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Maschine zur Herstellung von Steinholzplatten u. dgl.
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Die kachel- oder fliesenartigen Platten aus Steinholz- oder ähnlicher
Kunststeinmasse, wie sie zum Bekleiden von Wänden, zum Belegen von Fußböden usw.
als Ersatz für die teuren keramischen Belagplatten Verwendung finden, werden zur
Zeit in einem verhältnismäßig komplizierten, viel Handarbeit erfordernden Verfahren
von Spezialfacharbeitern hergestellt, und zwar in der Weise, daß die Platten durch
Einbringen der plastischen Steinholzmasse in entsprechende Formen zunächst ihre
allgemeine Gestalt einschließlich der auf der Rückseite vorgesehenen Haftrillen
zur Aufnahme des Mörtels beim Verlegen erhalten, nach dem Herausnehmen aus den Formen,
aber noch vor dem Trocknen, mit Hilfe einer Ziehklinge auf der Schauseite geglättet,
dann zum Trocknen aufgestellt und nach dem Trocknen auf den Kanten winklig und auf
genaues Maß geschliffen werden. Erfindungsgemäß wird diese Herstellungsweise durch
ein fast ausschließlich maschinell durchzuführendes Verfahren ersetzt, das im wesentlichen
durch folgende Stufen gekennzeichnet ist: Die Formgebung erfolgt zunächst zweckmäßig
nicht in Einzelformen für jede Platte, sondern in größeren Formen, die einen aus
mehreren, vorzugsweise drei, aneinandergereihten Einzelplatten gebildeten Rohling
liefern. Dieser Rohling wird nach dem Trocknen mit Hilfe einer endlosen Förderkette
einem Kreissägenpaar zugeführt, dessen Sägen in zwei in der Förderrichtung liegenden
senkrechten Ebenen umlaufen und einen axialen Abstand voneinander haben, der dem
einen Breitenmaß der fertigen Platte entspricht. Die beiden Sägen trennen von dem
Werkstück die rohen Seitenränder ab,
bringen es auf das genaue gewünschte
Breitenmaß und schaffen gleichzeitig genau parallele Kanten.
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Darauf gelangt das Werkstück unter mehrere Kreissägen, deren axiale
Abstände der anderen Breitenabmessung der fertigen Platte entsprechen, die, da es
sich in der Regel um quadratische Platten handelt, der vorerwähnten Abmessung im
allgemeinen gleich ist, deren Ebenen aber rechtwinklig zur Förderrichtung liegen.
Die Anzahl dieser Kreissägen richtet sich nach der Zahl der Platten, aus denen sich
das Werkstück zusammensetzt. Besteht es, wie oben als zweckmäßig bezeichnet, aus
drei Platten, so müssen vier Sägen, also immer eine mehr als der Anzahl der im Rohling
enthaltenen Platten entspricht, vorhanden sein. Die beiden äußeren Sägen des Satzes
trennen dann die beiden noch vorhandenen rohen Ränder auf den Kurzseiten des Werkstückes
ab, während die beiden mittleren Sägen das Werkstück in die drei Einzelplatten aufteilen.
Diese haben nunmehr nicht nur ihr genaues Flächenmaß, sondern auch genau parallele
Kanten, deren einander gegenüberliegende Paare genau reditwinklig zueinander liegen.
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Nunmehr erfolgt die Bearbeitung der Breitseiten der einzelnen Platten,
und zwar zunächst auf der die Haftrillen aufweisenden Rückseite, mit der der Rohling
deshalb auch von vornherein auf der Förderbahn nach oben zu liegen kommt, und danach
auf der Schauseite. Die Bearbeitung besteht in beiden Fällen in einem Schleif- oder
Abziehvorgang, der durch in waagerechter Ebene rasch umlaufende Scheiben ausgeführt
wird, unter denen die Platten durch endlose Förderketten hinweggeführt werden. Zwischen
den beiden Schleif- oder Abziehscheiben ist eine Vorrichtung angeordnet, durch die
die Platten, nachdem die Rückseite abgerichtet ist, umgelegt werden, derart, daß
sie nunmehr mit ihrer Schauseite nach oben zu liegen kommen.
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Nachdem durch die zweite Abziehscheibe auch diese Seite abgerichtet
ist, wodurch gleichzeitig die genaue Parallelität der beiden Plattenbreitseiten
erreicht wird werden die Platten auf der Schauseite geglättet, um ihnen die endgültige
Oberflächenbeschaffenheit zu verleihen. Zu diesem Zweck werden sie mittels weiteren
endlosen Förderbandes zunächst unter einer Vorrichtung zum Abtröpfeln einer Lauge
zur Erweichung der Oberfläche, darauf unter einem rotierenden Wischer zum Verteilen
und Einreiben der Lauge und schließlich unter einer Gruppe von Spachtelmessern oder
Walzen zum Glattstreichen der aufgeweichten schleimigen Masse hindurchgeführt. Damit
ist dann der Fabrikationsprozeß beendet, so daß die die Maschine verlassenden Platten
ohne weiteres für den Versand oder die Lagerung gestapelt werden können.
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Eine Abwandlung des beschriebenen Herstellungsverfahrens besteht
darin, daß man nicht von Rohlingen ausgeht, die der Größe einer Mehrzahl von Platten
entsprechen, sondern von Einzelplatten. In diesem Fall kommt die Aufteilung des
Werkstückes mit Hilfe der quer zur Förderrichtung verlaufenden Kreissägen in Fortfall,
und das Abkanten der Platten erfolgt dann zweckmäßig erst im Anschluß an den Spachtelvorgang,
und zwar in der Weise, daß man die Platten nacheinander unter zwei Kreissägenpaaren
hindurchführt, deren waagerechte Achsen rechtwinklig zueinander liegen, und sie
nach dem Durchgang unter dem ersten Paar rechtwinklig zur bisherigen Förderrichtung
verschiebt, so daß sie mit den bisher nicht bearbeiteten Rändern unter das zweite
Sägenpaar gelangen.
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In den Zeichnungen, die die Erfindung an Hand einer zur Ausführung
des neuen Verfahrens bestimmten Maschine in verschiedenen Ausführungsformen beispielsweise
veranschaulichen, zeigt Abb. I in schematischer Darstellungsweise eine Ausführungsform
der Gesamtmaschine in Seitenansicht, Abb. 1 a einen Teil davon in Aufsicht; Abb.
2 veranschaulicht ebenfalls in Seitenansicht. aber in größerem Maßstabe, einen anderen
Ausschnitt aus der Gesamtmaschine mit den beiden Al)-richtvorrichtungen und der
zwischen diesen angeordneten Wendevorrichtung; Abb. 3 und 3 a stellen in Seitenansicht
bzw. Aufsicht den die Spachtelvorrichtung enthaltenden Teil der Maschine dar; Abb.
4 zeigt eine zweite Ausführungsform der Wendevorrichtung in Seitenansicht, während
die Abb. 5 eine Variante der Abkantvorrichtung in Aufsicht darstellt.
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Bei der in Abb. I veranschaulichten Ausführung reihen sich die Abschnitte
I, II und III im Sinne der durch den Pfeil angedeuteten Förderrichtung der Werkstücke
aneinander. Diese gelangen also zunächst zur Abkanteinrichtung I, die sich aus den
Sägengruppen Ia und Ib zusammensetzt, dann zu der durch die Abziehvorrichtungen
II, und IIo gebildeten Einrichtung zum Abrichten der Breitseiten der Werkstücke
und schließlich zur Glätteinrichtung III.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Maschine ist die Abkantvorrichtung
1 die dann in der in Abb. 5 veranschaulichten Weise ausgebildet ist, nicht vor der
Abrichteinrichtung II angeordnet. sondern hinter der Glätteinrichtung III. Die Werkstücke
werden dann unmittelbar auf das rechte Ende der Förderbahn für die Abrichteinrichtung
II aufgegeben. Diese Einrichtung möge nun an Hand der Abb. 2 und 2 a zunächst beschrieben
werden.
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Mit A1 und A2 sind die mit senkrechter Welle angeordneten Motoren
für den unmittelbaren Antrieb der Abziehscheiben bezeichnet. B1 und B., sind die
Tische, über die hinweg die zu bearbeitenden Platten durch die Förderketten C1 bzw.
C, unter den Abziehscheiben hindurchbewegt werden. Mit D ist die zwischen den beiden
Abziehvorrichtungen IIa und IIb angeordnete Vorrichtung bezeichnet, die das Wenden
der Platten bewirkt. E (Abb. 2 a) ist der Antriebsmotor für die beiden Förderketten
C und C2 und die Wendevorrichtung D.
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In einem langgestreckten zusammenhängenden Gestell I sind bei 2 und
3 zwei Kettenräder 4, 4 gelagert, über die eine endlose Förderkette C1 läuft.
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Die Lagerung bei 2 ist fest; das rechte Kettenrad ist dagegen in waagerechten
verschiebbaren Lager-
körpern gelagert, die seitlich im Gestell
geführt sind und mit Hilfe von Flügelmuttern 3a zwecks Nachspannens der Förderkette
verschoben werden können.
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Der Tisch B1, über den die zu bearbeitenden Platten durch die Förderkette
hinweggeschoben werden, besteht aus einem Rahmenwerk, das im Maschinengestell I
in Führungen I8 auf und ab bewegt werden kann. Auf diese Weise läßt sich der Abstand
der oberen Tischfläche von der Abziehscheibe nach Belieben einstellen und damit
der Dicke der zu bearbeitenden Platten anpassen. Die Aufwärtsverschiebung des Tisches
erfolgt mit Hilfe von Keilpaaren 21, 22, von denen die ersteren an den unteren Längsträgern
19 des Tisches befestigt sind, während die Keile 22 an einem waagerechten Rahmen
sitzen, der auf den Längsträgern 20 des Maschinengestells gleiten kann. An diesen
Rahmen schließt sich rechts eine Stange 23 an, die mit ihrem mit Gewinde versehenen
Ende durch die rechte Seite des Gestells I ragt und hier mit einer Flügelmutter
24 versehen ist. Durch Drehen dieser Mutter werden die Keile 22 nach rechts bzw.
links verschoben und damit der Tisch B1 gehoben bzw. gesenkt.
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Die obere Tischplatte 6, auf der die Werkstücke durch die Kette C1
entlang bewegt werden, ist in der Mitte oberhalb der Kette (Abb. 2 a) mit einem
auf die ganze Länge durchgehenden Schlitz 5 versehen, durch den nach oben die Befestigungsteile
für Winkeleisen oder Wagen 7 hindurchragen, die als Mitnehmer für die zu bearbeitenden
Platten dienen. Diese Mitnehmer gleiten mit ihren seitlich über den Schlitz 5 überstehenden
Enden auf der Tischfläche entlang. Diese kann übrigens auch aus mehreren durch Schlitze
voneinander getrennten in waagerechter Ebene liegenden Längsschienen oder Profil
eisen bestehen.
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In der Mitte ist dicht oberhalb der Tischfläche die Abziehscheibe
15 angeordnet. Sie wird unmittelbar von dem Elektromotor Al angetrieben, auf dessen
Welle sie sitzt. Wie besonders Abb. 2 a erkennen läßt, weist die Scheibe I5 an der
Oberseite vier radiale Leisten auf, die mit schräg zur Scheibenfläche verlaufenden
Schlitzen versehen sind, in die die Abziehmesser I6 so eingespannt werden, daß ihre
unteren nach unten über die Fläche der Abziehscheibe hinausragenden Kanten in gemeinsamer
waagerechter Ebene liegen. Die Abziehscheibe läuft mit einer Drehzahl von etwa 1000
m/min um.
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Die zweite Abziehvorrichtung IIb ist im wesentlichen in gleicher
Weise ausgebildet wie die beschriebene, so daß sich eine nähere Erläuterung erübrigt.
Ein Unterschied besteht nur insofern, als die Tischfläche niedriger angeordnet ist.
Das hat den Zweck, das Wenden der in der Abziehvorrichtung 11a bearbeiteten Platten
auf die andere Seite zu erleichtern. Außerdem sind bei der Vorrichtung IIb vor und
hinter der Abziehscheibe 15 je eine Rolle 43 gelagert, die sich quer über den Tisch
B2 erstrecken. Diese Rollen, die durch Federn 45 auf die Tischfläche zu gedrängt
werden, haben den Zweck, die auf der Rückseite abgerichteten Platten, die nunmehr
mit dieser Seite über die Tischfläche wandern, auf dieser Fläche beim Abrichten
durch die Vorrichtung IID sicher zu halten, um dadurch eine saubere Abzieharbeit
zu erreichen.
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Die Tische der Abziehvorrichtungen II und IIb sind miteinander durch
eine schräg abfallende Wand verbunden, an deren Grund bei 26 eine Klappe 27 in senkrechter
Ebene schwenkbar gelagert ist. Die Klappe wird durch Federn 27a gegen die schräge
Wand gezogen, so daß die von der Vorrichtung iIa kommenden Platten über sie hinweggleiten
können. An der Schwenkachse der Platte 27 sitzt ein kurzer Hebel 28, der durch einen
Lenker 29 mit dem einen Arm eines etwas tiefer gelagerten Winkelhebels 30 verbunden
ist. Der andere Arm dieses Winkelhebels liegt im Bereich zweier Nocken 40, die auf
der Welle 4I des rechten, zur Abziehvorrichtung IIb gehörigen Förderkettenrades
4 sitzen.
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Der Antrieb der beiden Förderketten Ct und C2 erfolgt von dem Motor
E aus (Abb. zea), und zwar mittels eines Riemens 11, der über eine auf der Motorwelle
sitzende Riemenscheibe 12 und eine größere Scheibe 13 läuft, die auf der Welle einer
Schneckeio sitzt. Diese greift in ein auf derWelleS des linken Kettenrades 4 der
Vorrichtung I sitzendes Schneckenrad g ein. Die Welle 8 ist mit der Welle 4I, die
das rechte Kettenrad der VorrichtungII, trägt, durch eine über gleichgroße Kettenräder
laufende Kette 14 verbunden, derart, daß beide Ketten C1 und C2 mit gleicher Geschwindigkeit
umlaufen. Die Mitnehmerschienen 7 der beiden Ketten sind in gleichen Abständen angeordnet,
und zwar sind diese Abstände etwas größer als die größten Abmessungen der zu bearbeitenden
Platten.
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An das linke Ende des Tisches B2 schließt sich die Glätteinrichtung
III an. Diese setzt sich aus den Vorrichtungen F, G und H zusammen. Die Vorrichtung
F besteht aus einem auf senkrechter Welle 46 sitzenden Wischer 47 in Form eines
Schwammes oder Kissens, der dazu dient, durch die Vorrichtung H aus einem Vorratsbehälter
tropfenweise zugeführte verdünnte Chlormagnesiumlauge auf den unter ihm durchwandernden
Platten zu verteilen und dadurch deren obenliegende Schauseiten zur Vorbereitung
für die anschließende eigentliche Glättung oberflächlich zu erweichen. Der Körper
47 wird in geeigneter Weise in Umdrehung versetzt; er läuft aber langsamer um als
die Abziehscheiben.
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Dabei liegt er auf den unter ihm vorbeigeführten Platten auf. Beim
Weiterwandern unter einer Spachtelvorrichtung G hindurch erfolgt dann die endgültige
feine Glättung der Oberfläche der Platten. Die Vorrichtung G besteht aus einer sich
quer über die Tischfläche des Gestells I erstreckenden Brücke 48, in die versetzt
gegeneinander (Abb. 3 a) die Spachtelmesser 49 eingesetzt sind, und zwar so, daß
ihre Ebenen schräg zu der durch die Oberfläche der zu bearbeitenden Platten gebildeten
Ebene liegen. Der Abstand der unteren Kanten der Messer 49 von der Tischfläche ist
nur um ein ganz geringes Maß kleiner als die Platten-
dicke. Wie
AN). 3 a erkennen läßt, liegen die Spachtelmesser 49 mit ihren auf die zu spachtelnden
Platten wirkenden Kanten derart versetzt zueinander, daß die Enden dieser Kanten
sich gegenseitig überschneiden. Dadurch wird die Bildung voil Riefen durch die Kantenenden
vermieden.
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Die Spachtelvorrichtung könnte auch durch eine oder mehrere, beispielsweise
aus Gummi bestehende Walzen ersetzt werden, die unter nachgiebigem Druck auf den
Platten aufliegen und beim Durch wandern der Platten durch Entfernen das Materialschleimes
die Oberflächenglättung bewirken.
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Die Bewegung der Platten unter den Vorrichtungen F, G und H hindurch
erfolgt nicht mit Hilfe einer besonderen Kette; vielmehr werden die Platten durch
die von der Förderkette der Abziehvorrichtung 11b mitgenommenen Platten weitergeschoben.
Sie gelangen, nachdem sie fertig gespachtelt sind, über eine Rutsche zur Ablagestelle
I (Abb. I).
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Aufgegehen werden die Platten bzw. im Falle der in Abb. I dargestellten
Ausführungsform die je drei Platten enthaltenden rohen Formlinge auf dem rechten
Ende der Maschine bei h. Die Zuführung kann auch hier über eine Rutsche erfolgen,
die die Rohlinge sich zunächst aufstapeln läßt. Dem Stapel werden sie dann unten
durch die Mitnehmer 7 einer dritten endlosen Kette C3 einzeln entnommen. Dies geschieht
aber nicht unmittelbar nacheinander, sondern in gewissen Zeitabständen.
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Der Grund hierfür wird weiter unten noch erläutert werden.
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Die Rohlinge werden dann ähnlich wie im Falle der Vorrichtungen IIa
und IIb über eine aus durch Längsschlitze getrennten Schienen od. dgl. bestehende
Tischfläche B3 geführt, über der auf einer quer zur Förderrichtung liegenden Welle
50 zwei Kreissägenblätter 5I sitzen, und zwar in einem axialen Abstand voneinander,
der der Breite der herzustellenden Platten entspricht. Die Sägeblätter 5I ragen
mit ihren unteren Scheiteln bis etwas unterhalb der die Platten tragenden Tischfläche.
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Der Antrieb erfolgt zweckmäßig unmittelbar durch einen Elektromotor
5IaJ dessen Anker auf der Welle 50 sitzt. Es kann aber auch für jede der Sägen.
die dann natürlich getrennte Wellen haben müssen, ein besonderer Motor vorgesehen
sein.
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Hinter dem Sägenpaar 5I ist die durch die Tischfläche B3 gebildete
Förderbahn unterbrochen. In der so geschaffenen Lücke ist in waagerechter Ebene,
quer zur Förderrichtung verschiebbar, eine Art Schlitten oder Wagen 52 vorgesehen,
der aus einem flachen Rahmen mit zwei Paar Laufrädern 53 besteht, die auf Querschienen
54 laufen. Der Rahmen des Wagens ist auf der der Förderkette C3 zugekehrten sowie
auf der gegenüberliegenden Seite offen. so daß der durch die beiden Sägen 5I an
den Seiten beschnittene Rohling durch die Kette C3 auf den Wagen 52 geschoben wird,
wenn dieser sich vor der Tischfläche Bß befindet, wie in Abb. 1 a angenommen. Seitlich
der Förderbahn ist die zweite Gruppe von Abkantsägen vorgesehen, deren Achse parallel
zur Förderrichtung liegt. Die vier Sägeblätter 55 sitzen auf einer gemeinsamen Welle
56. die gleichzeitig die Welle des Antriebsmotors 57 ist. Der gegenseitige Abstand
der Sägeblätter ist gleich dem zweiten Breitenmaß der fertigen Platten, bei quadratischer
Plattenform also gleich dem Abstand zwischen den Sägeblättern gI.
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Durch seitliches Verschieben des Wagens 52 mit dem auf ihm befindlichen
Rohling bis unter den Sägen hindurch, wird der Rohling einerseits der Länge nach
in drei Einzelplatten zerlegt, andererseits werden dadurch seine beiden Endkanten
begradigt. Die Platten erhalten also, bevor sie den Abrichtvorrichtungen IIa und
IIo zugeführt werden, schon ihre genauen endgültigen Flächenmaße sowie genaue rechtwinklig
bzw. parallel zueinander verlaufende Kanten, die außerdem sauber abgerichtet sind.
Die Platten bedürfen also, abgesehen von der in den anschließenden Vorrichtungen
erfolgenden Abrichtung und Glättung der Breitseiten, keiner besonderen Bearbeitung
mehr.
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Das seitliche Hinausschieben und wieder Hereinholen des Wagens 52
aus der bzw. in die Förderbahn erfolgt während der Zeitabstände, in denen die Rohlinge
durch die Kette C3 dem Wagen zugeführt werden; es kann von Hand oder aber auch automatisch
mit Hilfe eines Mechanismus bewirkt werden, der gleichzeitig mit der Förderkette
C3 sowie gegebenenfalls mit den Förderketten Ct und C2 der Abrichteinrichtung von
dem Motor E aus angetrieben werden kann. Der betreffende Mechanismus besteht beispielsweise
aus einem Kurbelgetriebe, dessen Kurbelstange am Wagen 52 angreift und dessen Welle
durch ein Ubersetzungsgetriebe mit der Welle des nächstliegenden Kettenrades der
Förderkette C8 in Verbindung steht.
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Dabei kann das Übersetzungsverhältnis beispielsweise so gewählt sein,
daß der Wagen 52 eine Hinundherbewegung ausführt in der Zeit, in der die Kette Cs
die Rohlinge um eine Strecke weiterbewegt, die den gegenseitigen Abständen der Rohlinge
entspricht. Nachdem der Wagen in seine Ausgangsstellung, in der er den neuen Rohling
aufnimmt, zurückgekehrt ist, Nmuß dann eine Unterbrechung seiner Bewegung eintreten,
was beispielsweise dadurch erreicht werden kann, daß in das Antriebsgetriebe ein
Zahnrad mit unterteilter Zahnung, ein Malteserkreuz od. dgl. eingeschaltet ist.
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Statt durch den vorgeschriebenen Mechanismus kann die Hinundherbewegung
des Wagens 52 itl dem erforderlichen Rhythmus auch mit Hilfe eines Nocken- oder
Kurvennutgetriebes bewirkt werden, dessen Nockenscheibe bzw. Kurvennut entsprechend
gestaltet ist.
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Statt die Kreissägen 55 auf einer fest gelagerten Welle seitlich
der Förderbahn anzuordnen, kanal man sie auch nach Art einer Pendelsäge mit ihrer
gemeinsamen Welle an einem Rahmen lagern, dei um eine oberhalb der Förderbahn liegende.
parallel zur Sägewelle verlaufende Achse in senkrechter Ebene schwingbar gelagert
ist: Der seitlich verschiebbare Wagen 52 kann dann in Wegfall kommen; der in die
drei Einzelplatten zu zerschneidende Rohling würde vielmehr auf eine sich an die
Tisch-
fläche B3 anschließende feste Unterlage verschoben, die mit
vier den vier Sägeblättern entsprechenden Querschlitzen versehen sein müßte, und
das Zertrennen sowie die Endkantenbegradigung des Rohlings würde in der Weise erfolgen,
daß man dem die Kreissägen tragenden Rahmen, der während des Vorschubes des Rohlings
auf die erwähnte Unterlage nach einer der Seiten der Förderbahn ausgeschwenkt war,
eine Schwenkbewegung nach der anderen Seite erteilte. Dies kann gleichfalls von
Hand oder in der oben beschriebenen Weise automatt such geschehen.
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Nach der Zertrennung der Rohlinge in die drei Einzelplatten werden
diese durch den jeweils nachfolgenden, durch die Kette C3 mitgenommenen Rohling
weitergeschoben und über eine Rutsche N der Abrichtvorrichtung IIa zugeführt. Dabei
werden die Platten zunächst bei 0 übereinander aufgestapelt und dem Stapel durch
die Mitnehmer 7 der Förderkette C, jeweils unten wieder entnommen, so daß sie einzeln
mit gewissen Abständen voneinander unter die Scheibe 15 der Abrichtvorrichtung IIa
gelangen.
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Die Arbeitsweise der oben an Hand der Abb. I beschriebenen Wendevorrichtung
D macht es erforderlich, daß die Tischfläche der Abrichtvorrichtung IIb auf einem
tieferen Niveau liegt als die der Vorrichtung 11a Das ist in manchen Fällen unerwünscht.
Es kann auch vorkommen, daß die Platten, wenn sie aus weniger widerstandsfähigem
Material bestehen, beim Wenden durch das kräftige Aufschlagen auf die Tischfläche
der Vorrichtung 11b beschädigt werden. Diese Übelstände werden bei der in Abb. 4
dargestellten Wendevorrichtung vermieden.
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Hier können die Tischflächen der Vorrichtungen IIa und IIb und damit
auch die betreffenden Förderketten in gleicher Höhe liegen. An die Tischfläche der
Vorrichtung 11a schließt sich unmittelbar eine Böschung 60 an, die beispielsweise
aus zwei schrägen Winkeleisen bestehen kann, deren gegenseitiger Abstand der Plattenbreite
entspricht, so daß ihre senkrechten Flansche gleichzeitig seitliche Führungen für
die Platten bilden. An den Scheitel 6I der Böschung schließt sich eine Schurre 62
an, die eine nach vorn und oben konkave Kurve bildet. Sie kann aus einem entsprechend
gebogenen Blech oder auch aus zwei gekrümmten, in der Plattenbreite entsprechendem
gegenseitigem Abstand voneinander angeordneten Winkeleisen bestehen und geht unten
in die Tischfläche der anschließenden Abrichtvorrichtung IIo über. In einem von
der Größe der behandelten Platten abhängigen waagerechten Abstand von dem Böschungsscheitel
6I ist ein Auflager 63 vorgesehen, das im dargestellten Falle aus einer schrägen
Platte besteht, die in einem etwas steileren Winkel als die Böschung 60 geneigt
ist. An das untere Ende dieser Platte ist bei 63b eine Klappe 64 angelenkt, die
in die durch die Schurre 62 gebildete Höhlung hineinragt und in verschiedenen Winkellagen
festgestellt werden kann. An Stelle der Platte 63 kann aber auch eine einfache Querstange
treten, die etwa in der durch den Punkt 63a angedeuteten Lage anzubringen wäre.
Die Klappe 64 müßte dann an die Querstange angelenkt werden. Das Auflager 63 wird,
einerlei ob es aus einer Platte oder einer Querstange besteht, zweckmäßig in seiner
Entfernung vom Böschungsscheitel 6I einstellbar gemacht.
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Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform der Wendevorrichtung ist
folgende: Die durch die Vorrichtung iIa zunächst auf der Rückseite abgerichteten
Platten werden durch die Mitnehmer der Kette Cl auf die Böschung 60 geschoben, wobei
sie sich dicht aneinanderreihen. Wenn die vorderste Platte über den Scheitel 6I
hinweggeht, stützt sie sich zunächst mit ihrem vorderen Ende auf dem Auflager 63
ab und wird dadurch am Uberkippen verhindert. Sobald die Platte mit ihrer Hinterkante
den Scheitel 6I überschritten hat, fällt sie mit dieser Kante nach unten herab.
Dabei wird durch die Klappe 64, die etwas federnd ausgebildet sein kann, ein zu
heftiger Schlag beim Auftreffen auf die Schurre 62 verhindert. Die Platte rutscht
dann mit ihrer bisher hinten liegenden Kante auf der Schurre herab, wobei diese
Kante allmählich nach vorn und die bisherige Unterseite der Platte nach oben zu
liegen kommt. In dieser Lage wird sie durch die Mitnehmer der Kette C2 der Abrichtvorrichtung
IIb erfaßt und dieser Vorrichtung zwecks Bearbeitung der nunmehr obenliegenden Schauseite
zugeführt.
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Bestehen die Rohlinge aus einzelnen Platten, so erfolgt das Abrichten
der vier Seitenkanten, wie schon erwähnt, mit Hilfe einer hinter der Spachtelvorrichtung
III angeordneten Abkantvorrichtung, wie sie in Abb. 5 dargestellt ist.
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Diese Vorrichtung enthält zwei im rechten Winkel zueinander liegende
Tische B5 und Bg> von denen der erstere sich mit seinem rechten Ende an den Tisch
B4 der Glätteinrichtung III anschließt.
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Die von dieser Einrichtung kommenden Platten, die im vorliegenden
Fall also noch rohe Kanten haben, werden zwischen zwei Schienen 65 unter einem Kreissägenpaar
66 hindurchbefördert, das durch einen Motor 67 angetrieben wird und dessen Welle
wie die des Kreissägenpaares gI (Abb. 1 a) rechtwinklig zur Förderrichtung liegt.
Auch der Abstand zwischen den Sägeblättern 66 ist der gleiche wie im Falle der in
Abb. 1 a dargestellten Abkantvorrichtung.
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An dem senkrechten Flansch einer der Schienen 65 werden zweckmäßig
nach innen gerichtete Blattfedern angebracht, die die an ihnen vorbeiwandernden
Platten gegen den senkrechten Flansch der gegenüberliegenden Schiene 65 drücken
und auf diese Weise dafür sorgen, daß die Platten in der richtigen Lage unter die
Kreissägen kommen. Die Platten gelangen, wenn sie durch die Bearbeitung mit Hilfe
der Kreissägen 66 auf die richtige Breite gebracht und an den betreffenden Kanten
begradigt-sind, auf den Tisch B«, der in gleicher Weise ausgebildet ist wie der
Tisch B5, und werden hier von den Mitnehmern 69 einer endlosen Kette C4 erfaßt,
die sie unter einem zweiten Kreissägenpaar 70 hindurchführen, das durch einen Motor
7I angetrieben wird.
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Diese Förderbewegung muß absatzweise erfolgen,
derart,
daß die Platten jeweils während des Zeitraumes von der Kette C4 bewegt werden, in
dem die auf den Tisch B5 nach links wandernden Platten über die Kette C4 gelangen.
Diese absatzweise Bewegung kann, wie oben im Zusammenhang mit der Beschreibung der
Abkantvorrichtung Ib erläutert, mit Hilfe eines Maltheserkreuzes oder eines Zahnradgetriebes
erfolgen, bei dem eines der Zahnräder nur teilweise mit Zähnen besetzt ist. Nachdem
mit Hilfe des Sägenpaares70 die beiden anderen Seitenränder der Platte abgekantet
sind und diese somit ihr endgültiges Flächenmaß erhalten haben, werden sie bei M
ausgetragen und können hier für den Abtransport oder die Stapelung entnommen werden.
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Wenn als Wendevorrichtung die in Abb. 4 dargestellte Verwendung findet,
können, wie schon erwähnt, nicht nur die Tische und B2 in gleicher Höhe liegen,
vielmehr könnte man in diesem Falle statt der Ketten C1 und C2 auch eine einzige
für beide Abziehvorrichtungen gemeinsame Kette verwenden.
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Die Einstellung der Höhenlage der Abziehscheiben 15 über den Tischen
könnte statt durch Anheben der Tische auch dadurch bewirkt werden, daß man die die
Abziehscheiben antreibenden SIotoren.qj und dz heb- und senkbar einrichtet.
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Die durch die Kreissägen 55 ZU unterteilenden Rohlinge brauchen natürlich
nicht unbedingt drei Einzelplatten zu enthalten; sie können vielmehr auch größere
oder geringere Länge haben. Dementsprechend ist dann auch die Anzahl der Sägen 55
zu wählen.
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Statt durch die endlosen Ketten kann die Förderung der Platten an
den verschiedenen Arbeitsvorrichtungen vorbei natürlich auch durch andere Förderorgane,
beispielsweise durch zweckmäßig gleichfalls endlos ausgebildete Bänder, erfolgen.
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Unter Steinholz- oder Kunststeinmasse im Sinne der Erfindung wird
das im allgemeinen durch Mischen von gebranntem Magnesit mit Chlormagnesiumlauge
unter Beigabe organischer und/ oder anorganischer Füllstoffe gewonnene Produkt verstanden,
das auch unter der Bezeichnung Sorel-Zement bekannt ist. Der Schutz der Erfindung
soll sich aber auch auf die Verarbeitung anderer Kunststeinmassen zu Belagplatten
erstrecken, die sich in ähnlicher Weise wie die Steinholzmassen üblicher Zusammensetzung
verhalten und einer ähnlichen Verarbeitung und Bearbeitung bedürfen.