DE893165C - Gleitschutzreifenkette fuer Fahrzeugraeder - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Gleitschutzreifenketten für Fahrzeugräder.

Es sind Gleitschutzketten bekannt, deren Glieder geschlossene gewundene Schlaufen bilden, an deren Seitenschenkeln mit der Fahrbahn in Eingriff kommende Stollen befestigt sind, welche die Griffigkeit der Kette auf der Fahrbahn erhöhen sollen.

Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer Gleitschutzkette, die im Gegensatz zu bekannten Ketten der vorgenannten Art eine erhöhte Sicherheit gegen das Rutschen auf schlüpfrigem oder vereistem Boden gewährleistet und eine erhöhte Zugkraft hervorzubringen gestattet.

Bei der Gleitschutzreifenkette gemäß der Erfindung sind an den Seitenschenkeln jedes Kettengliedes Stollen befestigt, die sowohl seitlich als auch nach unten über den Umriß des Kettengliedes vorragen und deren Enden in die Fahrbahn eindringende Schneiden aufweisen.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform eines Kettengliedes gemäß der Erfindung werden die Stollen durch eine winkel- oder bogenförmige Stange gebildet, die quer über die Seitenschenkel

des Kettengliedes ζ. Β. durch Schweißen befestigt ist und in seitlich und nach unten über den Umriß des Kettengliedes vorragende Schneiden endet. Die Stollenstange kann ein V-förmig gebogener Abschnitt einer runden oder halbrunden Stange sein, der mit seiner Spitze zwischen den Seitenschenkeln des Kettengliedes liegt. Bei Verwendung einer solchen V-förmig gebogenen Stollenstange ergibt sich eine besonders zweckmäßige Ausführungsform, wenn sich ihre Spitze zwischen den Schenkeln des Kettengliedes im wesentlichen bis zur Höhe der mit dem Radreifen in Eingriff tretenden Schenkelteile erstreckt.

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen eines Kettengliedes gemäß der Erfindung beispielsweise dargestellt.

Fig. ι ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Gleitschutzkettengliedes, das mit einem Paar Stollen versehen ist; sie zeigt die Lage der Stollen in bezug auf die Schenkel des Gliedes und die Fahrbahn, in die sie eindringen sollen;

Fig. 2 ist eine Unteransicht des in Fig. ι dargestellten Kettengliedes gemäß der Erfindung;

Fig. 3 ist eine Unteransicht eines Kettengliedes, das dem in Fig. 1 und 2 dargestellten ähnlich ist, bei dem aber die Stollen entgegengesetzt schräg gerichtet sind;

Fig. 4 ist eine Unteransicht einer anderen Ausführung des Laufflächenkettengliedes, bei dem die Stollen in einer senkrecht zur Längsachse des Kettengliedes liegenden Ebene angeordnet sind;

Fig. 5 ist ein Querschnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 4;

Fig. 6 ist ein Querschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Kettengliedes und zeigt die Lage einer angeschweißten Stollenstange in bezug auf die tiefgenutete Lauffläche eines Radreifens; Fig. 7 ist eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform;

Fig. 8 ist ein Querschnitt nach der Linie 8-8 der Fig. 7.

Das in Fig. ι und 2 allgemein mit 110 bezeichnete Kettenglied weist ein Paar entgegengesetzt schräg verlaufender Seitenschenkel 111, 112 auf, die an ihren Enden durch entgegengesetzt schräg verlaufende Endteile 113, 114 verbunden sind, um eine geschlossene, verwundene Schlaufe zu bilden. Das Kettenglied besitzt somit ein Paar sich diagonal gegenüberliegender, mit dem Radreifen in Eingriff kommender Teilens, 116 und ein Paar sich diagonal gegenüberliegender, mit der Fahrbahn in Eingriff kommender Teile 117, 118.

Eine Stange 120 in Form eines ein Stollenpaar bildenden Bogens ist an den Seitenschenkeln des Kettengliedes angeschweißt und erstreckt sich sowohl seitlich als auch nach unten über den Umriß des Kettengliedes ihinaus. Die Stollenstange 120 ist aus einer halbrunden Vorratsstange hergestellt, d. h. sie hat im Querschnitt die Form eines Kreisabschnittes und weist eine runde Außenfläche 121 und eine flache Innenfläche 122 auf. Vorzugsweise hat die runde Fläche 121 einen größeren Radius als das Stangenmaterial, aus dem das Kettenglied 110 gemacht wird. Die freien Endflächen 123 der Stollenstange sind mit Bezug auf den Mittelpunkt des von der Stange 120 gebildeteten Bogens radial angeordnet, um Schneiden 124 zu bilden, welche über die Gl'iedteile 117, 118 hinausragen, so daß sie die letzteren in einem Abstand über der Fahrbahn R (Fig. 1) halten. Die Stollenstange 120 liegt in einer Ebene, die schräg zur Längsachse des Kettengliedes verläuft, so daß die Schneiden 124 neben den Teilen 117, 118 liegen. Die durch die runde Außenfläche 121 der Stollenstange bewirkte Punktberührung mit den Schenkeln des Kettengliedes wird in eine Flächemberührung verwandelt, wenn die Stollenstange an dem Kettenglied angeschweißt wird.

Bei der Benutzung der Gleitschutzkette dringen die Schneiden 124 in das Eis oder die Fahrbahn ein, wodurch die Zugwirkung der Kette erhöht und ein Gleiten völlig verhindert wird. Es ist zu beachten, daß die Schneiden Γ24 unter einem Winkel zur Querachse des Kettengliedes angeordnet sind, so daß sie jedem Bestreben des Fahrzeugrades, seitlich sowie in seiner normalen Umdrehungsebene zu rutschen, entgegenwirken. Ein großer Teil der Fahrzeuglast wird von den Gliedteilen 117, 118 getragen, da die Schneiden 124 in den meisten Fällen in die Wegoberfläche eindringen, um die Berührung zwischen den Teilen 117, 118 und der Wegoberfläche herzustellen.

Die Bauart nach Fig. 3 unterscheidet sich von der der Fig. ι und 2 lediglich durch die Lage der Stollen, und aus diesem Grunde sind in Fig. 3 die entsprechenden Teile mit den gleichen Bezugszeichen, aber mit dem Index α bezeichnet. Die die Stollen tragende Stange i2'o^a ist ebenfalls unter einem Winkel zur Längsachse des Kettengliedes iio^a angeordnet, jedoch ist die Neigungsrichtung umgekehrt zu der der Stollenstange 120 der Fig. 2. Die Stollenstange Ι2θ^α ist auch von größerer Länge als die in Fig. 2, so daß 'die Stollenstange, obgleich sie an höherliegenden Punkten an den Seitenschenkeln ni^a, H2^a des Kettengliedes angeschweißt ist, die Schneiden 124° über den Umriß des Kettengliedes seitlich und abwärts hinausragen. Bei dieser Ausführungsform wird eine Vierpunktberührung mit der Fahrbahn durch die beiden Schneiden 124° und die beiden Schenkelteile 117° und n8^B hergestellt.

Die Bauart nach Fig. 4 und 5 ist ähnlich der der vorhergehenden Figuren, mit Ausnahme der Lage der Stollen, und die entsprechenden Teile sind daher mit denselben Bezugszeichen mit dem Index b versehen. Die Stollenstange 120⁶ ist in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Kettengliedes angeordnet, und die Schneiden 124* liegen daher parallel zu der erwähnten Achse. Diese Bauart ist dazu geeignet, insbesondere ein Gleiten des Rades in dessen Umlaufebene zu verhindern.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 besteht die Stollenstange 120° aus einem Abschnitt von halbrundem Material, der zu der Gestalt eines umgekehrten V gebogen ist, wobei dessen Spitze 125 zwischen die Seitenschenkel 11 i^e und H2^C des _f

Kettengliedes no ragt. Die Zeichnung zeigt das Kettenglied im Querschnitt, und demzufolge ist nur einer der mit dem Radreifen in Eingriff tretenden Schenkel teile, nämlich der Teil H5^C, und einer der mit der Fahrbahn in Eingriff tretenden Schenkelteile, und zwar der Teil H7^C dargestellt. Die V-förmige Stollenstange I2O^C liegt, wie dargestellt, in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Kettengliedes, jedoch kann sie auch schräg zu

ίο dieser Ebene verlaufen.

Es ist zu bemerken, daß die Spitze 125 über die Seitenschenkel vorragt und ungefähr die Ebene der mit dem Radreifen in Eingriff tretenden Schenkelteile erreicht. Der Zweck dieser Bauart besteht darin, zwischen den erwähnten Schenkelteilen einen weiteren mit dem Reifen in Eingriff tretenden Punkt vorzusehen, wodurch die öffnung des Kettengliedes zwischen den Schenkeln · teilweise ausgefüllt wird. Es ist üblich, die Gummireifenlaufflächen 126 mit Rippen zu versehen, die von tiefen Quernuten 127 gekreuzt werden. Wenn eine Gleitschutzreifenkette an solchen Reifen angebracht wird, so haben die Kettenglieder die Neigung, sich in diesen Nuten festzufiangen, insbesondere an den äußeren Rändern der Reifenlauffläche. Es kann daher ein Seitenschenkel des Gliedes in eine Quernut hineinfallen und die Kette blockieren, so daß jedesmal, wenn sich die Kette überstürzt, die Haken, welche die Ouerkette mit den Seitenketten verbinden, auf den Seitenwandungen des Radreifens auf und nieder reiben und sich gegebenenfalls sogar bis auf die Gewebeeinlage hindurch reiben. Die Gefahr einer solchen Beschädigung des Reifens wird durch die Bauart gemäß Fig. 6 vermieden, da die durch die Spitze 125 der Stollenstange gebildete zusätzliche Zwischenunterstützung für den Reifen vermeidet, daß die Seitenschenkel des Gliedes in die Reifennuten eintreten und sich darin verfangen können. Es ist ersicht-Hch, daß in der dargestellten Lage der Teile der Seitenschenkel ins obgleich er unmittelbar unter einer der Nuten 127 liegt, infolge der vorgesehenen Unterstützung durch die Spitze 125 der V-förmigen Stollenstange beim Zusammenarbeiten mit dem nicht dargestellten aufwärts ragenden Schenkelteil, der diagonal gegenüber dem Schenkelteil 115° liegt, nicht in diese Nut hineingedrückt wird.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 und 8 ist die Erfindung an Panzerkettengliedern dargestellt. Fig. 7 zeigt ein solches Kettenglied 210, das ein Paar Seitenschenkel 211, 212 hat, deren gegenüberliegende Enden durch die gekrümmten Endteile 213, 214 verbunden sind. Dieses Kettenglied ist so verdreht, daß die Endteile 213 und 214 in entgegengesetzt schräg verlaufenden Ebenen liegen, und die Seitenschenkel 211 und 212 sind dementsprechend entgegengesetzt schräg gerichtet. Der Schenkelteil 216 sowie der diagonal gegenüberliegende Schenkelteil 217 springen nach oben vor, während die anderen beiden Schenkelteile 218 und 219 nach unten vorspringen. Die Teile 216 und 217 legen sich gewöhnlich gegen den Reifen, und wenn das Kettenglied sich in der mit der Fahrbahn in Eingriff tretenden Lage befindet, so würden, wenn nicht die Stollenstange 220 vorgesehen wäre, die Teile 218 und 219 gewöhnlich auf der Fahrbahn aufliegen.

Die Stollenstange 220 besteht aus einem Abschnitt von rundem Material, der im wesentlichen zu der Gestalt eines umgekehrten V gebogen (Fig. 8) und an dem Kettenglied so angebracht ist, daß die Endflächen 221, 222 der V-förmigen Stange über den Umriß des Kettengliedes nach unten und nach der Seite hinausragen. Vorzugsweise wird die Stollenstange an dem Kettenglied in einer solchen Läge angebracht, daß sie in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Kettengliedes liegt (Fig. 7); wenn es jedoch erwünscht ist, kann die Stollenstange mit Bezug auf diese Längsachse auch schräg verlaufen. Gleichgültig, unter welchem Winkel die Stollenebene mit Bezug auf die Längsachse des Kettengliedes angeordnet ist, wird eine Punktberührung zwischen jedem Schenkel der Stollenstange und den Kettengliedschenkeln, an denen er befestigt wird, erhalten. Wenn die Stollenstange angeschweißt ist, werden die Teile durch Schweißstellen von verhältnismäßig breiter Fläche miteinander vereinigt (Fig. 8).

Claims (4)

Patentansprüche: Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 569560; USA.-Patentschriften Nr. 2050278, 2070187.

1. Gleitschutzreifenkette für Fahrzeugräder, deren Glieder geschlossene, verwundene Schlaufen bilden, an deren Seitenschenkeln mit der Fahrbahn in Eingriff kommende Stollen befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Stollen sowohl seitlich als auch nach unten über den Umriß des Kettengliedes vorragen und die Stollenenden in die Fahrbahn eindringende Schneiden aufweisen.

2. Kettenglied für Gleitschutzreifenketten nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine in Schneiden endende winkel- oder bogenförmige Stollenstange, die quer über die Seitenschenkel des Kettengliedes, z. B. durch Schweißen, befestigt ist.

3. Kettenglied nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stollenstange ein V-förmig gebogener Abschnitt einer runden oder halbrunden Stange ist, der mit seiner Spitze zwischen den Seitenschenkeln des Kettengliedes liegt.

4. Kettenglied nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze der V-förmig gebogenen Stollenstange sich zwischen den Schenkeln des Kettengliedes im wesentlichen bis zur Höhe der mit dem Radreifen in Eingriff tretenden Schenkelteile erstreckt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 5467 10.53