DE75860C

DE75860C - Bremsvorrichtung für Kinderwagen

Info

Publication number: DE75860C
Application number: DENDAT75860D
Authority: DE
Original assignee: L. ROBERTS in Tong b. Bradford

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegender Kinderwagen kennzeichnet sich durch eine selbstthätige Bremse, welche durch das Gewicht des Wagenkastens angezogen wird; gelöst wird dieselbe dagegen durch die Kraft, welche, zum Weiterbewegen des Wagens nothwendig, auf den Griff des Kinderwagens ausgeübt wird.

Um dies zu erreichen, ist die Bremse derart mit dem Fahrzeug verbunden, dafs sie beständig unter der Wirkung des Wagengewichtes bezw. eines Theiles desselben steht, während der Griff des Wagens mit einem System von Hebeln derart in Verbindung steht, dafs bei einem Druck auf denselben diese Einwirkung aufgehoben wird.

Auf beiliegender Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht eines Kinderwagens mit der Bremsvorrichtung, bei dem ein Rad entfernt ist, um den Bremsmechanismus freizulegen. Fig. 2 ist die dazugehörige Vorderansicht. Fig. 3 zeigt den Bremsmechanismus in senkrechter Aufsicht, nachdem der Wagenkasten entfernt ist. Fig. 4 zeigt eine Einzelheit in vergröfsertem Mafsstabe.

Bei dem gezeichneten Kinderwagen hängt der Wagenkasten A vermittels der Bänder B in den vier Armen C, welche rechtwinklig an der gebogenen Feder D befestigt sind. Die Bremsvorrichtung läfst sich übrigens auch an jeder anderen Construction von Kinderwagen anbringen. Die Feder D Irägt den ganzen Wagenkasten. Von den beiden Achsen des Wagens ist die eine fest in einem Ansatz der Feder D gelagert (Fig.-1), die andere E ist beweglich mit der Feder D verbunden, so dafs sich ihr Abstand von derselben verändern kann.

Dies wird auf folgende Weise erreicht:

An der Feder D ist ein Rahmen F starr befestigt. Derselbe trägt an seiner Unterseite (Fig. 4) zwei Führungen HH, in deren Nuthen G G die Achse gelagert ist. Ferner sind an dem Rahmen F an der oberen Seite zwei Wangen NN (Fig. 4 und Fig. 1 und 2) vorgesehen, welche kleine seitliche Nasen r und r¹ besitzen. Letztere sind durchbohrt und dienen dem Bolzen O des Bremsschuhes P als Führung (Fig. ι und 2). Das untere Ende des Bolzens O ist mit Gewinde versehen, so dafs mit Hülfe der beiden Schraubenmuttern 11, welche den Vorsprung r umfassen, eine genaue Einstellung des Bremsschuhes auf beliebige Radgröfsen möglich ist.

Die Achse F, auf welcher sich die Räder R drehen, ist an beiden Enden je mit einem Paar Kopfstücken e e versehen, zwischen denen sich (Fig. 4) auf jeder Seite der Achse E kleine Rollen i drehen, welche in diesen Kopfstücken gelagert sind.

An der Achse E greifen ferner gekrümmte Hebel J an, welche einerseits mit der Achse E, andererseits mit den Zugstangen K K¹ fest verbunden sind. An diese sind die Hebel L L L¹ L¹ angeschlossen, welche, bei S¹ gelenkartig mit der Feder D verbunden, an ihrem oberen Ende die Griffe MM¹ tragen.

Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende:

Steht der Wagen still, so wirkt das Gewicht des Wagenkastens A auf die Bremsvorrichtung, indem nämlich die den Wagenkasten A tragende Feder D den Rahmen F und somit die Bremsschuhe D abwärts drückt.

Soll der Wagen vorwärts bewegt werden, so wird auf den Griff M bezw. M¹ ein gewisser Druck ausgeübt. Da nun der Hebel L, welcher den Griff M trägt, bei S drehbar gelagert ist, so wird derselbe mit seinem oberen Theil nach aufsen, mit seinem unteren, mit den Stangen K verbundenen Theil nach innen schwingen. Hierbei werden die beiden Hebel J mitgenommen (Fig. i, 2 und 4) und drehen ihrerseits die Achse E und mit dieser auch die Seitenstücke e e derart, dafs eine der beiden Rollen (je nach dem Griff, welcher bethätigt wird) gegen den Rahmen F drückt und denselben emporhebt. Hierbei kommen die Bremsschuhe PP aufser Berührung mit den Wagenrädern R R, und der Wagen kann sich fortbewegen.

Sobald der Kraftantrieb auf den Griff zum "Bewegen des Wagens unterbrochen ist, nehmen die Theile ihre gewöhnliche Stellung ein und die Bremse tritt selbsttätig in Wirkung.

Claims

Patent-Anspruch:

Bremsvorrichtung für Kinderwagen und ähnliche Gefährte, gekennzeichnet dadurch, dafs das Gewicht des von einer Feder D getragenen Wagenkastens A auf den mit dieser Feder starr verbundenen Rahmen Feinwirkt, wodurch die mit diesem verbundenen Bremsschuhe P in Thätigkeit treten, während zum Lösen der Bremse der zum Fortbewegen des Wagens riothwendige Druck auf den Griff M vermittels der Uebertragung LKJ und der hierdurch befhätigten Rollen i den Rahmen F hebt, so dafs die Bremsschuhe P von den Rädern R frei gehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.