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Vorrichtung zum Auslaugen von Zuckerrübenschnitzeln Nach einem älteren
Vorschlag des Erfinders ist eine bekannte, aus einem senkrecht stehenden Vorextraktor
und einem diesem nachgeschalteten und mit ihm durch ein Bodenrohr verbundenen zweiten
Extraktionsturm bestehende Einrichtung zum Extrahieren von Ölen und Fetten dadurch
zum kontinuierlichen Auslaugen von Zuckerrübenschnitzeln brauchbar geworden, <iaß
die zu extrahierenden Zuckerrübenschnitzel dem Vorextraktor unterhalb des Spiegels
des ablaufenden Rohsaftes unter Druck zugeführt werden, und zwar entgegengesetzt
zur Drehrichtung der Schnecke des Vorextraktors und tangential oder einseitig aus
der Mitte des Extraktorquerschnitts. Dabei geschieht die Aufgabe der Zuckerrübenschnitzel
durch eine Förderschnecke, der sie durch eine Aufgabe und einen Füllschlot zulaufen.
Mit diesen Maßnahmen gelang es, die Schwierigkeiten zu überwinden, die beim Auslaugen
von Zuckerrübenschnitzeln in der bekannten Vorrichtung dadurch auftraten, daß die
Schnitzel nur sehr ungleichmäßig in den Zuführungsturm eingezogen wurden. Es ergaben
sich nämlich bis dahin bei größeren Turmdurchmessern immer wieder unerträgliche
Schwankungen, weil sich mit unterschiedlicher Schnitzelbeschaffenheit der Einzug
verminderte oder erhöhte oder die über dem Einzug ruhende Schnitzelsäule größer
oder kleiner @vurde. Auch änderte sich der Einzug mit dem ,Ausmaß der Saftabführung,
da von ihr der Auftrieb des den Schnitzeln entgegenströmenden Saftes abhängig ist.
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Diese Übelstände ließen sich nun durch den Vorschlag des Erfinders
beheben, die Zuckerrübenschnitzel unterhalb des Spiegels des ablaufenden Rohsaftes
unter Druck in den Vorextraktor einzuführen. Erst mit dieser Anweisung gelang es,
die
Zufuhr der Zuckerrübenschnitzel gleichmäßig zu gestalten, so
daß der einmal eingestellten Extraktionsflüssigkeitsmenge die richtige Menge an
Schnitzelmasse stets entspricht. Das richtige und immer gleichbleibende Verhältnis
von Flüssigkeitsmenge : Schnitzelmenge ist aber für den wirtschaftlichen Betrieb
der Auslaugeanlage von entscheidender Bedeutung, weil davon der Auslaugüngsgrad
und die Zuckerausbeute abhängt.
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Die vorliegende Erfindung stellt nun auf dem von dem Erfinder begangenen
Wege einen weiteren entscheidenden Schritt dar, indem jetzt vorgeschlagen wird,
die Zuckerrübenschnitzel dem Turminnern des Vorextraktors zentral durch die als
Ilohlwelle ausgebildete Welle der großen in dem Vorextraktor laufenden Extraktionsschnecke
zuzuführen, dergestalt, daß die Schnitzel über eine Durchbrechung in der Schneckenhohlwelle,
die dabei zwangsläufig die gleiche Drehbewegung wie die Extraktionsschnecke macht,
fortlaufend dem Gang dieser Schnecke zugebracht werden. Da der Weg der Schnitzel
von ihrer Einführung in die Hohlwelle bis zum Eintritt in die große Extraktionsschnecke
in sich geschlossen gestaltet werden kann, wird die Unterdruckeinführung der Schnitzel
in den Extraktionsturm völlig zwangsläufig gestaltet. Damit ist aber auch jetzt
ein absolut gleichmäßiger Einzug der Schnitzel gewährleistet. Um den Rohsaft aus
dem obersten Schneckengang der großen Extraktionsschnecke getrennt von den Schnitzeln
austreten zu lassen, ist es nur notwendig, diesen obersten Schneckengang ganz oder
teilweise zu lochen oder mit abgedeckten Durchbrüchen zu versehen, gegebenenfalls
sogar mit Siebeinsätzen zu belegen. Dadurch und durch die zwangsläufige Führung
der Schnitzel ist nun auch der bisher übliche Siebseiber überflüssig geworden.
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Es empfiehlt sich, den ersten Gang der großen Extraktionsschnecke
des Vorextraktors erst etwa i m unter dem Rohsaftspiegel beginnen zu lassen. Dadurch
ergibt sich der Vorteil, daß der Flüssigkeitsdruck ausreicht, um die in den Hohlräumen
zwischen den Schnitzeln befindliche Luft zu verdrängen, und zwar bereits in dem
zentralen Zuführungsrohr. so daß ein reines Schnitzel-Saft-Gemisch dem eigentlichen
Schneckengang zugeführt wird. Die Verdrängung der Luft wird noch vollkommener, wenn
man den Schnitzeln schon auf ihrem Weg durch die Hohlwelle der großen Extraktionsschnecke
Rohsaft zuführt. In dem Fall kann der Abstand des ersten Ganges vom Rohsaftspiegel
verkürzt werden, wodurch dann auch noch Extraktionsraum gewonnen wird.
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Mit der Vorrichtung zum Auslaugen von Zukkerrübenschnitzeln nach dieser
Erfindung, die eine unbedingt gleichmäßige und vollkommene Verteilung der Zuckerrübenschnitzel
beim Einzug in den Vorextraktor gewährleistet und damit auch das stets gleichbleibende
Verhältnis von Flüssigkeitsmenge : Schnitzelmenge, wird das Auslaugen im besonderen
Maße wirtschaftlich, indem der Auslaugungsgrad und die Zuckerausbeute sich gegenüber
früher sprunghaft erhöhen. In der Zeichnung ist die Vorrichtung zum Auslaugen von
Zuckerrübenschnitzeln nach dieser Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i den Aufbau der Extraktionsanlage im Schema; Fig. z ist ein
Längsschnitt durch den oberen Teil des Vorextraktors, zu dem Fig. 3 einen Querschnitt
nach der Linie A-B darstellt.
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Die Anlage zum Auslaugen von Zuckerrübenschnitzeln nach der Erfindung
besteht aus den beiden Extraktionstürmen i, a, die durch das Bodenrohr 3 miteinander
verbunden sind. Sowohl in dem Vorextraktor i als auch in dem anderen Extraktionsturm
a laufen zwei Schnecken 3, 4. Dem Vorextraktor i werden die Zuckerrübenschnitzel
erfindungsgemäß über den Trichter 5 aufgegeben. Die Extraktionsflüssigkeit wird
dem anderen Extraktionsturm durch den Rohrstutzen 6 zugeführt. Während die Schnitzel
im Vorextraktor i nach unten wandern und den Extraktor a durch den Auslauf 7 verlassen,
läuft der Rohsaft aus dem Auslauf 8 frei ab.
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Zach der Erfindung ist die Welle der großen, in dem Vorextraktor bewegten
Extraktionsschnecke 3 als Hohlwelle 9 ausgebildet, in die der Stutzen io des Schnitzelaufgabetrichters
5 mündet. An einer Durchbrechung i i der Hohlwelle ist eine Umführung 1a angeschlossen,
die die Schnitzel nach dem Austritt aus der Hohlwelle in den Schneckengang der großen
Extraktionsschnecke umlenkt. Die Durchbrechung i i der Hohlwelle liegt unterhalb
des Saftspiegels.
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In der Hohlwelle 8 der großen Extraktionsschnecke bewegt sich eine
Förder- und Dosierschnecke 13, die die Zufuhr der Schnitzel zwangsläufig gestaltet.
Der Antrieb der großen Extraktionsschnecke geschieht über ein Zahnrad 14, das bei
15 gelagert ist.
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Fig.3 zeigt die Umlenkung der aus der Hohlwelle i i austretenden Zuckerrübenschnitzel
gegen den Gang der Schnecke 3. Dabei ist es zweckmäßig, den obersten Schneckengang
ganz oder teilweise zu lochen, mit abgedeckten Durchbrüchen zu versehen oder sogar
mit Siebeinsätzen zu besetzen, um eine saubere Trennung von Schnitzeln und Rohsaft
zu bewirken, die dann den bisher dazu notwendigen Siebseiber entbehrlich machen.