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Rückervorrichtung für Uhrwerke Es ist bekannt, daß die Schwingungsdauer
unter anderem von der aktiven Länge der Spiralfeder abhängt, nämlich daß sie bei.
einer Vergrößerung dieser Länge zunimmt; es ist infolgedessen möglich, durch Drehen
des Rückers in der einen oder anderen Richtung die allgemeine Reguderung des Unruhspiralfedersystems
durchzuführen. Anderseits ist es auch bekannt, daß die Schwingungen der Unruhe iso:chron
sind, solange die Unruhe allein, schwingt; die Schwingungsdauer ist in diesem Fall
von der Amplitude unabhängig.
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Diese Verhältnisse ändern sich, sobald -die Unruhe mit einer Hemmung
verbunden ist. Diese bezweckt gewöhnlich eine Verminderung der Schwingungsdauer
bei ;großen Amplituden, was ein Vorgehen der Uhr bewirkt, und eine Erhöhung der
Schwingungsdauer (Nachgehen der Uhr) bei Ideinen Amplituden. Anderseits sind bei
einer frisch aufgezogenen Uhr die Amplituden der,Unruhe maxianal, weil die Hemmung
in diesem Zustand mit ihrer größten. Kraft auf die Unruhe einwirkt. Aus all diesem
folgt die bekannte Tatsache, daßeine Uhr mit 24stündigem Federhaus am Morgen vorgeht
und am Abend nachgeht, so, daß sie nur nach einem voll abgelaufenen Tag die genaue
Zeit angibt. Bei Uhren mixt Federwerk und 8tägiger oder 3otägiger Gangdauer dauert
dieses Vorgehen bzw. Nachgehen jedoch mehrere Tage und vermehrt sich von Tag zu
Tag, so daß unzulässige Ungenauigkeiten in: der Zeitangabe entstehen können.
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Die Erfindung bezweckt, diese Unzulänglichkeiten zu beheben. Sie betrifft
eine Uhrwerkreb liervorrichtung mit Unruhe und Spiralfeder, bei welcher die aktive
Länge der Spralfeder selbsttätig vergrößert wird, sobald, die Amplitude :der Unruhe
einen bestimmten Wert überschreitet, derart, daß die durch die Vergrößerung der
Spiralfederlänge bewirkte Vergrößerung der Schwingungsdauer die Ver-Ikleinerunig
der Schwingungsdauer ausgleicht,
welche durch die genannnte Amplitudenerhöhung
verursacht -wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß von den
beiden dieaktive Länge der Spiralfeder bestimmenden Organen das äußere durch das
freie Ende einer konzentrisch zur ersten Windung der Spirale verlaufenden Blattfeder
gebildet ist, deren anderes Ende in einem um einen spitzen Winkel über 15' von dem
zweiten, inneren Organ abstehenden Punkt gleichfalls an dem Rücker befestigt ist,
und deren Elastizität derart gewählt ist, daß die Blattfeder dem Druck der Spirale
nachgeben kann, so daß bei einer ein vorbestimmtes Maß überschreitenden Amplitude
die aktive Länge der Spirale um einen Betrag erhöht wird, der den elastischen Kräften
der Blattfeder entspricht.
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Auf der beiliegenden Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäßen Reguliervorrichtung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen schematischen Grundriß des ersten Ausführungsbeispieles.
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Abb.2 zeigt einen schematischen Grundriß des zweiten Ausführungsbeispieles.
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Abb. 3 ist ein Schnitt längs der Linie I II-1I I der Abb. 2.
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Bei der Ausführung nach Abb. i besitzt der Rücker 4 zwei radiale Arme
5 und 6. Die äußere Windung 2 der Spiralfeder verläuft vor dem Spiralklötzchen 3
wie gewöhnlich zwischen zwei ihre aktive Länge begrenzenden Organen. Das innerhalb
der Windung liegende Anschlagorgan ist ein Stift 7, der starr auf dem Arm 5 befestigt
ist. Das zweite, außerhalb der Windung 2 liegende Anschlagorgan b ist elastisch
und durch das freie, radial umgebogene Ende einer Blattfeder 9 gebildet, welche
konzentrisch zur Windung 2 verläuft und deren anderes Ende in den leicht elastischen
Endteil des gekröpften Armes 6 .eingespannt ist. Eine Schraube to gestattet, die
Lage der Einspannstelle der Blättfeder g zu ändern, wodurch der Druck der Feder
geregelt werden kann.
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Normalerweise ist die Spiralfeder leicht zwischen dem starren Stift
7 und dem freien Ende 8 der Blattfeder g festgeklemmt, und ihre aktive Länge endigt
in diesem Punkt. Bei der Erhöhung der Amplitude über ein bestimmtes Maß verläßt
die Windung 2, ie:enn sie sich öffnet, den Stift 7 und biegt den elastischen Anschlag
g nach außen; die Elastizität der Blattfeder muß genügend hach gewählt werden, damit
der Anschlag 8 dem Druck der sich öffnenden Spirale nachgeben kann; anderseits ist
die elastische Kraft dieses Anschlages größer als diejenige dies Spiralfederteils,
der zwischen den Anschlägen 7 und S Lind dem Spiralklötzchen 3 liegt. Der ganze
Vorgang spielt sich infolgedessen so ab, als wenn die Spiralfeder mit der Blattfeder
9 verbunden wäre, und die aktive Länge der Spirale wird dadurch erhöht. Die Erhöhung
der aktiven Länge der Spirale ist durch :die Kombination der elastischen Kräfte
des Spiralendes und der Blattfeder g gegeben, wovon letztere regelbar sind.
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In der Ausführung nach Abb.2 ist ein Ring i i vorgesehen, der in einem
kreisförmigen Sitz 13 des Rückers 4 drehbar angeordnet und an der Stelle
12 gespalten ist. Dieser Ring i i besitzt einen radialen Arm 14, der einen außerhalb
der Blattfeder 9 liegenden, gegen diese abgestützten Anschlag 15
trägt. Durch
Verschieben dieses Anschlages 15 längs der Blattfeder g wird deren aktive Länge
eingestellt.