DE869947C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Carbonsäureestern. - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Carbonsäureestern.Info
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Description
Es ist bekannt, daß man Carbonsäureester mit höhersiedenden als den zur Veresterung angewandten
Alkoholen, umesterrn kano. Die Umesterung
R1-COO-R2+ R8-OH^R1-COO-R3+R2-OH
ist eine Gleichgewichtsreaktioni und verläuft in
Gegenwart der Reaktionsprodukte unvollständig. Man hat deshalb vorgeschlagen, den entstehenden
Alkohol durch. Destillation fortlaufend zu enitfernen,
um das Gleichgewicht im Sinne der gewünschten Umsetzung zu verschieben. Es ist aber auf diese
Weise nicht möglich, kontinuierlich unmittelbar
reine Ester zu erhalten, weil diese durch dlie kontinuierliche
Zugabe von Ausgangsstoffen ständig wieder verunreinigt werden.
Esi wurde nun gefunden, daß man Carbonsäure^
ester besonders einf ach und in reiner Form in kontinuierlichem
Betrieb durch Umesterung herstellen kann, weno man in dien oberen Teil einer Destillierkolonne
die Mischung eines Esters mit einem höhersiedenden Alkohol als dem-, der zur Veresterung
verwendet wurde, einfließen läßt und die Kolonne derart beheizt, daß der entstehende Alkohol aus der
Reaktionis'zone fortlaufend abdestilliert wirdi und
der "^ntetandenie" Ester am. Kolonnenfuß flüssig, abgezogen!
werden-kann.
Das Verfahren eignet sich zur Umesterung vom Estern, ein:- und mehrbasischer Carbonsäuren der
verschiedenisten Art, z. B. von, aliphatischen Mono und1
Polycarbonsäuiren, wie Buttersäure', Laurini-.
säure, Ölsäure oder Stearinsäure, Oxalsäure, Adipinsäure, Ketopimelinsäure oder Sebacinsäure, oder
von aromatischen Mono- und! Polycarbonsäuireni,
ίο z. B. Benzoesäure, Salicylsäure oder Phthalsäure.
Als Alkohole sowohl·" für den Ausgangsester als
auch für die Umesterung kommen in erster Linie
einwertige Alkohole, wie Methanol, Äthanol, prim., sek. und tert. Butanol, Dodecylalkohol, freie Oxygruppen
enthaltende Äther und Ester mehrwertiger Alkohole, z. B. Glykolmonoäther, und Alkoholgemische,
z. B. Vorlauffettalkohol, die bei der Kohlenoxydhiedrierung entstehenden Alkoholgemische
sowie 'die durch Reduktion, der dmrch Anlagern von
Kohilenoxyd und Wasserstoff an Olefingemische
entstandenen, Aldehyde erhältlichen Alkohole, in Betracht. Auch mehrwertige Alkohole, z. B.
Äthylenglykol, Polyätihyleniglykole, Thiodiglykol,
1,3- und 1,4-Butylenglykol, Hexandiol-1,6, Hexantriol,
Trimethyloläthan und -propan oder Pentaerythrit, sind als Ausgangsstoffe geeignet.
Die Umsetzung bewirkt man in der Weise, daß man eine Mischung des Esters mit dem Alkohol,
zweckmäßig im äquivalenten Verhältnis, am oberen Teil- der Kolonne einlaufen läßt. Zweckmäßig ist'die
Mischung vorgewärmt, Im Laufe des Durchfließens durch die Kolonne tritt nun die Umesterung ein.
Man arbeitet zweckmäßig bei gewöhnlichem Druck, kann aber auch bei vermindertem Druck arbeiten,
falls der bei der Umesterung frei werdende Alkohol einen verhältnismäßig hohen Siedepunkt aufweist.
Die Temperatur der Kolonne wird so gewählt,
daß der entstehende Ester am Kolonnenfuß flüssig
abgezogen werden kann und der frei werdende Alkohol am oberen Teil fortlaufend abdestilliert.
Zur Beschleunigung der Umesterung empfiehlt es sich, in Gegenwart von Veresterungskatalysatoren
zu arbeiten. Beispielsweise kann man der am oberen Teil der Kolonne zufließenden Ausgangsmischung
geringe Mengen Mineralsäure zusetzen
oder die Kolonne mit einem die Umesterung be*-
günstigenden Stoff füllen, z. B. mit Kieselsäure-
, gel, oder anderen sauren Katalysatoren, z. B.
Borphosphat oder festen Wasserstoffioneniaustauschern.
Um in der Kolonne die für das Verfahren erforderlichen
Temperaturen einhalten zu können, . stattet man die Kolonne mit besonderen Heizvorrichtungen
aus. Zweckmäßig umgibt man sie mit einem äußeren Heizmantel und sorgt gleichzeitig
dafür, daß sie auch von innen beheizt werden1 kann. Man kann die Kolonne zu diesem Zweck beispielsweise
so gestalten!, daß man sie durch, eine Anzahl
waagerechter, durchlöcherter Böden mehrfach unterteilt,
auf denen man den Katalysator in einer bestimmten Schichthöhe anordnet. Zwischen: einer
Katälysätorschicht und der Unterseite des über ihr
befindlichen Bodens _kai™<
man jeweils einen Heizkörper einbauen, z. B. eine Heizschlange. Je mach
dem Siedepunkt1 der die Kolonne durchströmenden Stoffe heizt man entweder nur von außen oder nur
von innen oder mit beiden, Heizvorrichtungen.
Statt die Umsetzung nur in der Kolonne auszuführen, kann man auch SO' verfahren, daß man sie
in'zwei Stufen vornimmt. Zum Beispiel· kann man
das Reaktionsigemisch in einem der Kolonne vorgeschalteten
Gefäß, zweckmäßig in Anwesenheit eines Katalysators, wie kleine Mengen konzentrierter Schwefelsäure, so lange auf die für die
Umsetzung geeignetste Temperatur erwärmen, bis sich das Gleichgewicht zwischen den Reaktionsteil·-
nehmern teilweise oder vollständig eingestellt hat, und die Umsetzung dann in der Kolonne unter Entfernung
des frei werdenden Alkohols aus der Reaktionszone zu Ende führen.
Auf diese Weise gelingt es·, Umesterungen von Carbonsäureestern mit höheren Alkoholen als denen,
die zur Veresterung verwendet wurden, sehr rasch mit hervorragenden Ausbeuten und Umsätzen
durchzuführen. Die Umsetzung verläuft nach dem vorliegenden Verfahren vollständig.
'■Beispiel· 1
Man läßt stündlich 600 cm3 eines· Gemisches aus
174,1 Gewichtsteilen Adipinisauredimethiylester und
61312,71 Gewichtsteilen Decylalkohol in den oberen
Teil einer Kolonne eintropfen, die 2 m lang ist und einen Durchmesser von 30· mm hat. Die Kolonne ist
mit einem Koradensationsprodukt gefüllt, das aus
Phenol·, Natriumsulfat und Formaldehyd hergestellt, mit konzentrierter Schwefelsäure gehärtet
und mit Wasser ausgewaschen wunde. Dieser Katalysator wird vor dem Gebrauch mit verdünnter Salzsäure
behandelt, mit destilliertem Wasser gewaschen und getrocknet. Der obere Teil der Kolontie.
wird auf 13(01 bis 135 °, die Mitte auf i-5pi°-
und der Kolonnenfuß auf 170 bis 1750 erhitzt. Das
frei werdende Methanol destilliert am oberen Teil der Kolonne über. Der Adipinisäuredecylester wird
am Kolonnenfuß durch einen Siphon abgezogen. Er ist sehr rein und hat die theoretisch geforderte
Verseifungszahl.
In der im Beispiel 1 beschriebenen Kolonne^ die
mit Borphosphat gefüllt ist, läßt man stündlich 4(0O cm3 eines Gemisches· aus 1212,, 1 Gewichtsteilen
Phthalsäuredimethylester und ιι&,ι Gewichtsteilen
Hexamethyleniglykol einfließen·. Der obere Teil der Kolonne wird auf 14p0', die Mitte auf 170I01 und der
Kolonnenfuß auf 1900 geheizt. Das frei werdende
Methanol destilliert am oberen Teil der Kolonne über. Der entstandene Ester aus Phthalsäure und
Hexamethylengilykol, eine schwachgelb gefärbte, viskose Flüssigkeit von der theoretisch geforderten
Verseifungszahl, wind am Kolonnenfuß durch einen Siphon abgezogen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung . von Carbonsäureestern durch Umesterung vonCarbonsäureestern mit höhersiedenden Alkoholen als denen., die zur Veresterung verwendet wurden, zweckmäßig in Gegenwart von, Veresterungskatalysatoren unter fortlaufendem Abdestillieren des entstehenden Alkohols·, d&dlurch gekennzeichnet, daß man in den oberen Teil einer Destillationskolonne eine Mischung des Esters mit dem Alkohol oder ein entsprechendes bereits bis höchstens zur GleichgewichtseiniStel-. lung umgeesterfes Gemisch einfließen, läßt und die Kolonne derart beheizt, daß der entstehende Alkohol aus der Reaktionszone fortlaufend! abdestilliert wind undi der entstandene Ester am Kolonnenifuß flüssig abgezogen werden kann.Angezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 oSu 322, 2 27410.61; britische Patentschrift Nr. 346 486.I 5764 2.53
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1943B0006781 DE869947C (de) | 1943-01-24 | 1943-01-24 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Carbonsäureestern. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1943B0006781 DE869947C (de) | 1943-01-24 | 1943-01-24 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Carbonsäureestern. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE869947C true DE869947C (de) | 1953-03-09 |
Family
ID=34398475
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1943B0006781 Expired DE869947C (de) | 1943-01-24 | 1943-01-24 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Carbonsäureestern. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE869947C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1111166B (de) * | 1956-07-30 | 1961-07-20 | Du Pont | Verfahren zur Herstellung von Bis-(2-oxyaethyl)-terephthalat |
DE10008901B4 (de) * | 2000-02-25 | 2009-01-29 | Evonik Degussa Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Malonsäurediestern durch kontinuierliche Umesterung |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB346486A (en) * | 1930-01-25 | 1931-04-16 | Ici Ltd | Process of producing lactic acid esters |
US2081322A (en) * | 1930-10-08 | 1937-05-25 | Shell Dev | Process and apparatus for conducting chemical reactions |
US2274061A (en) * | 1939-12-13 | 1942-02-24 | Du Pont | Esterification process |
-
1943
- 1943-01-24 DE DE1943B0006781 patent/DE869947C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB346486A (en) * | 1930-01-25 | 1931-04-16 | Ici Ltd | Process of producing lactic acid esters |
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DE10008901B4 (de) * | 2000-02-25 | 2009-01-29 | Evonik Degussa Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Malonsäurediestern durch kontinuierliche Umesterung |
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