DE78824C - Verfahren der direkten Erhitzung von Substanzen aller Art in schachtförmigen Apparaten - Google Patents

Verfahren der direkten Erhitzung von Substanzen aller Art in schachtförmigen Apparaten

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DE78824C
DE78824C DENDAT78824D DE78824DA DE78824C DE 78824 C DE78824 C DE 78824C DE NDAT78824 D DENDAT78824 D DE NDAT78824D DE 78824D A DE78824D A DE 78824DA DE 78824 C DE78824 C DE 78824C
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G. STIMPFL, Salzburg, Schwarzstr
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23BMETHODS OR APPARATUS FOR COMBUSTION USING ONLY SOLID FUEL
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23BMETHODS OR APPARATUS FOR COMBUSTION USING ONLY SOLID FUEL
    • F23B2700/00Combustion apparatus for solid fuel
    • F23B2700/013Combustion apparatus for solid fuel for use in baking ovens or cooking vessels

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Description

KAISERLICHES
PATENTAM
PATENTSCHRIFT
KLASSE 24: Feuerungsanlagen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. September i8ga ab.
Das Verfahren der Erhitzung bezvv. Zersetzung von Substanzen aller Art in schachtförmigen Apparaten, wie Gaserzeugungs-, Destillations-, Calcinir- oder Röstöfen u. s. w., durch Gase oder Dämpfe oder Gemische von solchen besteht darin, dafs die im unteren Schachttheil dieser Oefen zur Einführung kommenden bezw. aus dem restlichen Aufgabematerial in diesem Schachttheil zur Entwickelung gelangenden Erhitzungs- oder Zersetzungsgase sich in zwei oder mehrere Ströme theilen, welche das im darüber gelegenen Schachttheil niedergehende Aufgabematerial in einer beliebig entsprechenden Höhenausdehnung des Schachtes in verschiedenen, einander entgegenstrebenden oder sich kreuzenden Richtungen durchziehen, zum Zwecke einer besseren Vertheilung bezw. leichteren Regelung der Wärme in den einzelnen Schachttheilen.
Je nach der Art des zur Ausführung kommenden Ofenprocesses wird man den oberen Schachttheil, nämlich den Erhitzungs- oder Zersetzungsraum, von den betreffenden Erhitzungs- oder Zersetzungsgasen gleichzeitig, theils von unten nach oben, theils von oben nach unten oder theils in einer oder in beiden dieser Richtungen, theils in seitlicher horizontaler Richtung u. s. w., durchziehen lassen.
- Der Austritt der durch den Erhitzungs- oder Zersetzungsraum des schachtförmigen Apparates ziehenden Gasströme u. s. w. kann gemeinschaftlich oder auch gesondert stattfinden. Für die im Erhitzungs- oder Zersetzungsraume aus einem höheren Horizont niedersteigenden Gasströme sind die betreffenden Austrittsöffnungen in einen tiefer gelegenen Horizont, für die aus einem tiefer gelegenen Horizont aufsteigenden Gasströme in einen höheren Horizont zu verlegen; für die in horizontaler Richtung, also quer durch denselben, ziehenden Gasströme liegen die Ein- und Austrittsöffnungen in einem und demselben Horizonte.
Die Art und Beschaffenheit der im unteren Schachttheil eines solchen Apparates zur Einführung oder Entwickelung gelangenden Gase richtet sich nach dem betreffenden Ofenprocesse. Wo letzterer z. B. primäre oder secundäre Verbrennungsgase als Erhitzungs- bezw. Zersetzungsgase zuläfst, wird man dieselben am zweckmäfsigsten im unteren Schachttheil des Ofens selbst (aus dem im Aufgabematerial enthaltenen festen Brennstoff, wie z. B. bei der Röstung von Eisenerzen oder beim Brennen der Kalksteine bezw. aus den als Rest des betreffenden Erhitzungs- oder Zersetzungsprocesses zurückbleibenden verbrennbaren Rückständen, wie z. B. bei der Entgasung von festen Rohbrennstoffen) nach Bedarf zur Entwickelung bringen und dieselben sodann mit den event, noch von aufsen zur Einführung gelangenden Gasen oder Dämpfen theils direct durch den Schacht in das zu erhitzende Material aufsteigen, theils durch seitlich im Schachtgemäuer angeordnete Verticalkanäle in einen höheren Schachthorizont eintreten lassen, um sie hernach in der Richtung nach abwärts oder in horizontaler Richtung quer durch den Schacht bezw. in beiden der genannten Richtungen durch das zu erhitzende oder zu zersetzende Aufgabematerial zu führen.
Das in Rede stehende eigenthümliche Erhitzungs- bezw. Zersetzungsverfahren ist im Nachstehenden an zwei Gaserzeugungsapparaten
erläutert, in welchen der als Rest des betreffenden Erhitzungsprocesses bezw. Entgasungs- oder Verkohlungsprocesses zurückbleibende Koks in einer nach dem unteren Schachttheil des Apparates verlegten Feuerung (Koksvergasungsraüm) zur Erzeugung der nöthigen Erhitzungsgase (Koksgeneratorgase) Verwendung findet.
Fig. ι bis 4 stellen einen schachtförmigen Gaserzeuger dar, in welchem durch die im Erhitzungsraum (Entgasungs- oder Verkohlungsraum) gleichzeitig theils von unten nach oben, theils von oben nach unten ziehenden Erhitzungsgase (Koksgeneratorgase) der zur Aufgabe kommende feste Rohbrennstoff entgast und die hierbei zur Entwickelung gelangenden dampfförmigen Destillationsproducte in permanente Gase umgewandelt werden sollen.
Fig. 5 und 6 stellen einen dem vorigen ähnlichen schachtförmigen Gaserzeuger dar,^ in welchem durch die im Erhitzungsraum gleichzeitig theils von unten nach oben, theils von oben nach unten, theils quer durch denselben in horizontaler Richtung ziehenden Heizgase (Koksgeneratorgase) der zur Aufgabe kommende Rotibrennstoff entgast und die hierbei zur Eritwickelung gelangenden dampfförmigen Destillationsproducte mit den event, von aufsen in den Erhitzungsraum zur Einführung kommenden dampfförmigen oder zerstäubten flüssigen Kohlenwasserstoffen in permanente Gase verwandelt werden sollen.
Fig. ι zeigt einen Gaserzeuger von viereckigem Querschnitte im senkrechten Schnitte nach C-D der Fig. 2, nach links gesehen,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt nach A-B der Fig. 1,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt nach E-F in Fig. 2 und 4, nach rechts gesehen,
'Fig. 4 einen senkrechten Schnitt nach G-H der Fig. 1, nach links gesehen.
C ist die untere, C1 die obere Zone des Erhitzungsraumes, der zugleich Entgasungsoder Verkohlungsraum ist. V ist die zur Erzeugung der nöthigen Erhitzungsgase in _ den ■unteren Schachttheil des Apparates hinein verlegte Feuerung (der Koksvergasungsraum). K sind 'Heizgaskanäle, welche die Feuerung V direct mit der oberen Zone C1 .des Erhitzungsraumes verbinden.
Der erforderliche Zug in diesem Gaserzeuger wird durch die saugende Wirkung der darin essenartig aufsteigenden GasabführkanäleE bezw. 'durch die Esse der Gasverbrauchsstelle bewirkt. Die Erhitzung oder Verkohlung des zur Aufgäbe kommenden Rohbrennstoffes vollzieht sich in dem 'hier zur Darstellung gebrachten Falle durch die Wärmewirkung der aus dem Vergasuhgsraum V theils direct durch den Schacht in die untere Zone C des Erhitzungsraumes bis in den Ήοίΐζοηί der Gasaustrittsöffnungen G aufsteigenden, theils auf dem Umwege durch die Heizgaskanäle K in die obere Zone C1 des Erhitzungsraumes übertretenden und durch dieselbe bis in den Horizont der Gasaustrittsöfrnungen G niedersteigenden Erhitzungsgase (Fig. ι und 4).
Die Heizgaskanäle K können sowohl innerhalb des Schachtgemäuers als auch aufserhalb desselben, z.B. als Rohrleitungen, laufen; ihre Zahl, sowie die ihrer Ein- und Ausmündungsstellen im Apparat 1st eine beliebige. Die im Vergasungsraum V zur Entwickelung kommenden Erhitzungsgase nehmen zum gröfseren Theil den erleichterten Weg längs den Schachträndern und durch die Heizgaskanäle K nach der oberen Zone C1 des Erhitzungsraumes,1 ziehen sodann infolge der saugenden Wirkung der Gasabführkanäle Um der Richtung von oben nach unten bis in den Horizont der GasaustriUsöffnungen G herab und treffen dort auf den direct im Schacht durch die untere Zone C des Erhitzungsraumes aufsteigenden restlichen Theil der Erhitzungsgase, mit welchen sie durch die gemeinschaftlichen Gasaustrittsöffnungen G aus dem Gaserzeuger treten.
Der Widerstand, auf den die Heizgase bei ihrem Niedergange durch die obere Zone C1 des Erhitzungsraumes stofsen, ist bei der lockeren Lagerung der Materialtheilchen innerhalb dieser Zone infolge des verhältnifsmäfsig geringeren Druckes der darüber stehenden Materialsäule und der mehr oder weniger bedeutenden Erweiterung dieser Zone nach unten ein entsprechend geringerer als der, welchen die Heizgase bei ihrem Aufstieg durch die untere Zone C des Erhitzungsraumes in dem nach aufwärts in seinem freien Querschnitte sich verengernden Schachttheile zu überwinden haben.
Behufs Regulirung des Zuges in den Heizgaskanälen K werden Schieber \ aus Gufseisen oder Chamotte in denselben angeordnet.
Wenn erforderlich, kann der Effect der durch die Heizgaskanäle K in die obere Zone C1 des Erhitzungsraumes übertretenden Heizgase (Koks-, generatorgase) noch durch eine theilweise Verbrennung derselben gesteigert werden. Die hierzu nöthige Verbrennungsluft wird für diesen Fall von aufsen, am zweckmäfsigsten in der Höhe der Ausmündungsstellen der Heizgaskanäle K in den Schachttheil C1 in einer ,Anzahl feiner Strahlen in die durch obige Kanäle ziehenden Heizgase eingeblasen. Umgekehrt läfst sich auch z. B. in Fällen, in welchen es sich weniger um die Gewinnung der Destillationsgase, als um jene der condensirbaren Destillationsproducte handeln würde, wo also die Temperatur im Erhitzungsraume des Apparates entsprechend niedriger zu halten wäre, der ;Effect der durch die 'Heizgaskanäle K in den Schachttheil "C1 übertretenden Heizgase durch gleichzeitiges Einblasen von Wasserdämpfen in dieselben entsprechend herabmindern.
Die in die obere Zone C1.. des Erhitzungsraumes übertretenden Heizgase (Koksgeneratorgase) vermischen sich, sofort mit den darin zur Enfwickelung kömmenden Theer- und Wasserdämpfen, wobei sich der Temperaturausgleich «wischen diesen letzteren und den Heizgasen bezw. die Erhitzung der Theer- und Wasserdämpfe auf ihre Zersetzungstemperatur nahezu ■augenblicklich vollzieht, jedenfalls aber innerhalb des Stückes der glühenden Brennstoffsäule, welches das Gasdampfgemisch in der Richtung nach abwärts auf seinem Wege nach den Gasaustrittsöffnungen G zu passiren hat.
Aus den in der unteren Zone C des Erhitzungsraumes niedergehenden, bereits mehr oder weniger verkohlten Rohbrennstoffen entwickeln sich fast nur permanente Gase, wobei die betreffenden Rohbrennstoffreste mit dem Fortschreiten der Entgasung bei ihrem Niedergange im Schacht durch die aus dem Vergasungsraum V aufsteigenden Heizgase auch einer allmählich nach abwärts zu sich steigernden Erhitzung ausgesetzt werden.
Die nöthige lockere Lagerung der einzelnen Materialtheilchen im Innern der Materialsäule Wird mittelst der Theile M bezw. der Sättel S bewirkt, deren Form, Zahl und Anordnung eine beliebige ist und sich nach dem betreffenden Erhitzungsprocefs richtet. Durch dieselben wird der Druck der darüber gegichteten Materialschichten auf die darunter befindlichen aufgehoben.
Die Theile M setzen sich aus einem röhrenförmigen oder massiven inneren Theil aus Metall und einem letzteren umschliefsenden äufseren Theil aus feuerfestem Material zusammen, so dafs der innere metallische Theil vor Zerstörung durch chemische Einflüsse der Hitze geschützt wird.
In dem hier zur Darstellung gebrachten Falle ist der innere metallische Theil W des Theilers M als eine Stahlröhre mit Wasserkühlung gedacht, während dessen Umhüllung Sch aus einer Chamotteröhre besteht, auf welcher der Sattel S aus demselben Material ruht. Zweckmäfsig wird man bei einem solchen Theiler zwischen dem Träger W und dessen Umhüllung Sch, Fig. 7, einen■ Zwischenraum belassen, der sodann ganz oder fh.eilweise mit einem mehr oder weniger elastischen Material bezw. schlechten Wärmeleiter (wie z. B. Asbest, Schlackenwolle, Kieseiguhr u. s. w.) oder einem Kitte auszufüllen ist.
Die Gasabführkanäle E, Fig. i, münden oben an der Gicht in die Blechkasten Bl, welche durch die Knierohre Hg, Fig. 2 bis 4, mit dem Blechkasten Bl1 verbunden sind. Aus letzterem tritt sodann", das Gasgemisch durch das Rohr/, Fig. 3, in den Gassammeiraum SR, um von dort aus nach dem Verbrauchsorte abzuziehen.
Für den Fall einer kürzer oder langer andauernden Absperrung des Gaszutrittes zum Verbrauchsort entweicht bei Schliefsung des Ventils im Wechsel N das Gasgemisch durch das Rohr X ins Freie.
D sind doppelwandige, in Angeln bewegliche Verschlufsthüren, welche den Rost- bezw. Aschenraum des Generators luftdicht nach aufsen ■abschliefsen.
Behufs Ausnutzung der von den Rosten ausgehenden strahlenden Wärme zur Vorwärmung der Vergasungsluft, und des Speisewassers für den Behälter B leitet man das aus dem Theiler M kommende Kühlwasser durch die rechtsseitige Verschlufsthür D, während die Vergasungsluft durch die linksseitige Verschlufsthür D in den Wasserbehälter B tritt, welchen sie dann in seinem oberen wasserleeren Theil von der Mitte aus nach rechts und links im Zickzack durchstreicht, um endlich aus der hinteren 'Querabtheilung und den die Mitte des Aschenraumes durchziehenden Kanal k nach dem Roste aufzusteigen, nachdem sie sich vorher noch auf ihrem Wege durch den Behälter JB mit Wasserdämpfen geschwängert hat.
Die Verbindung der rechtsseitigen Verschlufsthür D "mit dem Kühlrohr W wird in diesem Falle zweckmäfsig durch einen beweglichen, abschraubbaren Schlauch hergestellt. Die innere Einrichtung der Verschlufsthüren D ist, als hier nebensächlich, in der Zeichnung nicht angegeben, dieselbe kann in verschiedener Weise in Ausführung kommen.
Der Wasserzuflufs in den Leitungsröhren läfst sich durch Anordnung von Ventilen reguliren, während die Lufteinströmung in die linksseitige Verschlufsthür durch einen Schieber geregelt werden kann. Die von zwei gegenüberstehenden Seiten einschiebbaren Stangen des Planrostes läfst man oberhalb des mittleren Rostbalkens falzförmig über oder neben einander greifen.
Die Beschickung der Generatoren mit den ■festen Brennstoffen erfolgt an der Gicht durch gasdichtschliefsende Aufgabevorrichtungen.
Der in Fig. 5 und 6 zur Darstellung gebrachte Gaserzeuger ist von viereckigem Horizontalquerschnitte.
Fig. 5 ist ein. senkrechter Schnitt durch den Apparat nach C-D in Fig. 6, nach links gesehen, und
Fig. 6 ein senkrechter Schnitt durch den Apparat nach A-B in Fig. 5, nach links gesehen.
Die nach dem unteren Schachttheil des Apparates verlegte 'Feuerung (Koksvergasungsraum) zur Erzeugung der nöthigen Erhitzungsgase (Koksgeneratorgase) wird mit Gebläseluft betrieben.
Bei der in Fig. 5 und 6 gegebenen Anordnung der Heizgaskanäle K'mit den im Horizont
der gemeinsamen Gasaustrittsöffnungen G gelegenen Schlitzen Q. vollzieht sich die Erhitzung oder Verkohlung des zur Aufgabe kommenden Rohbrennstoffes bezw. die Zersetzung oder Vergasung der event, von aufsen in den Erhitzungsraum des Apparates zur Einführung kommenden zerstäubten flüssigen Kohlenwasserstoffe durch die Wärmewirkung der aus dem Koksvergasungsraum V theils direct durch den Schacht in die untere Zone C des Erhitzungsraumes bis in den Horizont der Gasaustrittsöffnungen G aufsteigenden, theils auf dem Umwege durch die Heizgaskanäle K in die obere Zone C1 des Erhitzungsraumes übertretenden und durch dieselbe bis in den Horizont der Gasaustrittsöffnungen G niedersteigenden bezw. aus den Schlitzen Q quer durch den Schacht in horizontaler Richtung ziehenden Heizgase. Der Füllraum F im obersten Schachttheile des Gaserzeugers bildet gleichzeitig einen Trocken- oder Entwässerungsraum für die darin gegichteten Rohbrennstoffe, welch' letztere durch die Wärmewirkung der: bis in den Füllraum aufsteigenden heifsen Gase und Dämpfe darin ihr hygroskopisches Wasser verlieren. Behufs Beschleunigung des Entgasungsprocesses und Erzielung eines besseren Gases, z. B. bei Aufgabe von sehr wasserhaltigen Rohbrennstoffen bezw. Gewinnung eines Theiles der condensirbaren Destillationsproducte als solche, ist es unter Umständen von Vortheil, die im Füllraum F zur Entwickelung kommen-• den Destillationsproducte direct aus demselben nach aufsen abzuleiten. Zu diesem Zwecke ist im Füllraum F der Abzugsschlauch P angeordnet, durch welchen die unterhalb des Sattels S1 sich ansammelnden Destillationsdämpfe in das Condensationsrohr P1 gedrückt werden, um sodann nach erfolgter Condensation in das Gefäfs Z abzufliefsen.
Zur schnelleren Condensation der Destillationsdämpfe ist im Rohr P1 ein Trichter T angeordnet, durch den aus dem Spritzrohr Sp ein Wasserstrahl niedergeht, welcher auf die in das Rohr P1 übertretenden Destillationsdämpfe gleichzeitig auch saugend einwirkt.
Behufs Vermeidung eines gleichzeitigen Gasaustrittes aus dem Rohr P1 läfst man dasselbe entsprechend tief in die Sperrflüssigkeit des Gefäfses Z tauchen. Sollte indessen einmal der Gasdruck das angenommene Maximum überschreiten, so treten in diesem Falle die Gase aus dem Gefäfs Z durch das Verbindungsrohr in den Gaswaschapparat Y über, um aus letzterem mit dem Gesammtgasgemenge aus dem Gaserzeugungsapparate nach dem Verbrauchs- oder Ansammlungsorte abzuziehen.
Die in Fig. 5 behufs gröfserer Deutlichkeit hinter einander angeordnet erscheinenden, im Schnitt dargestellten Rohre P1 und R bezw. Dpf wird man in Wirklichkeit zweckmäfsiger neben einander stellen bezw. in ein gemeinschaftliches Gefäfs einmünden lassen. Für den Fall, dafs der Gaswaschapparat Y z. B. bei Verwendung von Brennmaterialien von nur geringem Schwefeloder Ammoniakgehalt als unnöthig hinweggelassen wird, bringt man das Gefäfs Z mittelst eines doppelten Knierohres in directe Verbindung mit dem Gasleitungsrohr bezw. dem Gassammelkanal, wenn ein solcher vorhanden ist. -Zur Vorwärmung des Speisewassers für den Behälter B dient neben dem Kühlrohr W des Theilers M der einem stehenden Dampfkessel mit Innenfeuerung ähnliche Apparat Dpf, in welchem das heifse Gasgemenge aus dem Rohr R behufs schnellerer Uebertragung der Wärme an das Wasser in einer Anzahl engerer Röhren d in den Gaswaschapparat Y niedersteigt, um aus letzterem durch ein in der Zeichnung nicht ersichtliches Horizontalrohr nach dem Skrubberbezw. Gasverbrauchsorte abzuziehen.
Die Vergasungsluft tritt durch das Rohr η in den oberen wasserleeren Theil des Behälters B, welchen sie von der Mitte aus nach rechts und links im Zickzack durchstreicht, wobei sie den gleichzeitig aus dem Wasser aufsteigenden Dampf als Vergasungsdampf mit sich fortführt, um sodann durch den Rost in den Feuerungs- oder Koksvergasungsräum aufzusteigen.
O ist eine für gewöhnlich dicht verschlossene Oeffnung, welche zum Einschieben der Eisenstäbe des Hülfsrostes dient, durch welchen das im Generator befindliche Material abgefangen wird, um die auf dem gewöhnlichen Rost liegende Asche oder Schlacke zu entfernen.
Bei D wird der Generator durch Verschlufsdeckel oder. Thüren bezw. durch eine gemeinsame Thür luftdicht nach aufsen verschlossen. 0 und O1, Fig. 6, sind durch Chamottestöpsel dicht verschliefsbare Oeffnungen für die oberen Ausmündungen der Heizgaskanäle K.
Soll der hier beschriebene Gaserzeugungsapparat auch.als Oelgaserzeuger bezw. Carburator functioniren, so wird man am zweckmäfsigsten unter Hinweglassung des Abzugsrohres P und des damit verbundenen Condensationsapparates P1 u. s. w. die zu vergasenden flüssigen Kohlenwasserstoffe , z., B. unter dem Theiler M1 in der Höhe der Oeffnung O1 in den Erhitzungsoder Carburirungsraum des neuen Gaserzeugers einführen, wobei die gemeinsame mittlere Ausmündungsstelle der betreffenden Heizgaskanäle K hinweggelassen werden kann.
Für letzteren Fall bedeutet O/ in Fig. 5 nebst dem dazugehörigen Zerstäuber α (in punktirten Linien eingezeichnet) einen Oelbehälter, der von einem entfernt stehenden Hauptbehälter gespeist wird.
Die aus dem Oelbehälter Ol durch das mit einem Abschlufshahn versehene Rohr 2 nach
dem Zerstäuber a abfliefsenden Kohlenwasserstoffe werden auf ihrem Wege dahin von der aus dem Kühlrohr W1 des Theilers Af1 in den Rohrstutzen 3 aufsteigenden mehr oder weniger temperirten Kühlluft vorgewärmt.
Bei Anwendung von geprefster trockener oder mit Wasserdämpfen geschwängerter Luft als Einführungs- oder Zerstäubungsmittel für die flüssigen Kohlenwasserstoffe leitet man dieselbe behufs ihrer - Vorwärmung vortheilhaft durch das Kühlrohr W des Theilers M nach dem Zerstäuber, während das Speisewasser für den Behälter B letzterem aus dem Vorwärmer Dp/ direct zugeführt wird, wie dies in Fig. 5 in punkfirten Linien angezeigt ist. .
Die Erhitzung der Zerstäubungsluft u. s. w. im Kühlrohr W bezw. die Vorwärmung der flüssigen Kohlenwasserstoffe mittelst der aus dem Kühlrohr W1 aufsteigenden, mehr oder weniger temperirten Kühlluft bezweckt eine selbstthätige Regulirung der Oelzufuhr in den Carburirungsraum des neuen Gaserzeugers. '
Der ganze Gaserzeugungsapparat wird zweckmäfsig mit einer dichten Blechhülle umgeben und mittelst Eisenschienen gebunden.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Ein Verfahren der Erhitzung bezw. Zersetzung von Substanzen aller Art in schachtförmigen Apparaten, wie Gaserzeugungs-, Destillations-, Calcinir- oder Röstofen u. s. w., durch Gase oder Dämpfe (oder Gemische von solchen), darin "bestehend: dafs die im unteren Schachttheil dieser Oefen zur Einführung kommenden (bezw. aus dem restlichen Aufgabematerial in diesem Schachttheil zur Entwickelnng gelangenden) Erhitzungs- oder Zersetzungsgase u. s. w. sich in zwei oder mehrere Ströme theilen, welche das im darüber gelegenen Schachttheil niedergehende Aufgabematerial (in einer beliebig entsprechenden Höhenausdehnung des Schachtes) in verschiedenen, einander entgegenstrebenden oder sich kreuzenden Richtungen durchziehen, zu dem Zwecke einer besseren Vertheilung bezw. leichteren Regulirung der Wärme in den einzelnen Schachttheilen dieser Apparate.
    Eine Ausführungsform des unter 1. geschütztenVerfahrens, dadurch gekennzeichnet, dafs zur Ermöglichung einer freieren Bewegungx der Erhitzungs- oder Zersetzungsgase u. s. w. im Inneren der Materialsäule ein oder mehrere den Schacht durchquerende Theiler M angebracht sind, und dafs die im unteren Schachttheil V zur Einführung bezw. Entwickelung kommenden Erhitzungsoder Zersetzungsgase u. s. w. theils ihren Weg direct durch den Schacht in die untere Zone C des Erhitzungs- oder Zersetzungsraumes nehmen, theils durch die Kanäle K in die obere Zone C1 des Erhitzungs- oder Zersetzungsraumes und durch dieselbe herunter bis zu den Gasaustrittsöffnungen G ziehen, wobei noch Kanäle Q (Fig. 5 und,6) die Querbewegung der Erhitzungs- oder Zersetzungsgase, u. s. w. in die Kanäle G herbeiführen, während das aus dem Erhitzungs- oderZersetzungsprocefs resultirende Gasgemisch durch die Kanäle E zur Verwendungsstelle u. s. w. abzieht. '
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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