DE7818483U1 - Trennpatrone - Google Patents
TrennpatroneInfo
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Description
AMERSHAM BUCHLER GMBH δ CO KG, Braunschweig-Wenden
Trennpatrone
Die Erfindung betrifft eine Trennpatrone zum Abtrennen von radioaktivem Jod aus Patientenurin, deren Gehäuse eine Eingangsöffnunr
and eine Ausgangsöffnung aufweist.
In der Schilddrüsentherapie werden den Patienten mehrere itiCi
Jod-131-Aktivität appliziert. In der Regel werden bis zu 90%
der applizierten Aktivität überwiegend auf dem renalen Wege ausgeschieden. Obwohl dem Patienten bei dieser Therapie
Hemmstoffe zur Reduktion der Urinproduktion gegeben werden, entstehen mindestens 1,5-2 Liter Urin pro Patient als stark
kontaminierte Flüssigkeit.
Die gültige Strahlenschutzverordnung machtdie direkte
Abgabe dieser Flüssigkeiten in die Kanalisation unmöglich. Nur durch monatelanges Aufbewahren zum Abklingen
der Aktivität kann eventuell die zulässige Grenze unter-
MÜNCKEX 80 · SIEBEH.TSTR. 4 · POSTFACH 800720 · KABEL: MtTEBOPAT · TEL·. (089>
47 4005 · TEIEX 5-24283
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schritten werden. In der Tat verfügen die meisten Kliniken jedoch
über keine derartigen dafür erforderlichen Abklinganlagen. Diese Anlagen sind in der Anschaffung sehr teuer und erfordern darüber
hinaus eine, ständige Kontrolla, und damit verbunden einen erheblichen
Personal- und Zeitaufwand sowie Raumbedarf.
Die für die Abtrennung von Radiojod aus Patientenurin vorgeschlagene
Anwendung vor: Ionenaustauscherharzen hat wegen der geringen Trennungskapazität nur begrenzte Einsatzmöglichkeit.
Bei einer Vielzahl von Patienten ist sie nicht wirtschaftlich einsetzbar. Ein Nachteil der Ionenaustauscherharzen besteht
darin, daß nur anorganisches Jod in geringen Mengen ausgeschieden werden kann, da der Ionenaustauscher sehr schnell erschöpft.
Es wurde auch bereits eine Ausfällung von Jodid durch Zusatz von Silbernitrat in den Urin und anschließendes Filtern vorgeschlagen.
Derartige Verfahren können aber nur unter ständiger Aufsicht durchgeführt werden und der pH-Wert muß überwacht werden,
so daß diese Methode für die Praxis umständlich ist und vom Patienten nicht allein angewandt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trennpatrone zu schaffen, mit der in unkomplizierter und wirtschaftlicher Weise
eine Abtrennung von radioaktivem Jod aus Patientenurin durchgeführt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß neben
den zur Ausfällung des Radiojods erforderlichen Silberkationen im Gehäuse ein Kunstfaserfilter angeordnet ist, auf dem eine
schwerlösliche Jodverbindung, insbesondere PBJ ~, SnJ2/ TlJ,
, Cu2J2 und/oder AsJ.,/ adsorbiert ist.
Diese Patronen bieten den Vorteil, daß ohne eine Zwischenlagerung die Jod-131 kontaminierten Körperflüssigkeiten
mindestens zu 99,5 % von Jod-131 befreit werden können und
somit keine Lagerung und kein Abklingen mehr nötig sind.
Ein besonderer Vorteil im Hinblick auf den Strahlenschutz ist, daß der flüssige radioaktive Abfall in eine feste und
geschlossene Form gebracht wird, so daß der Transport ohne Kontaminationsgefahr ermöglicht wird.
Darüber hinaus können diese Patronen, mit einer geeigneten Vorrichtung gekoppelt, vom Patienten selbst bedient werden.
Mit Hilfe der Trennpatronen können nun viele Verwender Jod-Therapien
vornehmen, die über keine Abklingablage verfügen und auch keine Mittel zur Anschaffung einer solchen haben.
Der Verwender kann zudem außer den anorganischen Jod-Verbindungen auch die organischen Jod-131-Verbindungen, wie
131
Hippuran J, abtrennen. Sinngemäß gilt dies auch für alle Verbindungen mit anderen Jod-Isotopen (z.B. Jod-125)
Mit der Trennpatrone ist eine dosierte Anreicherung und Trägerung des Radiojodgehaltes in der Körperflüssigkeit möglich,
und zwar durch eine allmähliche Auflösung der schwerlöslichen Jod-Verbindung.
Sowohl die Eingangsöffnung als auch die Ausgangsöffnung der
Patrone können mit Vorteil mit einem silikonisiertem Gummistopfen
verschlossen sein. Diese Gummistopfen erlauben, daß die Patrone mit einer Zufuhrnadel an die kontaminierte Flüssigkeit
und mit einer Ausgangsnadel am anderen Ende an einen Filtratbehälter angeschlossen werden kann und dennoch dicht
bleibt, wenn diese Nadeln entfernt werden.
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Mit besonderem Vorteil ist im Gehäuse stromab vom Gummistopfen
Glaswolle angeordnet, die das Abtrennen der biologischen Schwebestoffe ermöglicht.
Weiterhin kann in vorteilhafter Weise hinter dieser Glaswolle zur Stabilisierung des Füllgutes und zur homogenen
Verteilung der Flüssigkeit ein Metallsieb angeordnet sein.
Dieses Metallsieb befindet sich mit besonderem Vorteil auf einem Gummiring, der einen Randeffekt beseitigt und das
weitere Füllgut der Patrone fest an den Boden drückt.
Im Gehäuse stromab vom Kunststoffilter kann eine Aktivkohleschicht
angeordnet sein oder ein Ionenaustauscherfilter in J-Form.
Zur Ausfällung des Jods ist das Gehäuse mit einem durchlässigen Trägermaterial gefüllt, welches mit Silberkationen
beschichtet oder getränkt ist. Dieses Trägermaterial kann z. B. aus Aktivkohle, Aluminiumoxid, Siliciumdioxid,
Keramik, Tonscherben und dergleichen bestehen=. Insbesondere kann das Trägermaterial granulierte Aktivkohle sein, die
mit 5-20 Gew.% bezogen auf das Kohlegewicht, AgNO3 beschichtet
ist.
Stromauf der Auslaßöffnung ist mit Vorteil eine weitere auf einem Metallsieb sitzende Filterbaugruppe angeordnet.
Diese Filterbaugruppe kann einen Papier- und Glasfaserfilter aufweisen, zu dessen beiden Seiten Kunstfaserfilter
angeordnet sind. Diese Filterbaugruppe kann durch einen Gummiring gehalten sein.
Die Erfindung soll in der folgenden Beschreibung an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren
der Zeichnung erläutert werden.
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Die Trennpatrone weist ein Gehäuse 1 auf, welches eine Einlaßöffnung 3 und eine Auslaßöfinung 10 hat. Die Einlaßöffnung
3 ist mit einem durchstoßbaren Gummistopfen 4 verschlossen, und die Auslaßöffnung 10 ist ebenfalls mit
einem durchstoßbaren Gummistopfen 4 verschlossen, und es kann sich hierbei um einen silikonisierten Gummistopfen
handeln. Stromab der Einlaßöffnung befindet sich eine Glaswollefüllung 5, die das Abtrennen von biologischen
Schwebestoffen ermöglicht. Hinter der Glaswolle 5 ist zur
Stabilisierung des Füllgutes und zur homogenen Verteilung der Flüssigkeit ein Metallsieb 6 angeordnet. Dieses Metallsieb
6 befindet sich auf einem Gummiring 7, und dieser Gummiring dient zur Randabdichtung und drückt das weitere
Füllgut innerhalb des Gehäuses 1 fest auf den Boden.
Es ist ein Kunstfaserfilter 2 vorgesehen, auf dem etwa
1 g PbJ2 absorbiert ist. Das PbJ2 dient als Jodspender,
so daß die geringe Radiojodmenge dadurch geträgert werden kann. Diese Jodverbindung ermöglicht, daß das trägerfreie
radioaktive Jod durch Anreicherung erfaßbar gemacht wird, !!inter diesem Filter 2 befindet sich eine Schicht aus granulierter
Aktivkohle. Diese bei 8 dargestellte Schicht kann aber aus einem Ionenaustauscher in J-Form bestehen. Unter
dieser Schicht 8 befindet sich eine Schicht 9 aus granulierter Aktivkohle, die mit 10 Gew.-%, bezogen auf das Kohlegewicht
AgNO3, beschichtet ist. Diese Schicht 9 bildet das Hauptfüllgut. Die nicht beschichtete Kohleschicht 8 soll
eine Reaktion zwischen AgNO3 und der Kohle und PbJ2 auf
dem Filter verhindern.
Im Abschlußabschnitt befindet sich eine Filterbaugruppe 12, 13, 14, die mittels eines Gummiringes 15 gegen den Boden
gedrückt wird.
— 6 —
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Diese Filterbaugruppe besteht aus einem Kunstfaserfilter
14 unter dem Gummiring 15, einem Glasfaserfilter 13 und
einem Kunstfaserfilter 12 auf einem Metallsieb 11. Der
erste Kunstfaserfilter unter dem Gummiring 15 dient als
Vorfilter, während der Glasfaserfilter 13 zum Trennen
aller Partikelarten eingesetzt wird. Der aweite Kunctfaserfilter
12 auf dem Metallsieb schützt den Glasfaserfilter vor äußeren Einflüssen.
Die Ausfällung des Radiojods erfolgt mit Silberkationen,
die an einem Trägermaterial adsorbiert sind. Das Trägermaterial ist zweckmäßig ein Material mit feinen Innenporen,
so daß das Jod im Inneren des Trägers gebunden wird und nicht in kolloidaler Form ausgeschwemmt werden kann.
Um das Löslichkeitsprodukt für die Ausfällung zu erreichen, wird eine schwerlösliche Jodverbindung in der Patrone
angeordnet, die durch langsame Abgabe von Jod eine dosierte Anreicherung und somit eine Trägeruncr des Radiojodgehaltes
in der Körperflüssigkeit bewirkt, was überhaupt erst die zuverlässige Ausfällung ermöglicht. Die nicht gesilberte
Zwischenschicht aus Ionenaustauscher (in Jod-Form, Aktivkohle, Keramik und dergleichen) bewirkt das Zurückhalten
und die räumliche Trennung der organischen Verbindungen von der mit Silberionen aktivierten Trägerschicht, an welcher
die Ausfällung des Jods erfolgt.
Claims (14)
1. Trennpatrone zum Abtrennen von radioaktivem Jod aus
Patientenurin, deren Gehäuse eine Eingangsöffnung und eine Ausgangsöffnung aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß neben dem Silber für die Ausfällung des Radiojods im Gehäuse (1) ein Kunstfaserfilter (2) angeordnet ist,
auf dem eine schwerlösliche Jodverbindung, insbesondere
PbJ?, SnJ0, TlJ, HgJ2,
ist.
und/oder AsJ3, adsorbiert
2. Trennpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunstfaserfilter (2) in der Nähe der Einlaßöffnung
(3) angeordnet ist.
3. Trennpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnung (3) mit einem durchstoßbaren silikonisierten
Gummistopfen (4) verschlossen ist.
4. Trennpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gehäuse (1) stromab vom Gummistopfen (4) eine Glaswollschicht (5) angeordnet ist.
5. Trennpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (1) stromab von der Glaswolle
(5) und stromauf vom Kunstfaserfilter (2) ein Metallsieb
(6) angeordnet ist.
6. Trennpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Kunstfaserfilter (2) ein
Dichtungsgummiring (7) angeordnet ist.
7: Trennpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (1) stromab vom Kunstfaserfilter
(2) eine Aktivkohleschicht (9) angeordnet ist.
8. Trennpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (1) stromab vom Kunstfaserfilter
(2) eine Scnicht (8) aus einem Ionenaustau-
C schermaterial angeordnet ist.
9. Trennpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) mit einem porösen
durchlässigen Trägermaterial (9), ausgewählt aus der Gruppe: Aktivkohle, Aluminiumdioxid, Keramik, Tonscherben,
gefüllt ist, und daß dieses Trägermaterial mit Silberkationen
getränkt ist.
10. Trennpatrone nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trägermaterial (9) granulierte Aktivkohle beschichtet mit 5-20 Gew.% AgNO-. (bezogen auf das Kohiegewicht)
ist.
7818*83 02.117«
11. Trennpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch '■
gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnung (10) mit einem durchstoßbaren Gummistopfen (4) verschlossen ist. I
12. Trennpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch |
gekennzeichnet, daß stromauf der Auslaßöffnung (10) ;
eine auf einem Metallsieb (11) sitzende Filterbau.gruppe
(12, 13, 14) angeordnet ist. '
13. Trennpatrone nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, ;
daß die Filterbaugruppe einen Glasfaserfilter (13) aufweist,
zu dessen beiden Seiten Kunstfaserfilter (12, 14) angeordnet sind.
14. Trennpatrone nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filterbaugruppe (12, 13, 14) durch einen
Gummiring (15) gehalten ist. .
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19787818483 DE7818483U1 (de) | 1978-06-20 | 1978-06-20 | Trennpatrone |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19787818483 DE7818483U1 (de) | 1978-06-20 | 1978-06-20 | Trennpatrone |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7818483U1 true DE7818483U1 (de) | 1978-11-02 |
Family
ID=6692553
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19787818483 Expired DE7818483U1 (de) | 1978-06-20 | 1978-06-20 | Trennpatrone |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7818483U1 (de) |
-
1978
- 1978-06-20 DE DE19787818483 patent/DE7818483U1/de not_active Expired
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