DE902075C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden u. dgl. aus Viscose - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden u. dgl. aus ViscoseInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01D—MECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
- D01D5/00—Formation of filaments, threads, or the like
- D01D5/12—Stretch-spinning methods
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
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Description
Bei der Herstellung von Kunstfäden u. dgl. aus Viscose mit Hilfe von schwefelsäurehaltigen Fällbädern
hat man durch Verwendung von starker Schwefelsäure, insbesondere solcher von mehr als
50 %> als Fällbad Fäden mit außerordentlich guten Festigkeiten dann erzielen können, wenn man die
aus den Fällflüssigkeiten heraussteigenden Fäden möglichst weitgehend verstreckt hat. Neben diesen
hohen Festigkeitswerten sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand besitzen aber diese Fäden bemerkenswert
niedrige Dehnungen und zudem nur eine geringe Knot- bzw. Schiingenfestigkeit, weil die Fäden
sehr spröde sind, was sich allein schon durch einen relativ harten Griff erweist. So erfreulich und erstrebenswert
auch die guten Festigkeitseigenschaften sind, haben gerade die niedrigen Dehnungen in Verbindung
mit Sprödigkeit und Härte der Fäden eine erhoffte weitere Verwendung in der verarbeitenden
Technik unmöglich gemacht. Man hat deshalb nach Mitteln gesucht, diesem Übelstand abzuhelfen, und so
hat dabei ein Verfahren entwickelt, das durch eine nachträgliche Behandlung mit alkalischen Mitteln,
wodurch die Fäden zum Quellen gebracht werden, eine gewisse Verbesserung insofern herbeiführte, als
die niedrigen Dehnungen etwas erhöht wurden bei gleichzeitiger Milderung der Sprödigkeit der Fäden.
Mit dieser Verbesserung auf der einen Seite mußte man aber ein Absinken der hohen Festigkeitswerte in
Kauf nehmen. Man hat dann versucht, auf andere Weise das Problem zu lösen, und ging so vor, daß man
die Fäden, nachdem sie die hochkonzentrierten Schwefelsäure-Fällbäder verlassen hatten und einer
starken Verstreckung unterworfen worden waren, nicht unter Spannung oder weiterer Verstreckung
sofort mit Wasser auswusch, um den schädlichen Einnuß der starken Schwefelsäure zu bremsen, sondern
diese Maßnahmen unter Entspannung vornahm, damit die Fäden frei schrumpfen konnten. Der Erfolg war in
der Tat auch nach der Richtung hin beachtlich; denn es ließen sich so Fäden erhalten, die ohne eine weitere
Nachbehandlung eine erhöhte Dehnung besitzen. Immerhin ging dabei ein Teil der guten Festigkeitswerte verloren, womit man sich vielleicht hätte abfinden
können, wenn nicht die ganz unerwünschte Sprödigkeit bzw. geringe Knotfestigkeit und der seh
ίο harte Griff der Fäden geblieben wäre.
Es wurde nun die überraschende Möglichkeit gefunden, zu überragend hochfesten künstlichen
Fäden aus Viscose sowohl in trockenem wie nassem Zustand unter Verwendung von Spinnbädern mit einer
Schwefelsäurekonzentration von mehr als 50 % und unter Verstreckung der Fäden unmittelbar zu gelangen,
die neben einer guten Dehnung, starken Knotfestigkeit auch einen sehr weichen Griff aufweisen, wenn das
Verstrecken stufenweise erfolgt, wobei nach einer Verstreckung der Fäden im Fällbad oder in der anschließenden
Luftstrecke das folgende bzw. die folgenden Verstreckungsbäder stets eine geringere
Schwefelsäuremenge enthält bzw. enthalten als das jeweils vorauf gehende, und wenn im letzten Bad die
Fäden schrumpfen gelassen werden, worauf sie der Fadenaufnahmevorrichtung zugeleitet werden. Sofern
man starke Fäden oder auch eine Anzahl von zu einem Fadenbündel zusammengefaßte Fäden gemeinschaftlich
behandeln will, kann man auch in der Weise die stufenweise Verstreckung vornehmen, daß man die
Fadenbündel über und um die Verstreckungsvorrichtung leitet und dabei in einer Rinne u. dgl. führt,
durch die Schwefelsäure im Gegenstrom fließt, die man
sich dabei durch die vom Fadenbündel mitgeschleppte Flüssigkeit fortschreitend in der Konzentration anreichern
läßt, und daß gegebenenfalls in einem besonderen Bad das freie Schrumpfen der Fäden erfolgt.
Man hat bereits vorgeschlagen, insbesondere beim Kupferseidespinnverfahren, den frisch gesponnenen
Faden unter abgestufter Ausstreckung auf drei hintereinandergeschalteten Walzen zu leiten und ihn dabei
dadurch zu waschen, daß man die Walzen in entsprechenden Bädern mit verschiedenen Geschwindigkeiten
laufen läßt, welche Bäder abnehmende Konzentration aufweisen. Diese Arbeitsweise hat jedoch
mit der Erfindung nichts zu tun.
Je nachdem, wie weit man die Festigkeitseigenschaften bei entsprechend guter Dehnung, hoher
Knotfestigkeit bzw. Scblingenfestigkeit und einem tadellos weichen Griff der künstlichen Fäden treiben
will, hat man naturgemäß die besondere an sich bekannte Herstellung der Viscose und ihre Zusammensetzung
sowie den zur Verwendung gelangenden Zellstoff zu wählen, wobei man auch auf Linters zurückgreifen
kann.
Ausgezeichnete Resultate erzielt man, wenn man beispielsweise nach folgender Arbeitsvorschrift vorgeht:
Eine aus Edelzellstoff in üblicher Weise hergestellte Viscose, die aus einer nur einer kurzen Vorreife unterworfenen
Alkalicellulose erzeugt worden ist und die einen Cellulosegehalt von 6,5 °/0 und einen NaOH-Gehalt
von 8,0 % aufweist, wird bei einer Kugelfallviscosität von 156" bei einer y-Zahl 45 in einem Bad
von 956 g/l H2 S O4 bei 200 und mit 13,5 m von der
Düse abgezogen und darauf um 150% verstreckt; anschließend folgt in einem zweiten Bad, das 730 g/l
H2 S O4 enthält, eine erneute Verstreckung um 33 %.
Nun werden die verstreckten Kunstseidefäden in ein Bad von 100 g/l H2SO4 geführt und dort unter Entspannung
schrumpfen gelassen, um sie schließlich über eine Galette, die mit H2O berieselt wird, in einen
Spinntopf einlaufen zu lassen. Es wurde eine Düse mit 300 Loch und 70 μ Lochdurchmesser verwendet.
Der Titer der gesponnenen Fäden ist 300 den, und die Festigkeit beträgt 570 g/100 den trocken und
g/100 den naß bei einer Dehnung von 12,1 °/0
trocken und 13,2 °/0 naß; die Schiingenfestigkeit ist
g/200 den. Der Griff der Seide ist außerordentlich weich.
Auf alle Fälle zeichnet sich das beanspruchte Verfahren
vor allen bisher bekannten Verfahren dadurch aus, daß man unmittelbar ohne jede zusätzliche Nachbehandlung
zu bisher noch nicht erreich ten Festigkeitseigenschaften der Fäden in trockenem und nassem
Zustand kommt, die dabei eine gute Dehnung von mindestens 12 % besitzen, nicht spröde sind, sondern
hohe Knot- bzw. Schiingenfestigkeit aufweisen und einen tadellosen weichen Griff haben.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden u. dgl. mit besonders hoher Festigkeit im
trockenen und nassen Zustand sowie mit nicht zu niedriger Dehnung aus Viscose unter Verwendung
von schwefelsauren Spinnbädern, die eine Schwefelsäurekonzentration
von mehr als 50 % aufweisen, und unter Verstrecken der frischgesponnenen
Fäden, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstrecken stufenweise erfolgt, wobei nach einer Verstreckung
der Fäden im Fällbad oder in der anschließenden Luftstrecke das folgende bzw. die folgenden Verstreckungsbäder
stets eine geringere Schwefelsäuremenge enthält bzw. enthalten als das jeweils
voraufgehende, und daß im letzten Bad die Fäden schrumpfen gelassen werden, worauf sie der Fadenaufnahmevorrichtung
zugeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß insbesondere bei der Erzeugung von starken Fadenbündeln bzw. Fadenkabeln mit sehr
vielen Einzelfäden und bei der gleichzeitigen Verstreckung
der vielen Einzelfäden die stufenweise Verstreckung derart erfolgt, daß man die Fadenbündel
über und um die Verstreckungs vorrichtungen leitet und dabei in einer Rinne od. dgl. führt,
durch die Schwefelsäure im Gegenstrom fließt,
die man sich dabei durch die vom Fadenbündel mitgeschleppte Flüssigkeit fortschreitend in der
Konzentration anreichern läßt, und daß gegebenenfalls in einem besonderen Bad das freie Schrumpfen
der Fäden erfolgt.
Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 210 280, 568 571,
296; britische Patentschrift Nr. 311112.
©5694 1.54
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV1084D DE902075C (de) | 1942-09-26 | 1942-09-27 | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden u. dgl. aus Viscose |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE259798X | 1942-09-26 | ||
DEV1084D DE902075C (de) | 1942-09-26 | 1942-09-27 | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden u. dgl. aus Viscose |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE902075C true DE902075C (de) | 1954-01-18 |
Family
ID=25769884
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV1084D Expired DE902075C (de) | 1942-09-26 | 1942-09-27 | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden u. dgl. aus Viscose |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE902075C (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE210280C (de) * | ||||
GB311112A (en) * | 1928-06-27 | 1929-05-16 | Firm Hanns Kindermann & Compan | Spinning bath for viscose silk |
DE568571C (de) * | 1931-01-23 | 1933-01-24 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Faeden oder Faserbuendel aus Viskose mit hoherFestigkeit und Dehnung |
-
1942
- 1942-09-27 DE DEV1084D patent/DE902075C/de not_active Expired
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE210280C (de) * | ||||
GB311112A (en) * | 1928-06-27 | 1929-05-16 | Firm Hanns Kindermann & Compan | Spinning bath for viscose silk |
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DE619296C (de) * | 1931-01-23 | 1935-09-27 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Faeden oder Faserbuendel aus Viscose mit hoher Festigkeit und Dehnung |
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