DE881165C - Elektrischer Antrieb fuer zweifluegelige Tore mit einer Rutschkupplung - Google Patents

Description

• Elektrischer Antrieb für zweiflügelige Tore mit einer Rutschkupplung Es sind schon elektrische Antriebe von Flügeltoren bekanntge-,vorden, die aber in mancher Hinsicht nicht befriedigten. Entweder müssen oberhalb des Fußbodens umfangreiche und die Architektur beeinträchtigende Konstruktionsteile angebracht werden, um die auftretenden Momente zu übernehmen, oder aber bei Verwendung kleiner und weniger auffallender Getriebeteile ist mit häufigen Brüchen zu rechnen, wenn die Tore beim Auf- oder Zuschlagen nicht so genau abgeschaltet und auch abgebremst werden, daß sie bei Erreichen des jeweiligen Anschlages gerade zum Stehen kommen. Tatsache ist, daß aus diesenGründen für elektrische Torantriebe fast ausschließlich Schiebetore bevorzugt werden, obgleich normalerweise fast überall Flügeltore vorhanden sind, doch haben Schiebetore wieder den Nachteil, daß sie einen breiteren Raum seitlich benötigen, um das zurückfahrende Tor aufzunehmen, so daß die Fälle häufig genug sind, daß man lieber auf einen elektrischen Torantrieb verzichtet, weil Schiebetore nicht angewandt werden können.
• Es sind auch Ausführungen bekanntgeworden mit elektrisch betätigten Pendeltüren, die sieh aber ihrer Eigenart :gemäß für Außentore nicht eignen; im übrigen kann bei Verwendung von Pendeltüren auf eine elektrische Betätigung überhaupt weitgehend verzichtet werden, weil es sich ja hierbei um nicht schließende Absperrorgane handelt. Pendeltüren können von Fußgängern oder auch Elektrokarren leicht und ohne elektrischen Antrieb auf- und zugestoßen werden.
• Auch Türsteuerungen., wie sie bei meist durch Türpuffer betätigten Haustüren angewandt werden, eignen sich nicht für Außentore, .zumal ihre Einrichtungen kompliziert und verhältnismäßig zerbrechlich sind und außerdem das Gesamtbild beeinträchtigen.
• Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung eines elektrischen Antriebes für Flügeltore, der, ohne die Architektur zu beeinträchtigen, ein betriebssicheres Öffnen und Schließen beider Torflügel bis zu dem jeweiligen Anschlag ermöglicht und ebenso auch ein rechtzeitiges Abstellen unter Vermeidung des Zurückprallens von den Anschlägen und schließlich auch die richtige Reihenfolge in der Schließbewegung zweier Torflügel erwirkt.
• Die hierzu angewandtenMittel sind in denAbb. i bis 3 schematisch dargestellt und werden wie folgt beschrieben: Nach Abb. i legt sich der Torflügel i beim Schließen zuerst gegen den Anschlag 16 und dann der zweite Torflügel 2 mit seiner Schlagleiste auf den Flügel i. Weiter sind vier Halslager oder Angeln 3 der Torflügel und die Spur- oder Längslager 5 vorhanden, die zweckmäßigerweise an den Torpfei,lern.4 befestigt sind und beliebig angeordnet werden. Als Spurlager sind hier Längskugellager angedeutet, die sich unterhalb der Halslager befinden, doch könnten die S.purlager genau so gut zwischen oder über diesen angeordnet sein. Die Antriebsräder 6, 7, die hier beispielsweise als Kegelräder ausgebildet sind, drehen die Flügel .i und 2; doch könnten genau so gut Stirn- oder Kettenräder oder Seilscheiben angebracht sein. Die zugehörigen Kegelräder sind mit 8 und 9 bezeichnet. Die Lager io sind für eine horizontale Verteilerwelle 12 vorgesehen, welche die beiderseitigen Flügelantriebe miteinander verbindet, die aber sinngemäß auch durch andere Elemente, wie z. B. Ketten oder Seile, ersetzt werden könnte.
• Besonders zu beachten ist; daß bei dem gezeigten Beispiel die Räder 6 und 7 auf ihren Wellenzapfen fest aufgekeilt zu denken sind, während die Räder 8 und 9 lose auf der Verteilerwelle 12 sitzen und mittels Rutschkupplungen i i mitgenommen werden. Die Kupplungen können auch beliebig ausgebildet sein als Konus-, Lamellen-, Backen- oder Bremsbandkupplungen, sofern sie in der Lage sind, die Antriebsmomente für die Flügel i und 2 mit ausreichender Sicherheit zu übertragen, bei jeglicher Überbeanspruchung aber zuverlässig durchrutschen. Im übrigen könnten die Rutschkupplungen auch in den Rädern 6 und 7 eingebaut sein, in welchem Fall dann die zugehörigen Räder 8 und 9 auf der VerteiJerwelle 12 festgekeilt wären. Die Verteilerwelle 12 wird mit einem Antrieb 13 von einem Getriebekasten 14 durch den zugehörigen Motor 15 angetrieben, der hier als Kettenantrieb dargestellt ist, im übrigen aber auch beliebig anders ausgebildet sein kann., in Form von Stirn-, Kegel- oder Reibrädern, Keilriemen od. dgl., je nach der örtlichen Lage. Die verschiedenen Getriebeteile werden vorteilbafterweise in Eisenkästen 24, und zwar möglichst unter Flur, untergebracht, und es empfiehlt sich, den Wellenkanal unterhalb des Tores so vorzusehen, d'aß ein Ein- und Ausbau der Verteilerwelle 12 leicht möglich ist, wobei zweckmäßiger--weise Betonklötze 17 zum Abdecken dieses Wellenkanals verwandt werden, die infolge ihrer gedrungenen Bauart unschwer alle darüber hinweggehenden Raddrücke aufnehmen. In den Abb. 2 und 3 sind noch Endschaltungen dargestellt, die wegen der Übersichtlichkeit in Abb. i nicht gezeichnet sind. Das Rad 7 ist in Grun@drißansicht wiedergegeben mit strichpunktiert angedeuteten Lagen des Torflügels 2 in geöffneter oder geschlossener Lage. Dabei trägt das Rad 7 einen Anschlaghebel 2o, der in Abb. 2 unmittelbar die Endschalter 18 und i9 für offen und zu betätigt.
• Abb. 3 zeigt ein anderes Beispiel, bei dem der Hebel 20 über einen Lenker 21 eine Schubstange 22 mit daran befestigtem Anschlag 23 hin und her bewegt, der seinerseits auch wieder die beiden Endschalter i8 und ig betätigt.
• Als wesentlich ist zu vermerken, daß sich die Endscbaltun:g einzig und allein nach den Lagen des Torflügels 2 richtet, im übrigen aber ist seine Ausbildung auch wieder beliebig, denn man könnte auch mit geeigneter Übersetzung einen Spindelendschalter betätigen oder sonst irgendwelche Steuervorrichtungen. Ebenso wesentlich für den einwandfreien Gang des Torantriebes ist, daß die Getriebe 6, 8 und 7, 9 nicht die gleiche Übersetzung haben, sondern daß durch entsprechende Wahl der Zähnezahlen oder Durchmesser der Torflügel 2 sich immer etwas langsamer bewegt als der Torflügel i. Die drei Merkmale der Anwendung von Rutschkupplungen i i, von unterschiedlichen Torflügelgeschwindigkeiten und von einer Betätigung der Endschaltung durch die Lage des Tores 2 sind kennzeichnend für den Gegenstand. der Erfindung.
• Die Wirkungsweise des Torantriebes ist folgende: Der gemeinsame Antrieb 15, 14, 13 setzt die Verteilerwelle 12 in Bewegung, um das Tor zu öffnen. Der nicht allzu große Geschwindigkeitsunterschied der Flügel i und 2 läßt ein fast gleiches Öffnen der Tore in Gang kommen, wobei der Flügel i gegebenenfalls behilflich ist, den Flügel 2 vor sich her zu schieben, bis beide Flügel frei sind. Auf alle Fälle wird der Flügel i schneller in seiner Endlage ankommen als der Flügel 2, währenddessen seine ,zugehörige Rutschkupplung durchrutscht, bis auch der Flügel 2 an seinem Ende anlangt und: dessen Endschaltung 18 den Motor stillsetzt. Ein Weitertreiben der bewegten Getriebeschwungmassen bewirkt immer nur .das Andrücken der Torflügel gegen ihren Anschlag unter Rutschen der Kupplungen i i.
• Ganz ähnlich verhält es sich beim Schließen der Tore. Auch hier kommt infolge etwas größerer Geschwindigkeit zuerst der Flügel i zur Anlage gegen den Anschlag 16, wobei die Kupplung i i wieder durchrutscht; dann legt sich der Flügel 2 auf den Flügel i auf, schaltet den Endschalter ig ab und wird unter Rutschen der anderen Kupplung i i fest gegen den Flügel i angedriickt unter dem Einfluß der Schwungmassen.
• In allen Fällen müssen ,die Geschwindigkeiten und die Kupplungen so aufeinander abgestimmt sein, daß die Tore nicht zurückprallen, sondern sanft angelegt und unter dem Drehmoment der Rutschkupplungen angedrückt werden. Die Schwungmassen der Getriebeteile können nötigenfalls vergrößert werden, ebenso wie auch eine mechanische Abbremsung oder ein Elektromagnet angewandt werden kann oder eine Fahrtverzögerung durch einen polumschaltbaren Motor, beispielsweise wenn die Torflügel selbst erhebliche Massen aufweisen. Schließlich ist es auch möglich, eine elektrischeVerriegelung anzuordnen, beispielsweise durch eine bei dem Anschlag 16 angeordnete, in vertikaler Richtung bewegte Zunge, die durch einen Elektromagneten betätigt wird, genau so wie sonst eine mit dem Antriebsmotor parallel geschaltete elektrische Bremse. Diese Zunge würde z. B. unter Einfluß eines Gewichtes angehoben sein, wenn immer der Torantrieb ruht, und würde sofort bei Einschalten des Motors 15 die Zunge zurückziehen und damit den Flügel 2 freilassen.
• Es bleibt noch zu erwähnen, daß bei besonders großen und schweren Toren natürlich auch zweivollständig voneinander getrennte motorische Antriebe für jeden der beiden Flügel vorgesehen sein können, doch muß dann jedes dieser- beiden Getriebe an geeigneter Stelle eine Rutschkupplung enthalten, und auf alle Fälle muß immer die Geschwindigkeit des Flügels i etwas größer sein als die des Flügels 2. Die Endschaltung kann getrennt oder gemeinsam vorgesehen werden; in letzterem Fall müßte sie auch wieder durch die Endlage des Flügels :2 beeinflußt sein.
• Die Vorteile der Einrichtung gehen aus der Schilderung bereits weitgehend hervor. Zunächst können sämtliche Antriebsteile unterhalb des Erdbodens untergebracht werden, so daß man also dem Tor von außen seinen elektrischen Antrieb überhaupt nicht anmerkt, wobei natürlich der Antrieb genau so gut auch offen liegen kann, wenn dies aus anderen Gesichtspunkten heraus zweclemäßi-g erscheinen sollte. Die Verwendung der Rutschkupplungen vermeidet mit Sicherheit jeden Getriebebruch selbst dann, wenn durch Hinzukommen einer Windbö oder eines im Wege liegenden harten Gegenstandes die Bewegung der Torflügel beeinträchtigt wird, und selbst dann, wenn infolge unrichtiger Lage der Flügel die beiden Torkanten einmal aufeinandertreffen sollten. In allen Fällen genügt es, die beiden Flügel in die nächstliegende Endlage zu fahren, wobei die Rutschkupplungen wieder für die richtige Einstellung der Flügel i und 2 zueinander sorgen. Die richtige Reihenfolge der Bewegungen wird stets durch die größere Geschwindigkeit des Flügels i bewirkt und ebenso ein volles Durchführen der Bewegung bis zum vollständigen Öffnen oder Schließen durch eine Endschaltung, die stets nur durch den nachkommenden Flügel2 beeinflußt wird. Nur bei Vorhandensein der drei kennzeichnenden Merkmale können alle die geschilderten Vorteile erreicht bzw. ein zuverlässiger Betrieb durchgeführt werden.

Claims (7)

1. ' PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrischer Antrieb für zweiflügeligeTore mit einer Rutschkupplung, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Torflügel (i, 2) über eine Rutscbleupplung (i i) antreibbar ist.
2. 2. ElektrischerAntrieb für zweiflügeli.geTore, die sich beim Schließen gegen einen. Anschlag legen, dadurch gekennzeichnet, daß der unmittelbar am Anschlag (16) liegende Torflügel (i) durch eine kleinere Übersetzung schneller geschwenkt wird als der aufliegendeTorflügel (2).
3. 3. Elektrischer Antrieb nach den Ansprüchen i Und 2, :dadurch gekennzeichnet, daß der langsamer schwenkende Torflügel (2) mit den Endausschaltern (18, ig) versehen ist. q..
4. Elektrischer Antrieb nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß je eine Rutschkupplung (ii) :zwischen der Flügelachse und der Verteilerwelle (12) angeordnet ist, die durch einen gemeinsamen Motor (15) und ein gemeinsames Vorgelege (1q.) angetrieben wird.
5. 5. Elektrischer Antrieb nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Torflügel (i, 2) über eine Rutschkupplung (ii) von einem eigenen Motor mit Vorgelege schwenkbar ist, wobei jeder Flügel für sich mit Endschaltern versehen ist.
6. 6. Elektrischer Antrieb für Flügeltore nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsteile ganz oder teilweise in unterirdisch angeordneten Kasten (2q.) untergebracht sind und das Verbindungsorgan (12) in einem .durch Betonklötze od. dgl. (17) abgedeckten Kanal zugänglich untergebracht ist.
7. 7. Elektrischer Antrieb für Flügeltore nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch :gekennzeichnet, daß eine elektrische Torverriegelung an ,dem Anschlag (16) vorgesehen ist nach Art einer vor- oder zurückbewegten Zunge, die durch einen mit :dem Antriebsmotor (15) parallel geschalteten Elektromagnet so betätigt wird, daß sie während der Torbewegung die Flügel freigibt und während der geschlossenen Lage ,den Flügel (2) verriegelt. B. Elektrischer Antrieb für Flügeltore nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum genauen Bewältigen aller Schwungmassen, vor allem bei schweren Toren, auch' Magnetbremsen od. dgl. vorgesehen werden können oder daß die Schwungmassen der Getriebeteile vergrößert werden, um in den Endlagen :das Zurückprallen zu überwinden und eine zuverlässige Anlage zu erreichen, und daß auch Maßnahmen zur Schwenkverzögerung, beispielsweise durch polumschaltbare Motoren, getroffen werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften. Nr. 6825o5, 5829g3.