DE77451C - Giftfreie Zündmasse für Streichhölzchen - Google Patents

Giftfreie Zündmasse für Streichhölzchen

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DE77451C
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Germany
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matches
phosphorus
zinc dust
swedish
potash
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DENDAT77451D
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V. SIMONET, Wien, Franzensbruckenstr. 22
Publication of DE77451C publication Critical patent/DE77451C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06FMATCHES; MANUFACTURE OF MATCHES
    • C06F3/00Chemical features in the manufacture of matches

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
VICTOR SIMONET in WIEN. Giftfreie Zündmasse für Streichhölzchen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. September 1893 ab.
Diese Erfindung betrifft Zündhölzchen, deren durch Reiben an einer besonders präparirten oder an irgend einer rauhen Fläche zu entzündenden Köpfe keine giftigen Substanzen,, wie weifsen Phosphor, enthalten, so dafs weder für den Arbeiter bei der Fabrikation noch für den Consumenten beim Gebrauch die Gefahr einer gesundheitsschädlichen Einwirkung besteht.
Zweck der Erfindung ist, sowohl jenen Zündhölzchen, welche nach Art der sogenannten schwedischen Zündhölzchen durch das Reiben von chlorsaurem Kali auf amorphem Phosphor zur Entzündung gebracht werden, als auch den giftfreien Zündhölzchen, welche an jeder beliebigen rauhen Fläche anzureiben sind, die ihnen bisher fehlende genügend grofse Entzündbarkeit zu geben.
Der Erfindung gemäfs mengt man der giftfreien Masse ·— welche in allen Fällen aus einem Sauerstoff abgebenden Salze, einem die Verbrennung nährenden und einem körpergebenden Material besteht — eine kleine Menge Zinkstaub bei, welcher mit etwas amorphem Phosphor zusammengerieben worden. Die auf diese Weise in der Zündmasse vertheilten kleinen Metalltheilchen verringern in fühlbarem Mafse die Wärmecapacität derselben, so dafs die durch das Anreiben des Zündhölzchens erzeugte Wärme der Zündmasse eine erhöhtere Temperatur ertheilt, als sie annehmen würde, wenn kein Zinkstaub beigemengt wäre. Aufserdem ist Zinkstaub auch ein überaus energisches Reductionstnittel, durch dessen Erhitzung in Gegenwart der sauerstoffreichen Körper, welche einen Hauptbestandtheil der giftfreien Zündmassen bilden, sofort deren Zersetzung, d. h.
die Entzündung eingeleitet wird. Der rothe Phosphor, mit welchem der verwendete Zinkstaub zusammengerieben wird, hat den Zweck, die Zinktheilchen mit einer verbrennbaren Schutzhülle zu versehen, welche deren directe Berührung mit den sauerstoffreichert Körpern verhindert.
Im Nachstehenden sind Beispiele von gut bewährten Zündmassen für giftfreie, an jeder rauhen Fläche anzureibende, und für schwedische Zündhölzchen angegeben.
Was die giftfreien, an jeder rauhen Fläche anzureibenden Zündhölzchen betrifft, so wird bei denselben vorzugsweise chlorsaures Kali und chromsaures Kali als Sauerstoffquelle verwendet, während schwefelsaurer Baryt (Permanentweifs oder Blanc fixe) als indifferentes, körpergebendes Material dient und Gummi die Verbrennung nährt, bis sie sich auf das Holz fortgepflanzt hat, und gleichzeitig auch die Rolle des erforderlichen Bindemittels spielt.
Da chlorsaures Kali und Natron auch mit Schwefelantimon explosible Gemenge ergeben, wird dem Satz vorzugsweise auch etwas Antimonsulfid in der Form von Mineralkermes beigemengt.
Die genügend leichte Entzündlichkeit dieses Satzes wird durch einen Zusatz von etwas Zinkstaub vermittelt, welchen man vorher in einer Reibschale mit einer kleinen Menge amorphen, also nicht giftigen Phosphors verrieben hat.
Dieser Zusatz von Zinkstaub, welcher mit einer kleinen Menge amorphen Phosphors verrieben worden ist, giebt auch allen anderen bisher vorgeschlagenen giftfreien Zündmassen,

Claims (1)

  1. welche sich ihrer zu geringen Empfindlichkeit wegen nicht geltend zu machen vermochten, den erforderlichen Grad leichter Entzündbarkeit und bildet die charakteristische Eigenthümlichkeit der Erfindung.
    Nachstehend angegebenes Mengenverhältnifs ist gut erprobt:
    Chlorsaures Kali 24 Gewichtsth.,
    Chromsaures Kali 3
    Schwefelsaurer Baryt..... 9
    Antimonsulfid (Kermes). 3
    Gummi arabicum 5
    Mit etwas rothem Phosphor
    zusammengeriebener Zinkstaub 9
    .Es ist bekannt, dafs man allgemein auch die Entzündbarkeit der sogenannten schwedischen Zündhölzchen durch einen kleinen Zusatz von weifsem Phosphor auf den wünschenswerthen Grad erhöht. Selbstverständlich macht dieser Umstand die gerühmte Giftfreiheit der schwedischen Zündhölzchen für Arbeiter und Consumenten illusorisch.
    An Stelle des verwerflichen Zusatzes von weifsem Phosphor macht man, dieser Erfindung gemäfs, einen ganz ' kleinen Zusatz von mit etwas rothem, also nicht giftigem, Phosphor zusammengeriebenem Zinkstaub. Das Recept für diese Zündmasse von schwedischen Zündhölzchen gestaltet sich auf diese Weise wie folgt:
    Chlorsaures Kali 16 Gewichtsth.,
    Chromsaures Kali . 4
    Braunstein 12
    Kreide 4
    Gummi 4
    Mit rothem Phosphor zusammengeriebener Zinkstaub ι
    Patenτ-An spruch:
    Giftfreie Zündmasse für schwedische, sowie an beliebigen rauhen Flächen anzureibende Streichhölzchen, welcher behufs gröfserer Entzündlichkeit mit etwas rothem Phosphor zusammengeriebener Zinkstaub beigemengt ist.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0496996A2 (de) * 1991-01-08 1992-08-05 BRYANT & MAY LIMITED Zusammensetzungen für Zündholzköpfe

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