DE76461C

DE76461C - Aus Eisen oder Stahl gegossener hohler Billardball

Info

Publication number: DE76461C
Application number: DENDAT76461D
Authority: DE
Original assignee: P. A. ÖSTBERG in Stockholm
Anticipated expiration: 1913-08-30

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

PATENTSCHRIFT

KLASSE 77: Sport.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. August 1893 ab.

bal

Es ist bekannt, dafs es immer schwieriger wird, gute Billardbälle herzustellen, da Elfenbein immer seltener wird und Versuche, andere Stoffe, wie Holz, Kautschuk, Celluloid u. der'gl., zu verwenden, wenig Erfolg gehabt haben.

Man hat auch, aber ohne ersichtlichen praktischen Erfolg, vorgeschlagen, Billardbälle durch Zusammenlöthen von gleich dicken Segmenten aus Metall (Stahl) herzustellen."

Nach vorliegender Erfindung werden die Billardbälle aus Eisen und Stahl hergestellt, die den Bällen aus Elfenbein sowohl bezüglich Elasticität als auch guten Gleichgewichtes bezw. gleichförmigen Gewichtes völlig gleich sind.

Der Ball wird hohl und von möglichst gleichmäfsiger Stärke durch Giefsen von Stahl oder Eisen hergestellt. Sowohl die Form als auch der Kern mufs mit der äufsersten Sorgfalt hergestellt werden, so dafs das Gufsstück fest, eben und möglichst von gleichmäfsiger Stärke wird. Sowohl um den Kern während des Gusses führen, als auch um denselben nachher herausnehmen zu können, erhält der Ball beim Giefsen ein kleines Loch. Nachdem derselbe gegossen ist, wird der Kern sorgfältig herausgenommen und das Loch durch einen Stöpsel aus dem gleichen Material und von etwa derselben Stärke wie diejenige des Balles gut verschlossen, wobei die Befestigung des Stöpsels am besten durch elektrische Schweifsung ausgeführt wird. Darauf wird der Ball ganz rund gedrechselt und polirt, so dafs die Oberfläche völlig gleichmäfsig wird. Unter den verfertigten Bällen ist noch keiner gefunden worden, der, nachdem er rund gedrechselt worden, ohne besondere Justirung Gleichgewicht besafs.

Stets fand es sich, dafs der Schwerpunkt des Balles mit dem Mittelpunkt der Kugel nicht zusammenfiel. Der Ball wird deswegen auf eine polirte Ebene aus Metall gelegt, wobei die schwerere Hälfte des Balles sich nach unten und die leichtere sich nach oben stellt, und nach dieser Stellung wird der Ball justirt. Wenn der Fehler nur ein ganz geringer ist, kann demselben dadurch abgeholfen werden, dafs man ein kleines Loch in der Mitte der schwereren Hälfte bohrt, welche, wenn es klein genug ist, den Ball nicht b.eschädigt; sonst können mehrere äufserst kleine Löcher regelmäfsig rings um die Mitte der schwereren Hälfte gebohrt werden. Wenn der Fehler, wie gewöhnlich, gröfser ist, kann demselben dadurch abgeholfen werden, dafs man ein Loch in der Mitte der leichteren Halbkugel bohrt und dasselbe mit einem Stöpsel von geeignetem Gewicht, um den Schwerpunkt in den Mittelpunkt des'Balles zu verlegen, ausfüllt. Auch kann die Justirung derartig ausgeführt werden, dafs man den Ball nochmals drechselt und denselben dabei in das Drechselwerkzeug so einsetzt, dafs an der Mitte der leichteren Hälfte nichts abgedrechselt wird, wogegen an der Mitte der schwereren Hälfte das hauptsächliche Abdrechseln stattfindet, wodurch der Schwerpunkt zu dem Mittelpunkt des Balles verlegt wird.

Nachdem der justirte Ball zu der erforderlichen Gröfse abgedrechselt und glatt polirt worden ist, wird er, wenn er aus Stahl ist, gehärtet, wenn aber aus Eisen, einsatzgehärtet.

Claims

Patent-Anspruch:

Die Herstellung von Billardbällen in der Weise, dafs man dieselben aus Stahl oder Eisen hohl giefst, demnächst, nachdem der Kern herausgenommen und das nöthige Loch verschlossen ist, gleichgewichtig macht, rund drechselt und endlich härtet oder schalenhärtet, um sie elastisch zu machen.