DE847914C - Vorrichtung zur Behebung oder Minderung des Schleuderns von einzeln angetriebenen Achsen bei Dampflokomotiven mit Ventilregler - Google Patents

Description

• Vorrichtung zur Behebung oder Minderung des Schleuderns von einzeln angetriebenen Achsen bei Dampflokomotiven mit Ventilregler I)i(,.Attfliisititg de; normalen I@itlipelstangentrielr werks in 1?inzelachsa ittrielie, die für 1)nit>jtflt>kottnotivett von hoher Fahrgeschwindigkeit angestrebt wird, hat »aatrgem:U.9 auch (he Frage aufgeworfen, wie (lern @c.l>letitlrrii cinzehter Achsen zu liegegttett ist. (@egeniilter dein littppelstangentriel>werk kante sich beint I:ittzelachsa tttrielt eiiie:\chse, deren Haftwert zwischen Rad und Schiene gering ist, nicht gegen eine Nachlmrachsc ntit lxesseretn Haftwert abstützen.
• I?s sind bereits eine I@cihe vom Einrichtungen vorgeschlagen w@tr cleti, welche den leim Schleudern eitler Treilmchse eiinmtemlen l)rehzahlunternhied zwisclwn dieser Treilrtcltse und einer Laufachse der I,@@k@@im@tive benutzen, u111 einen Stetterintpuls auszttliisen, der die Dampfzufuhr zu der der schletttlertulen Achse zugeh<irigen Antrielwtnaschine abschließt. Derartige Konstruktionen sind jedoch sehr vielteilig, und es wird deshalb eine itsung an--(-strebt, die diese zusätzlichen Steuerapparate und die »tit ihnen zusammenhängenden -zahlreichen I@@tlirleitutigeti oder auch elektrische l#,alwl ver._ neidet.
• Die Erfindung geht -davon aus, die Dampfzufuhr zu deu einzelnen Maschinen durch die Stellung des bzw. der Entnahmeventile an Kessel zu beeinllussen, hängt tnan sämtliche Einzehnaschimen an eitre Entnahncstelle, so würde die schleudernde \clise 11e11 I)am1>fzuflu ß auf sich ziehen tnul die nicht schleudern(len Visen würden dabei entsprechend an Antriebskraft verlieren. Außerdem müßte man, um das Schleudern zu beseitigen, das gemeinsame Dampfentnahmeventil praktisch vollständig schließen. Die Erfindung sieht nun eine Darnpfentnahmeeinrichtung vor, die ähnlich wie der bei Lokomotiven bekannte Mehrfachveutilre-gler arbeitet, jedoch diesem gegenüber eine wesentliche Abweichung zeigt. Jedes der Einzelventile wird beim Erfindungsgegenstand benutzt, um die Dampfzufuhr zu je einer Dampfmaschine zu steuern. Zu diesem Zweck ist der Ventilregler in so viele Kammern unterteilt als der Anzahl der Antriebsmaschinen entspricht. Das wesentliche :Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Ventile durch auf einer gemeinsamen Welle sitzende Nocken betätigt werden, deren Steuerfläche so geformt ist, daß sie eine @lufahrstellung aufweist, die nur einen für das erste Anfahren ausreichenden geringen Ventilhub verursacht und aus der die Steuerfläche in stetiger Kurve bis zur Volleröffnungsstellung ansteigt. Die Ventile werden also beim Öffnen des Reglers zunächst durch einen Anfahrkreisbogen der Steuernocken nur sehr wenig angehoben. Beim Schleudern einer Achse wird durch die erfindungsgemäße Bauart erreicht: i. Durch den geringen Hub in der :lnfahrstellung drosselt das Ventil den Dampfzutritt zur schleudernden Maschine stark ab, so (laß die Achse durch das damit verbundene Absinken des Danipfeintritts,druckes wieder zur Ruhe 'kommt oder nur noch mit stark verminderter Drehzahl umläuft; 2. der Dampfzutritt zu den übrigen -Maschinen bleibt aufrechterhalten und wird durch den Einzelschleudervorgang nicht beeinträchtigt.
• Die Lokomotive kann sich also durch die Zugkraft der in Arbeit bleibenden Maschinen von der Schlupfstelle wegbewegen, so daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß auch die schleudernde Achse wieder auf eine Gleisstelle mit besserem Haftwert gelangt. Die geringe Ventileröffnung ist bei der geringen Fahrgeschwindigkeit während des Anfahrvorganges ohne weiteres zulässig. Um aber mit der Beschleunigung der Lokomotive eine zu starke Dampfdrosselung zu vermeiden, öffnet der Fahrer dann den Regler weiter, um auf volle Ventileröffnung zu kommen, zweckmäßig unter Einlegung einer Zwischenstellung, bei welcher die Ventile etwas stärker, aber noch nicht wie bei hohen Maschinendrehzahlen geöffnet sind. In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer Ausführungsform 1>eisl)ielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt.
• Abb. 2 einen Querschnitt nach der Linie .9-13 der Abb. i, Abb. 3 einen Velltilvcrstcllnocken.
• Die Vorrichtung besteht aus dein Ventilgehäuse a, einem Dampfeintrittsstutzen b und mehreren Dampfaustrittsstutzen c. Das `'entilgeliäuse (a ist in mehrere Kammern dl, d2, d3, (f4 unterteilt, deren jede mit einem Ventil ei, e2, t#3, c4 ausgerüstet ist. Die Zahl der Kammern bzw. der Ventile entspricht der Zahl der Dampfmaschinen. Oberhalb der Eiammern dl bi,; (t4 befindet sich eiii gemeinsamer Dampfraum f, ebenso ist unterhall> der Kammern dl bis d4 ein gemeinsamer Entlastungsraum n angeordnet, der durch ein Ililfsveiitil lt Dampf erhält. In diesem Raum g liegt die Nockenwelle i finit den Ventilverstellnocken k1, k2,;, I,"4. Die Nocken sind so geformt, daß durch einen =\ufalirkreisl>ogeli I-!1 die Ventile nach dem Öffnen des Reglers nur sehr wenig angehoben werden. Der Fahrer wird aus dieser Anfahrstellung auf die folgenden Ventilstellungen Il, 11I, IV nach Geliör und Gefühl übergehen, wenn er feststellt, daß seine Lokomotive ohne Schleudern in Gang kommt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur Behebung oder Minderung des Schleuderns von einzeln angetriebenen Achsen bei Dainpflokoniotiven niit in den Dampfweg eingeschaltetem Ventilregler, der in so viel Kammern unterteilt ist, als der Anzahl der Antriebsmaschinen entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile (e1. c,2, t#3, e4) des Reglers durch auf einer gemeinsamen Welle (i) sitzende Nockeil (k1, k2, k3, k4) betätigt werden, deren Steuerfläche so geformt ist, daß sie eine .lnfahrstellung (1-I1) aufweist, die nur einen für das erste Anfahren ausreichenden geringen Ventilhub verursacht und aus der die Steuerfläche in stetiger Kurve bis zur Volleröffnungsstellttng (1V) ansteigt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 667 956, 688 876; US.",.-I'atentsclii-ift N r. 1 659 70-l#