DE87515C

DE87515C -

Info

Publication number: DE87515C
Application number: DE189587515D
Authority: DE
Priority date: 1895-05-23
Filing date: 1895-05-23
Publication date: 1896-07-03

Description

hat dfcuaetfi

KAISERLICHES

PATENTAMT. \&

PATENTSCHRIFT

KLASSE 82: Trockenvorrichtdngen.

ARTHUR BAERMANN in BERLIN. Trockenkammer.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Mai 1895 ab.

. Vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung von Trocken-, Darr- oder Backkammern, welche den Zweck hat, derartige Constructionen dauerhafter als die bisherigen zu machen, so dafs dieselben den wechselnden Beanspruchungen, welche durch die Erwärmung und Abkühlung veranlafst werden, erfolgreich begegnen.

Besonders bei Trockenkammern mit Isolirung der Umfassungswände gegen Wärmeausstrahlung wird durch die Isolationsbekleidung, sofern dieselbe zwischen einem inneren und äufseren Mantel angebracht ist, eine gegenseitige Bewegung dieser Mäntel durch die ungleiche Erwärmung bezw. Abkühlung veranlafst, so zwar, dafs erfahrungsgemäfs eine schnelle Zerstörung bezw. ein Schadhaftwerden solcher Trockenkammern eintritt.

Nach der Erfindung wird diesem Uebelstande dadurch abgeholfen, dafs der innere Mantel der Kammer, welcher mehr der Wirkung der Heiz- bezw. Wärmequelle ausgesetzt ist und der äufseren schnellen Abkühlung mehr entzogen wird, aus Wellblech hergestellt wird, das eine solche Bewegung des Mantels innerhalb weiter Grenzen ohne Reifsen oder sonstige Beschädigung gestattet.

Auf der Zeichnung ist:

Fig. ι ein Längsschnitt durch die Trockenkammer,

Fig. 2 ein Querschnitt nach der Linie x-x von Fig. i.

Die Trockenkammer besteht aus einem äufseren Blechmantel a, der je nach der Bestimmung der Kammer eine cylindrische, elliptische, prismatische oder andere Form hat. Der innere Mantel b besteht aus Wellblech, dessen Wellen quer zur Achse der Kammer verlaufen und das infolge dessen eine freie Bewegung des Mantels innerhalb weiter Grenzen ohne Reifsen oder Lösen der Verbindung an den Enden gestattet.

Beide Mäntel α und b sind an den Enden mit den nach der Darstellung C-förmigen Trägern c c¹ durch Nieten oder in anderer Weise fest verbunden, und nehmen zwischen sich die Isolirungsschicht d aus Infusorienerde, Korkmehl, Glas- oder Schlackenwolle oder dergl. auf. Die Träger c c¹ werden zweckmä'fsig durch Zugstangen e verbunden, so dafs ihre gegenseitige Bewegung und danach auch' die Bewegung des äufseren Mantels α verhindert wird. Die Trockenkammer wird an den beiden Enden durch Stirnwände f g dicht abgeschlossen , von denen die vordere Wand f zweckmäfsig eine Thür bezw. Klappe f¹ erhält, durch welche die Einführung und Entnahme des Trockengutes erfolgt. Die Heizung der Trockenkammer wird entweder mittelst eines periodisch in dieselbe durch einen Ausschnitt der vorderen Stirnwand einzuführenden Heizkörpers oder durch eine in die Trockenkammer dauernd eingebaute und an einen Abzug anzuschliefsende Heizvorrichtung bewirkt.

Von der Darstellung einer solchen Heizvorrichtung ist als nicht zur Erfindung gehörig abgesehen worden.

Claims

Die Trockenkammer kann für die verschiedenartigsten Zwecke zum Trocknen, Darren und Backen verwendet und entweder als feststehende oder transportable Anlage eingerichtet werden, in welchem Falle die Trockenkammer, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, seitliche Tragestücke / erhält, welche die Anbringung auf einem Wagenunterbau ermöglichen. Ebenso lassen sich derartige Kammern für Kochapparate anwenden, die z. B. durch Heifsluft oder Dampf beheizt werden.

■ Patent-Anspruch:

Eine Trockenkammer, bei welcher der mit dem äufseren Mantel (a) die Isolirungsschicht (d) einschliefsende innere Mantel (b) aus Wellblech hergestellt ist, dessen Wellung quer zur Achse der Kammer verläuft und das nur an den Enden mit Trägern (c C¹J fest verspannt ist, so dafs eine freie Bewegung des inneren Mantels beim Heizen bezw. Abkühlen ohne Reifsen und Zerstören der Verbindung stattfinden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.