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Vorrichtung zum Schutz gegen Blendung durch entgegenkommende Fahrzeuge
Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen auf einer Brille schattengebende Flecke
angebracht sind. Auch ist bekannt, solche Flecke so anzubringen, daß sie gegeneinander
durch eine Vorrichtung verschoben werden und auf den individuellen Augenabstand
eingestellt werden können.
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Die Nachteile aller bisher bekannten Vorrichtungen liegen darin, daß
sie entweder mit der Brille fest verbunden sein müssen und daher am Tage nicht abgenommen
werden können, oder daß sie besondere Halterungen benötigen. Diese lockern sich
erfahrungsgemäß nach längerer Benutzung; damit wird die Schutzwirkung illusorisch,
da nur durch ,exakte Fixation des Abstandes der Zweck des Blendschutzes erreicht
werden kann. Ein weiterer Nachteil ist die Lichtstreuung am Rande der schattengebenden
Flecke. Die Vorrichtung nach der Erfindung vermeidet diese Nachteile; sie dient
dazu, Straßenbenutzer vor Blendung zu schützen, indem die Vorrichtung auf jede Brille
mit einem Handgriff aufgesteckt werden kann, so daß ein für allemal der Sitz der
Vorrichtung auf einer gegebenen Brille sichergestellt ist.
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Die Vorrichtung besteht aus zwei oder mehreren Plättchen aus schattengebendem
Material, die durch einfache Handgriffe auf eine Brille aufgesetzt werden können.
Dieser Zweck wird beispielsweise dadurch erreicht, daß die Plättchen aus einem elastischen
Material bestehen, das in sich federt. Die Plättchen sind dann so gebogen, daß sie
eine Klammer bilden, die den Brillenrand umgreift. Die beiden Arme der so gebildeten
Klammer liegen dann dem Brillenglas an seinen beiden Flächen auf.
Durch
geeignete Form der Klammern und richtiges Aufsetzen wird der Zweck des Blendschutzes
erreicht. Selbstverständlich kann das Anklammern auch durch eine Feder erzielt werden.
Dies kommt besonders in Frage für Straßenbenutzer, die dem Regen ausgesetzt sind;
dabei ist der schattengebende Fleck nur auf der Hinterseite der Brille angebracht,
damit sich kein Wasser darunter ansetzen kann.
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Die genaue Einstellung auf Pupillenabstand (58 bis 70 mm) kann
dadurch vorgenommen werden, daß man Plättchen von verschiedener Größe benutzt, z.
B. als vorhandene Sätze oder durch individuellen Zuschnitt in die gewünschte Form.
Auch können Plättchen oder Klammern auf thermoplastischem Weg oder durch eine andere
vorübergehend erweichende Maßnahme so gebogen werden, daß sie beim wiederholten
Aufstecken immer wieder dieselbe Stellung einnehmen. Die aufzusetzenden Plättchen
können aus beliebigem Material bestehen. Vorteilhafterweise werden sie austhermoplastischem
Stoff hergestellt, weil sie zugleich Schutzvorrichtung und Befestigung in einem,Stück
sein können. Die Vorrichtung kann dadurch der Krümmung und Form der Brillengläser
angepaßt werden. Zweckmäßig wird der Kunststoff von vornherein so gefärbt, daß die
Schutzwirkung im gewünschten Maß erreicht wird. Ein weiterer Vorteil .der Vorrichtung
ist ihre Unzerbrechlichkeit.
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Die schattengebenden Plättchen können mit einer Einfassung versehen
sein. Diese besteht entweder aus einer stark schattengebenden Substanz, oder der
freie Rand wird durch einen Farbstoff weniger lichtdurchlässig gemacht. Dadurch
wird erreicht, daß .die aus dem optisch dichteren Medium austretenden Strahlen oder
die an der Begrenzung abgebeugten Strahlen unschädlich gemacht werden. Die Randeinfassung
kann aus einem Stoff bestehen, der eine bessere Haftung der Plättehen am Glas ermöglicht.
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Eine vermehrte Schutzwirkung gegen die vom Boden reflektierten Strahlen
kann noch dadurch erreicht werden, daß die Plättchen gleichzeitig als optische Polarisatoren
ausgebildet sind.
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Einige der möglichen Ausführungen zeigen die Abb. i bis q.. Abb. i
stellt eine Klammer aus halbdurchsichtigem Kunststoff dar, deren beide Arme das
Brillenglas umfassen und durch die Federkraft des Falzes angedrückt werden. Die
schattengebendenFlächen decken sichimGesichtsfeld. B=Brillenglas, K=Klammer, F=Fassung
der Brille, A=Abschirmung am Rand ,der Plättchen, E = Einlage, durch die der richtige
Abstand hergestellt wird. Abb. 2 zeigt die Kammer in schräger Aufsicht. Ixi Abb.
3 geschieht die Befestigung durch FedernP,P, in Abb. q. durch übergeschobene Klammern.
Abb. 5 zeigt die Vorrichtung im Längsschnitt.
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Für das Funktionieren der Vorrichtung ist wesentlich, daß die lichtabsorbierenden
Teile genau auf den Augenabstand des Benutzers eingestellt sind. Unter Augenabstand
ist zu verstehen der Abstand .der Mitte der beiden Pupillen bei Einstellung auf
Fernsicht (»unendlich«). Er ist bei den einzelnen Menschen verschieden und schwankt
zwischen 58 und 70 mm. Bei Verwendung von beispielsweise dreieckförmigen
Plättchen müssen die .nach innen gerichteten Spitzen so eingestellt werden, daß
jede Spitze vor der Pupille eines Auges liegt. Nur dann wird eine Deckung auf der
Netzhaut erzielt, so daß die korrespondierenden Schatten als ein Schatten empfunden
werden. Werden die Plättchen in einer bestimmten Durchschnittsgröße hergestellt,
so wird bei einem Teil der Benutzer diese Bedingung erfüllt sein. Damit die Vorrichtung
für jeden Benutzer paßt, sind folgende Maßnahmen möglich: Die Plättchen werden in
verschiedenen Größen hergestellt, so daß jeder Benutzer die für ihn passende Größe
aussuchen kann. Man kann die Plättchen von vornherein zu groß herstellen. .Sie werden
dann vom Verkäufer (Optiker) so gekürzt, daß sie passend werden.
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Da ein Individuum einen definierten Pupillenabstand hat und eine Brille
mit entsprechendem Abstand der Gläser trägt, ist nach der ersten Anpassung die Bedingung
des richtigen Abstandes ein für allemal erfüllt.
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Bei der in Abb. 5 wiedergegebenen Vorrichtung kann das eine Plättchen
durch eine Schraube verschoben werden, die bei dieser Ausführung am Falz des Plättchens
angebracht ist und sich gegen den Brillenrand stützt. Dadurch kann die Lage zum
Brillenrand und somit gegenüber dem anderen Plättchen verändert werden. Zwischen
die Innenseite des Falzes des Plättchens und den Brillenrand können Zwischenlagen
von verschiedener Dicke eingeschoben werden (s. Abb. i). Durch die Anordnungen 3
und q. kann jeder Benutzer den Abstand für seinen individuellen Bedarf selbst herstellen.
Die Form eines Sektors hat sich beim Ausprobieren als am geeignetsten erwiesen,
doch können die Plättchen jede beliebige Form haben, die den die Blendung enthaltenden
Teil des Gesichtsfeldes ausschneidet.