-
Vorrichtung zum vorübergehenden Abschließen von Druckrohren, beispielsweise
für Turbinenleitungen, zwecks Durchführung von Druckproben Zum Abdrücken von Druckrohren
im Werk werden normalerweise hydraulische Pressen benutzt, deren Anschaffung jedoch
recht teuer ist, insbesondere wenn ihre Leistung zum Abdrücken von Hochdruckrohren
für große Turbinenanlagen ausreichen soll.
-
Außer dem Abdrücken der einzelnen Rohrschüsse im Werk ist es notwendig,
die Druckrohrleitungen abschnittsweise auf der Baustelle abzudrücken. Um dies zu
ermöglichen, wird das Druckrohr nach bestimmten Bauabschnitten mit einem Flansch
versehen, auf den ein entsprechender Abschlußdeckel aufgesetzt wird. Nach Aufbringen
des Deckels wird dann die Rohrleitung gefüllt und mittels Druckwasser, das durch
den Deckel eingeführt wird, unter Druck gesetzt. Das Auf- und Abmontieren clies°r
Deckel ist zeitraubend; außerdem ist eine Mehrzahl von Deckeln notwendig, da der
Durchmesser der Rohrleitungen im allgemeinen von einem Ende der Leitungen zum anderen
ab- bzw. zunimmt.
-
Die Erfindung bezweckt nun, eine Vorrichtung zum vorübergehenden Abschließen
von Druckrohren zu schaffen, die sowohl auf der Baustelle beim Abdrücken einzelner
Rohrschüsse und ganzer Druckrohrleitungen als auch in der Werkstatt zum Abdrücken
einzelner Rohrschüsse vorteilhaft angewendet werden kann.
-
Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht darin, daß zwei ineinandergleiten.de,
gegeneinander abgedeckte Rohrstücke vorgesehen sind, die beispielsweise
mittels
Druckbolzen auseinanderschiebbar sind und von denen eines durch eine Bodenplatte
abgeschlossen ist, während das andere mit einer dichtenden Anlage für das Ende des
zu prüfenden Druckrohres versehen ist. Der Durchmesser des mit der Anlage versehenen
Rohrstückes wird dabei größer gewählt als der Durchmesser des zu prüfenden Druckrohres.
Hierdurch wird erreicht, daß sich die Vorrichtung durch den Druck des in ihr befindlichen
Wassers fest gegen das Ende des zu prüfenden Druckrohres anlegt.
-
Damit die Vorrichtung wechselweise für Druckrohre verschiedenen Durchmessers
benutzt werden kann, besteht die Anlage für das Druckrohrende aus einer radialen,
mit einem Dichtungsbelag versehenen Ringplatte. Die beiden die Vorrichtung bildenden
Rohrstücke sind ferner mit Flanschen versehen, zwischen denen die Druckbolzen, welche
die beiden Rohrstücke auseinanderdrücken, angeordnet sind, und besitzen ferner eine
Stopfbuchse, die die beiden Rohrstücke gegeneinander abdichtet.
-
Wird die Vorrichtung auf der Baustelle zum Abdrücken bereits fertig
montierter Rohrleitungen verwendet, so wird als Widerlager der folgende Abschnitt
der Rohrleitung verwendet. Zu diesem,Zweck besitzt dann auch das abgeschlossene
Rohrstück der Vorrichtung eine ringförmige Anlagefläche, mit der es sich gegen das
nachfolgende Druckrohr abstützen kann. Wird die Vorrichtung in der Werkstatt verwendet,
um einzelne Rohrschüsse abzudrücken, so wird zweckmäßig ein Rahmen mit einem verstellbaren
Widerlager vorgesehen. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, beide Enden der Vorrichtung
durch eine Wand abzuschließen, wobei in derjenigen, die an das abzudrückende Rohr
anschließt, ein absperrbarer Durchlaß angeordnet wird. Es ist dann möglich, den
Druck innerhalb der Vorrichtung etwas niedriger zu halten als den Probedruck im
Druckrohr und auf diese Weise die Stopfbuchsen zu entlasten sowie den Druck der
ringförmigen Anlagefläche gegen das Druckrohr zu vermindern.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt Fig. i eine Vorrichtung nach der Erfindung, wie sie zum Abdrücken einzelner
Rohrabschnitte während der Montage verwendet werden kann, und Fig. 2 die Vorrichtung
in einem entsprechenden Rahmen zum Abdrücken von einzelnen Rohr-. schüssen in der
Werkstatt.
-
Gegen das Ende i einer bereits fertig montierten Rohrleitung legt
sich eine Ringplatte 2, die mit einem Dichtungsbelag 3 versehen ist. Die Ringplatte
2 ist mittels einer Versteifungskonstruktion 4 starr an ein Rohrstück 5 angeschlossen,
das einen größeren Durchmesser hat als das Druckrohr i. Das Rohrstück 5 ist gegen
ein Rohrstück 6 verschiebbar, welches teilweise in das Rohrstück 5 hineingeschoben
ist und durch einen Boden 7 mit Versteifungen B . und 9 abgeschlossen ist. Während
das Rohrstück 5 einen Flansch io trägt, besitzt das Rohrstück6 einen Flansch i i.
Zwischen diesen beiden Flanschen ist eine Reihe von Druckbolzen 12 angeordnet, die
mittels Muttern 13 die Rohrstücke 5 und 6 auseinanderschieben. Die Druckbolzen 12
sind so ausgebildet, daß sie keinen Zug übertragen können. Die Abdichtung zwischen
den Rohrstücken 5 und 6 erfolgt durch eine Stopfbuchse 14, die mittels Stopfbuchsenschrauben
15 angezogen werden kann. Der Boden 7 bildet ferner eine Ringplatte 16, mit der
sich der Boden 7 gegen das Ende 17 des folgenden Rohrabschnittes abstützt. In dem
Rohrstück 5 ist schließlich noch ein Wassereinlaßstutzen 18 und in dem Boden 7 ein
Entlüftungsstutzen i9 vorgesehen.
-
Soll der Rohrabschnitt, dessen Ende mit i bezeichnet ist, abgedrückt
werden, so wird die Vorrichtung nach der Erfindung an dem Ende i angesetzt, wöbei
die Ringplatte 2 gegen das Rohrende i anliegt. Als Widerlager für die Vorrichtung
dient .die Fortsetzung der Rohrleitung, deren Anfang mit 17 bezeichnet ist. Sie
muß vor der Betätigung der Vorrichtung bereits mindestens bis zum nächsten Festpunkt
montiert sein. Nach Anbringen der Vorrichtung werden die Rohrstücke 5 und 6 durch
Betätigung der Druckbolzen 12 so %#,-eit auseinander geführt, daß die Ringplatten
3 und 16 an die Rohrenden i bzw. 17 anliegen. Daraufhin wird die Stopfbuchse 14
teilweise angezogen und die abzudrückende Rohrleitung nebst der Vorrichtung durch
den Einlaufstutzen 18 mit Wasser gefüllt. Die Luft entweicht dabei durch den Entlüftungsstutzen
i9. Die eventuell eintretende Verkürzung des zu prüfenden Rohrstranges infolge Abkühlung
durch das Preßwasser muß durch Nachziehen der Muttern 13 ausgeglichen werden. Hierauf
wird die Stopfbuchse 14 vollständig angezogen. Wird nun durch weiteres Einpressen
von Wasser Druck in die Vorrichtung gebracht, so preßt sich die Ringplatte 2 unter
dem Wasserdruck gegen das Ende i der fertigen Rohrleitung an, während die Ringplatte
16 ihr Widerlager in dem folgenden Rohrabschnitt 17 findet. Hierbei werden die Druckbolzen
12 entlastet. Nach beendeter Druckprobe wird nach der Entlastung das Wasser aus
der Vorrichtung abgelassen, während die geprüfte Druckleitung mit Wasser angefüllt
bleiben kann, falls sich nicht die Notwendigkeit einer nachträglichen Reparatur
der Rohrleitung herausstellt. Tritt beim Entlasten Wasser zwischen i und 3 aus,
bedingt durch bleibende Verformungen beispielsweise der Dichtschicht, dann müssen
die Muttern 13 nachgezogen werden.
-
Nach Rückschrauben der Muttern 13 wird die Vorrichtung entfernt und
die Verbindung der fertigen Rohrleitung i mit dem nächsten Rohrabschnitt 17 durch
Einschweißen eines Zwischenstückes oder Einsetzen einer betriebsmäßigen Stopfbuchse
hergestellt.
-
In Fig.2 stützt sich der abzudrückende Rohrschuß 20 gegen ein verstellbares
Widerlager 21 ab, das in einem Rahmen 22 angeordnet ist. Das Widerlager 21 trägt
eine Scheibe 23 mit einem Abdichtungsbelag 24 und dient so als Anlage für das Druckrohr
20 und gleichzeitig als deren Abschluß. Der Boden 7 der Vorrichtung 5, 6 liegt gegen
ein festes Widerlager 25 des Rahmens 22 an. Bei der dargestellten Ausführungsform
besitzt das Rohrstück 5 einen Boden 26, der mit einem absperrbaren
Durchlaß
27 versehen ist. Ist bei der Drucksteigerung während des Abdriickvorganges die maximale
Belastung der Dichtflächen 3 bzw. 2.4 erreicht, so wird der Durchlaß 27 abgesperrt.
Der Druck im Rohrschoß 20 kann daraufhin über einen Einlaß 28 im Boden 23 noch weiter
gesteigert werden. Die Steigerung findet allerdings ihre Grenze durch die Notwendigkeit,
die Abdichtung des. Rohrschusses am Boden 26 des Rohres 5 und am Ring 23 aufrechtzuerhalten.
Der Boden 26 hat daher insbesondere dann Bedeutung, wenn der Durchmesser des zu
prüfenden Rohrschusses 20 erheblich kleiner ist als der Durchmesser des Rohrstückes
5 der Vorrichtung.