erforscht
werden.
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Die Erfindung soll an Hand der Beschreibung einiger in der Zeichnung
dargestellter Ansführungsbeispiele weiter erläutert werden.
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Fig. 1 ist ein schematisches Diagramm einer typischen elektrischen
Meßanordnung gemäß der Erfindung; Fig. ru zeigt schematisch eine abgeänderte Elektrodenanordnung,
um nicht nachteilig die Verteilung von spontanen Potentialen in einem Bohrloch zu
beeinflussen; Fig. 2 veranschaulicht allgemein die Richtungen der Stromlinien und
äquipotentialer Flächen, die die Elektroden im System der Fig. I umgeben; Fig. 3
zeigt eine typische Aufzeichnung mit dem Apparat gemäß Fig. I in einem Bohrloch;
Fig. 4 ist ein schematisches Diagramm eines abgeänderten Elektrodensystems, das
Mittel aufweist, um wahlweise Zonen mit einem Feld vom Wert etwa gleich 0 an verschiedenen
Stellen auf gegenüberliegenden Seiten der Hauptstromelektrode zu erzeugen; Fig.
5 zeigt schematisch eine andere Form der Elektrodenanordnung gemäß der Erfindung;
Fig. 6 ist ein schematisches Diagramm einer anderen Ausführungsform, bei der eine
Hilfskraftquelle und ein zusätzliches Paar von Stromelektroden in dem Bohrloch benutzt
werden, um die Herstellung der Zonen mit einem Feld vom Wert 0 in dem Bohrloch zu
unterstützen; Fig. 7 ist eine andere Ausführungsform, die dazu geeignet ist, gleichzeitig
spontane Potentiale und den elektrischen Widerstand der Schichten gemäß der Erfindung
zu messen; Fig. 8 ist ein schematisches Diagramm einer weiteren Ausführungsform,
bei der getrennte Kraftquellen für die Elektroden zur Strombelieferung der Haupt-
und Hilfsstromelektroden vorgesehen sind.
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Bei der in Fig. I dargestellten Ausffihrungsform besitzt das Bohrlochmeßsystem
eine Hauptstromelektrode S0, die sich in einem Bohrloch 10 befindet, welches eine
Säule von mehr oder weniger leitender Flüssigkeit II, wie Bohrschlamm beispielsweise,
enthält. Die Elekftode A0 ist durch einen Leiter I2 in einem nicht gezeigten Tragkabel
mit einer elek-
trischen Energiequelle I3 an der Erdoberfläche verbunden,
wobei der Kreis durch einen Leiter I7 vervollständigt ist, der bei I8 geerdet ist.
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Die elektrische Energiequelle 13 kann beispielsweise eine Batterie
14 besitzen, die in Serie mit einem Stromanzeigegerät 15 und einem Rheostaten I6
verbunden ist. Zwischen die Stromquelle I3 und die Leiter 12 und I7 ist ein üblicher
Umschalter 19 eingeschaltet, der dazu dient, die Verbindungen zwischen der Stromquelle
13 und den Leitern 12 und I7 periodisch umzupolen, wie dies in der Bohrlochmeßpraxis
üblich ist.
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Das Bohrloch 10 kann an Stellen oberhalb und unterhalb der ElektrodeA0,
die durch Paare von Potentialelektroden M1,, M1 und M2,, M2 entsprechend festgelegt
sind, wirksam elektrisch abgeschirmt werden. Die Potentialelektroden M1 und M2 sind
miteinander durch einen isolierten Leiter 20 verbunden und werden vorzugsweise in
gleich kurzen Entfernungen auf gegenüberliegenden Seiten der Hauptstromelektrode
A0 angeordnet. In ähnlicher Weise sind die Potentialelektroden M1, und M2' miteinander
durch einen isolierten Leiter 21 verbunden und in gleich größeren Entfernungen auf
gegenüberliegenden Seiten der Hauptstromelektrode A0 angeordnet.
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Die Potentialdifferenzen zwischen den Elektroden M1' und M1 sowie
M2' und M2 werden gemäß der Erfindung im wesentlichen auf 0 gehalten, indem von
einem Paar von Hilfsstromelektroden A1 und A2 Strom ausgeht. Die letzteren Elektroden
sind durch einen isolierten Leiter 22 miteinander verbunden und in gleichen Entfernungen
auf gegenüberliegenden Seiten der Hauptstromelektrode A0 außerhalb der Spannungselektroden
M1, und M2, angeordnet. Die Potentialelektroden M1, und M sind über Blockkondensatoren
25 und 26 entsprechend und einen üblichen Umschalter 27 durch die Leiter 23 und
24 in dem nicht dargestellten Tragkabel mit den Eingangsklemmen 28 und 29 eines
Gleichstromkraftverstärkers 30 verbunden, der später noch im einzelnen beschrieben
wird. Die Kondensatoren,25 und 26 hindern irgendwelche Gleichströme, die von den
Elektroden M1,, M1, M2 oder M2, aufgenommen werden können, daran, an die Eingangsklemmen
des Verstärkers 30 zu gelangen.
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Der Umschalter 27 wird in Synchronismus mit dem Umschalter 19 angetrieben
und ist so phasenreguliert, daß die periodisch sich ändernden, zwischen jedem Paar
von Elektroden M1', M1 und M2', M2 aufgenommenen Potentiale in Gleichströme umgewandelt
werden, die zu den Eingangsklemmen 28 und 29 des Verstärkers 30 gespeist werden.
Ein übliches Millivoltmeter 3I kann über die Eingangsklemmen 28 und 29 des Verstärkers
angeschlossen sein, um Anzeigen der Potentialdifferenz, die zum Verstärker 30 gespeist
wird, zu ergeben.
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Die Ausgangsklemmen 32 und 33 des Verstärkers 30 sind über einen
anderen passenden Umschalter 34 mit den Leitern 35 und 36 verbunden, die durch das
nicht dargestellte Tragkabel entsprechend zu den Elektroden A1 und B hinführen,
wobei die Elektrode B in einem beträchtlichen Abstand über den anderen Elektroden
der Anordnung in dem Bohrloch liegt. Der Schalter 34 wird gleichfalls in Synchronismus
mit dem Umschalter 19 angetrieben und ist so einzustellen, daß die durch die Hilfsstromelektroden
A1 und A2 ausgesandten Ströme phasenrichtig zu dem von der Hauptelektrode 240 ausgesandten
Strom liegen.
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Der Verstärker 30 ist mit großem Durchleitvermögen gebaut, um genügend
Strom zu den Elektroden A1 und A2 zurückzuspeisen; um den Durchschnitt der Potentialdifferenzen
zwischen jedem Paar von Elektroden M1,, M1 und M2', M2 im wesentlichen auf 0 zu
halten. Wenn das Elektrodensystem mitten zwischen den Grenzen einer Schicht liegt,
wird jede jener Potentialdifferenzen tatsächlich vernachlässigbar, und das Bohrloch
ist elektrisch abgeschirmt. Ein übliches Stromanzeigegerät 37' kann in Reihe mit
der Verstärkerausgangsklemme 32 verbunden sein, um Kontrollanzeigen über den zu
den Hilfsstromelektroden A1 und A2 in dem Bohrloch gelieferten Strom zu erhalten.
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Die elektrischen Widerstände der das Bohrloch 10 umgebenden Bodenschichten
können dadurch genau ermittelt werden, daß man Anzeigen über Potentialdifferenzen
zwischen einem Punkt in der Nähe von einem der Paare von Potentialelektroden M1,
M1' oder M2, M2, und einem Bezugspunkt erhält. In Fig. I wird eine Aufzeichnung
des mittleren Potentials der Elektroden M1, und M1 gegenüber dem Potential einer
Elektrode N gemacht, welche ein ziemliches Stück entfernt von den anderen Elektroden
in dem Bohrloch angeordnet ist.
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Anstatt daß eine Potentialelektrode zwischen den Elektroden M1, und
M1 zu diesem Zweck angeordnet ist, ist ein Paar gleicher Widerstände 37 und 38 in
Reihe über die Leiter 23 und 241 mit Punkten zwischen den Kondensatoren 25 und 26
und dem Umschalter 27 verbunden, und die Potentialwerte werden an der Verbindungsstelle
39 zwischen den Widerständen 37 und 38 abgenommen. Zu diesem Zweck sind die Verbindungsstelle
39 und die Elektrode N durch die Leiter L und 41 entsprechend und durch einen anderen
geeigneten Umschalter 42 mit einem Anzeigegerät 43 verbunden, das vorzugsweise ein
Registriergalvanometer der bei Bohrlochmeßvorgängen üblichen Art ist. Der Umschalter
42 wird in Synchronismus mit dem Umschalter 19 angetrieben und ist entsprechend
phasenreguliert, um die periodisch sich ändernden Potentialdifferenzen, die aufgenommen
werden auf im wesentlichen fortlaufende Werte, umzuwandeln.
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Wenn gleichzeitige Messungen der spontanen Potentiale gewünscht werden,
so können diese dadurch erhalten werden, daß man ein zweites Registriergalvanometer
44 durch die Leiter 45 und 46 mit dem Leiter 4:I und mit der Erde bei 1317' verbindet,
so daß das Registriergalvanometer 44 spontane Potential differenzen zwischen der
Elektrode N in dem Bohrloch und der Erdung 47 anzeigen wird.
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Wenn erwünscht, kann das Registriergalvanometer 44 mit einem geeigneten
Durchlaßfiltersystem aus-
gerüstet werden, um es in erster Linie
auf direkte Stromwerte ansprechen zu lassen. Alternativ kann der Leiter 45 mit dem
Leiter 24 verbunden werden, um Anzeigen über die in der Nachbarschaft der Potentialelektroden
M1 und M2 im Bohrloch aufgenommenen spontanen Potentiale zu erhalten. In einem solchen
Fall sollten indessen geeignete Filtermittel zwischen dem Leiter 45 und der Erdung
47 eingeschaltet werden, um periodisch sich ändernde Potentiale, die von den Elektroden
M1 und M2 aufgefangen werden, vom Regis triergalvanometer 44 fernzuhalten. Es sei
bemerkt, daß die Stromwege, d. h. die Leiter 20, 21 und 22 und die damit verbundenen
Elektroden, das Bestreben haben, die spontanen Potentiale in dem Bohrloch zu stören.
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Dies kann dadurch vermieden werden, daß Kapazitanzelemente in Reihe
mit den Leitern 20, 2I und 22 geschaltet werden, um den Durchtritt von Gleichstrom
durch einen niedrigen Impedanzweg für den kommutierten Strom zu blockieren. So können
bei einer symmetrischen Anordnung in Fig. 1 A Paare von Kondensatoren 150, 151 und
I52 in Reihe mit den Leitern 20, 21 und 22 verbunden sein, wobei die isolierten
Leiter 24, 23 und 35 zwischen den beiden Kondensatoren eines jeden Paares angelegt
sind.
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In einem praktischen Fall können die Entfernungen von der Hauptstromelektrode
Ao zu Punkten, die halbwegs zwischen jedem Paar von Elektroden M1, M1' und M2, M2'
gelegen sind, die gleichen und nahezu gleich dem Durchmesser des Bohrlochs 10 sein.
Die Entfernungen zwischen der Hauptstromelektrode Ao und den Hilfsstromelektroden
a1 und A2 können ebenfalls gleich und etwa das Zweiundeinhalbfache des Bohrlochdurchmessers
sein. Diese Elektrodenentfernungen sind als günstig für die Messung der Widerstände
von Abschnitten der Schichten befunden worden, die größer sind als das etwa Zweifache
des Durchmessers des Bohrlochs in der Dicke.
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Die Elektroden in dem Bohrloch, insbesondere diejenigen, die zum
Auffangen der Potentiale dienen, d. h. die Elektroden M1', M1, M2, M2', sollen in
der leitenden Bohrlochspülung 11 elektrochemisch stabil sein, um das Auftreten von
unechten Potentialen von einigen Millivolts in der Größe zu verhindern. Die Erfahrung
hat gezeigt, daß die in Tiefbohrlöchern üblich verwendeten Bleielektroden zu diesem
Zweck ausreichen.
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In der Praxis wird der von der elektrischen Energiequelle 13 zur
Hauptstromelektrode A0 gelieferte Strom auf einen gewünschten Wert eingestellt und
vorzugsweise während des Untersuchungsvorgangs, obwohl dies nicht notwendig ist,
konstant gehalten. Das Elektrodensystem wird dann mit Hilfe der üblichen Winde und
des gewöhnlich für diesen Zweck verwendeten Kabels in das Bohrloch hinabgelassen.
Potentialdifferenzen, die zwischen den Elektroden M1, und M1 oder M2, und M2 auftreten,
werden den Verstärker 30 veranlassen, genügend Strom zu den Hilfsstromelektroden
A1 und A2 zu liefern, um solche Potentialdifferenzen im wesentlichen auf 0 zu reduzieren.
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Ungeachtet der relativen elektrischen Widerstände der umgebenden
Schichten oder der Schichten im Verhältnis zur leitenden Bohrlochspülung wird praktisch
kein Strom von der Hauptstromelektrode 240 längs dem Bohrloch fließen. Statt dessen
wird der durch die Elektrode Ao ausgesandte Strom veranlaßt, von dem Bohrloch im
wesentlichen senkrecht zur Achse des Bohrlochs über eine Entfernung nahezu gleich
dem Zweifachen des Abstandes zwischen den Elektroden A0 und einem halbwegs zwischen
den Elektroden M1' und M1 liegenden Punkt in die Schicht zu strömen. Weiter werden
die Stromlinein über jene Entfernung für ein beträchtliches seitliches Stück in
die Schicht hinein im wesentlichen parallel zueinander bleiben.
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Als ein Ergebnis können sehr dünne Schichten genau erforscht werden,
und die für dünne Schichten erhaltenen elektrischen Widerstandswerte sind genauer
als die bisher erhältlichen. Außerdem wird der Einfluß einer leitenden Scblammsäule
auf die Widerstandsmessungen praktisch vernachlässigbar.
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Bei einer Analyse in der bekannten Art ergibt sich, daß der Scheinwiderstand
der Schicht Staa der durch ein Meßsystem von der in Fig. I dargestellten Art bestimmt
wird, durch die Gleichung gegeben ist: VD #a = K , (I) i0 worin
ist. Vp ist die Potentialdifferenz zwischen einem halbwegs zwischen den Elektroden
M1', M1 oder M2, AS gelegenen Punkt und der Elektrode N; ; ist der durch die Elektrode
A0 ausgesandte Strom; a ist der Abstand zwischen der Elektrnde A0 und einem Punkt
halbwegs zwischen den Elektroden M1', M1 oder M2, M2'; na ist die Entfernung oder
Weite zwischen der Elektrode A0 und einer der Elektroden A1 oder A2 und (n² - 1)²
m = .
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4n Wenn mit i1 und i2 die Ströme bezeichnet werden, die durch die
Elektroden A1 und A2 ausgesandt werden müssen, um die Potentialdifferenzen zwischen
jedem Paar von Elektroden Mj', M1 und M2, M2' im wesentlichen auf 0 zu halten, dann
ist i1 i1 = = m, io to wenn das Elektrodensystem in einem homogenen und isotropen
Medium liegt.
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Aus der Gleichung (I) geht hervor, daß, wenn ein bekannter Strom
in von der Hauptstromelektrode A0 ausgesandt wird, die durch das Registriergalvanometer
43 gemachte Aufzeichnung in elektrischen Widerständen ausgedrückt wenden kann.
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Das Potential braucht nicht an dem Mittelpunkt zwischen den Elektroden
M1, M1' oder M2, M gemessen zu werden, sondern kann an anderen Punk-
ten,
wie z. B. an irgendeiner der Elektroden M1 M1', M2, M2', gemessen werden. Eine Potential
meßelektrode kann in der Nähe einer Elektrode M1' oder M2' oder in dem Zwischenraum
zwischen diesen Elektroden nach Belieben angeordnet werden. Ein entsprechendes JC
für die Gleichung (I) kann für die gewählte Lage bestimmt werden.
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Die Analyse der Ergebnisse mit Systemen gemäll. der Erfindung und
ein Vergleich mit unter erschiedenen Weiten in dem Bohrloch clurchgefiihrten Messungen
ergeben, daß es ein optimales Weitenverhältnis n gibt, das zwischen 2 und 3 liegt.
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In Fig. 2 ist ein typischer Verlauf der Äquipotential- und Stromlinien
in einer Ebene gezeigt, die die Achse des Bohrlochs enthält, und zwar für den Fall,
wo das Weitenverhältnis n 2,43 ist. Dieses Weitenverhältnis ergibt das optimale
Feld für eine Elektrodenanordnung gemäß Fig. I in einem homogenen und isotropen
Medium. Die für die Äquipotentiallinien in Fig. 2 gegebenen Werte werden i0 in Einheiten
von # ausgedrückt. Die Stärke 4#a des zwischen benachbarten Flächen fließenden Stromes
ist durch die Pfeile angezeigt und in Anteilen des Gesamtstromes i0, der von der
Hauptstromelektrode A0 ausgeht, ausgedrückt. Der Gesamtstrom vom Verstärker 30 (Fig.
I) durch die Hilfsstromelektroden A1 und A2 ist 4,95 t0.
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Es ist festzustellen, daß die Stromlinien von der Elektrode A0 zwischen
den Grenzen 48 und 49 im Verhältnis zu dem Abstand a für ein beträchtliches Stück
in einer im wesentlichen seitlichen Richtung verlaufen, bevor sie aus der seitlichen
Richtung auseinanderzulaufen beginnen. Weiterhin ist festzustellen, daß Punkte in
der Nähe der Elektroden M1,, M1 oder M.2, iM2', wo die Potentialdifferenz, von der
die Wilderstandsaufzeichnung hergeleitet wird, aufgefangen wird, auf äquipotentialen
Flächen liegen, die die Hauptstromelektrode A0 umgeben und im allgemeinen ovale
Form besitzen.
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Für ein Bohrloch vom Durchmesser a ist es augenscheinlich, daß die
Äquipotentialfläche, die durch die Mittelpunkte zwischen M1', M1 und M2, M2' in
Übereinstimmung mit den Bedingungen entsprechend Fig. 2 geht, zumindest über die
der Elektrode A0 gegenüberliegende Bohrlochwand hinausreicht. Daher wird ein; elektrisches
Meßsystem der Art gemäß Fig. I im wesentlichen den Widerstand der Schicht messen
und praktisch den Einfluß des Widerstandes der Schlammsäule auf die Messungen ausschalten.
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Da der größere Teil des durch die Elektrode 43 ausgesandten Stromes
im wesentlichen senkrecht zur Achse des Bohrlochs fließt, wird das Potential an
Punkten in der Nähe der Elektroden 1i" Mt und M2, M2' wenig durch den Wert der Leitfähigkeit
der Bohrlochspülung beeinflußt. Die gemäß der Erfindung erhaltenen Widerstandswerte
werden daher mit einem verhältnismäßig hohen Genauigkeitsgrad Werten der tatsächlichen
Schichtwiderstände entsprechen.
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Mit entsprechenden Weitenverhältnissen kann die Stärke des seitlich
sich erstreckenden Strombandes so geändert werden, daß sie in einiger Entfernung
von dem Bohrloch sogar geringer wird als der Abstand a; mit einem Weitenverhältnis
nahe dem optimalen Wert indessen behält das Stromband bis zu einem großen Radius
eine ziemlich gleichmäßige Stärke bei, bevor eine nennenswerte Divergenz eintritt.
wie es aus Fig. 2 hervorgeht. Wenii der Ahstand a etwa halb so stark wie die dünnste
zu unter suchende Schicht gewählt und ein bevorzugtes Weitenverhältnis zwischen
2 und 3 zugrunde gelegt ist, wird der Widerstand einer solchen Schicht durch Messung
oder Aufzeichnung der Potentialänderungen in einer Gegend innerhalb eines Bereichs
von einer Entfernung a von der Elektrode Ao eindeutig festgestellt.
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Obwohl die bevorzugte Lage der Potentialmeßelektrode an einer Stelle
ist, wo das Feld in dem Bohrloch im wesentlichen auf den Nullwert gebracht ist,
kann die Elektrode auch nahe an einer solchen Lage angeordnet sein und noch eine
verbesserte Widerstandsaufzeichnung nach den neuen Verfahren der Erfindung erhalten
lassen. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, haben die Aquipotentialflächen in der Gegend
der Lagen der Elektrodenpaare M1, M1' und 17112,M2' Sättel. Die Potentialmeßelektrode
kann um ein Stück in dieser Gegend entweder zu Ao oder A1 oder A2 hin verlegt werden,
ohne daß eine nennenswerte Abweichung von dem durch die Gleichung (2) gegebenen
Wert K stattfindet.
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Weiter sei noch bemerkt, daß, auch wenn die Verbindungen zu den Hilfs-
und Stromelektroden vertauscht werden, die Form der Äquipotentialflächen. wie in
Fig. 2 für den Fall eines homogenen und isotropischen elektrisch leitenden Mediums,
erhalten bleibt. Ein solches alternatives System kann beispielsweise in Fig. 1 dadurch
erhalten werden, daß man die Leiter 12 und 35 mit den Elektroden A1 und Ao entsprechend
an Stelle der Elektroden A0 und A1 verbindet. In diesem Fall wird der durch die
Elektrode Ao fließende Strom der Hilfskontrollstrom sein. Dies wird auch eine Änderung
in der Potentialdifferenz zwischen einer Meßelektrode im Bereich um Ao und einer
Bezugselektrode zur Folge haben. Indes wird die Widerstandsmessung proportional
dem Verhältnis zwischen dieser Potentialdifferenz und dem Kontro.llstrom sein, welches
Verhältnis fortlaufend durch einen geeigneten Apparat gemessen werden kann.
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Ähnliche Vertauschungen vieler Elektrodenanordnungen sind so möglich,
wodurch die Vorteile der neuen Verfahren gemäß der Erfindung ausgenutzt werden können,
um sehr verbesserte Widerstandsmessungen zu erhalten.
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Einen Überblick über die Genauigkeit, mit der die Widerstände der
Erdschichten gemäß der Erfindung ermittelt werden können, gibt die folgende Tabelle.
Die Werte in der Spalte I entsprechen den verschiedenen Verhältnissen des tatsächlichen
Widerstandes Rt der Schicht zu. dem Widerstand Rm der Bohrlochspülung in denselben
Tiefen.
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Die Werte in der mittleren und rechten Spalte sind die Verhältnisse
zwischen errechneten Schein-
widerständen Ra der Schichten und den
Widerständen Rm der Bohrlochspülung in denselben Tiefen. In der mittleren Spalte
gehen die Scheinwiderstände Ra, die zur Berechnung der Verhältnisse dienten, auf
Werte zurück, die mit einem üblichen Meßsystem in einem Bohrloch gegenüber der Schicht
zu erhalten wären, während die Scheinwiderstände, die zur Berechnung der Werte in
der rechten Spalte dienten, denen entsprechen, die mit einem Meßsystem gemäß der
Erfindung zu erhalten sind, das den gleichen Abstand wie das bisher übliche System
und ein Weitenverhältnis von 2,kl3 besitzt und im Bohrloch gegenüber der Schicht
angeordnet ist. Die linke Spalte gibt die Verhältnisse zwischen den tatsächlichen
Widerständen, Rt der unbeeinflußten Schichten und den Widerständen Rm der Bohrlochspülung
unter den Temperaturen vor den entsprechenden Schichten an. Alle errechneten Scheinwiderstandswerte
gelten für dicke Schichten, die vom Filtrat aus der Bohrlochspülung im wesentlichen
nicht durchdrungen sind. und für einen Abstand gleich dem Bohrlochdurchmes"ser.
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Tabelle
Rm |
Rt |
Rm |
bekanntes Verfahren gemäß |
Verfahren der Erfindung |
5 4,6 4,5 |
10 8,4 8,9 |
50 29,0 45,0 |
500 130,0 480,0 |
Aus der Tabelle geht hervor, daß die mit Vorrichtungen gemäß der Erfindung erhaltenen
Scheinwiderstandswerte außergewöhnlich dicht an den tatsächlichen Scheinwiderständen
liegen, selbst wenn das Verhältnis zwischen dem Schichtwiderstand und dem Widerstand
der Bohrlochspülung sehr hoch ist.
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In Fig. 3 ist eine übliche Aufzeichnung gezeigt, in der die Ordinaten
die Tiefen längs des Bohrlochs und Idie Abszisse auf der linken Seite die Messungen
der spontanen Potentiale in den entsprechenden Tiefen und die Abszisse auf der rechten
Seite die Widerstandsmessungen in Ohm/m in den entsprechenden Tiefen Idarstellen.
In dieser Aufzeichnung ist ein typisches Meßergebnis L1 gezeigt, das mit einer Meßapparatur
gemäß Fig. I bei einem durchschnittlichen Abstand von I2 Zoll und einem iWeitenverhältnis
n = 2 erhalten wurde. Ein Meßergebnis L2, das durch ein bekanntes Meßsystem mit
einem Abstand von I6 Zoll zwischen der Strom- und den Potentialelektroden erhalten
wurde, ist zu Vergleichszwecken dargestellt. Jedes Tiefenintervall in Fig. 3 beträgt
20 Fuß. Es ist festzustellen, daß das Meßergebnis L1 in den Abschnitt A> B und
C größere Differenzierungen aufweist als dasMeßergebnisL2.
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Dieverschiedenen angewendetenElektrodenabstände haben keinen nennenswerten
Einfluß auf die Größen der aufgezeichneten Widerstände und die Ausprägung der Grenzen
der Widerstandsänderungen, Aus dem Abschnitt C der Aufzeichnung L1 geht besonders
klar hervor, wie sich Widerstandsstreifen von solchen, die leitend sind, klar abzeichnen.
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Wenn erwünscht, können gemäß der Erfindung Mittel vorgesehen sein,
um das Feld an Stellenpaaren auf gegenüberliegenden Seiten von der Hauptstromelektrode
A0, wie in Fig. 4 gezeigt, im wesentlichen auf einen Wert O zu bringen. Bei dieser
Ausführungsform ist ein drittes Paar von Potentialelektroden P und P', verbunden
durch einen isolierten Zweiter I53 von vernachlässigbarem Widerstand, in gleichen
Abständen auf gegenüberliegenden Seiten der Hauptstromelektrode Ao angeordnet, wobei
die Elektrode P zwischen den Elektroden A1 und M1' und die Elektrode £ zwischen
den Elektroden 2 und M2, liegt. Die Elektroden M und P können durch die Leiter I54
und 50 mit den Klemmen 52 und 51 eines Schaltsolenoids 53 verbunden sein, dessen
beweglicher Kontakt 54 mit dem Leiter 24 in dem Tragkabel verbunden ist.
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Der bewegliche Kontakt 54 des Relais 53 kann normal im Eingriff mit
dem Kontakt 52 sein, so daß die Elektrode M1 mit Idem Kabelleiter 24 verbunden ist.
Wenn das Relais 53 erregt wird, kommt der bewegliche Kontakt 54 außer Eingriff mit
dem Kontakt 52 und in Eingriff mit dem Kontakt 5I, um die Elektrode P mit dem Kabelleiter
24 zu verbinden.
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Das Relais 53 kann von der Erdoberfläche aus in irgendeiner geeigneten
Weise erregt werden, beispielsweise durch einen Kreis 55, der an seinen Enden an
den Kabelleiter 24 auf der Bohrlochseite des Kondensators 26 angeschlossen und bei
56 geerdet ist und in Serienschaltung eine elektrische Stromquelle 57 und einen
Schalter 58 enthält. Diese Ausführungsform der Erfindung arbeitet genau so wie diejenige
in Fig. I, mit Ausnahme davon, daß ein Feld vom Wert 0 etwa entweder zwischen den
Elektroden M1, 1V11, und 1112, M2, oder zwischen den Elektroden M1', P, M P' durch
Betätigung des Schalters 58 an der Erdoberfläche hergestellt werden kann. Auf diese
Weise können Aufzeichnungen erhalten werden, wobei zwei verschiedene Abstände bei
der gleichen Weite Anwendung finden.
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Durch geeignete Anordnungen kann ein dem Relais 53 ähnliches Relais
bewirken, daß die Weite durch die Verwendung von zusätzlichen Paaren von Hilfsstromelektroden
geändert wird.
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Durch Vorsehen zusätzlicher Elektroden, Leiter usw. kann ein Widerstandsmeßsystem
gebaut werden, bei dem ein Feld vom Wert 0 gleichzeitig an mehr als zwei Stellen
in dem Bohrloch hergestellt wird. Auf diese Weise können viele seitlicheStrombänder
erzeugt werden, wodurch ein paralleler Stromfluß über eine große Untersuchungstiefe
erhalten wird.
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Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform sind zwei Hauptelektroden
A0, und 20", die durch einen isolierten Leiter 59 von vernachlässigbarem
Wilderstand
verbunden sind, in gleichen Abständen auf gegenüberliegenden Seiten einer Potentialelektrode
M angeordnet. Die Elektrode M ist mit dem Leiter 24 verbunden, während die Elektrode
A0, mit dem 'Leiter 12 verbunden ist. Zwei andere Elektroden M1' und M2, sind jenseits
der Elektroden, A0, und A," auf gegenüberliegenden Seiten der ElektrodeM angeordnet.
Die ElektrodenM,' und M2' sind hier gleichfalls durch einen isolierten Leiter 21
verbunden.
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In der Praxis wird der Strom durch die Hauptelektroden Ao' und A0,,
im wesentlichen konstant gehalten, wohingegen die Potentialdifferenz zwischen der
Elektrode M und den Elektroden M,' und M2' durch einen von den Elektroden A1 und
A2 ausgesandten und vom Verstärker 30 (Fig. I) gelieferten Strom auf einem vernachlässigbaren
Wert gehalten wird. Es ist festgestellt worden, daß diese Anordnung drei Stellen
vorsehen läßt, wo das Feld in dem Bohrloch vernachlässigbar ist. Durch Anwendung
entsprechender Abstände können diese Stellen so gewählt werden, daß sie im wesentlichen
auf die Lagen der Elektroden M1', M und M2' fallen. Wenn auch in diesem Fall die
Einzelheiten der Stromverteilung verschieden sind von jener der Fig. 2, so wird
der Hauptstrom, der jetzt von den beiden Elektroden A0, und A," ausgeht, doch im
wesentlichen in einer seitlichen Richtung von der Achse des Bohrlochs verlaufen.
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Der Abstand zwischen der Elektrode M und jeder der HauptstromelektrodenAO'
und A," sollte vorzugsweise das Anderthalbfache des Abstandes zwischen der Potentialelektrode
M und jeder der Potentialelektroden M1, und M2' sein. Bei dieser Ausführungsform
ist die Entfernung zwischen der Potentialelektrode M und beiden Elektroden Aot und
A," wiederum als Abstand bezeichnet. Als Weite kann die Entfernung zwischen der
Elektrode M und der außen liegenden Hilfselektrode A1 oder A2 bezeichnet werden.
Bei dieser Elektrodenanordnung und der zuvor erwähnten bevorzugten Abstandsanordnung
würde die Weite vorzugsweise zwischen dem drei- oder viermaligen Abstand liegen.
Die Konstante K in der Gleichung (I), die von Ider geometrischen Anordnung der Elektroden
abhängt, kann für Fig. 5 in derselben Weise berechnet werden, wie es für Fig. I
geschehen ist.
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Die Erfahrungen haben gezeigt, daß die Widerstandsmessungen, die
mit Vorrichtungen der in Fig. I dargestellten Art erhalten werden, für Schichten,
die elektrische Leitfähigkeiten geringer als etwa 5 Ohm/m haben, einer relativen
Abweichung unterliegen, die einige Prozent erreichen kann, und zwar auf Grund der
begrenzten Durchleitfähigkeit des Verstärkers 30. Ein Weg, um diese Abweichung praktisch
auszuschließen, besteht darin, ein zusätzliches Paar von Hilfsstromelektroden A3
und A4 in dem Bohrloch in der Nähe der Elektroden A1 und A2 anzuordnen und ihnen
Ströme von im wesentlichen der gleichen Polarität und Phase zuzuführen wie diejenigen,
die durch die Elektroden A1 und A2 fließen (Fig. 6). Das zweite Paar von Hilfsstromelektroden
As und A4 ist durch einen isolierten ILeiter60 von vernachlässigbarem Widerstand
miteinander verbunden.
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Die Elektrode A3 und eine verhältnismäßig entfernt liegende Elektrode
B' sind durch die Leiter 6I und 62 in dem Tragkabel über einen passenden Umschalter
63 mit einer Stromquelle 64 an der Erdoberfläche verbunden. Die Stromquelle 64 kann
eine Batterie 65 aufweisen, die in Reihe mit einem Stromanzeigegerät 66 und einem
Rheostaten 67 gelegt ist. eDer Umschalter 63 sollte ,in Synchronismus mit dem Umschalter
19 (Fig. I) angetrieben werden und so phasenreguliert werden, daß der periodisch
sich ändernde Strom, den er zu den Elektroden A3 und A4 liefert, von der gleichen
Polarität und Phase ist wie der zu den Hilfselektroden A und A2 geleitete.
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Die Stärke des durch die Stromquelle 64 gelieferten Stromes kann
auf einen konstanten Wert eingestellt werden, um die Potentialdifferenzen zwischen
den Elektroden M1 und M,' und M2 und M2' im wesentlichen auf 0 zu bringen, wenn
die Elektrodenanordnung sich gegenüber einer starken und hochleitenden Schicht befindet.
Unter diesen Bedingungen wird die Potentialdifferenz, die an den Eingangsklemmen
des Verstärkers 30 erscheint, gleichfalls im wesentlichen 0 sein. Wenn erwünscht,
kann der Strom von der Stromquelle 64 unmittelbar zu den Elektroden A1 und A2 gespeist
werden, in welchem Fall die Hilfselektroden A3 und A4 und das Leitkabel 6I in Fortfall
kommen können.
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Die Zahl der für die Widerstandsmessungen benötigten Leiter kann
wesentlich dadurch reduziert werden, daß bestimmte der Apparate zusammen mit der
Elektrodenanordnung in das Bohrloch verlegt werden, wie es Fig. 7 zeigt. Bei dieser
Ausführungsform ist eine Wechselstromquelle I52 an der Erdoberfläche angeordnet,
die Wechselstrom von ihren Klemmen 68 und 69 durch die Kabelleiter 70 und 7I zu
den Klemmen 72 und 73 eines Verstärkers 74 speist, der mit großem Durchleitvermögen
und vernachlässigbarer Phasenverschiebung für die Arbeitsfrequenz gebaut ist, wobei
die üblichen Vorkehrungen zu treffen sind, damit er den hohen Drücken der Bohrlochspülung
11 standhält.
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Ein im wesentlichen konstanter Wechselstrom kann zu der Hauptstromelektrode
Ao aus dem Leiter 7I über eine zwischen die Klemmen 73 und 75 eingeschaltete geeignete
Stromkonstanthalteeinrichtung, einen Kondensator 100 und einen Leiter 76 mit einer
Rückkehr durch den Boden und die Endung I55 zur Klemme 68 gespeist werden. Die Spannungselektroden
M1 und M1, sind durch einen Leiter 77 und durch den Leiter 78 sowie einen Kondensator
Io8 mit den Eingangsklemmen 79 und 8o des Verstärkers 74 verbunden. Die Ausgangsklemmen
und 82 des Verstärkers 74 sind durch die Leiter 83 und 84 mit der entfernt liegenden
Elektrode B und der Elektrode=41 verbunden. Die Elektroden 21) M1', M1, 20, M2,
M2' und A2 sind in der gleichen Weise wie bei der Anordnung gemäß Fig. I verbunden.
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Die Potentialmessungen werden durch ein Paar Potentialelektroden
M und M' durchgeführt, die
durch einen isolierten Leiter 85 verbunden
und in gleichen Abständen auf gegenüberliegenden Seiten der Elektrode Ao zwischen
den entsprechenden Elektroden der anderen beiden Paare von Potentialelektroden angeordnet
sind. Die Elektrode M ist durch einen Leiter 86 und einen Kondensator 113 mit einer
Klemme 87 eines üblichen Wechselstromregistriergalvanometers 88 verbunden, dessen
andere Klemme 89 durch einen Leiter 90 bei 91 geerdet ist.
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Durch entsprechende Einrichtung des Registriergalvanometers 88 kann
der elektrische Widerstand der Schichten in verschiedenen Tiefen im Bohrloch als
eine Funktion der Tiefe relgistriert werden.
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Wenn erwünscht, kann der in Fig. 7 dargestellte Apparat auch zur
gleichzeitigen Messung der elektrischen Widerstände der Schichten und der statischen
spontanen Potentiale dienen. So können diese spontanen Potentiale dadurch gemessen
werden, daß die Hauptelektrode Ao über den Leiter 76, die Drosselspule 99 und die
Leiter 92 und 93 mit einer Klemme 94 eines anderen Registriergalvanometers 95 verbunden
wird, dessen andere Klemme 96 durch den Leiter 97 bei 98 geerdet ist. Die Drosselspule
99 und der Nebenschlußkondensator 100 bilden Filterungsmittel, um Wechselstrom aus
dem Kreis des Registriergalvanometers 95 herauszuhalten.
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Die ElektrodeMi' ist durch den Leiter 78 über eine Drosselspule 107
und einen Leiter IOI mit einer Ausgangsklemme 102 eines üblichen Kraftverstärkers
103 verbunden, dessen andere Ausgangsklemme 104 durch einen Leiter 105 bei 106 geerdet
ist. Die Drosselspule 107 und der Nebenschlußkondensator 108 sind Filterungsmittel,
um Gleichstrom vom Verstärker 103 vom Eingangskreis des Verstärkers 74 fernzuhalten.
Eine Eingangsklemme IO9 des Verstärkers 103 ist durch die Leiter 93' und 92, die
Drosselspule 99 und den Leiter 76 mit der Elektrode Ao verbunden, und die andere
Eingangsklemme 110 ist durch den Leiter 111 über die Drosselspule 112 und den Leiter
86 mit der Elektrode M verbunden. Die Drosselspule 112 und der Nebenschlußkondensator
113 bilden Mittel, um Wechselstromsignale, die von den Elektroden M und M' aufgenommen
sind, aus dem Eingangskreis des Verstärkers 103 herauszuhalten. Die Kraft für die
Verstärkermittel 103 kann aus nicht gezeigten Batterien oder in irgendeiner geeigneten
Weise aus einem Wechselstromerzeuger, wie der Quelle I52, gewonnen werden.
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In der Praxis ergibt das Registriergalvanometer 88 Anzeigen über
den elektrischen Widerstand der Erdschichten, wie es vorher beschrieben worden ist.
Gleichzeitig wird das statische spontane Potential zwischen der Elektrode A5 und
der Erdung 98 durch das Registriergalvanometer 95 registriert. Der Verstärker 103
sieht einen Ausgang zu den Elektroden M1' und M2' vor, der die Gleichspannungspotentialdifferenzen
zwischen jeder der Elektroden M und M' und der Elektrode Ao im wesentlichen auf
0 zu reduzieren sucht. Da die Widerstands- und statischen spontanen Potentialmessungen
gleichzeitig durchgeführt werden, wird das Problem der Beziehung der Tiefen beseitigt
und eine verbesserte gleichzeitige elektrische Aufzeichnung verwirklicht.
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Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform werden zwei getrennte
Verstärker dazu benutzt, um Ströme zu den beiden Hilfsstromelektroden zu speisen.
Ein Oszillator 114 ist in einem druckfesten Behälter 115 angeordnet, der mit der
Elektrodenanordnung in ein Bohrloch 10 hinabgelassen wird.
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Der Oszillator und die Verstärker können durch nicht gezeigte Batterien
in dem Behälter 115 oder von einer geeigneten Kraftquelle an der Erdoberfläche aus
über Leiter in dem Tragkabel gespeist werden. Der Oszillator 114 liefert Wechselstrom
über die Leiter 116 und 117 zu einer entfernt liegenden Elektrode B2 und der Hauptstromelektrode
A0.
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Die Potentialdifferenz zwischen den Potentialelektroden M1 und M,'
wird durch die Leiter 119 und 118 zu der Primärwicklung 120 eines Transformators
121 geleitet, dessen Sekundärwicklung I22 mit den Eingangsklemmen eines üblichen
Verstärkers I23 verbunden ist, der ähnlich wie der Verstärker 74 in Fig. 7 ausgeführt
sein kann. Die Ausgangsklemmen des Verstärkers 123 sind durch die Leiter 124 und
I25 mit der entfernt liegenden Elektrode B und der Hilfsstromelektrode A1 verbunden.
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In ähnlicher Weise sind die Potentialelektroden 2 und M2' durch die
Leiter I26 und I27 mit der Primärwicklung 128 eines Transformators I29 verbunden,
dessen Sekundärwicklung I30 mit den Eingangs'klemmen eines zweiten Verstärkers 131
verbunden ist. Die Ausgangsklemmen des Verstärlers 131 sind durch die Leiter 132
und 133 mit der Elektrode B und der anderen Hilfsstromelektrode Ao verbunden.
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Die Primärwicklungen I20 und I28 sind mit Anzapfungen I34 und I35
ausgerüstet, zwischen die ein Kondensator 145 gelegt ist. Die Anzapfung 135 ist
an einen Leiter 136 angeschlossen, der zur Erdoberfläche führt und mit einer Klemme
137 eines üblichen Wechselstromregistriergalvanometers 138 verbunden rist, dessen
andere Klemme I39 durch einen Leiter I40 bei 141 geerdet ist. Infolgedessen zeigt
das Galvanometer den Durchschnitt der Potentialdifferenz zwischen Punkten, die im
wesentlichen halbwegs zwischen jedem Paar von Elektroden M1', 11, und M2, M2' gelegen
sind, und der Erdung 141 an der Oberfläche an.
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Spontane Potentiale können gleichfalls dadurch registriert werden,
daß man den Leiter I36 mit einer Klemme eines zwieten Registriergalvanometers 142
verbindet, dessen andere Klemme bei I43 geerdet ist. Geeignete Filterungsmittel
mit einer Drosselspule I44 und einem Kondensator I46 können vorgesehen sein, um
Gleichstrom aus dem Galvanometer 138 und Wechselstrom aus dem Galvanometer 142 herauszuhalten.
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Die in Fig. 8 dargestellte Ausführungsform arbeitet im wesentlichen
ebenso wie der Apparat nach der Fig. 1, jedoch mit der Ausnahme, daß die Verstärker
I23 und I3I getrennt die zu den Hilfs-
stromelektroden A1 und A2
gespeisten Ströme kontrollieren.
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Das Galvanometer I38 registriert die elektrischen Widerstandswerte,
wohingegen das Galvanometer I42 gleichzeitig spontane Potentiale in dem Bofhrloch
in der Lage der nahe beieinanderliegenden Elektroden M2 und M2, registriert.
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Jeder der Verstärker I3I und I23 kann in der Kapazität wesentlich
kleiner sein als der Verstärker74 in Fig. 7. Diese Änderung bietet auch ein gewisses
Maß an Elastizität, insofern, als jeder Verstärker in einem begrenzten Ausmaß frei
ist. um seine Ausgangsleistung wie erforderlich einzustellen, um in der Gegend in
dem Bohrloch, wo seine Eingangselektroden liegen, ein Feld etwa vom Wert 0 aufrechtzuerhalten.
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Die vorliegende Erfindung bringt somit ein neues und sehr wirkungsvolles
Verfahren und Vorrichtungen zur Untersuchung der von einem Bohrloch durchschlagenen
Bodenschichten in Vorschlag. Dadurch, daß das Bohrloch an benachbarten Stellen oberhalb
und unterhalb einer Stromaussendeelektrode elektrisch neutralisiert wird, wird der
Strom veranlaßt, im wesentlichen senkrecht zur Achse des Bohrlochs über einen erwünschten
Bereich zu fließen, dessen Stärke durch einen entsprechenden Abstand der Elektroden
kontrolliert werden kann.
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Als Ergebnis werden detaillierte Aufzeichnungen erhalten, in denen
relativ dünne leitende und einen Widerstand aufweisende Schichten leicht voneinander
unterschieden werden können und aus denen sehr genaue Anzeigen über den elektrischenl
Widerstand sowohl dünner wie auch dicker Schichten zu gewinnen sind.
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Die vorstehenden Richtlinien für die Bestimmung von Widerständen
schließen auch Messungen der Potentialdifferenzen zwischen einem Bezugspunkt und
einem Punkt in dem Bohrloch ein, der in weiter Entfernung von einer Hauptstromelektrode
liegt. Es ist also auch möglich, Änderungen in dem Widerstand von Schichten dadurch
festzustellen, daß die Potential differenzen zwischen einer Hauptstromelektrode
und einem Bezugspunkt gemessen werden. In diesem letzteren Fall ergeben die Apparate
und Verfahren gemäß der Erfindung, bei denen das Feld in zwei in der Längsrichtung
liegenden Punkten in dem Bohrloch im wesentlichen auf 0 gehalten wird, in deren
Trennungsstück die Stromelektrode liegt, Widerstandsaufzeichnungen, die im einzelnen
den Widerstand der Schichten erbrennen lassen, selbst wenn die letzteren aus einer
Folge von dünnen Schichten bestehen. Die Genauigkeit der Widerstandsbestimmung bleibt
auch dann'hoch, wenn das Bohrloch mit einer Spülung angefüllt ist, deren Widerstand
beträchtlich geringer ist als jener der Schichten.
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Wie bereits ausgeführt, wird der durch die Hauptelektrode ausgesandte
Strom io vorzugsweise konstant gehalten, so daß das Registriergalvanometer unmittelbar
auf Angabe der Scheinwiderstände eingerichtet werden kann. Dies ist nicht notwendig,
da die Widerstandswerte mit einem sich ändernden Strom dadurch bestimmt werden können,
daß man das Verhältnis zwischen dem Potential, das aufgezeichnet wird, und dem Strom
feststellt.
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Die verschiedenen beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen
können im Rahmen der vorliegenden Erfindung wesentliche Abänderungen erfahren. Zum
Beispiel können die entfernt liegenden Potentialelektroden B und N in Fig. I und
6, die Elektrode B in Fig. 7 und 8. die Elektrode B' in Fig. 6 und die Elektrode
B2 in Fig. 8 an der Erdoberfläche angeordnet sein. In ähnlicher Weise können die
Erdungselektroden in irgendeiner der Figuren in dem Bohrloch in einer heträchtlichen
Entfernung von der Elektrodenanordnung ohne nennenswerte Änderung der erhaltenen
Ergebnisse angeordnet werden. Auch die Potentialmeßelektrode kann irgendwo in der
Nähe einer Zone angeordnet werden, in der gemäß der Erfindung ein Nullfeld aufrechterhalten
wird. Die Stelle, an der die Potentialmessung gemacht wird, kann, wenn gewünscht,
auch in das stück zwischen zwei Zonen gelegt werden, in denen das Feld im wesentlichen
vernachlässigbar ist. Die näher erläuterten speziellen Ausführungsformen der Erfindung
sind deshalb lediglich als Ausführungsbeispiele zu bewerten und sollen die Erfindung
nicht nach dieser Richtung hin beschränken.