DE74643C - Wasserreiniger - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die einzelnen Theile des Wasserreinigers sind in Filterpressenform zusammengesetzt und bestehen in einem Plattensystem zur Vorwärmung des Wassers, in einem Misch- bezw. Fällgefäfs, in welchem dem Wasser die nöthigen Materialien zugeführt werden, und einem Plattensystem zur Filtration des Wassers von seinen Verunreinigungen bezw. Niederschlagen. Die Anordnung bildet einen bequem zu bedienenden Gesammt-. apparat unter leichter Beaufsichtigung und Reinigung aller Theile, welche dessen bedürfen.

Der Wasserreiniger hat die bei Filterpressen üblichen Kopfständer α α¹, welche in der dargestellten Anordnung als Träger des Reservoirs für das gereinigte Wasser nach oben verlängert sind. Die Kopfständer sind seitlich durch Stangen b b¹ verbunden, auf denen sämmtliche Theile des Wasserreinigers
gebracht sind. Gegen die

verschiebbar anbewegliche Kopfplatte c¹ liegt das Ende der Schraubenspindel d an, durch welche ein Zusammenschrauben der Theile und deren Abdichtung nach aufsen, soweit dieselbe erforderlich ist, stattfinden kann. An die feststehende Kopfplatte c schliefst sich zunächst das Plattensystem c'² bis c⁸ an, dessen Hohlräume abwechselnd Wasser- und Dampfräume bilden. Das aus dem Zuleitungsrohr e eintretende, zu reinigende Wasser durchströmt die Wasserräume, um sich durch den Kanal f in das Misch- und Fällgefäfs i zu ergiefsen, während der aus dem Zuleitungsrohr g eintretende Dampf die Dampfräume durchstreicht, um durch das Rohr /2 bezw. als Dampfwasser abgeleitet zu werden. Es können Wasser und Dampf, wie die Pfeile andeuten, das Plattensystem c² bis c⁸ im Gegenstrome durchfliefsen, damit das Wasser in der zur Einwirkung von Fällmitteln geeigneten Temperatur in das Misch- oder Fällgefäfs / eintritt.

Das ebenfalls anf den Stangen b b¹ reitende Misch- oder Fällgefäfs i ist mit einem Deckel zu seiner gründlichen Reinigung versehen, während sich am konisch zulaufenden Boden ein Ablafshahn k zum zeitweisen Ablassen der Niederschläge vorfindet. Oben am Gefäfs befindet sich ein Zulaufrohr Z für das Fällmittel, das in geeigneter, regulirbarer Menge in das Gefäfs eintritt, welches im oberen Theil auch mit einer Ablafsvorrichtung versehen sein kann, um die schwimmenden Verunreinigungen zeitweise zu entfernen.

An den unteren Theil des Gefäfses i schliefst sich der Kanal m an, welcher mit den Filterkammern des Plattensystems n¹ bis κ⁸, von dem die letzte die bewegliche Kopfplatte c¹ bildet, in Verbindung steht; das unreine Wasser dringt durch den Kanal m in die Filterkammern und durch die Filtermedien (Tücher u. s. w.) zu beiden Seiten der Kammern in den Ableitungskanal 0, welcher in das Rohr ρ zur Ableitung des filtrirten Wassers mündet. Die Filterkammern können zeitweise von den abgesetzten Niederschlagen gereinigt werden. Um zu diesem Zweck nicht sämmtliche Theile des Apparates durch Lösung der Spindel d lüften zu müssen, empfiehlt es sich, an der feststehenden Kopfplatte c Bolzen anzubringen, welche an dem

einen Ende mit Haken versehen sind, mit denen sie um Zapfen greifen, die entweder an der Kopfplatte oder an den Seiten des Fä'llgefäfses i angebracht sind, während die anderen Enden Gewinde und Mutter tragen. Mittelst dieses Zwischenverschlusses können nach dem Andrehen der Spindel d die Theile von c bis i zusammengehalten werden, um ein Lüften derselben zu verhindern, wenn ein Oeffnen des Plattensystems η nothwendig wird.

Der Apparat in der beschriebenen Anordnung bietet die Möglichkeit, die Einzelapparate, Plattensystem c, Misch- oder Fällgefäfs i, sowie Plattensystem η je nach Bedarf vergröfsern, vervielfältigen oder verkleinern zu können.

So ist die Vergröfserung des Misch- oder Fällgefäfses i in den beiden lothrechten Schnitten I und II und in dem waagrechten Schnitte beispielsweise dargestellt. Im Schnitte I ist dem Misch- oder Fällgefäfs i ein zweiter Kasten oder Rahmen z¹, im Schnitte II zwei Rahmen i¹ und i² angefügt, wodurch die Fassungsfähigkeit des Gefäfses auf das Doppelte bezw. Zweiundeinhälbfache vergröfsert ist. Ebenso ergiebt sich die Möglichkeit der Vergröfserung oder Verkleinerung bei demVorwärm- und Filterplattensystem. Die Vergröfserung des Gefäfses i kann nach dem Vorwärmplattensystem oder nach dem Filterplattensystem hin zur Ausführung gelangen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Wasserreinigungsapparat, bestehend aus einem Heizplattensystem, einem oder mehreren Misch- bezw. Fällgefäfsen und einem Filterplattensystem, welche sämmtlichen Theile in Filterpressenform zusammen angeordnet sind.

   ■ Hierzu ι Blatt Zeichnungen.