-
Werkzeugmaschine zum Bearbeiten von Radsätzen Es ist allgemein bekannt,
bei Ra,dsatzdrehbänlen das Werkstück umlaufen zu lassen und durch Werkzeuge, die
axial und, radial zum Werkstück angeordnet sind, zu bearbeiten.
-
Es sind ferner Drehwerke bekannt, bei denen de Werkzeuge in, einem
das, Werkstück umkreisenden, Ring untergebracht sind. Diese Art Drehwerke werden
ausschließlich zum Bearbeiten, der mittelpunktgleichen und unigleichen Drehflächen
der Achsen und Kurbeln vollständig zusammengebauter Lolzo@tnotivrads,ätze verwendet.
Sie können dagegen nicht zum Profilieren der Radreifen benutzt werden.
-
Dieses Profilieren wird bisher auf Maschinen; vorgenommen, die nach
dem Prinzip der normalen Drehbänke entwickelt sind, d. h. die Werkstücke drehen
sich, während die Werkzeugei stillstehen. Die Radsätze können an den Achsschenkeln
zentriert und gespannt werden, die Mitnahme für die Drehbewegung kann mit einfachen
Mitteln, wie Klauenbolzen u. dgl., bewirkt werden. Jedoch läßt die jetzige Ausbildung
der Rad.s@ätze ein Spannen und Mitnehmen in der bisherigen Weise nicht mehr zu.
Die Radsätze, namentlich der schnell laufenden Wagen, tragen durchweg Rollen@lagergehäuse.
Die Ausbildung der Bremsen läßt häufig keine Spannmöglichkeit mehr zu. Beim Nachdrehen.
der Radreifen dürfen sowohl Rollenlagergehäuse als auch die Bremsteile nicht mehr
abgebaut werden.
-
Diese Voraussetzungen werden weder von, den Radsatzdrehb,änl;en mit
stillstehenden Werkzeugen noch von den Drehwerken mit umlaufenden Werkzeugen
erfüllt,
da bei den letzteren der umkreisende Ring nur zur Aufnahme der Werkzellige dient,
so daß die außenliegenden Teile des. Radsatzes, wie Rollenlagergehäuse, Bremstrommeln
usw.,, keine Aufnahme finden können.
-
Zwar sind des weiteren Drehbänke zum Anspitzen von. Bolzenspitzen
oder aber zum Abdrehen von Zapfen, von Wagenachsen bekannt, bei denen. topfförmig
ausgebildete Werkzeugträger verwendet werden. Diese Werkzeugträger können aber nur
zur Aufnahme und zur Bearbeitung der Bolzenteile oder Zapfen. dienen, so daß, auch
hier' ein Unterbringen der Radsätze selbst mit ihrem angebrachten Teilen nicht möglich
Ist.
-
Um nun ein einwandfreies und schnelles Spannen aller in Frage kommenden
Radsätze zu ermöglichen, wird eine Radsatzdr@ehb@ank vorgeschlagen, bei der die
als Formstähle ausgebildeten Werkzeuge durch Schablonen geführt werden. Bei dieser
Drehbank wird erfindungsgemäß eine im Sp:indelstock gelagerte, zum stillstehenden
Werkstück hin trommelf'örrnig sich erweiternde Hohlspindel verwendet, an deren Umfang
die Supporte und die Schablone für die Formstähle angeordnet sind: Das Mehrgewicht
für diel als Trommel ausgebildete Hohlspindel ist keineswegs von Bedeutung; da gegenüber
den bekannte Drehbänken durch Vereinfachung der ganzen Bauweise ausschlaggebende
GQwichtsersparnisse erzielt werden. Vor allen Dingern, ist zu berücksichtigen, daß
die schweren, Mitnehmerköpfe, wie sie bei den bei-annten Arten benötigt werden,
und die zur Mitnahme erforderlichen Spannvorrichtungen. fortfallen, da sich ja beim
Gegenstand der Erfindung die Werkzeuge drehen und das Werkstück selbst stillsteht.
-
Von großer Bedeutung ist außerdem die bettlose Ausbildung der erfindungsgemäßen
Drehbank. Hier werden an Steinei des, langen und schweren Bettes nur Bodenplatten
benutzt. Bei den Maschinen. bekannter Bauart ist für die Überleitung der Antriebso:rgane
von einer Seite auf die andere ein großer Weirkstoffaufwand erforderlich, da hierfür,
besondem die langen Wellen stark ausgebildet sein müsfsen, damit diese keine Torsionswirkungen
aufkommen lassen; die im anderen Falle eine gleichzeitige Mitnahme beider Werkstückseiten
in Frage stellen,. Diejse Überleitungsorgane fallen, beim Gegenstand; der Erfindung
gleichfalls fort.
-
Genlaue Ermittlungen haben ergeben, daß eine Radsatzdrehbank gemäß
der Erfindung gegenüber einer solchen bekannten Bauart für die Bearbeitung gleicher
Radsätze eine Gewichtsersparnis von über io o/o aufweist.
-
Außer, den Gewichtsersparnissen ergeben sich aber auch noch eine Reihe
weiterer Voarteile. Diese liegen vor allem in der. Anordnung der umlaufenden Werkzeuge
und des stillstehenden Werkstückes, da hier das Gewicht des Werkstückes keine Rolle
mehr spielt; so däß der Spindelstock mit seinem Getriebe entlastet wird.
-
Bei der Bearbeitung von- Radsätzen mit Gegengewichten hat die Erfindung
besondere, Bedeutung, da in diesem Falle die Unwucht der Radsätze keine Wirkung
mehr ausübt, was. sich besonders beim Dreheng mit Ha,rtmetallwerkzeugen günstig
auf das Drehbild auswirkt. Hinzu kommt, daß die Achse des Radsatzes beim Gegenstand
der Erfindung nicht mehr auf Verdrehung beansprucht wird; wodurch bei den bekannten
Drehblinken eine ungleiche Mitnehme der Überleitung der Kräfte erfolgt. Vorteilhaft
wirkt sich vor allem die Anordnung der umlaufenden Werkzeuge bei Biänken mit doppelseitigem
Antrieb aus.. Hier kann ohne weiteres bei Ausfall einer Seite durch Betriebsstörungen
die andere Seite weiter arbeiten. Desgleichen ist das Auf- und Abspannen des Werkstückes
bedeutend. einfacher, da dieses nicht mehr umläuft. Auch macht die Beobachtung des
Werkstückes keine Schwierigkeiten, weil einmal die Umdrehungszahlen sehr niedrig
liegen und zum anderen die Werkzeuge durch Schablonen selbsttätig geführt werden.
Die Gleitgeschwindigkeiten der Lager für die Hohlspindel bleiben weit hinter den
zulässigen Geschwindigkeiten zurück, so daß die Lebensdauer der Drehbänke nicht
beeinträchtigt wird.
-
Vorteilhaft ist ferner die trommelförmig ausgebildete Hohlspindel,
da diese außer zur Aufnahme der Werkzeuge gleichfalls zur Aufnahme der Kurbeln und
aller am Radsatz angebrachten Teile, wie Rollengehäuse, Bremsscheibe, Trommel usw.,
dient. Die Trommel ist so bemessen, daß es nicht mehr notwendig .ist, irgendwelche
oben aufgeführten Teile vorher vom Radsatz zu entfernen.. Sie werden also alle im
Innern der Trommel, untergebracht, so daß die Profilierarbait nicht behindert wird.
-
In der Zeichnung ist ein Beispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt .Abh. i eine doppelseitige kadsatzdrehbank im Längsschnitt, wobei
der linke Schlitten mit Drehring geschnitten ist; Abb: z stellt eine Seitenansicht
dieser Drehbank dar; in den Abb: 3, 4 und 5 ist die Arbeitsweise der drei Supporte
an Hand von Bearbeitungsbildern, gezeigt. Der Motor i treibt vermittels eines Ritzels
den Zahnkranz 2 und mit ihm den Drehring 3 mit den Supporten 4, 5 und a8 an. Es
kann ebenfalls mit zwei, aber auch. mit mehr als drei Supporten gearbeitet werden.
Diese Supporte sind an der Stirnfläche des Drehrings 3 verschiebbar angeordnet.
Irre Schlitten 8, der durch den Hilfsmotor 9 verschoben werden kann, ist der Drehring
an den Stellen; 6 und 7 drehbar gelagert und gegen Axialverschub gesichert. In,
der Mitte des Schlittensi 8 -ist ein Lagerarm i i zur Aufnahme der Pino1e 14 mit
ihrem Körner r2 vorgesehen. Ist der Radsatz durch einen, Elektromotor über die Schneckenantrieben
13
zwischen; die Körner 12 eingespannt, so erfolgt die Auslösung das Antriebs
beispielsweise auf mechanisch-elektrischem Wege durch Anschläge und elektrische
Ausschalter, wobei die unter Federdruck stehenden, entsprechend axial verschiebbar
gelagerten Schnecken: über die Anschläge auf die elektrischen Ausschalter einwirken,
Das
zwischen, den b,; iden. Körnerspitzern 12- gespannte Werkstück wird vermittels Gegenhalterbalzen;
2o oder eines Gegenhalterzahnradsegments 18 festgehalten. Diese Gegenhalter sind.
in Böcken 21 und 22 befestigt und axial und, quer zur We:rkstüclcachse verstellbar.
Die Böcke selbst ruhen- auf der Grundplatte 2q.. Auf dieser Grundplatte; ist des
weiteren ein Rollenständer 23 mit Handeinstellung zur Aufnahme des Radsatzes angebracht.
-
Die Verschiebung der Supporte q., 5 und 28 kann. von Hand, selbsttätig
vermittels, eines Elektro, motors, eines ölhydraulischen Antriebs usw: oder vom
Hauptantrieb abgeleitet erfolgen. Außerdem ist Eilbewegung durch einen busanderen
Motor möglich.
-
Der Support q., der mit seinem Werkzeug die Lauffläche der Räder gemäß
Abb. 3 der Zeichnung bearbeitet, wird bei seiner axialen. Verschiebung durch die
Schablone, 25 geführt, und, zwar derart, daß diese Schabdome! 25 den einen Arm des
zweiarmigen Hebels 26 führt, wobei der andere Arm die Laufflächemkurve des Rades
beschreibt.
-
Der Support 28 bearbeitet dein Spurkranz des Rades nach Abb.. q..
Einstellung und Vorschub erfolgen, hier durch das. Kegelrädergetriebe
27 in Verbindung mit den beiden; Wellen 15 und 16. Die gleiche Anordnung
besitzt der Schieber 5, der den Spurkranz gemäß Abb,. 5 bearbeitet.
-
Das Festhalten des Radsatzes 17 erfolgt beispielsweise durch dass
feststehende Zahnsegment 18, welches in die Verzahnung des auf dem Radsatz aufgesetzten
Zahnrades i9 eingreift. Anstatt der Verzahnung- kann ebenfalls der Zapfen 2o verwendet
werden, dar sich gegen die Speichen des zu bearbeitenden Rades legt.