DE844614C - Schaltverfahren in erdschlusskompensierten Hochspannungsnetzen - Google Patents

Description

• Erdschlüsse werden in kompensierten Netzen im allgemeinen durch die Erdschlußspule gelöscht, ohne daß Schaltvorgänge auftreten. Wenn es sich um extrem hohe Spannungen und große Netze handelt und nenn die `Witterungsverhältnisse im Augenblick :des Erdschlusses ungünstig sind, ist es möglich, däß die Erdschlußspule nicht imstande ist, den Erdschlußlichtbogen zu löschen.
• Erfindungsgemäß wird ,in diesem Falle außer der Erdschlußlöschung ,durch die Erdschluespule eine einpolige Erdschlußfortschaltungdervorn Erdschluß betroffenen Leitung durchgeführt. Eine solche besteht bekanntlich darin, daß der erdgeschlossene Phasenleiter am Anfang und am Ende durch öffnen eines Leistungsschalters vom Netz vorübergehend und kurzzeitig abgetrennt wird. Der Vorgang spielt sich in diesem Falle so ab, daß im Augenblick eines Erdschlusses nach einer bestimmten Zeit, falls die Erdsc lußspule in dieser Zeit die Löschung des Lichtbogens nicht bewirkt hat, eine Erdschlußfortschaltung durchgeführt wird. Es gibt Fälle, die das Zusammenarbeiten zwischen einphasiger Erdschlußfortschaltung und Erdschlußspule erschweren können, z. B. Ursymmetrien der Netzkapazitäten infolge der vorübergehenden Abschaltung einer bestimmten Phasenleiterkapazität während der einphasigen Erdschlußfortschaltung. Außerdem können kapazitive Ströme von den beiden gesunden Phasenleitern zum geerdeten Phasenleiter fließen. Diese speisen den Erdschlußlichtbogen auch dann, wenn der erdgeschlossene Phasenleiter auf beiden Seiten von seinen Energieversorgungsquellen abgeschaltet ist. In diesem Falle wird während der Zeit der Erdschlußfortschaltung erfindungsgemäß ein künstlicher Frdschluß innerhalb der Schaltanlage hergestellt.
• Inder Figur, ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt. Im Falle eines durch den Pfeil i t angedeuteten I?rdeclilusses .des Phasenleiters R versucht die Erdschlußlöschspule 12 zunächst in bekannter Weise den Erdschluß zu löschen. Gelingt dies nicht, so schaltet der mit einer Fortschalteinrichtung ausgerüstete Leistungsschalter 13 den Erdschluß i i kurzzeitig ab. Zusätzlich dazu kann vor, während oder nach diesem Abschalten der Leitung R über den Erdungsschalter 14 in der durch die Sammelschienen R, S, T angedeuteten Schaltanlage z. B. die P1lasenleitung R vorübergehend künstlich geerdet werden. Nach Aufhebung der künstlichen Erdung bleibt das Netz dann wie vor der Störung in Betrieb. Die zu dem Schaltverfahren dazugehörigen Hilfskontakte an den Schaltern und die erforderlichen Relais sind in der Figur der Einfachheit halber fortgelassen.

Claims (2)

1. PATENT ANS Pli('CI1E: i. Schaltverfahren in erdschlußkompensierten Hochspannungsnetzen, dadurch gekennzeichnet, daß im Erdschlußfalle nach Einwirkung der Erdschlußspule auf den Erdschluß eine einpolige Erdschlußfortschaltung der vom Erdschluß betroffenen Leitung vorgenommen wird.
2. 2. Schaltverfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein vorübergehender künstlicher Erdschluß in der Schaltanlage hergestellt wird.