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Vorrichtung zum Mischen von Flüssigkeiten
Bei Zweitaktmotoren erfolgt
eine Gemischschmierung, d. h. es wird dem Brennstoff Öl etwa im Verhältnis 1 : 20
beigegeben. Damit das Ol seine Wirkung nicht verfehlt, muß eine innige Durchmischung
beider Flüssigkeiten erfolgen. Dieses hat man bisher dadurch erreicht, daß man Benzin
und Orl zusammen in eine Kanne ga!b und die beiden Stoffe Ikräftig durchrührte oder
durchschüttelte.
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Die Kanne besaß am oberen Ende eine Ausgußtülle, vermittels deren
man das Gemisch in den Brennstofftank eines Zweitaktmotors einfüllen konnte. Dieser
Arbeitsvorgang ist sehr zeitraubend und umständlich und kann den heutigen Verkehrsverhältnissen
nicht mehr gerecht werden. Bei staubgeschwängerter Luft kommt noch eine Verunreinigung
des Gemisches hinzu, was sich schädlich auf die Zylinderwände des Motors auswirkt.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diesen Mängeln abzuhelfen
und eine selbsttätig und zuverlässig arbeitende Vorrichtung zu schaffen, die keine
Verunreinigung des Ciemilsches zuläßt.
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Erreicht wird das erfindungsgemäß im wesentlichten dadurch, Idaß dem
Durchfluß für den Bren.nstoff ein Behälter für das Öl zugeordnet ist, dessen Zufluß
zum Brennstoff durch diesen in Abhängigkeit von seiner Durchflußmenge geregelt wird.
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Es sind zwar schon Mischregler bekannt, die in Abhängigkeit des Druckes
der einen Flüssigkeit diese mit einer anderen Flüssigkeit in einem bestimmten Verhältnis
mischen. Diese Regler arbeiten jedoch nach einem pneumatischen Prinzip, der Erfindungsgegenstand
dagegen nach mechanischem Prinzip.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand
an
Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, und zwar zeigt Fig. 1 eine Mischeinrichtung
in senkrechtem Schnitt nach der Linie I-I der Fig 2 und Fig2 einen Schnitt nach
der Linie II-II ruder Fig. 1.
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Das Gehäuse 3 der Mischeinrichtung ist ein Zylinder. Dessen obere
Offnung wird durch einen Deckel 4 verschlossen, der einen zentralen Durchbruch 5
zum Einführen des Benzinhahnes und eine seitliche Öffnung 6 zum Einführen des Öles
aufweist. Nach unten wird der Zylinder durch eine trichterförmige Kappe 7 verschlbssen,
die als Verlängerung eine Tülle 8 besitzt, welche in den Einfüllstutzen des Benzintanks
eingeführt wird. Das Innere des Gehäuses 3 wird durch eine Querwand 9 in zwei Räume
A und B unterteilt. Der obere Raum A dient zur Aufnahme des Öles, während der untere
Raum B als Mischkammer dient. Axial im Gehäuse ist ein rohrförmiger Körper 10 angeordnet,
der den Einlaß für Brennstoff (Benzin) bildet. Dieses Benzineinfüllorhr 10 durchgreift
mit sei nein untere'n Teil die Scheidewand 9 un:d ragt mit dem oberen Teil bis dicht
unter die im Deckel.4 zur Einführung des Benzilnhahnes eines Tankschlauches bestimmte
Öffnung 5.
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Das untere Ende des Benzineinfüllrohres 10 ist durch einen Druckteller
12 abgeschlossen, der mit einem in der Achsrichtung des Benzineinfüllrohres angeordnetem
Stift I3 verbunden ist. Das oberhalb des Drucktelllers I2 liegende Stiftende ist
in einer Traverse 14 geführt, die diametral am Benzineinfüllrohr 10 befestigt ist,
während der untere Teil des Stiftes 13 in einer Zwischenwand 15 des Gehäuses 3 geführt
ist. Zwischen der Platte 15 und dem Druckteller 12 ist eine Feder 16 angeordnet,
die das Bestreben hat, den Druckteller 12 nach oben zu drücken, bis er an der Traverse
14 zur Anlage kommt. In Höhe des unteren Benzineinfüllrohrendes liegt eine weitere
Zwischenwand 17, die an ihrer Unterseite mehrere Böckchen I8, im dargestellten Beispiel
vier an der Zahl, zur Aufnahme von Winkelhebeln 19, 20 aufweist. Die Winkelhebel
19, 20 schwingen in dadialer Ebene und wirken mit ihren langen Armen 19 mit der
Druckplatte 12 zusammen. Die kurzen Arme 20 wirken auf Ventilstößel 21, die fest
mit Tellerventilen 22 verbunden sind, die in der Scheidewand g angeordnete Verbindungsöffnungen
23 zwischen dem Ölraum A und dem Mischraum B steuern. Die Durchbrüche 23 weise einen
größeren Durchmesser als die Ventile auf. Unter den Bohrungen 23 ist jeweils eine
kreisrunde Scheibe 24 befestigt, z. B. angeschweißt, die die Bodenplatte des Ventils
bildet und eine sichelförmige ;Äussparung 25 als Durchlaß hat. Die durch die Bohrung
entstehende Vertiefung dient zur Aufnahme eines Dichtungsringes oder einer Dichltungsscheibe
26.
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Um die gleiche Durchflußmenge in einer bestimmten Zeiteinheit für
dünnes und dickes Öl (Winter- und Sommeral) zu gewährleisten, sind die Ventile 22
verstellbar. Dazu sind an den oberen Enden der Ventilstößel 21 gerändelte Muttern
27 aufgeschraubt, die eine Drehung des Ventiltellers von Hand gestatten. Die Ventilteller
22 weisen je einen parallel zur Ventilachse liegenden Zapfen 28 auf, der die Drehung
durch die sichelförmige Aussparung 25 der Kreisscheibe 24 hindurch auf eine drehbare
Regel Scheibe 29 überträgt, in der ebenfalls ein sichelförmiger Ausschnitt 30 vorgesehen
ist. Die Scheibe 29 wird durch eine Feder 31 an den Ventilboden 24 angepreßt, damit
das Öl nur durch die zur Deckung gebrachten Schlitze 25, 30 fließen kann. Zwischen
den Federn 31 und dem Ventilstößel 21 kann gegenenfalls noch eine Distanzbuchse
32 vorgesehen werden. Wie ersichtsich, können durch Verdrehen der Regulierungsscheiben
29 gegenüber den Kreisscheiben 24 die sichelförmigen Öffnungen 25,30 mehr oder weniger
zur Deckung gebracht und somit die Durchflußöffnungen groß oder klein gewählt werden.
Uni die Ventile zu verstellen. muß der Deckel 4 abgenommen werden, damit die Rändelmuttern
27 freiliegen. Innerhalb der beiden Zwischenböden 9, 17 ist das Benzineinflußrohr
mit radialen kleinen Öffnungen 1 1 versehen, die einen Austritt des Benzins in den
Zwischenraum gestatten noch bevor die Ventile I2 und 28 geöffnet sind.
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Damit bei verschieden hoher Ölsäule eime möglichst gleichbleibende
Austrittsgeschwindigkeit des Ölstromes erfolgt, sind oberhalb der Scheidewand 9
Zwischenplatten 33 angeordnet, die mit einer Anzahl von kleinen Löchern 34 zum Durchtritt
des Öles versehen sind. Durch die Platten 33 wird die Öllsäule geschntitten, um
den Druck bei zunehmender Höhe der Ölsäule durch Hemmung des Nachflusses zu vermindern.
Der Abstand der Platten 33 ist so gewählt, daß der dazwischen verbleibende Raum
1/4 1 Öl aufnehmen kann. Die beiden Platten I5, I7 im Nlischraum B weisen wie die
Öldruckschneideplatten 33 Löcher 34 zum Durchtritt des Öles auf. Unterhalb der Platte
15 ist ein Verteilerblech 35 angeordnet, das mittels einer Schraube 36 und einer
Distanzbuchse 37 an einer Brücke 38 in der trichterförmigen Kappe 8 im unteren Gehäuseteil
7 angeschraubt ist.
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Senkrecht unter der zum Einfüllen des Öles dienenden Öffnung 6, im
Gehäusedeckel 4, befinden sich in den Öldruckschneideplatten 33 keilförmige Ausschnitte
39. Die Ausschnitte 39 gestatten es, das Öl direkt bis auf den durch die Scheidewand
6 gebildeten Grund des ölraumes A zu gießen. Der den Ausschnitten 39 benachbarte
Teil des Gehäuses 3 ist durchbrochen und mit einem Schauglas Ao zur Kontrolle des
Ölstandes versehen.
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Die Öldruckschneideplatten 33. die Scheitdewand g und die beiden
Platten 15, I7 zusammen mit dem Benzineinfüllrohr 10 sind durch vier Schraüben 41
zu einer Einheit verbunden. Das Benzineinfüllrohr 10 durchgreift die Platten 33,
9 und I7 und kann beispielsweise mit der Scheidewand 9 durch Punktschweißen verbunden
sein. Um den nötigen Abstand zwischen den Platten 33, 9, 17,15 einzuhalten, sind
zwischen ihnen D istanzbuchsen 42 angeordnet, deren Bohrungen zur Aufnahme von
Zusammenhalteschrauben
41 dienen. Die so zu einer Einheit verbundenen Teile werden mit Schiebesitz von
oben in das Gehäuse eingeführt und können ohne weiteres zum Reinigen wieder herausgenommen
werden. Um das Einführen zu begrenzen, sind im unteren Teil des Gehäuses 3 einige
Anschläge 43, z. B. vier, vorgesehen.
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Die Wirkungsweise des NI i scbtrichters ist folgende: Werden zum
Tanken eines Zweitakters 20 1 Benzin gebraucht, so wird in die Öleinfüllöffnung
6 1 1 Öl gegossen. Die Ölmenge bedeckt in diesem Fall das Schauglas 40 auf seiner
ganzen Länge. Nachdem der Mischtrichter mit der im Boden 7 befindlichen Tülle8 auf
den Einfüllstutzen des Benzintanks aufgesetzt ist, wird in die zentrale Öffnung
5 im Deckel 4 des Gehäuses 3 der Benzinhahn eingeführt. Unter dem Druck des ausströmenden
Benzins wird die Druckplatte 12 nach unten verschoben und gibt dabei die Öffnung
des Benzineinfüllrohres 10 frei. Die Druckplatte wirkt dabei auf die langen Arme
19 der Winkelhebel, die ihrerseits mit den kurzen Armen 20 die Stößel 21 dr Ventile
22 nach oben drücken und diese öffnen. Die nun senkrecht austretenden Olströme werden
zunächst von den waagerecht aus den Löchern ii austretenden. Benzinströmen oberhalb
der Platte 17 gekreuzt, was schon eine Verdünnung des Öles zur Folgge hat. Das verdünnte
Öl sucht sich nun einen Weg durch die Löcher 34 der Platte' 17 und trifft auf den
darunter aus dem Benzineinfüllrohr 10 aus tretenden Hauptstrom des Brennstoffes,
wodurch eine innige Vermischung beider Flüssigkeiten erfolgt. Nachdem das Gemisch
die Löcher 34 des Zwischenhodens 15 durchlaufen hat, tropft es auf das Verteilerblech
35, vom wo aus es durch die Tülle 8 und den Einfüllstutzen in den Benzintank gelangt.
Durch das Umleiten des Gemisches durch die Löcher 34 und das Schäumen der auf das
Verteilerblech 35 niederfallenden Tropfen wird eine restlose und innige Vermischung
herbeigeführt.
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Wie schon erwähnt, beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind mancherlei andere Ausführungen und Anwenzungen möglich.
So könnte z. B. eine beliebige Anzahl von Ventilen mit den dazugehörigen Steuerheheln
zur Anwendung kommen. Man könnte ferner den Mischtrichter unmittelbar an die Stelle
des Benzinhahnes an den Benzinschlauch der Zapfsäule anschließen und gleichzeitig
die Öleinfüllöffnung 6 durch einen Schlauch mit einer ÖlEzapfstelle verbinden. Auch
kann durch den Benzindruck eine kreisende Bewegung, z. B. durch ein an der Stelle
der Druckplatte 12 sitzendes kleines Flügelrad, im Mischtrichter hervorgerufen werden,
die beide Stoffe durch Umwälzen vermischt. Die Erfindung kann auch für andere ähnliche
Zwecke mit it Erfolg zur Anwendung kommen.