DE82925C - - Google Patents

Info

Publication number
DE82925C
DE82925C DENDAT82925D DE82925DA DE82925C DE 82925 C DE82925 C DE 82925C DE NDAT82925 D DENDAT82925 D DE NDAT82925D DE 82925D A DE82925D A DE 82925DA DE 82925 C DE82925 C DE 82925C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fuse
safety
powder
detonator
bodies
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT82925D
Other languages
English (en)
Publication of DE82925C publication Critical patent/DE82925C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06CDETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
    • C06C5/00Fuses, e.g. fuse cords
    • C06C5/06Fuse igniting means; Fuse connectors

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Februar 1894 ab.
Die durch das Aussprühen der Zündschnuren hervorgerufene Gefahr, Schlagwetter zu entzünden, ist schon in der verschiedensten Art zu verhüten gesucht worden. Vor allem sind hier die deutsche Patentschrift Nr. 43117 und die englische Patentschrift Nr. 391 (1887) zu erwähnen, welche diese Frage zu lösen suchten. Aber alle bis jetzt angewendeten Methoden haben nur wenig Erfolg erzielt und ist immer wieder auf die allein sichere Zündung durch den elektrischen Strom verwiesen worden. Um nun aber in den Fällen, wo elektrische Zündung nicht anwendbar ist, auch die Schiefsarbeit zu ermöglichen und vollständig sicher zu gestalten, soll im Nachstehenden eine Ausführungsform des durch Patent Nr. 43117 geschützten Sicherheitszünders beschrieben werden, die jede Garantie der Sicherheit bietet.
Die Diazosulfosäuren des Benzols und Naphtalins, wie auch ihre Substituti.onsproducte und die dinitrokresolsauren Salze, Körper, deren Zersetzungstemperaturen sehr niedrig liegen (50° bis 1500), bilden eine Reihe von Körpern, welche die Eigenschaft haben, bei ihrer Zersetzung ohne sichtbares Glühen zu verbrennen. Dieses Verhalten läfst obengenannte Körper zur wettersicheren Zündung von Knallsätzen und Pulverzündschnuren äufserst geeignet erscheinen. Wie man bei jeder brennenden Zündschnur, die gut gearbeitet ist, beobachten kann, ist, sobald die Zersetzung der Pulverseele 3 bis 5 cm weit stattgefunden hat, jede Gefahr einer Zündung der Schlagwetter ausgeschlossen, da die Zersetzung der Pulverseele beim Weiterbrennen vollständig gefahrlos stattfindet, indem nämlich die anfangs hervorbrechende Stichflamme durch die bei der Verbrennung sich bildende Kohlenmasse unschädlich gemacht wird. v
Alle oben angeführten leicht entzündlichen Verbindungen haben nun die Eigenschaft, bei ihrer Zersetzung eine starke voluminöse Kohle zu hinterlassen, und es genügt schon eine geringe, mit der Pulverzündschnur verbundene Vorgabe dieser Körper, um ein Durchschlagen der Stichflamme der Pulverzündschnur vollständig zu vermeiden. Die bei der Verbrennung dieser Verbindungen sich bildende .Kohlenmasse wirkt durch ihre Porosität genau so wie das Drahtgeflecht der Sicherheitslampe. Die oben angeführten, bei niederer Temperatur verbrennenden Körper sind aber nur dann im Stande, eine gewöhnliche Zündschnur zu entzünden , wenn der Pulverseelendurchmesser mindestens dreimal so stark ist wie derjenige der gebräuchlichen Schnuren. Um jedoch eine genaue Uebertragung der Zündflamme auf die Pulverseele einer gewöhnlichen Schnur mit geringem Seelendurchmesser herbeizuführen, bedient man sich zweckmäfsig einer kleinen, aus ι Theil chlorsaurem Kali und 3 Theilen Zucker bestehenden Zündpille, welche zwischen Zündschnur und der flammenlos brennenden Masse eingeschaltet wird.
Einige geeignete Formen des soeben beschriebenen Sicherheitszünders sind auf beiliegender Zeichnung zur Veranschaulichung gebracht.
In Fig. ι ist ein 4 bis 5 cm langes Stück mit α α-Diazonaphtalinsulfosäure gearbeitete Zündschnur a, dessen Seelendurchmesser 0,3 mm beträgt, so in eine 4 bis 5 cm lange, eng anschliefsende Metallröhre c eingeschoben, dafs
es bis zur Hälfte in dieselbe hineinreicht. Durch eine kreisförmig wirkende Zange ist die Röhre bei al- fest angekniffen. Zum Gebrauche wird die Pulverzündschnur c derart in die offene Metallröhre dieses Sicherheitszünders eingeschoben, dafs beide Zündschnurenden vollkommen fest, d. h. ohne Zwischenraum auf einander stofsen, worauf die Metallhülse auch bei c1 fest auf die Pulverzündschnur angekniffen wird, so dafs die Hülse ein dicht schliefsendes Verbindungsstück der beiden Zündschnuren vorstellt.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsform so veranschaulicht, dafs in einer an beiden Seiten offenen Röhre b1 zwischen zwei kreisförmigen Eindrücken eine comprimirte Pille d von dinitrokresolsaurem Natron oder αα-Diazonaphtalinsulfosäure angeordnet ist. Der Hohlraum b'2 dient zur Aufnahme der Zündschnur, auf welcher das Rohrende bei a2 aufgekniffen wird. Der Hohlraum b3 bleibt offen und dient -zur Aufnahme der bei der Verbrennung der Zündpille sich bildenden voluminösen Kohle.
Bei der Zündung dieser beiden Arten Sicherheitszünder, welche, wie nachstehend beschrieben, ohne Flammen- und Funkenbildung bewirkt werden kann, bildet sich vor der Pulverzündschnur so viel voluminöse Kohle, dafs eine Stichflammenbildung unmöglich ist.
Die Zündung oben beschriebener Sicherheitszünder kann durch Schwamm geschehen. Um aber einerseits das Glühen des Schwammes zu vermeiden, andererseits aber auch eine Einrichtung zu schaffen, welche es nur dem mit der Schiefsarbeit beauftragten Bergmann ermöglicht, ohne Benutzung von gefahrbringenden Anzündmitteln den neuen Zünder anzuzünden, soll die von der Grubenlampe selbst gespendete Wärme dazu verwendet werden, die Zersetzung des Zünders einzuleiten.
Wie bereits erwähnt, liegen die Zersetzungstemperaturen der anzuwendenden organischen Körper alle sehr niedrig; Während es bei Anwendung des mit Diazobenzolsulfosäure angefertigten Zünders möglich ist, die Zersetzung durch einfaches Auflegen des Zünders auf den Drahtkorb der Lampe herbeizuführen, bietet sich in den Diazosulfosäuren des Naphtalins eine Reihe von Körpern, welche schwerer zu entzünden sind. Eine geeignete Form, die Verbrennung der letzteren Körper einzuleiten, ist folgende:
Eine entweder in das Glas der Sei ρ ρ el' sehen Sicherheitslampe oder den Drahtkorb anderer Sicherheitslampen eingelassene kurze, oben trichterförmig erweiterte Metallröhre A (Fig. 3), welche durch einen Metallkranz in geeigneter Form befestigt, ist, soll dazu dienen, einen mit Handhabe versehenen Kupfer- oder Metalldraht -B nach Belieben durch Einschieben in die Flamme der Lampe erwärmen zu können. Die Zündung des Sicherheitszünders kann alsdann mit einem derart erwärmten Draht geschehen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Ausführungsform des durch Patent Nr. 43117 geschützten Sicherheitszünders für Zündschnuren, bei welchem der Zündkörper aus sich schon bei niederer Temperatur zersetzenden, eine voluminöse Kohle bildenden und daher Stichflammenbildung verhütenden Körpern, wie Diazosulfosäuren des Benzols, Naphtalins, wie deren Substitütionsproducten oder dinitrokresolsauren Salzen besteht.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT82925D Active DE82925C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE82925C true DE82925C (de)

Family

ID=355299

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT82925D Active DE82925C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE82925C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2003095394A1 (en) * 2002-04-25 2003-11-20 American Promotional Events, Inc. Safety fuse connector
ITBO20090407A1 (it) * 2009-06-23 2010-12-24 Stefano Scardovi Dispositivo di accensione per fuochi pirotecnici

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2003095394A1 (en) * 2002-04-25 2003-11-20 American Promotional Events, Inc. Safety fuse connector
ITBO20090407A1 (it) * 2009-06-23 2010-12-24 Stefano Scardovi Dispositivo di accensione per fuochi pirotecnici
WO2010150176A1 (en) * 2009-06-23 2010-12-29 Stefano Scardovi A device for igniting fireworks

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE82925C (de)
DE947143C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Zuenden von Druckgas erzeugenden Sprengpatronen
DE43117C (de) Sicherheitszünder für Zündschnuren zur Verhütung von Schlagwetter-Explosionen
EP3771881B1 (de) Pyrotechnischer initiator zum initiieren eines zündschlauches und verfahren zum initiieren eines zündschlauches
DE958539C (de) Elektrische Zuendvorrichtung zum Entzuenden von Anzuende-Zuendschnur
DE100725C (de)
DE169173C (de)
DE857319C (de) Elektrische Zuendvorrichtung fuer Pulver- oder Sprengstoffladungen
DE962513C (de) Sparkerze
DE86246C (de)
DE585393C (de) Verfahren zum Initiieren von Sprengstoffen auf thermischem Wege
DE506018C (de) Schlagwettersicherer Zeitzuender
DE73493C (de) Elektrischer Cigarrenanzünder
DE47484C (de) Magazin-Sturmfeuerzeug
DE299864C (de)
DE606023C (de) Elektrische Zuendeinrichtung
DE90965C (de)
DE151294C (de)
DE114825A (de)
DE1940523C3 (de) Blitzlichtlampe
DE214704C (de)
DE657462C (de) Zuendvorrichtung mit Brandpatronen fuer OElfeuerungsbrenner
DE1476927C (de) Glühzündeinrichtung für Gasturbinentriebwerke
DE72297C (de) Vorrichtung zum Vorschub und zur Entzündung eines Zündstreifens
DE93028C (de)