DE906536C

DE906536C - Mit umlaufenden Messern versehene Schneidvorrichtung

Info

Publication number: DE906536C
Application number: DEJ3476A
Authority: DE
Inventors: Erich Juenemann
Original assignee: ERICH JUENEMANN
Current assignee: ERICH JUENEMANN
Priority date: 1950-11-05
Filing date: 1950-11-05
Publication date: 1954-03-15

Description

Mit umlaufenden Messern versehene Schneidvorrichtung Bei mit umlaufenden Messern versehenen Schneidvorrichtungen, durch die Stücke bestimmter Länge aus einer zwischen zwei 3fesserwalzen durchlaufenden Bahn aus Papier od. dgl. abgetrennt werden, ist es bekannt, die die Messer tragenden Wellen durch Parallelgetriebe bei ihrem Umlauf zwischen den einzelnen Arbeitsgängen parallel mit sich selbst im Kreise zu führen, um hierdurch den Schneidvorgang als Stanzschnitt auszuführen und saubere Kanten der abgetrennten Stücke zu erhalten. Vielfach ist es bei derartigen Papierverarbeitungsmaschinen erforderlich, mehrere Messer oder Werkzeuge nacheinander zur Einwirkung auf die Bahn zu bringen, z. B. bei dem Querschneider einer Schlauchmaschine für Papiersäcke, um auf die Bahn abwechselnd einen geraden und einen gekröpften Schnitt aufzubringen. Dies konnte an Schlauchmaschinen der bisher bekannten Bauarten entweder überhaupt nicht oder nur mit erheblichem Konstruktionsaufwand und bei geringer Leistungsfähigkeit der Maschine erreicht werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Umschaltung der umlaufenden Werkzeuge bei einfacher Bedienung und schneller Umstellmöglichkeit der Maschine auf andere Sackformate und Schlaucharten zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das vorzugsweise an dem Obermesser der Messerwalzen angreifende Parallelgetriebe mit einem Schaltwerk gekuppelt ist, durch das die Messerwelle auf einem Teil ihrer Kreisbahn verdreht wird, um mehrere auf ihr befestigte Messer oder Werkzeuge nacheinander zur Einwirkung auf die Bahn zu bringen. Die Vereinigung des bekannten Parallelgetriebes mit einem Schaltwerk ermöglicht in einfachster Weise eine Umschaltung der verschiedenen Werkzeuge, die bei einfacher Bedienung und schneller Umstellmöglichkeit der Maschine auf andere Sackformate und Schlaucharten zur Einwirkung auf die Bahn gebracht werden können, so daß die mit einer derartigen Einrichtung ausgerüstete Maschine eine hohe Leistungsfähigkeit hat. Durch eine derartige Umschaltung der Messerwelle können auf die durchlaufende Bahn nacheinander verschiedene Vorgänge ausgeübt werden, z. B. Einschnitte. Falze, Knicke, Markierungen oder andere Einwirkungen, die für die weitere Verarbeitung des abgetrennten Stückes erforderlich oder erwünscht sind. Derartige zusätzliche Arbeitsgänge können durch entsprechende an den Messerträgern angebrachte Werkzeuge ohne Schwierigkeiten erzielt werden. Es empfiehlt sich, die Schneid- oder sonstigen Werkzeuge auswechselbar in ihren Trägern einzusetzen, so daß ein vielseitiger Betrieb der Schneidvorrichtung bei einfachem Aufbau ermöglicht wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. i zeigt einen Längsschnitt in der Ebene A-B, Fig.2 eine Seitenansicht in vereinfachter Darstellung, während in den Fig. 3 bis 5 verschiedene Stellungen des durch das Schaltwerk umgeschalteten Messerträgers gezeichnet sind.
In den beiden Scheiben i und 2, die fest auf einer im Maschinengestell 13 drehbar gelagerten Achse 1i sitzen, ist eine Welle 3 gelagert, an der mehrere Obermesser ,4 und 24 -befestigt sind. Das entsprechende Untermesser 5 ist von einer Welle 6 getragen, die in den beiden fest auf der Achse 12 sitzenden Scheiben 7 und 8 drehbar gelagert ist. Die Scheiben i und 7 der beiden Scheibenpaare sind mit je einem Zahnkranz g und io versehen; durch die miteinander kämmenden beiden Zahnkränze sind beide Scheibenpaare miteinander gekuppelt. Die Achse 12 des unteren Scheibenpaares 7, 8 ist ebenfalls im Maschinengestell 13 drehbar gelagert. Ihr verlängerter Wellenzapfen ist mit einem nicht dargestellten Antrieb gekuppelt. An der dem Antrieb abgewendeten Seite der die Messerwellen 3, 6 tragenden Scheiben 2, 8 sind zwei Gruppen von im Eingriff miteinander stehenden Zahnrädern 14, 15, 16 bzw. 16' angeordnet. Das mittlere Zahnrad 15 jedes dieser beiden Getriebe ist in einem achsparallelen Zapfen 17 der Scheibe 2 bzw. 8 gelagert, während das mit ihm kämmende Zahnrad 14 unv erdrehbar mit der Messerwelle 3 bzw. 6 verbunden ist. Das Zahnrad 16 des Getriebes der unteren Scheibe 8 ist mit seiner von der Achse 12 mit Spiel durchsetzten Nabe am Maschinenrahmen 13 befestigt und steht still.
Das gleichachsig zur Achse i i der oberen Scheibe 2 angeordnete Zahnrad 16' ist als Doppelzahnrad ausgebildet, dessen zweiter Zahnkranz 1g in das auf einer Zwischenwelle 2o sitzende Zahnrad 21 eines an sich bekannten Schaltwerkes 22, 23 (sogenannte Sternradgetriebe) eingreift. Dieses Schaltwerk besteht aus einem unverdrehbar auf der Achse i i befestigten Sternrad 23, das mit dem auf der Zwischenwelle 2o sitzenden Zahnrad 22 kämmt.
Die Wirkungsweise des von den Zahnrädern 14, 15, 16 bzw. 16' gebildeten Parallelgetriebes ohne das Schaltwerk 22, 23 ergibt sich aus Fig. 2. Die Messerwellen 3, 6 werden durch die beiden Parallelgetriebe 14, 15, 16 bzw. 16' beim Umlauf der Scheibenpaare i, 2 und 7, 8 in solcher Weise verdreht, daß die Obermesser 4 und das Untermesser 5 stets parallel mit sich selbst bleiben. Die beiden Schneidkanten des Obermessers 4 greifen dadurch genau in die entsprechenden I\Tuten des Untermessers 5 ein, so daß in der zwischen den beiden Messern durchlaufenden Bahn 18 ein sauberer Stanzschnitt ausgeführt wird, ohne daß die abzutrennenden Stücke von der Bahn abgerissen werden.
Sollen auf dem von der Bahn abzutrennenden Stück verschiedene Schnitte oder andere Arbeitsgänge, wie Falze, Markierungen, ausgeführt werden, so wird das Schaltwerk 22,:23 zusätzlich zu dem Parallelgetriebe 14, 15, 16 bzw. 16' vorgesehen. In diesem Falle erhält die Messerwelle 3 an Stelle des Doppelmessers 24 das für den jeweils gewünschten Arbeitsgang notwendige Werkzeug. Die Wirkungsweise des Schaltwerkes ergibt sich aus Fig. 3 bis 5, in der verschiedene Phasen des Umschaltvorganges dargestellt sind. Das gleiche achsig zur Achse i i des oberen Scheibenpaares i, 2 liegende Zahnrad 16' wird durch das Schaltwerk 22, 23 um 18o° -verdreht und steht dann fest. Beim Beginn des Umschaltens entsprechend der Stellung F ig. 3 hat die Welle 3 der Obermesser 4. und 24 eine solche Lage, daß die Messer senkrecht stehen. Beim Umlauf der Scheibe 2 in der Pfeilrichtung (entgegengesetzt zur Drehrichtung des Uhrzeigers) wird die Messerwelle 3 um i8o° gedreht, so daß sie auf dem unteren Teil ihrer Kreisbahn die in Fig. 5 gezeichnete Lage einnimmt, bei der das Einzelmesser 4 zum Eingriff in das Untermesser 5 gelangt, wenn die beiden Messer sich während des Schneidvorganges berühren. Diese Lage behält das Obermesser auf der unteren Hälfte der Kreisbahn bei, es wird erst in der oberen Hälfte der Kreisbahn durch das wirksam werdende Schaltwerk wieder um 18o° verschwenkt, so daß bei dein nächsten Schneidvorgang das Doppelmesser 24 zur Wirkung kommt.
Das Schaltwerk 22, 23 wird zweckmäßig ausschaltbar und auswechselbar ausgebildet, damit die jeweils gewünschtenArbeitsgänge ausgeübt werden können. Wenn es die jeweiligen Arbeitsbedingungen erfordern, kann das Schaltwerk auch für die Welle 6 des Untermessers 5 vorgesehen werden, in den meisten Fällen wird es aber genügen, wenn nur die Welle 3 .des Obermessers 4 verschwenkt und das Untermesser durch das Parallelgetriebe parallel zu sich selbst im Kreis geführt wird. In gleicher Weise können die Messerwellen auch mit drei, vier oder mehr nacheinander zur Wirkung kommenden Werkzeugen versehen werden, wobei das Schaltwerk dexartiz eingerichtet ist, daß es die Messerwellen nach jedem Arbeitsgang um jeweils 12o0, 9o0 usw. entsprechend der Anzahl der Werkzeuge weiterschaltet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Mit umlaufenden Messern versehene Schneidvorrichtung zum Abtrennen von Stücken aus einer Bahn, die zwischen zwei Scheibenpaaren durchläuft, in denen die Messer tragenden, durch Parallelgetriebe od. dgl. bei ihrem Umlauf zwischen den einzelnen Arbeitsgängen parallel mit sich selbst im Kreise geführten Wellen gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daB das Parallelgetriebe (14, 15, 16, 16'), vorzugsweise für das Obermesser (4, 24), mit einem Schaltwerk (22, 23) gekuppelt ist, durch das die Messerwelle (3) auf einem Teil ihrer Kreisbahn verdreht wird, um mehrere auf ihr befestigte :Messer oder Werkzeuge nacheinander zur Einwirkung auf die Bahn zu bringen.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB das gleichachsig zur Achse (i i) des oberen Scheibenpaares (i, 2) angeordnete und gegen dieses verdrehbare Zahnrad (16') des Parallelgetriebes (14, 15, 16, 16') über Zwischenräder (19, 21) durch ein Schaltgetriebe (22, 23) schaltbar ist, das von der Achse (i i) des zugehörigen Scheibenpaares (i, 2) angetrieben wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die gleiche Weise beide Parallelgetriebe (14, 15, 16, 16') gleichzeitig schaltbar sind, so daB nach jedem Arbeitsgang gleichzeitig die obere und untere Messerwelle (3, 6) weitergeschaltet wird.
4. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB das Schaltwerk (22, 23) auswechselbar mit der zugehörigen Achse (11) des Scheibenpaares (1,:2) verbunden ist.