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Rohrdraht bzw. rohrdrahtähnliche Leitung mit Berührungsschutz Bei
Rohrdrähten sind infolge ihres metallischen Mantels gewisse Gefahren vorhanden;
so kann es durch Installationsfehler bzw. Fehler in der Isolierung der Leitung vorkommen,
daß der Metallmantel Spannung gegen Erde führt. Um diese Gefahrenquelle zu beseitigen,
ist es in vielen Fällen nötig, den Metallmantel zu erden, so daß gegenüber einer
anderen Erdleitung kein Spannungsabfall vorhanden ist. Es hat sich aber herausgestellt,
daß das Erden manchmal nicht einwandfrei möglich ist, beispielsweise dann, wenn
der Wasserspiegel sehr tief liegt; andererseits kann sehr leicht der Fall eintreten,
daß eine einwandfreie Erdleitung nach einiger Zeit erheblichen Widerstand aufweist,
und zwar einmal durch Absinken des Wasserspiegels, zum anderen durch elektrolytische
Zerstörung des Erdleiters in der Erde. Es ist deshalb dazu übergegangen worden,
die Metallmäntel dieser Leitungen ebenso wie die bei ihnen verwandten Zubehörteile
zu isolieren und dadurch berührungsschutzsicher zu machen. So leicht dies bei den
Zubehörteilen selbst möglich ist, so große Schwierigkeiten bietet es bei den Leitungen
selbst. Ein Lackieren der Metallmäntel bei Rohrdrähten gibt keinen genügenden Berührungsschutz
da die Lackschicht zu dünn ist und zu leicht beschädigt werden kann. Eine Anordnung
von anderen Schutzschichten, beispielsweise aus Gummi und imprägnierten Textilfasern,
wird teuer und erhöht dabei den Außendurchmesser der Leitung nennenswert. - Die
Schutzschicht nur aus Gummi unter Fortlassung imprägnierter Textilfasern herzustellen,
ist nicht möglich, da durch Einwirkung von Licht und Luftsauerstoff eine Zerstörung
der Gummischicht sehr schnell eintritt. Andererseits ist es bekannt, an Stelle von
Gummischichten Papierschichten bzw. Cellulosefolien oder deren Ester aufzuspinnen
und evtl. bei Estern die Ränder derselben mittels Aceton zu verkleben.
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Bei Verwendung von einer oder mehreren aufgesponnenen Isolierschichten
auf dem Metallmantel ist aber bei wirtschaftlicher Herstellung der Leitung nur ein
Einbetten derselben in einem Klebemittel möglich, beispielsweise in einer Bitumenmasse.
Werden jedoch, wie schon vorgeschlagen wurde, die Ränder von aufgesponnenen Cellulosefolien
miteinander verklebt, so tritt bei Biegungen derartiger Leitungen ein Stauchen bzw.
Abheben der aufgesponnenen Folien vom Metallmantel ein, so daß ein sicherer Schutz
des Metallmantels nicht mehr vorhanden ist.
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Erfindungsgemäß sollen alle diese Nachteile vermieden werden. Die
Erfindung betrifft
einen Rohrdraht bzw. rohrdrahtähnliche Leitung
mit einer über :dem glatten oder gerillten Metallmantel angeordneten Schutzschicht
aus einem bekannten glatten oder gekreppten Isolierstoff, wie Papier, Cellulose
oder deren Ester oder anderen in Bandform herstellbaren organischen bzw. anorganischen
synthetischen Stoffen. Die Erfindung besteht nun darin, daß bei derartigen Kabeln
die Schutzschicht im- wesentlichen aus einer ein- oder mehrlagigen Schicht eines
dieser Stoffe aufgebaut ist, der in Form eines längs laufenden, gegebenenfalls mit
einem Lacküberzug versehenen Bandes aufgebracht ist, und dieses und seine Kanten
mit dem Metallmantel selbst durch einen gegen Feuchtigkeit und in der Wärme festen
Klebstoff verklebt sind. Das Aufbringen eines längs laufenden Bandes als Schutzschicht
ist äußerst leichtkontrollierbar, da der Vorgang auch bei wirtschaftlicher Erzeugung
verhältnismäßig langsam ist. Auch kann :ein derartiges längs laufendes Band mittels
einfachster Werkzeuge einwandfrei an den Metallmantel angeklebt werden. Hinzu kommt
noch, daß durch ein längs laufendes Band die Klebemittel nicht nach außen treten
können, so daß diese Leitungen, besonders dann, wenn lackierte Bänder verwandt werden,
sehr sauber sind und ein äußerst gefälliges Aussehen haben.
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Als Bindemittel zum Aufkleben der Schutzschickt können bekannte Stoffe,
beispielsweise Bitumen, synthetische Harze, Peche usw., verwendet werden. Bei Verwendung
von synthetischen Harzen ist es möglich, diese nachträglich zu härten. -Neben dieser
einwandfreien Schutzschicht wird gleichzeitig eine Vereinfachung in der Herstellung
damit erreicht. Bei der Herstellung der Leitung kann nämlich der bandförmige Isolierstoff,
der mit dem Bindemittel auf das Metallband aufgeklebt ist, nun mit diesem in einem
Arbeitsvorgang um die Leitung beispielsweise herumgefalzt werden. Es ist natürlich
gleichgültig, aus welchem Metall dieser Mantel besteht und wie er aufgebracht wird.
Es kann hierzu jedes in der Kabeltechnik gebräuchliche Metall verwendet werden.
Beispielsweise kann der Metallmantel auch aus Blei bestehen.
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Dieses Herstellungsverfahren läßt sich selbstverständlich noch dadurch
vereinfachen, daß nicht vorbereitete Metallbänder verwendet werden, sondern in einem
Arbeitsgang der Metallmantel um die Leitung herumgefalzt und im gleichen Arbeitsgang
das oder die Bänder der Schutzschicht mit den entsprechenden Bindemitteln nachträglich
herumgeklebt werden. Dabei können sowohl die Bänder gegeneinander verklebt werden,
so daß der Falz des Rohrdrahtes sich unter der geschlossenen Hülle der Schutzschicht
befindet, als auch das Band mit eingefalzt und hierdurch genügender Schutz des Falzes
erreicht werden. Bei geeigneter Wahl des Isolierbondes, beispielsweise bei gekrepptem
Band, ist es hierbei ohne weiteres möglich, die an sich bekannte Rillung, die zur
Erhöhung der Biegefähigkeit der Rohrdrähte dient, auch nach dem Umlegen des Isolierstoffes
auf den Metallmantel herzustellen, ohne daß hierdurch die Isolierschicht zerstört
wird.
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Neben der spannungsschutzsicheren Ansführung der Rohrdrähte, die ohne
wesentliche Erhöhung des Durchmessers erreicht ist, eignen sich diese Leitungen
auch sehr gut für eine Unterputzverlegung, da die Isolierschicht den Metallmantel
selbst gegen die in den Wänden bzw. in ihrem Verputz enthaltenen Alkalien schützt.
Selbstverständlich könnte die so aufgebrachte Schutzschicht auch einen Lacküberzug
bzw. eine Asphalttränkung haben. In besonders gearteten Fällen, bei-°spielsweise
in sehr feuchten Räumen, könnte die Leitung selbstverständlich auch noch mit einer
imprägnierten Faserstoffhülle versehen werden.
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Beispielsweise Ausführungsformen zeigen die Abbildungen; in den Fig.
i und 2 ist eine EZohrdrahtleitung dargestellt, bei der der Metallmantel überlappt
ist. a sind die Leiter, b die Leiterisolierung, c der gemeinsame Isolier- bzw. Ausfüllmantel
aus Gummi, Bitumen usw., d der überlappte Metallmantel und e die Berührungsschutzhülle,
die aus mehreren in der angegebenen Weise hergestellten Schichten bestehen kann.
Die Schutzhülle selbst ist an der Stelle x um das Maß der Überlappung abgesetzt,
so daß die Kante des Metallmantels hier galvanischen Schluß mit dem übrigen Teil
des Metallmantels hat.
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In Fig.3 wird ein Rohrdraht derselben Bauart im Schnitt gezeigt, bei
dem im Gegensatz zu den Fig. i und 2 die Schutzhülle auch zwischen der Überlappung
y vorhanden ist.
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Als weitere beispielsweise Anordnungen sind in den Fig. 4. und 5 noch
Leitungen dargestellt, bei denen der Metallmantel aus einem spiralförmig aufgebrachten
Metallband f besteht; die weiteren Bezeichnungen entsprechen denen der Fig.i und
2.