DE8915743U1 - Maßverkörperung - Google Patents
MaßverkörperungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Maßverkörperung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige Maßverkörperung, bestehend aus einem Grundkörper und aus einem darauf angebrachten Teilungsträger
mit einer Teilung, wird bei einer Positionsmeßeinrichtung zum Messen der Relativlage
zweier zueinander beweglicher Objekte, beispielsweise zweier Maschinenteile einer Werkzeugmaschine
zum Positionieren eines Werkzeugs bezüglich eines zu bearbeitenden Werkstücks eingesetzt. Zu diesem
Zweck ist das eine Objekt mit der Maßverkörperung verbunden, deren Teilung von einer mit dem anderen
Objekt verbundenen Abtasteinheit abgetastet wird.
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Als Material für den Teilungsträger wird bevorzugt Glas verwendet, da für die Herstellung und Anwendung
einer Teilung eine Glaeoberfläche besonders gut geeignet ist, weil sie relativ preiswert mit
hervorragenden optischen Eigenschaften hergestellt werden kann.
Bei der Verwendung eines solchen Teilungsträgers aus Glas in einer Positionsmeßeinrichtung, die an
sinar Werkzeugmaschina sät r~riabler Umgebungstemperatur
Anwendung findet, besteht jedoch das Problem der unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Maschinenteils aus Stahl und des damit verbundenen Teilungsträgers aus Glas.
Aus der DE-PS 36 37 628 ist eine Maßverkörperung bekannt, die aus einem Grundkörper und aus einem
darauf angebrachten Teilungsträger mit einer Teilung besteht. Der Teilungsträger aus Glas mit dem
kleineren thermischen Ausdehnungskoeffizienten wird bei Normaltemperatur auf dem Grundkörper aus Stahl
mit dem größeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten schwimmend befestigt, zusammen mit diesem auf
eine vorbestimmte Temperatur erwärmt und sodann stirnseitig mit Befestigungselementen am Grundkörper
starr befestigt. Da der Teilungsträger bei der Abkühlung auf die Normaltemperatur wegen der unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten
vom Grundkörper gestaucht wird, muß bei d&r Herstellung des Teilungsträgers die Teilungsperiode
der Teilung so vergrößert werden, daß die richtige Teilungeperiode der Teilung im gestauchten Zustand
des Teilungsträgere bei der Normaltemperatur vorliegt. Die Herstellung dieser Maßverkörperung mit
dem gleichen thermischen Ausdehnangsverhalten wie
das Maschinenteil, an dem es verwendet wird, ist jedoch aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haßverkörperung
der genannten Gattung in einfacher
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Weise an das thermische Ausdehnungsverhalten des Maschinenteils anzupassen, an der sie angebracht
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende
Merkmal des Anspruches 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die kraftschlüssige
IC Verbindung des Tsilungsträgsrs siit dem Grundkörper
mittels einer galvanisch abgeschiedenen Zwischenschicht der Teilungstrager trotz unterschiedlicher
thermischer Ausdehnungskoeffizienten die gleichen temperaturbedingten Längenänderungen wie das Maschinenteil
erfährt; die Maßverkörperung besitzt somit einen resultierenden thermischen Ausdehnungskoeffizienten,
der trotz unterschiedlicher Materialien mit dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Maschinenteils übereinstimmt, so daß temperaturbedingte Meßungenauigkeiten vermieden
werden.
Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung entnimmt
man den Unteransprüchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand
der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
Figur 2 einen Ausschnitt der ersten MaßVerkörperung und
Figur 3 eine zweite Maßverkörperung im Querschnitt.
Zn Figur 1 ist eine erste Maßverkörperung im Querschnitt
dargestellt, die aus einem Teilungsträger 1 aus Glas mit einer Teilung 2 auf seiner Oberseite
und aus einem U-förmigen Grundkörper 3 mit einem Mittelsteg 4 besteht. Der Teilungsträger 1 wird an
seiner der Teilung 2 abgewandten Unterseite mit sinsr elektrisch leitenden Slektrodenschicht 5
ganzflächig versehen, die als atomarer Haftvermittler dient; gut geeignet ist z. B. eine aufgedampfte
Gold-, Silber- oder Chromschicht mit einer Dicke von ca. 100 nm. Diese Unterseite des Teilungsträgers
1 kann überdies zum Zwecke eines besseren Formschlusses aufgerauht sein; das dazu
beste Verfahren ist ein Mattschliff mit anschließender Feinätzung mit verdünnter Flußsäure.
Sodann wird die mit der Elektrodenschicht 5 versehene Unterseite des Teilungsträgers 1 mittels
einer Montagehilfe 6 auf der Oberseite des Mittelste«?
4 4e» Cryndkörpere 3 fixiert: als Montagehilfe
6 sind beispielsweise ein Doppelklebeband, ein Adhäsionskleber sowie ein elastischer oder
steifer Kleber geeignet. Auf diese Montagehilfe 6 kann jedoch verzichtet werden, wenn der Teilungsträger
Iz. B. mittels einer nie it gezeigten Vakuumsaugplatte
plan gehalten wird.
Durchgehend längs der Stoßkanten zwischen den freien Elektrodenschichten 5 und den Seitenflächen des
Mittelstegs 4 werden Leitlackbrücken 7 (Lack bzw. Kunststoff-Kleber mit Silberfüllung) aufgebracht,
die eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der Elektrodenschicht 5 und dem Grundkörper 3 bei
Verwendung der elektrisch nichtleitenden Montagehilfe 6 herstellen. Die Leitlackbrücken 7 können
auch als Montagehilfe dienen, indem z. B. ein silbergefüllter Epoxydkleber zur Fixierung verwendet
wird.
In den an beiden Enden verschlossenen U-förmigen Grundkörper 3 wird ein Elektrolyt 8 gefüllt, der
den Teilungsträger 1 überdeckt und in den eine Slsktrods S singstaucht *ird. Der Grundkorper 3 ist
mit dem negativen Pol -U und die Elektrode 9 mit dem positiven Pol +U einer nicht gezeigten Spannungsquelle
verbunden. Durch Einschalten der Spannungsquelle wird eine Zwischenschicht 10 galvanisch
abgeschieden, die eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Teilungsträger 1 und dem Grundkörper 3
herstellt. Die Abscheidungsdicke dieser Zwischenschicht 10 bemißt sich nach dem Verhältnis der
Flächenträgheitsmomente des Teilungsträgers 1 und des Grundkörpers 3 und beträgt etwa 0,2 bis 1 mm.
Als Materialen für diese Zwischenschicht 10 kommen vorzugsweise Kupfer und Nickel in Frage.
Mit einer Isolierlackschicht 11 können die freien Innenflächen des U-förmigen Grundkörpers 3 vor
einer unnötigen Metallabscheidung bewahrt werden. Mit einem nicht gezeigten Thermostaten kann der
Elektrolyt 8 und damit der Teilungsträger 1 und der Grundkörper 3 während der galvanischen Abscheidung
die Zwischenschicht 10 auf einer meßtechnisch relevanten Bezugstemperatur (z. B. 20°) gehalten
werden. Man erhält somit eine kräftschlüssige Verbindung zwischen dem Teilungsträger 1 aus Glas und
dem Grundkörper 3 aus Stahl über die gesamte Länge der MaßVerkörperung, die homogen und bezogen auf
die Bezugstemperatur spannungsfrei ist.
Deformationen, hervorgerufen durch temperaturbedingte
relative Längenänderungen des Teilungsträgere 1 und des Grundkörpers 3 unterliegen ausschließlich der elastischen Verformung, sind reproduzierbar
reversibel und unterliegen keinen Alterungseffekten.
Die Teilung 2 kann auch erst nach der kraftschlüssigen Verbindung des Teilungsträgers 1 mit dem
Grundkörper 2 auf der Oberseite des Teilangsträaers
1 aufgebracht werden.
Wie aus Figur 1 ersichtlich, besitzt der Grundkörper 3 gegenüber dem Teilungsträger 1 ein sehr großes
Flächenträgheitsmoment, so daß der resultierende thermische Ausdehnungskoeffizient der Maßverkörperung
gleich dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Grundkörpers 3 aus Stahl ist. Wird
diese Maßverkörperung mit einem Maschinenteil aus Stahl verbunden, so treten wegen der gleichen thermischen
Längenänderungen der Maßverkörperung und des Maschinenteils keine temperaturbedingten Meßungenauigkeiten
auf. Anstelle eines Grundkörpers 3 aus Stahl kann auch ein Grundkörper 3 aus Aluminium
mit einem größeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten
gewählt werden; in diecem Fall werden die Querschnitte des Teilungsträgers 1 aus Glas und des
Grundkörpers 3 aus Aluminium so bemes*<*n, daß der
resultierende thermische Ausdehnungskoeffizient der Maßverkörperung wiederum gleich dem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten des Maschinenteils aus Stahl ist.
In Figur 2 ist ein Ausschnitt der ersten Maßverkörperung nach Figur 1 gezeigt. Die Elektrodenschicht
3 auf der Unterseite des Teilungsträgers 1
erstreckt sich über die beiden Seitenflächen bis in zwei schmale Randbereiche 12 auf der Oberseite des
Teilungsträgers 1 mit der Teilung 2, so daß sich auch die galvanisch abgeschiedene Zwischenschicht
10 bis in die beiden schmalen Randbereiche 12 erstreckt. Nach einer Feinbearbeitung dieser abgeschiedenen
Zwischenschicht 10 in den beiden Randbereichen 12 können die beiden Randbereiche 12 als
Laufflächen für die Laufrollen einer nicht gezeigten Abtasteinheit zur Abtastung der Teilung 2 dienen.
In Figur 3 ist eine zweite Ma&bgr;Verkörperung im
Querschnitt gezeigt. Auf der Teilungeebene einer Teilungsmatrize 20 aus Glas mit einer Teilung 21
wird eine Elektrodenschicht 22 aufgebracht, die gleichzeitig als Trennschicht dient; diese Elektrodenschicht
22 kann z. B. aus Silber bestehen, das im Hochvakuum in einer Schichtdicke von etwa 50
~ 100 nm aufgedampft wird.
Auf der Elektrodenschicht 22 der Teilungsmatrize 20 wird ein Teilungeträger 31 mit einer Teilung 32 in
Form einer galvanischen Abforroschicht erzeugt; vor-*
teilhafte Material«!* dieses Teilungstragers 31 sind
Kupfer und Nickel.
Sodann wird der Teilungstr&ger 31 mit der Teilung
32 mittels einer galvanisch abgeschiedenen Zfischenachicht
10 kraftschlütisig mit einem Orundkfirper
3 verbunden, wie bei der ersten Maßverkörperung nach Figur 1 beschrieben; identische Teile in den
Figuren 1 und 3 weisen die gltichen Bezugszeichtn
auf. Anschließend wird die Teilungematrize 20 mit der Blektrodenschicht 22 als Trennschicht abgezogen
a ·
und kann für die Herstellung weiterer Teilungsträger 31 verwendet werden.
Diese zweite MaßVerkörperung, bestehend aus dem
T®!längsträger 31 aas Kupfer odsr Nicksl &ugr;&tgr;&Lgr; aus
des Grundkörper 3 au3 Stahl, besitzt wegen des gegenüber dem Teilungstrlger 31 größeren Flächenträgheitsmomentes
des Grundkörpers 3 als resultierenden thermischen Ausdehnungskoeffizienten den
thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Grundkörpers 3 aus Stahl; bei der Verbindung dieser zweiten
Maßverkörperung an einem Maschinenteil aus Stahl treten wegen der gleichen thermischen Längenänderungen
der zweiten Maßverkörperung und des Maschinenteils
keine temperaturbedingten Meßungenauigkeiten auf.
Claims (8)
1. Maßverkörperung, die aus einem Grundkörper und mis einem dsrauf angebrachten TelJungsträger mit
einer Tsilung besreht, wobei der Grundkörper und der T^ilungsträger unterschiedliche thermische
Ausdehnungskoeffizienten aufweisen, dadurch gekennzeichnet; daß der Teilungsträger (1, 31) mit
dem Grundkörper (3) durch eine galvanisch abgeschiedene Zwischenschicht (10) kraftschlüssig
verbunden ist.
10
10
2. Maßverkorperung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Teilungsträger (1) aus Glas besteht.
3. Maßverkörperung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tellungsträger (31) aus Metall
als galvanische Abformschicht von einer Teilungsmatrize (20) gebildet ist.
4. Maßverkörperung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilungsträger (31) aus Kupfer
oder Nickel besteht.
5. Maßverkörperung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper (3) aus Stahl be
steht.
^o -
6. Maßverkörperung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die galvanisch abgeschiedene
Zwischenschicht (10) aus Kupfer oder Nickel besteht.
7. Maßverkörperung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (3) einen U-förmigen
Querschnitt aufweist.
8. Maßverkörperung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
detß aus den unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Teilungsträgers
(1, 31) und des Grundkörpers (3) durch Bemessung ihrer Flächenträgheitsmomente ein resultierender
thermischer Ausdehnungskoeffizient erzielbar ist.
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