DE744573C - Verwendung von gesintertem Thoroxyd fuer Strahlenschutzgeraete - Google Patents

Description

• Verwendung von gesintertem Thoroxyd für Strahlenschutzgeräte Zur Abschirmung gegen unerwünschte und schädliche Röntgen- und Gammastrahlung verwendet man bisher vorzugsweise Blei in metallischer Form sowie Salze des Bariums, insbesondere natürlich vorkommenden Schwerspat, in loser Schüttung oder zementgebunden. In vielen Fällen genügt Blei allen Anforderungen, und an dessen Stelle sind auch die Bariumsalze für manche Zwecke, z. B. zum Bau von Strahlenschutzwänden, recht geeignet. Anderseits fehlt bisher ein Stoff, der an Absorptionsleistung, d.i. Absorptionsvermögen je Volumeneinheit, dem Blei nahekommt und außerdem zum Bau von Entladungsröhren geeignet, d. h. elektrisch isolierend und vakuumdicht ist. Auch ein bleifreies Material, aus dem bei angenähert gleicher Absorptionsleistung wie Blei mechanisch feste Formstücke, z. B. Platten, hergestellt werden können, ist bisher nicht bekannt geworden.
• All diesen Anforderungen kann erfindungsgemäß durch gesintertes Thoriumoxyd Rechnung getragen werden.
• Die Verwendung von thoriumoxydhaltigen Materialien, insbesondere von SIischungen mit Zement, Kalk, Mörtel u. dgl. sowie auch mit Kunststoffen, ist zwar bereits bekannt, hat jedoch in der Praxis nicht befriedigen können, da durch die eingebrachten, zur Absorption nicht beitragenden Ballaststoffe die Absorptionsleistung des Fertigprodukts zu sehr verringert und daher die erforderliche Schutzwirkung nicht erreicht wird. Es hat sich gezeigt, daß sich aus Thoriumoxyd durch Sinterung Formstücke mit einer Dichte von 9,5 gXcm3 und darüber herstellen lassen, die gute mechanische Festigkeit aufweisen und den elektrischen-Strom nicht leiten. Dabei braucht die Brenntemperatur nicht einmal bis zu der von der Herstellung feuerfester Geräte bekannten eigentlichen Sinterung (etwa 2500°) gesteigert zu werden, sondern es genügen bereits Temperaturen von 1900°. Durch Aufbringung einer geeigneten Glasur ist es weiter möglich, in der z. B. bei Porzellanen bekalmten Weise auch den formstücken aus ganz oder teilweise gesintertem Thoriumoxyd Vakumdichtigkeit zu verleihen.
• Auf diesem-Wege hergestellte Formstücke. z. B. Röhren, können als isolierende und wegen ihrer hohen Dichte gut strahlenabsorbierende Teile beim Bau von Röntgen- oder Kathodenstrahlröhren verwandt werden. Auch ohne Glasur bilden Platten oder Quadern aus gesintertem Thoriumoxyd einen Ersatzstoff für Blei, der den bisher üblichen Bariumsalzen liegen der hohen Dichte in vielen Fällen erheblich überlegen ist. Z. B. gewährleisten etwa 3 mm dicke Platten aus gesintertem Thoriumoxyd den gleichen Schutz gegen harte Röntgenstrahlung wie 2 mm dids Bleiblech. während Bariumsalz in ;o bis 40 mm dicker Schicht angebracht werden muß. Die Anwendung von Bariumsalzen bedingt daher beispielsweise für strahlensichere Türen komplizierte Konstruktionen und erheblichen Eisenaufwand, während durch Verwendvng von Platten aus gesintertem Thoriumoxyd, ähnlich wie mit Bleiblech, jede kräftige Tür ohne besondere Vorrichtung gegen Strahlung geschützt werden kann.
• Ouadern aus gesintertem Thoriumoxyd werden z. B. für den Bau von Radiumtresoren und von strahlengeschützten Radiumpacktischen Anwendung finden, da gesintertes Thoriumoxyd der Dichte 9,0 g/cm3 wegell der höheren Atomnummer des thoriums einen nur etwa 10% geringeren Absorptionskoeffizienten für Gammastrahlung aufweist als Blei der l) ichte 11,4 g/cm3. Für Radiumtresore weist Thoriumoxyd gegenüber dem niedrigschmelzenden Blei noch den Vorteil der Feuerfestigkeit und daher des erhöhten Schutzes bei Bs. in den auf.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verwendung von gesintertem Thoroxyd für Strahlenschutzgeräte, Entladungsröhren u. dgl.
2. 2. Strahlendichte Gegenstände nach 5Knspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer gas- und fiüssigkeits- bzw. -akuumdichten Glasur iiberzogen sind.

   Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stande der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: französische Patentschrift .. Nr. 731 337; USA.- - .. - 1918 996.