DE808021C

DE808021C - Photographische Kamera mit Belichtungsmesser

Info

Publication number: DE808021C
Application number: DEP54197A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Frede
Original assignee: Robot Berning & Co
Current assignee: Robot Berning & Co
Priority date: 1949-09-08
Filing date: 1949-09-08
Publication date: 1951-07-09

Description

Photographische Kamera mit Belichtungsmesser Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit einer automatischen oder halbautocnatischenVorrichtung zum Einstellen der Belichtungsfaktoren (Blende und Verschlußgeschwindigkeit), die in Abhängigkeit von einem Belichtungsmesser arbeitet. Derartige Vorrichtungen sind in verschiedener Form und Wirkungsweise bekannt. Bei geringeren Helligkeitswerten wird durch eine solche Vorrichtung die Blende soweit wie möglich geöffnet und der Verschluß auf Langzeiten eingestellt, bei denen unter Umständen eine Aufnahme aus freier Hand wegen Verwackelung mißlingen kann Erfindungsgemäß wird deshalb die Vorrichtung so ausgebildet, daß sie mit einem Kontakt zusammen arbeitet, der beim Unterschreiten einer bestimmten Helligkeitsgrenze die Einschaltung einer zusätzlichen Lichtquelle veranlaßt. Wenn sich also aus der Belichtungsmessung eine VerschlußgeschNvindigkeit ergeben würde, bei der keine Momentaufnahme mehr möglich ist, dann schaltet die Vorrichtung ohne Zutun des Aufnehmenden selbsttätig einen Blitzer oder eine andere geeignete Kunstlichtquelle ein. Die Helligkeitsgrenze, bei der eine Einschaltung des Kunstlichts erfolgt, kann beliebig gewählt und den jeweiligen Verhältnisen entsprechend angepaßt werden.
Der Erfindungsgedanke läßt sich besonders einfach dadurch verwirklichen, daß ein dem Zeiger des Belichtungsmessers nachsteuerbares Folgeglied einerseits über eine Getriebeverbindung die Blende bzw. das Verschlußgeschwindigkeitseinstellglied verstellt, andererseits bei einer bestimmten Stellung, die geringer Helligkeit entspricht, einen Kontakt im Stromkreis einer Blitzlichteinrichtung schließt. Es ist für die Erfindung an sich ohne Bedeutung, wie das Funktionsgetriebe zur Betätigung der Blenden- und Verschlußeinstellmittel ausgebildet ist. Zwecktnäßigerweise wird jedoch dafür gesorgt, daß (las Folgeglied so ausgebildet ist, daß bei geschlossenem Kontakt im Stromkreis der Blitzlichteinrichtung die Getriebeverbindung zu den Einstelltnitteln für Blende und Verschlußgeschwindigkeit gelöst ist. -Man kann nämlich dann das schon vorhandene Funktionsgetriebe für Blende und Verschluß ausnutzen, um diese Belichtungsfaktoren in i11)hängigkeit von der Entfernungseinstellung zu steuern. Geht man nämlich vor. der Tatsache aus, daß der Blitzer in üblicher Weise an der Kamera befestigt ist, dann richtet sich die Belichtung, wenn man eine gegebene Lichtleistung des Blitzers voraussetzt, nach der Entfernung des aufzunehmenden Gegenstandes von der Kamera.
In weiterer Ausbildung der Erfindung wird demnach die Anordnung so gewählt, daß in dem Augenblick, in dem durch den Belichtungsmesser der Blitzlichtstromkreis eingeschaltet wird, das Blenden- und @'erschlußeinstellgetriebe mit den Entfernungseinstellmitteln, vorzugsweise einem Entfernungstnesser, in sinngemäßer Weise gekuppelt ist. Dabei ist es zweckmäßig, vorzugsweise die Blendeneinstelltttig in Abhängigkeit von der Entfernungseinstellung zu steuern und das Einstellmittel für die Verschlußgeschwindigkeit auf einen bestimmten Wert zu arretieren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden an Hand einer schematischen Darstellung näher beschrieben: Dem Zeiger i eines an der Kamera angebrachten, mit einer Photozelle 2 ausgerüsteten elektrischen Belichtungsmesser 3 wird auf nicht dargestellte und an sich bekannte Weise ein ringförmiges Folgeglied 4 derart nachgesteuert, daß eine daran angebrachte lUarke 5 dem Zeiger i immer gegenübersteht. Das Folgeglied 4 trägt eine Kurvenscheibe 6, die auf ein als Doppelhebel 7 dargestelltes Funktionsgetriebe einwirkt. Der Funktionsgetriebehebel 7 dient zur Verstellung eines Blendeneinstellglieds 8 und eines Einstellglieds 9 für die Verschlußgeschwindigkeit. Das Folgeglied 4 trägt eine weitere Focke to, durch die bei einer bestimmten Stellung ein Kontakt i i geschlossen wird. Dieser liegt im Stromkreis einer ebenfalls an der Kamera befestigten Blitzlichteinrichtung, bestehend aus einer Blitzlichtlampe 12, einer Batterie 13 und einem vorn Verschluß der Kamera betätigten Zündschalter 14. Der Stromkreis 1i, 12, 13, 14 kann durch einen Umschalter 1.5 so umgeschaltet werden, daß der Kontakt i i kurzgeschlossen ist. Ein mit dem nicht dargestellten Kameraobjektiv in bekannter Weise gekuppelter Koinzidenzentfernungsmesser ist durch einen festen Spiegel 16 und einen schwenkbaren Spiegel 17 angedeutet. Bei einer Schwenkung des Spiegels 17 wirkt ein Exzenter 18 verstellend auf einen Hebel r9 ein, der vor der Kurvenscheibe 6 liegt. Bei einer bestimmten Stellung des Folgeglieds 4, nämlich dann, wenn der Kontakt i i durch die Nocke io geschlossen ist, gleitet der Hebel i9 (vgl. Abb. 2) an einer Schräge 2o der Kurvenscheibe 6 senkrecht zur Zeichenebene der Abb. i ab und kommt dadurch in die Bewegungsbahn des Funktionsgetriebes 7. Bei dieser Stellung wirkt der Hebel i9 an Stelle der Kurvenscheibe 6 über das Funktionsgetriebe 7 auf das 13l-endeneinstellglied 8 und das Verschlußeinstellglie(19 ein.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende: Bei hohen Beleuchtungsstärken des aufzunehmenden Gegenstandes zeigt der Belichtungsmesser 3 solche Werte an, daß die Kurvenscheibe 6 des Folgeglieds .4 über (las Funktionsgetriebe 7 Blende und Verschluß der Kamera steuert. Wird auf nicht näher zu beschreibende Weise das Verschlußstellglied 9 festgestellt, so wird das Blendeneinstellglied 8 nach Maßgabe der Belichtungsmesseranzeige verstellt. Bei festgehaltenem Blendeneinstellglied 8 wirkt sich dagegen die Belichtungsmesseranzeige über das Funktionsgetriebe 7 auf das Stellglied 9 der Verschlußgeschwindigkeit sinngemäß aus. Bei geringen Beleuchtungsstärken kommt das Folgeglied .4 indessen in den Bereich, in dem die Nocke io den Kontakt t i schließt. Zugleich wird aber die Kurvenscheibe 6 unwirksam, während der Hebel i9 die Steuerung des Funktionsgetriebes 7 übernimmt. Bei festgestelltem Verschlußstellglied 9 wird jetzt die Blende 8 in Abhängigkeit von dem Entfernungsmesser 16, 17 verstellt, und zwar wird die Blende um so mehr geschlossen, je geringer die am Entfernungsmesser eingestellte Aufnahmeentfernung, d. li. je größer die durch die Blitzlichtlampe erzeugte Beleuchtungsstärke am Aufnahmegegenstand ist. Bei der Aufnahme wird dann durch den Verschluß der Zündschalter i4 betätigt -und bringt die Blitzlichtfampe 12 zum Brennen. Blenden-und Verschlußgeschwindigkeitseinstellung istbei der beschriebenen Anordnung völlig automatisch. Bei ausreichenden Beleuchtungsstärken sorgt der Belichtungsmesser dafür. Ist die Beleuchtungsstärke jedoch für Momentaufnahmen nicht mehr ausreichend, dann schaltet der Belichtungsmesser selbsttätig den Blitzer ein, während in diesem Zustand die Einstellung der Blende oder Verschlußgesch@windigkeit automatisch vom -Entfernungsmesser übernommen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Photographische Kamera mit einer automatischen oder halbautomatischen Vorrichtung zum Einstellen der Belichtungsfaktoren (Blende, Verschlußgeschwindigkeit) in Abhängigkeit von einem Belichtungsmesser, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (i bis io) mit einem Kontakt (i i) zusammen arbeitet, der beim Unterschreiten einer bestimmten Helligkeitsgrenze die Einschaltung einer zusätzlichen Lichtquelle (i2) veranlaßt.
2. Photographische Kamera nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein dem Zeiger (i) des Belichtungsmessers (3) nachsteuerbares Folgeglied (4) einerseits über eine Getriebeverbindung (7) ein Blendeneinstellglied (8) und ein Einstellglied für die Verschlußgeschwindigkeit (9) verstellt, andererseits bei einer bestimmten Stellung, die geringer Helligkeit entspricht, einen Kontakt (i i) im Stromkreis einer Blitzlichteinrichtung (12, 13, 1.4) schließt.
3. Photographische Kamera nach Anspruch ;, dadurch gekennzeichnet, daß das Folgeglied (,4) so ausgebildet ist, daß bei geschlossenem Kontakt (i i) im Stromkreis der Blitzlichteinrichtung (12, 13, i.4) die Getriebeverbindung (6, 7) zu den Einstellmitteln für Blende (8) und Verschlußgeschwindigkeit (9) gelöst wird und daß in dem Augenblick, in dem durch den Belichtungsmesser (3) der Blitzlichtstromkreis eingeschaltet wird, das Blenden- und Verschlußgeschwindigkeitseinstellgetriebe (7) mit den Entfernungseinstellmitteln (i8,i9),vorzugsweiseeinemEntfernungsmesser, gekuppelt wird.