DE739530C - Verfahren zur Herstellung von Roggenstaerke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Roggenstaerke

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DE739530C
DE739530C DED85192D DED0085192D DE739530C DE 739530 C DE739530 C DE 739530C DE D85192 D DED85192 D DE D85192D DE D0085192 D DED0085192 D DE D0085192D DE 739530 C DE739530 C DE 739530C
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DE
Germany
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starch
rye
acid
production
suspension
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Expired
Application number
DED85192D
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English (en)
Inventor
Dr Gerd Graefe
Dr Kurt Heyns
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CPC Maizena GmbH
Original Assignee
CPC Maizena GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/04Extraction or purification
    • C08B30/042Extraction or purification from cereals or grains

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Roggenstärke Die Erfindung betrifft die Herstellung von Stärke aus Roggen oder Roggenmehl durch Behandeln der wässerigen Suspension der gemahlenen Ausgangsstoffe mit Säuren in der Wärme und bezweckt die Vereinfachung und Verbilligung der Herstellung, die Erhöhung, der Ausbeute auch bei Verwendung hoher Ausmahlungsgrade sowie die wirtschaftliche Gewinnung der Abfallstoffe-in gut verwertbarer Form. Diese Zwecke werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die wässerige Suspension unterhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärke, vorzugsweise bei 30 bis 35°, unter Rühren so lange mit .der Säure behandelt wird, bis sich ein praktisch irrveränderter End-PH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 einstellt, wor auf die Abtrennung der Stärke in an sich bekannter Weise durch Schleudern, Auswaschen über Sieben, Absitzenlassen und Fluten o. dgl. erfolgt.
  • Es ist bereits bekannt, bei der Herstellung von Roggenstärke die wässerige Suspension der gemahlenen Ausgangsstoffe entweder bei gewöhnlicher Temperatur mit Milchsäure oder bei erhöhter Temperatur mit Milchsäure-unter Zusatz von Essigsäureäthylester zu einem Schaum zu schlagen und diesen zwecks Abtrennung der Stärke zu schleudern. Hierbei wird aber stets ein erheblicher Teil der Stärke in Form eines für Backzwecke geeigneten schaumigen Extraktes gewonnen, s0 daß die Ausbeute an reiner Roggenstärke vergleichsweise gering ist. Auch eignet sich das bekannte Verfahren nur für Roggenmehle von niedrigem Ausmahlungsgrad. Im übrigen werden beim bekannten Verfahren im Gegensatz zur Erfindung wesentlich niedrigere pH-Werte, z. B. 3,3 bis 3,8, benutzt, was für die Beschaffenheit der Stärke wegen des teilweisen Abbaues nachteilig ist.
  • Diese Gefahr besteht nicht bei Einhaltung eines -End-pH-Wertes von 5,5 bis 6,5.. Dieser Wert wird in der Regel nach a bis Stunden erreicht, worauf bereits die weitere Behandlung vorgenommen «=erden kann. Als besonders vorteilhaft hat sich eine vor dem Verdünnen der behandelten Suspension vorgenommene Abtrennung der löslichen Anteile durch Abschleudern in einer Voll- oder Siebmantelschleuder oder mittels des bekannten Industrieseparators erwiesen. Auf diese Weise gelangen lösliche und kolloide Bestandteile gar nicht erst in den ProzeF, sondern werden vielmehr in konzentrierter Form abgetrennt und können nach dem Eindampfen für verschiedene Zwecke .nutzbar gemacht werden. , Der Zusatz von Säure erfolgt in Form von Mineralsäure, vorzugsweise als Salzsäure; auch eine Verwendung organischer Säuren ist möglich.
  • Eine besondere Ausführung der vorstehend beschriebenen Verfahrensweise ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Zusatz von Natriumbisulfit oder schwefliger Säure erfolgt, der die Abtrennung der Stärke noch wesentlich erleichtert, zugleich unerwünschte Gärungen verhindert, die Wirksamkeit der in Roggenmehlen enthaltenen Fermente beeinträchtigt und offenbar durch proteinlösende Wirkung zu einer besonders reinen Stärke führt. Ein weiterer Zusatz diastasehemmender Stoffe kann sich vorteilhaft auswirken.
  • Die zuzusetzende Säuremenge ist abhängig von den Eigenschaften des verwendeten Raggens oder Roggenmehles, die wiederum mit Erntejahr, Witterung, Sorte und Ackerboden zusammenhängen. Je mehr Kleieanteile entfernt werden, desto geringer ist im allgemeinen die notwendige Säuremenge, was offenbar auf eine Ausscheidung puffernder Stoffe zurückzuführen ist.
  • Das Verfahren ist in gleicher Weise durchführbar mit einem Mehl aus Vollkorn- oder Roggenschrot und mit mehr oder weniger ausgemahlenen Roggenmehlen von verschiedener Feinheit. Das Verfahren gestattet die Gewinnung von 8o bis gooto der in den Ausgangsstoffen vorliegenden Stärke. Es kann auch in der Weise gearbeitet werden, daß ungemahlener Roggen eingeweicht und hernach naß vermahlen wird, wobei ein Teil der löslichen Bestandteile bereits mit dem Quellwasser abgeführt wird. Als Quellwasser können irgendwelche geeignete Proz@eßwässer verwendet werden, wobei man vorteilhaft in der von der Maisstärkefabrikation her bekannten Weise das Wasser im Gegenstromprinzip führt, d. h. das Frischwasser bei der letzten Stärkereinigung-zusetzt, dieses Abwasser dann für weitere Waschvorgänge verwendet, um es zuletzt in die Quellbottiche einzuleiten. Sowohl bei der Verwendung von Frischwasser als auch bei der Zurückführung von ProzeINwässern ist es vorteilhaft, bei dem Quellvorgang schweflige Säure oder Natriumbisulfit und Salzsäure zuzusetzen. Die Behandlungsdauer der Suspension des vermahlenen, eingeweichten Kornes kann bei Raumtemperaturen oder auch bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden. Die bei den vorstehend beschriebenen Arbeitsweisen erhaltenen nicht stärkeartigen Nebenprodukte können vorteilhaft zu Backhilfsmitteln, Nährmitteln. Futter o. dgl. zugesetzt oder verarbeitet werden. Ausführungsbeispiele i. iookg Roggenmehl (Type 997) werden unter Rühren nach und nach mit 30o 1 Wasser möglichst klumpenfrei angeteigt und mit 51 einer 3,7%igen Salzsäure bei 3o bis 35'C unter Rühren behandelt. Nach mehrstündiger Rührbehandlung hat sich der erforderliche End-PH-Wert eingestellt (so wurde z. B. ein Anfangs-PH-Wert von 5,6 gemessen, der sich nach 6stündiger Rührbehandlung auf einen End-pH-Wert von 6,2 eingestellt hatte; die Werte sind vom Ausgangsmaterial abhängig). Es wird dann unter gleichzeitigem Verdünnen mit Wasser über Siebe gegeben und so eine Trennung der Stärke von den Kleiebestandteilen, Schalen u. dgl., erzielt. Die abfließende Rohstärkemilch wird bei 3,5 bis 3,8@ Be in Absetzbottiche geleitet und die Stärke absitzen gelassen. Die überstehende Flüssigkeit wird durch Abhebern entfernt und kann zusammen mit den Siebüberschlägen oder getrennt z. B. für die Backhilfsmittel- oder Futtermittelherstellung Verwendung finden. Die abgesetzte Stärke wird mit Frischwasser auf 3,5 bis 3,8- Be eingestellt. Die daraus in bekannter Weise durch Fluten, Abfiltrieren oder Schleudern gewonnene Stärke ist von hoher Reinheit. Es werden etwa ¢8 bis 5o kg Stärke entsprechend einer Ausbeute von etwa 8o bis 830.ö, bezogen auf die in dem vorgelegten Roggenmehl enthaltene Stärke, erhalten. Weniger stark ausgemahlene Rohstoffe ergeben entsprechend dein höheren Stärkegehalt eine größere Stärkeausbeute. Aus Roggenmehl 50%iger Ausmahlung werden über 600.o Stärke erhalten.
  • a. ioo kg Roggenmehl der Type 997 werden mit 3001 Wasser unter Zusatz von 51 einer 3,7 o/oigen Salzsäure und 500g Natriumbisulfat, wie im Beispiel i angegeben, behandelt. Wenn sich der erforderliche angegeben-, eingestellt hat, wird aufgearbeitet (bei dem in einem Fall verwendeten Röggenmehl wurde unter diesen Bedingungen ein AnfangspH-Wert von 5,9 gemessen, der sich nach 3stündiger Rührbehandlung auf deri End-pH-Wert von 6,¢ verändert hatte). Die Stärkesuspension wird in einer Vollmantelschleuder (mit 3000 bis 4000 Umdrehungen"`Min.) geschleudert, wodurch ein Absetzen der Stärke-und Kleiebestandteile und eine Abtrennung der stark viscosen Quellflüssigkeit erzielt wird, die für sich weiter verarbeitet werden kann. Der ausgeschälte Feststoffring wird unter Zusatz von Wasser über Siebe gegeben oder durchgerührt. Die abfließende Rohstärkemilch wird auf 3,5 bis 3;8° Be eingestellt und geflutet. Die so gewonnene Stärke ist von sehr hoher Reinheit. Es lassen sich auf diese Weise etwa 5o bis 52 kg Stärke, entsprechend einer Ausbeute von etwa 83 bis 870/0, bezogen auf die in der vorgelegten Menge Roggenmehl enthaltene Stärke, gewinnen.
  • Verwendet man an Stelle von Roggenmehl Vollkornschrot oder mehr oder weniger fein gemahlenen Roggen, so ist die Stärkeausbeute, entsprechend dem niedrigeren Stärkegehalt des Ausgangsmaterials, geringer. Der Gang der Verarbeitung ist im übrigen der gleiche wie in dem vorstehenden -Beispiel beschrieben. Die Siebüberschläge werden bei diesen Ausgangsstoffen vorteilhaft häufiger ausgewaschen als bei der-Verarbeitung ausgemahlenen Roggenmehles. Unter den Bedingungen von Beispie12 werden .etwa 42 bis 44 kg Stärke, entsprechend etwa 84 bis 88 der in der vorgelegten Menge Vollkornschrot ,enthaltenen Stärke, erhalten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Stärke aus Roggen oder Roggenmehlen durch Behandeln der wässerigen Suspension der gemahlenen Ausgangsstoffe mit Säuren in der Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß die wässerige Suspension unterhalb der Verkleisterungstempera.tur der Stärke, vorzugsweise bei 3o bis 35°, unter Rühren so lange mit der Säure behandelt wird, bis .sich ein praktisch unveränderter EndpH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 einstellt, worauf die Abtrennung der Stärke in an sich bekannter Weise durch Schleudern, Auswaschen über Sieben, Absitzenlassen und Fluten o. dgl. erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch von Anbeginn oder während der Behandlung schweflige Säure oder ein Bisulfit zugesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auswaschen der Stärke eine Abtrennung der löslichen Bestandteile aus der Suspension, gegebenenfalls nach vorangehender Verdünnung mit Wasser, mittels Zentrifugen erfolgt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 639 6o9, 528 1o9.
DED85192D 1941-06-06 1941-06-06 Verfahren zur Herstellung von Roggenstaerke Expired DE739530C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE528109C (de) * 1930-04-12 1931-06-25 Friedrich August Volkmar Klopf Herstellung von Staerke aus Roggenmehl
DE639609C (de) * 1934-04-01 1936-12-09 Friedrich August Volkmar Klopf Verfahren zur Herstellung von Staerke aus Roggenmehl

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE528109C (de) * 1930-04-12 1931-06-25 Friedrich August Volkmar Klopf Herstellung von Staerke aus Roggenmehl
DE639609C (de) * 1934-04-01 1936-12-09 Friedrich August Volkmar Klopf Verfahren zur Herstellung von Staerke aus Roggenmehl

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