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Nachstellbare Reibahle Die Erfinidunig bezieht sich auf eine nachstellbare
Reibahle, die insbesondere als Maschinenreibahle für die Feinbearbeitung z. B. von
Ku.gellagerhohrünggen.dienen. soll und zu diesem Zwec@lc m-i.t einem Einspanndorn
oder =konus verbunden ist.
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Nac.hstellbare Reibahlen sind bekannt, unid zwar geht die Erfindung
von den- bekannten Reibahlen aus, bei denen durch; Nachstellen. (de Abnutzung der
Messer oder Schne-iiden- ausgeglichen werden sohl, insbesondere auch dann, wenn
ein Nachschleifen der Schneidkanten durch die Abnutzung erforderlich geworden ist.
-Bei einer bekannten Reihahle dieser Art sitzen die Schneiden einstöckig an einem
hiil@sen -förmigen Werkzeugkörper, in den ein konischer Schaft mittels eines Gewindeteiles
und einer Schraubenmutter derart einziehbar ist, daß der Hülsenkörper über seine
gesamte axiale Ausdehnung gleichmäßig eine gewisse radiale Ausweitung erfährt; da
hierbei der Hülsenkörper als konisches Rohr ausgebildet ist, das mit Rücksicht auf
die mit ihm einstückigen Schne-iden im allgemeinen aus wenig elastisch-dehn barem
Stahl oder Hartmetall bestehen muß, lassen sich bei dieser Reibahle im allgemeinen
nur Nachstellungen von o,oz bis o,oa mm erreichen, die zum Ausgleich .größerer Abnutzungen
niich.t .ausreichen. Demgegenüber bezweckt die Erfindung radiale Ausdehnungen, von
vorzugsweise min idestens. 3 %, möglichst aber 4. bis 6°/o des Durchmessers der
Reibahle für Bohrungen von, über 30 mm Durchmesser.
Auch
die bekannten nachstellbaren Rebahleni mit ge:schlitztem Werkzeugkörper können nur
o, i bis o,2 mm nachgestellt werden und sind meist auf ,geringe Bohrungsdurchmesser
beschränkt; denn die durch Schlitze unterbrochenen Teile d.e,s Werkzeugkörpers müssen
bei ,diesen Reibahlen einstöckig mit dem zugehörigen Halter verbunden sein, da die
gleichfalls bekannte Nachstellung von, unabhängig vom Halter verstellbaren Messern
umständlich und zu ungenau ist. Das Aufspreizen von fest mit dem Halter verbundenen,
durch Schlitze unterbrochenen Werkzeugteilen wirkt bei neuen Reibahlen zunächst
besonders auf das vordere Ende bei zu geringer Ausdehnung des hinteren Endes des
Werkzeugkörpers. 'Nach mehrfacher Abnutzung oder mehrfachem Abschleifen des vorderen
Endes der Schneiidtn: kann der ursprünglich auf seiner ganzen konischen Fläche in
der entsprechenden Bohrung des Werkzeugkörhers angreifende Druckkörper nur noch
in der Mitte des Werkzeugkörpers angreifen, so -daß das Nachstellen ,sehr viel größere
Kräfte erfordert und un-0 u eichmäßiges , Arbeiten de# Werkzeugkörper mit sich :b,r(ingt,
weil dessen nicht unterstützter vorderer Teil federnd: nachgibt.
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Gemäß der Erfindung werden die Nachteile der bekannten nachstellbaren
Reibahlen, bei denen. die Schneiden- oder Messer an :den Schultern von Vorsprüngen
eines. hülsenförmigen Werkzeugkörpers sitzen, der durch axiale Verschiebung eines
konischen, an .seinem Halter angreifenden, Druckkörpers gegen ihn ausdehnbar ist,
dadurch vermieden, @daß der Werkzeugkörper einen. an seinem Halter unabhängig von
diesem ausdehnbar gelagerten, selbständigen, vorzugsweise uugeschlitzten Teil und
vermöge einer Hinterschneidung nur :an! seinem vorderen: Ende eine Anlagefläche
für den Druckkörper bildet. Der Werkzeugkörper ist also nicht einstöckig mit seinem
Halter verbunden, ,so daß er sieh beim Einziehen des Druckkörpers über seine ganze
Länge ausdehnen kann: Dieser greift aber zufolge der Hinterschineidung auch nach
mehrfacher Abnutzung oder mehrfachem Abschleifen ides vorderem Endeis dar Sohneiiden
Dimmer nur am voirdieren Ende im Innern des Werkzeugkörpers an; so daß immer nur
eine verhältnismäßig geringe Kraft zum Nachstellen erforderlich ist und ein weitgehendes
Nachstellen bewirkt werden kann, ohne daß die Arbeitsgenauigkeit abnimmt. Das vordere
Ende wird dabei etwa 2o blis 30 °/o mehr als der übrige Teil ausgeweitet, wie es
entsprechend der stärli#eren Abnutzung der Schneiden am vöoderen Ende erwünscht
ist.
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Um die bezweckten weitgehenden Att,sdehnungen des Werkzeugkörpers
beim Nachstellen in vollem Maße und in jedem Fäll zu erreichen, i.st ;bei einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß der ungesichlitzte Werkzeugkörper
im Querschnitt ganz oder im wesentlichen gleichmäßige bzw. ra dalsymmetrische Wellenform
besitzt und die Schneiden an den Wellenkämmen sitzen, und zwar vorzugsweise mit
der durch die Schneidenspitze gehend--n Zentralen etwas .gegen dien benachbarten
Berührungspunkt einer Welle am Druckkörper versetzt; so daß .eine Axialverschiebu:ng
des Druokkörpers gegen den Werkzeugkörper im wesentlichen oder nur eine Radliialverschiebung
der Schneiden, zweckmäßig lediglich einen Ausgleich ihrer Abnutzung oder entsprechend
dem Abschleifen, hervorruft. Durch die gleichmäßige Wellenform unterscheidet sich
diese Ausführung,der Erfindung vorteilhaft von einer bekannten n-achs.tellbaren
Reibahle, bei der die Abwicklung der Mittellinie der hülsenförmigen Wand des Werkzeugkörpers
eine stark unglieichmäßigie und, sehr fiaehgestneckte, aber nicht sinusförmige Wel.len1:inie
ergibt und diese Wand auch ;auf der Innenseite mit Vorspriingen versehen ist. Die
ungleichmäßige Wellenform des Hülsenquerschnittes soll beider bekannten Reibahle
beim Nachstellen zugleich eine Veränderung des Brustwinkels der an der Seite der
Wellenkämme außerhalb ihrer radialen Mittellinie angebrachten Schneiden mit sich
bringen, was nach der Erfindung gerade vermieden werden soll. Außerdem muß bei der
bekannten Reibahle ein verhältnismäßig geringes radiales Ausdehnungsvermögen infolge
der flachen Wellenform in Kauf genommen werden: Weiter kann nach der Erfindung der
Werkzeugkörper im Bereich des vorderen Teiles der Schneiden leichter aus;dehnbar
sein, z: B. geringere Wandstärke besitzen als weiter hinten.
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Weitere vorteilhafte Merkmale für die Ausfü
[email protected] des Erfindungsgegenstandes,
insbesondere für die ausdehnbare Lagerung des Werkzeugkörpers am Halter und" seine
Zentrierung am Halter, ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von zwei
Auseführungsbeispielen an Hand der Zeichnung, und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt
durch die eine Ausführungsform der nachstellbaren Reibahle mit einem zugehörigen
Einspänrndorn; Figz eine Draufsicht auf den verstellbaren Ausdehniungskörper bei
der Ausführungsform nach Fig. i ; Fg.3 einen senkrechten Querschnitt durch den ausdehnbaren
Werkzeugkörper bei der Ausfüihrungsform nach Fig. i, .geschnitten nach Linie III-III
der Fig. i ; Fig. q. einen Längsschnitt durch die zweite Au-s-. fiihrungsform der
Erfindung.
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Gemäß Fig: i läuft -der Einspanndorn i am einen Ende in einen Konus
2 aus und'ist dafür eingerichtet, in der üblichen. Weise in eine Bohrmaschine, eine
Drehbank o6. dgl. eingesetzt zu werden. Am anderen Ende verbreitert .sich der Einspanndorn
in einen Flanschteil 3, indessen Randteile Führungsstifte q. engepreßt sind. Diese
Stifte greifen in A:usnehmMgen 5 eines Werkzeugkörpers 6, der in Fig. 3 dargestellt
ist. Der Einspanndorn i ist einstöckig in einen; zum Teil mit Gewinde 7 versehenen
Zapfen verlängert, der im einen zy@indriscihe Zentri@e@rteifl 8 ausläuft. Auf dem
Zapfen 7, 8 sitzt ein Anisdehnungskörper g in Form einer Mutter, die im Bereich
des Gewindes 7 ein: ,gut passendes Gegengewinde und im Bereich des zylindrischenTeiles
8 eine genau auf diesen passende zylindrische Bohrung besitzt, durch die sie auf
dem Zapfen genau zentriert wird.
Die - Außenfläche des Ausdehnungskörpers
9 verjÜngt sich in Richtung des Einspanndorns i, greift aber nur in dem kleinen,
konisch albgesetzten Bereich io an dem Werkzeugkörper an. In der Stirnseite dies
Ausdehnungskörpers sind: Bohrungen, i i angebracht, in,die ein Steckschlüssel eingreifen
kann. Auf diese Weise kann der Ausdehnungskörper 9 an den Ein, spann,dorn i hera.ngeschraubt
werden und übt hierdurch genau r.adialsymmetrische bzw. radiale Kräfte im Bereich
io auf dem Werkzeugkörper6 aus, wodurch dieser vornehmlich in diesem Bereich ausgedehnt
wird.
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Wie in Fig. 3 dargestellt, besitzt der Werkzeugkörper im Querschnitt
irn wesentlichen gleichmäßige und stark ausgebuchtete Wellenform. Im Gegensatz zu
.der eingangs ,genannten bekanten n.achrsteldbaren Reri.bahl,e bildet also die Mittellinie
Ader Wandung des hiül,s,enfö,rm;i,ge:n Werkzeuigkörpers im wesentlichen oder genau
als Abwicklung eine Sinuslinie. Die die z. B. aufs Werkzeugstahil',bestehernde:n
Schneidern 12 tragenden Vorsprünge :des Werkzeugkörpers «-erden hier durrch,die
Weilaenrkä,mme selbst gebildet. Die große Amplitude der Wellenl n.ie ermöglicht
selbst hei Ausbildung des ganzen Werkzeugkörpers aus Werkzeugstahl ein Ausidiehnungsvermöge
n i von mindestens 3 0/0 des Durchmessers, bei Hartmet!alll sogar 4 'b,i,s, 70/0.
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Die Anlageflächen 13 des Ausdehnungskörpers 9 an den Scheitelpunkten
der Innenseite des Werkzeug-körpers 6 können durch besondere Metallblättchen verstärkt
sein. Im Gegensatz zur eingangs genannten bekannten nachste ll;baren Reibahle greift
der Ausdelin,ungsl-zörper an diesen Stellen reicht über die ganze Längsrichtung
dies Werkzeugkörpers, sondern nur im Bereich io an und überträgt in diesem Bereich
die bereits erwähnten radialen Ausdehiitxngslcrä.fte, durch die die albgenutzten
Schneiden ohne Veränderung des Brustwinkels im Abnutzungsbereich, d. li. an ihrem
vorderen Teil auf ihr N ormmaß gebracht werden. IN ach ein- oder mehrinali,gem Nachstellen
können die Schneiden na-ch:eeschliffen: und auch dann wieder auf das, vorgeschriebene
Maß nac.h,gestellt werden. Einre derartige Reibahle ist also sehr viel länger gebrauchsfähig
als die bekannten nachstellbaren Reibahlen, ohne an Genauigkeit zu verlieren.
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Die Beschränkung des Nachs,tellens im wesentlichen auf den abgenutzten
Teil der Schneiden gestaltet sich besonders ausgeprägt auch dadurch, daß die Innenwandung
des Werkzeugkörpers 6 bei 14 nach außen leicht konisch abgesetzt und mit geringerer
Wandstärke ausgebildet ist, so daß die Ausdehnungskräfte sich, besonders stark lediglich
auf den Bereich io absetzen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. d. besitzt der abgebrochen dargestellte
Ei:nspanndorn i nach dem Werkmugende zu ein Gewinde 15, auf dem eine ,Mutter 16
verstellbar sitzt, die einen Skalenring 17 trägt. Das Stirnende der Mutter bzw.
des Skalenringes liegt ,gegeneinen Ring 1S an, der bei 19 zu einem Flanschring ausgebildet
ist und mittels Nut und Feder bei 2o, gegen Drehung gesichert, axial verschiebbar,
an einem zylindrischen Teil 21 des Ein.spünndornes i geführt ist. Bei -22 sind am
unteren Ende des Ringes 1S Skalenstriche angebracht.
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Im Flanschring 19 sind Stifte 23 eingepreßt, die entsprechend Fig.
3 in die Ausbuchtungen .-5 des Werkzeugkörpers 6 eingreifen und diesen wie bei der
Ausführungsform nach Fig. i gegen Drehung festhalten. Auch für die Ausibildung und
Wirkungsweise,des Werkzeugd:örpers 6 gelten die Ausführungen bei Fig. i und 3. Jedoch
wird die streng zentrische bzw. radiale Ausdehnung gemäß Fig. :I durch ei,ne"ni
das Emile rdeis Einspanrnidorrnesi rbilde,nden Ausdehnungskörper 24 bewirkt, 4 h.
einen konisch sich erweiternden Endteil. Beim Anziehen der Mutter 16 wird der Werkzeugkörper
6 auf den Konus 24 aufgepreßt und im Bereich des vorderen Teiles der Schneiden bei
25 genau radial ausgedehnt bzw. nachgestellt, wobei die zentrische Führung zwischen
1g und 2 1 sichergestellt wird. Die Skaleneinteilung bei 17 und 2--- erlaubt eine
genaue Einstellung bzw. Bemessung,des Ausmaßes der Nachstellung.