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Verfahren zum Schutze von Oberflächen, an denen elektrische Beanspruchungs-
oder Spannungsmesser angebracht werden
Die Benutzung von elektrischen Beanspruchungsmessern
nimmt ein ständig wachsendes Ausmaß an und ihre allgemeine Benutzung ist praktisch
nur durch die Schwierigkeiten begrenzt, die darin liegen, die Beanspruchungsmesser
zuverlässig an den zu prüfenden Teilen zu befestigen und diese gegen allmähliche
Zerstörung durch äußere Einwirkungen zu schützen. Die Aufgaben, die sich diesbezüglich
ergeben, sind äußerst zahlreich und in gewissem Maße gegensätzlich. Tatsächlich
müssen die elektrischen Widerstände von sehr feinem Durchmesser, die die empfindlichen
Teile des Beanspruchungsmessers bilden, so eng wie möglich mit den Elementen verbunden
sein, deren Verformung man zu messen wünscht, und aus diesem Grunde muß das Verbindungsmittel,
das zum Befestigen der feinen Drähte an den Oberflächen der zu prüfenden Teile dient,
so starr wie möglich sein, damit diese Drähte den gleichen Dehnungs- und Druckbeanspruchungen
unter den gleichen Bedingungen unterworfen sind wie die Oberflächen der Elemente,
an denen sie befestigt sind, und zwar so, daß diese Beanspruchungen ohne eine Nachwiikung
ausgehalten werden, während die Schutzschichten im Gegensatz dazu so nachgiebig
wie möglich sein müssen.
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Andererseits muß die ganze Einheit, die aus dem Element, dessen Verformung
gemessen werden soll, und dem Beanspruchungsmesser besteht, häufig sehr starken
Verschleißbedingungen verschiedener Art widerstehen, so z. B. wäre es sehr erwünscht,
die Beanspruchungen von Metallteilen im Innern von Explosionsmotoren zu messen,
wo der Beanspru-
chungsmesser der Wirkung heißer Schmieröle widerstehen
müßte. Wenn der Beanspruchungsmesser an Flugzeugpropellern und Tragflächen angebracht
wird, so muß er vor den atmosphärischen Einwirkungen geschützt werden, und zwar
soweit wie dies möglich ist ohne schädliche Verstärkungen hervorzurufen, die die
aerodynamische Gestaltung der in Frage kommenden Elemente verändern.
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Schließlich ist es sehr zweckmäßig, jeden Augenblick in der Lage
zu sein, festzustellen, ob die Drähte des Beanspruchungsmessers in gutem Zustand
sind.
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Aus obigen Gründen ist es leicht einzusehen, daß die Aufgabe, die
Oberflächen, die den Beanspruchungsmesser tragen, zu schützen, sehr schwer zu lösen
ist und daß andererseits, wenn eine restlose Lösung dieser Aufgabe gefunden wird,
diese dazu beitragen würde, die Verwendung des Beanspruchungsmessers beträchtlich
zu erweitern und gleichzeitig zu vereinfachen und seine Anwendung zu erleichtern.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Schutz des Beanspruchungsmessers,
der Oberfläche, auf der ein solcher Beanspruchungsmesser angebracht wird und der
dazu gehörenden Verbindungen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Beanspruchungsmesser in
irgendeiner geeigneten Art, z. B. mit bekannten Mitteln, an der Oberfläche von irgendwelchen
Elementen befestigt, deren Verformung elastische Zusammenziehung oder Ausdehnung
bei Dehnungs- oder Druckbeanspruchungen u. dgl. man zu messen wünscht, und zwar
so, daß eine starre Verbindung zwischen den Drähten und der Oberfläche, auf der
sie zum Haften gebracht sind, gesichert ist. Die ganze Einheit wird dann mit einem
verdünnten Lack überzogen, der im wesentlichen aus Natur- oder synthetischem Gummi
oder Harzen zusammengesetzt ist und vorzugsweise bei hohen Temperaturen polymerisiert;
und dieser Lack wird mit einem geeigneten Lösungsmittel bereitet, z. B. Schwerbenzin.
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Lacke dieser Art und besonders fetthaltige Phenollacke, die, wie
oben beschrieben, mit einem geeigneten Verdünnungsmittel, insbesondere mit Schwerbenzin,
verdünnt sind und die in geeigneter Form über die Oberfläche, die geschützt werden
soll, gespritzt werden, sind durchaus zur Anwendung für den Schutz der Beanspruchungsmesser
geeignet. Dieser Lack hat alle Vorzüge, um die Schwierigkeiten zu lösen, die am
Anfang der Beschreibung aufgezählt wurden. Die mit diesem Lack erzeugte Schicht
ist wasserdicht, sie bildet einen vollkommenen elektrischen Isolator, sie besitzt
eine vorzügliche Nachgiebigkeit und nach ihrer Polymerisation wird sie praktisch
unlöslich in den meisten Flüssigkeiten, mit denen die geschützten Elemente in Berührung
kommen könnten, z. B.
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Wasser, Schmieröl, Gasolin usw., und zwar auch dann, wenn diese. Flüssigkeiten
auf erheblich hohe Temperaturen gebracht werden.
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Abgesehen davon bildet der so verdünnte und in geeigneter Weise über
die Oberfläche verteilte Lack einen sehr dünnen Überzug, der nur eine unbedeutende
Verstärkung der geschützten Oberfläche ergibt, so daß sich diese in jedem Falle
kaum von der übrigen sie umgebenden ungeschützten Oberfläche unterscheidet. Darüber
hinaus ist dieser Überzug nicht nur selbst durchsichtig, sondern er macht auch gewisse
Papiere durchsichtig, die zur Abdeckung der Drähte des Beanspruchungsmessers benutzt
werden, so daß es in jedem Augenblick möglich ist. den Zustand dieser Drähte zu
überprüfen.
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Ein anderes Merkmal dieses überzuges ist es, daß er die Celluloselacke,
die dazu benutzt werden, um den Beanspruchungsmesser an der zu prüfenden Oberfläche
zu befestigen, nicht angreift; und diese Eigenschaft des fetthaltigen Phenollackes
macht diesen besonders geeignet. den Beanspruchungsmesser zu schützen.
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Darüber hinaus besitzt der fetthaltige Phenollack gemäß der vorliegenden
Erfindung die Eigenschaft, gut an der Oberfläche von Metall zu haften, ebenso wie
an Glas, an Cellulosestoffen, Pflanzenfasern usw.
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Er haftet gleich gut an der zu prüfenden metallaschen Oberfläche,
an dem Celluloselack, der die Enden des Beanspruchungsmessers bedeckt, um ihn an
das Metall zu kleben, an den metallischen Drähten, die den empfindlichen Teil des
Beanspruchungsmessers bilden, wie auch an den SpleiBungen der Leiterenden usw.,
und zwar so, daß der ganze Zusammenbau, der geschützt werden soll, von einer elastischen
und unentfernbaren Haut oder Schicht bedeckt ist, die praktisch alles vollkommen
gegen jede äußere Einwirkung schützt.
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Es sei bemerkt, daß dieser Schutz eine Zerstörung der verschiedenen
Elemente im Laufe der Zeit verhindert, wobei diese verschiedenen Elemente jedem
schädlichen Einfluß von außen völlig entzogen werden. Aus dieser Tatsache ergibt
sich der Vorteil, daß der Beanspruchungsmesser dauernd auf der zu prüfenden Oberfläche
belassen werden kann und ein ständiges oder periodisches Beobachten ermöglicht.
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Es geht auch nicht über den Umfang der Erfindung hinaus, wenn der
verdünnte Lack in irgend einer gewünschten Weise auf die Oberflächen aufgetragen
wird. Die Erfindung richtet sich indessen auf eine solche besondere Anwendungsweise
des genannten Überzuges, daß dadurch sowohl seine Haftfähigkeit vergrößert wird
als auch ein vollständiger Schutz unter ganz besonders schwierigen Bedingungen sich
erreichen läßt, für die die vorliegende Erfindung ein ganz besonderer Vorteil ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird, nachdem der Beanspruchungsmesser
an der zu prüfenden Oberfläche befestigt oder angebracht ist, der ganze Gegenstand
mit einer sehr dünnen Schicht einer stark verdünnten Lösung des Lackes bedeckt,
so daß eine erste Unterschicht gebildet wird, die dann polymerisiert wird. Dann
werden die elektrischen Verbindungen hergestellt, und das Ganze wird nochmals mit
mindestens einer Schicht des Lackes bedeckt, aber diesmal mit einer mehr konzentrierten
Lösung, worauf dann alles von neuem polymerisiert wird.
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Diese besondere Art des Überziehens hat den Vorteil, daß sie ein
völliges Anhaften des Schutzfilmes an der zu prüfenden metallischen Oberfläche gewährleistet,
wobei das völlige Anhaften nicht durch die Spleißungen des Leiters oder durch irgendwelche
anderen vorstehenden Elemente beeinträchtigt wird, die das gute Anhaften stören
könnten.
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PATENTAXSIRX CHE 1. Verfahren zum Schutz von Oberflächen, an denen
elektrische Beanspruchungsmesser befestigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
zu prüfenden Oberflächen, die Beanspruchungsmesser und ihre elektrischen Verbindungen
mit mindestens einer Schicht eines Lackes bezogen werden, der durch ein geeignetes
Lösungsmittel, z. B. Schwerbenzin, verdünnt ist, und der im wesentlichen aus natürlichem
oder synthetischem Gummi oder Harzen besteht, die vorzugsweise l)ei höheren Temperaturen
polymerisieren.